01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

BUCO Lok auf Gleichrichter umrüsten

#1 von ElwoodJayBlues , 01.10.2012 19:18

Hallo,

ich bin seit kurzem stolzer Besitzer einer BUCO 301.
Sie lief nicht, als ich sie bekommen habe.
Daher wollte ich mir jetzt mal die Zeit nehmen, sie wieder fit zu machen. Dabei wollte ich sie gleich auf einen Brückengleichrichter umrüsten.

Ich hab's versucht, aber inzwischen bin ich zu einem Punkt gekommen, wo ich nur noch ratlos irgendwelche Kabel umklemme und das hat wohl recht wenig Sinn.

Ich habe die Schemazeichnungen, wie man die Märklin Loks umrüstet und habe das auch schon mehrfach erfolgreich hinbekommen.

Das Problem bei der Buco ist, daß die Spule drei Anschlussdrähte hat und die Motorwelle nicht auf Masse liegt, da sie isoliert auf zwei Kunststoffträgern montiert ist.

Ich komme nicht mehr weiter.

Hat das schonmal jemand gemacht und kann mir evtl einen heißen Tip geben?

Vielen Dank,

Gruß,

Felix


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RE: BUCO Lok auf Gleichrichter umrüsten

#2 von t.horstmann , 01.10.2012 20:31

Hallo Felix,

wenn die Statorspule 3 Anschlüsse hat, dürfte es ähnlich wie bei Märklin H0-Loks aussehen, d.h. die Spule ist geteilt. Vielleicht lässt sich an einem der 3 Anschlüsse bereits erkennen, dass 2 Kabelenden verdrillt sind. Dann ist das die Mitte der Gesamtspule. Diesen Anschluss solltest Du dann isolieren.

Wenn nichts verdrillt ist, kannst Du mit einem Ohmmeter bestimmen, zwischen welchen beiden Anschlüssen der (sehr geringe) Gleichstromwiderstand am höchsten ist. Das sind dann Deine beiden Anschlüsse. Der dritte ist wieder zu isolieren.

Wenn kein Ohmmeter zur Verfügung steht, kannst Du auch ganz einfach irgendwelche zwei von Deinen 3 Anschlüssen nutzen und den verbleibenden isolieren. Besser wäre es natürlich, wenn sich eine der beiden oben beschriebenen Möglichkeiten realisieren ließe, weil dann die Lok meist etwas besser läuft.

Der Rest ist eigentlich ganz einfach. Plus und Minus des Brückengleichrichters kannst Du dann z.B. mit den beiden oben ermittelten Statoranschlüssen verbinden. Ein Pol mit ~ kommt dann an den Mittelschleifer, der andere an einen der beiden Kommutatoranschlüsse. Den anderen (ebenfalls isolierten) Kommutatoranschluss müsstest Du dann nur noch über ein Kabel mit der Lokmasse verbinden.

Wenn keine der beteiligten Spulen eine Leiterunterbrechung hat und nirgendwo Kürzschlüsse auftreten, sollte die Lok dann laufen.

Viele Grüße

Thomas


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RE: BUCO Lok auf Gleichrichter umrüsten

#3 von ElwoodJayBlues , 01.10.2012 21:53

Danke!

Ohmmeter ist einsatzbereit!
Alle drei Spulenanschlüsse haben zwei verdrillte Kabel.

Ich probier das morgen mal aus!

Gruß

Felix


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RE: BUCO Lok auf Gleichrichter umrüsten

#4 von Swiss-Tinplater , 02.10.2012 10:33

Hallo Felix
Vielleicht helfen Dir diese Original-Schaltschemas der BUCO-Loks. Wie man daraus ersieht gab es unterschiedliche Ausführungen. Bei der Version mit geteilter Spule ist die Mittelanzapfung mit der einen Kohlenbürste zu verbinden und die beiden anderen Wicklungsanschlüsse mit je einer Diode (antiparallel geschaltet) mit der Schleiferzuleitung zu verbinden. Der eingebaute mechanische Bucomatic-Umschalter kann funktionslos in der Lok verbleiben oder ausgebaut werden.



Ich hoffe etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben
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RE: BUCO Lok auf Gleichrichter umrüsten

#5 von ElwoodJayBlues , 03.10.2012 22:21

Zunächst: Danke für Eure Hilfe!

Ich hab alle Möglichkeiten durchprobiert, hab auch gemessen und am Schluß experimentiert...

Fazit: Nix zu machen... ich hab die Lok mit dem Gleichrichter zum Laufen gebracht, allerdings hatte sie da gerade mal genug Kraft, um sich selbst über die Gleise zu schleppen...
Habe wohl die falschen Spulenanschlüsse erwischt. Andere Variationen ergaben allerdings kein Ergebnis.

Zum Schluß hab ich alle Teile gereinigt und die alte BUCO Fernschaltung (arbeitet nach dem selben System wie die 66er, allerdings nicht mit einer Wippe, sondern einem Rad) wieder in Betrieb genommen. Jetzt läuft die Lok sehr leise und kräftig.
Bin sehr zufrieden damit.

Vielen Dank nochmal!


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RE: BUCO Lok auf Gleichrichter umrüsten

#6 von EugenR , 04.10.2012 23:03

Der Leistungsabfall ist verständlich.
Dies ist nicht dieselbe Schaltung wie in den Märklinmotoren. Dort ist immer nur eine Feldwicklungshälfte aktiv, die andere ist stromlos.
Hier aber fliesst der Strom vom Schleifer durch die GANZE Feldwicklung zur Erde (Lok-Gehäuse) und der Rotor ist in der Mitte der Feldwicklung angeschlossen.

Darum folgender Umbauvorschlag:
Schalte die Feldwicklung (ohne Dioden) so zwischen Spannung und Erde, wie wenn der im Schema gezeichnete Umschalter in dieser Stellung festgeklemmt wäre und nie umschalten würde.

Die Mittelabzapfung der Feldwicklung schaltest Du nun an den einen ~ des Gräzgleichrichters, der andere ~ kommt an Erde.
Die beiden Schleifer des Rotors schaltest Du an + bzw. an - des Gräzgleichrichters.

Wenn Du nun die Speisespannung umpolst, ändert die Stromrichtung in der Feldwicklung, dank dem Gräzgleichrichter bleibt sie aber im Rotor unverändert.
Damit ändert die Lok ihre Fahrrichtung.
Ich hoffe die Leistung bleibt damit erhalten.

Viel Erfolg


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RE: BUCO Lok auf Gleichrichter umrüsten

#7 von ElwoodJayBlues , 04.10.2012 23:08

Ok...

Muß mal sehen, ob ich die Lok nochmal zerlege.

Danke für die Anleitung!


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RE: BUCO Lok auf Gleichrichter umrüsten

#8 von Nostalgiker , 22.01.2013 14:24

Hallo Felix

Hast Du es geschaft deine Lok zum laufen zu bringen. Ich habe soeben meine beiden Buco 301er mit Erfolg auf digital umgerüstet.
Frage: Fährst du auf 2Leiter oder 3Leiter Geleisen.
Wenn es dich noch immer interessiert die lok umzubauen könnte ich dir sicher helfen, Lösungsvorschläge habe ich sicher, auch solche die zu inem besseren Laufverhalten führen.
Ich nehme an dass du nicht digital fährst.
Gerne erwarte ich eine Antwort es dürfte sich für dich lohnen.
Übrigens Buco gibt es wieder unter Buco GmbH.

Gruss aus dem Bucoland.
Heinz


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RE: BUCO Lok auf Gleichrichter umrüsten

#9 von ElwoodJayBlues , 22.01.2013 14:48

Hallo Heinz,

hat sich erledigt, ich habe meine BUCO Lok verkauft.
Die Laufeigenschaften waren allerdings hervorragend, also kaum zu verbessern.
Umgerüstet war sie nicht, sie lief nach wie vor mit dem BUCO Walzenschalter.

Gruß,

Felix


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RE: BUCO Lok auf Gleichrichter umrüsten

#10 von t.horstmann , 17.06.2019 22:18

Hallo,

ich habe diesen alten Thread mal wieder hochgekramt, weil ich inzw. festgestellt habe, dass es bei Buco offenbar mindestens 3 verschiedene Ausführungen für den Fahrtrichtungsumschalter gab.

Eine mir vorliegende Buco 301 hat einen Umschalter, der durch Bewegung des Eisenjochs geschaltet wird. Das ist ein wenig mit dem beweglichen Eisenjoch bei der 66er Schaltung von Märklin vergleichbar. Auf die beiden anderen Umschalter will ich ganz zum Schluss auch noch kurz eingehen. Letztere sind die beiden Umschaltertypen, die Swiss-Tinplater bereits in Beitrag #4 vorgestellt hatte. Man muss sich also überlegen, welchen Umschaltertyp von Buco man gerade vorliegen hat, um die passenden Maßnahmen für den Umbau auf Gleichspannungsbetrieb planen zu können. Ich weiß nun nicht, ob alle Buco 301 den Umschaltertyp mit dem beweglichen Eisenjoch besitzen oder ob es im Laufe der Produktion möglicherweise auch eine Änderung zu einem der beiden anderen Typen gegeben hat. Offenbar hatte zumindest die Buco 301, die Felix ab Beitrag #1 beschrieben hatte, auch den Umschaltertyp mit dem beweglichen Joch.



Zunächst also zu dem Umschalter mit dem beweglichen Eisenjoch:
Zu diesem Umschalter gehört eine Feldspule mit insgesamt 3 Anschlüssen. (Anmerkung: Dabei besteht jeder dieser 3 Anschlüsse wiederum aus mindestens 2 miteinander verdrillten Kupferlackdrähten. Diese Verdrillungen sollten keinesfalls auseinander gedröselt werden, weil man sonst ganz schnell bei einer funktionsunfähigen Feldspule landet!) Für einen Gleichspannungsumbau müssen alle 3 Anschlüsse abgeschraubt werden und die o.a. Verdrillungen beibehalten werden, um den Gleichrichter einfügen zu können:

1) Der erste Anschluss befindet sich unterhalb der Lok am Mittelschleifer. Er gehört zu dem für den Fahrbetrieb benötigten niederohmigen Teil der Feldspule und ist später mit + oder - des Brückengleichrichters zu verbinden.

2) Der zweite Anschluss ist mit der in Aufsicht rechten Schraube des Fahrtrichtungsumschalters befestigt. Das ist jener Anschluss, der zu einem seitlichen Federkontakt gehört, welcher wiederum auf den Außenumfang der Umschaltscheibe greift. Dieser Anschluss versorgt den hochohmigen Anteil der Feldspule, welcher nicht für den Fahrbetrieb geeignet ist sondern nur den Umschaltvorgang ausführt. Er wird also bei Gleichspannungsbetrieb nicht benötigt und muss außer Betrieb gesetzt werden! (Wenn man versehentlich doch den hochohmigen Anteil der Feldspule für den Fahrbetrieb mit einbezieht, wird die Lok saft- und kraftlos laufen, wie es Felix bereits in Beitrag #5 beschrieben hatte.) Nach Abschrauben ist dieser Feldspulenanschluss also stillzulegen, indem er mit Isolierband umwickelt wird oder mit Schrumpfschlauch versehen wird.

3) Der dritte Anschluss ist auf der Rückseite des Fahrtrichtungsumschalters verschraubt und nicht frei zugänglich. Um ihn abschrauben zu können, muss die Brücke mit dem Fahrtrichtungsumschalter ausgebaut werden (2 Schrauben). Nach Abschrauben des dritten Anschlusses von der Rückseite kann die Brücke gleich wieder eingebaut werden. Der dritte Anschluss gehört (wie schon der erste) zu dem für den Fahrbetrieb benötigten niederohmigen Teil der Feldspule. Wenn alles stimmt, ergibt sich zwischen dem ersten und dem dritten Anschluss ein Gleichstromwiderstand von ca. 4 Ohm. Nun kann der dritte Anschluss mit - oder + des Gleichrichters verbunden werden.

Abschließend sind nun noch die beiden ~ Anschlüsse des Gleichrichters in Reihenschluss mit den beiden Kohlebürstenanschlüssen zu bringen. Die ganze Konstruktion muss dann zwischen Mittelschleifer und der Masse des Gehäuses angeschlossen werden. (Aber das ist eigentlich das übliche Procedere beim Gleichspannungsumbau.)



Es gibt nun noch (mindestens) 2 weitere Umschaltertypen bei Buco. Beide zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen separaten Überstromschaltmagneten haben. Bei diesen Umschaltern gibt es also kein bewegliches Eisenjoch im Bereich der Feldspule! Forumsmitglied Swiss-Tinplater hatte im Jahre 2012 das Schaltschema dieser beiden Umschalter in Beitrag #4 zur Verfügung gestellt:

Zitat von Swiss-Tinplater im Beitrag #4


Wenn man sich in die Zeichnungen hineingefummelt hat, wird man schnell die Gleichrichtungsmöglichkeit für die Feldspule finden:

a) Bei der oberen Schaltung bietet es sich an, mit 2 antiparallelen Dioden zu arbeiten. Dieses Verfahren hatte Swiss-Tinplater bereits in Beitrag #4 beschrieben. Es ist übrigens das gleiche Verfahren, welches auch angewendet wird, wenn Märklin H0 Loks auf Gleichspannungsbetrieb umgebaut werden.

Andere Variante für a): Eben hatte ich 2 antiparallele Dioden beschrieben. Damit wird je nach Fahrtrichtung die eine oder die andere Hälfte der Feldwicklung genutzt. Man kann in diesem besonderen Falle jedoch für Gleichspannungsbetrieb auch die Reihenschaltung der beiden Feldspulenanteile nutzen. Der Gleichstromwiderstand der Feldspule verdoppelt sich damit zwar. Die Feldspule ist jedoch immer noch niederohmig genug für einen sauberen Betrieb der Lok. Meist ist das Fahrverhalten sogar besser als bei Nutzung nur der halben Feldwicklung! Wenn man diese Reihenschaltung realisieren möchte, ist der mittlere Feldspulenanschluss durch Isolieren stillzulegen. Nun wird statt der beiden antiparallelen Dioden ein Brückengleichrichter benötigt, der die beiden äußeren Feldspulenanschlüsse in der Zeichnung versorgt.

b) Bei der unteren Schaltung ist die Feldspule ungeteilt. Hier wird ein Brückengleichrichter benötigt. (Und mit 2 zusätzlichen Dioden vor der Beleuchtung, kann auch die Beleuchtung fahrtrichtungsabhängig gemacht werden.)

Viele Grüße

Thomas

P.S.: Die "Andere Variante für a)" habe ich noch nachträglich hinzugefügt.


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