Hallo,
ich habe diesen alten Thread mal wieder hochgekramt, weil ich inzw. festgestellt habe, dass es bei Buco offenbar mindestens 3 verschiedene Ausführungen für den Fahrtrichtungsumschalter gab.
Eine mir vorliegende Buco 301 hat einen Umschalter, der durch Bewegung des Eisenjochs geschaltet wird. Das ist ein wenig mit dem beweglichen Eisenjoch bei der 66er Schaltung von Märklin vergleichbar. Auf die beiden anderen Umschalter will ich ganz zum Schluss auch noch kurz eingehen. Letztere sind die beiden Umschaltertypen, die Swiss-Tinplater bereits in Beitrag #4 vorgestellt hatte. Man muss sich also überlegen, welchen Umschaltertyp von Buco man gerade vorliegen hat, um die passenden Maßnahmen für den Umbau auf Gleichspannungsbetrieb planen zu können. Ich weiß nun nicht, ob alle Buco 301 den Umschaltertyp mit dem beweglichen Eisenjoch besitzen oder ob es im Laufe der Produktion möglicherweise auch eine Änderung zu einem der beiden anderen Typen gegeben hat. Offenbar hatte zumindest die Buco 301, die Felix ab Beitrag #1 beschrieben hatte, auch den Umschaltertyp mit dem beweglichen Joch.
Zunächst also zu dem Umschalter mit dem beweglichen Eisenjoch:
Zu diesem Umschalter gehört eine Feldspule mit insgesamt 3 Anschlüssen. (Anmerkung: Dabei besteht jeder dieser 3 Anschlüsse wiederum aus mindestens 2 miteinander verdrillten Kupferlackdrähten. Diese Verdrillungen sollten keinesfalls auseinander gedröselt werden, weil man sonst ganz schnell bei einer funktionsunfähigen Feldspule landet!) Für einen Gleichspannungsumbau müssen alle 3 Anschlüsse abgeschraubt werden und die o.a. Verdrillungen beibehalten werden, um den Gleichrichter einfügen zu können:
1) Der erste Anschluss befindet sich unterhalb der Lok am Mittelschleifer. Er gehört zu dem für den Fahrbetrieb benötigten niederohmigen Teil der Feldspule und ist später mit + oder - des Brückengleichrichters zu verbinden.
2) Der zweite Anschluss ist mit der in Aufsicht rechten Schraube des Fahrtrichtungsumschalters befestigt. Das ist jener Anschluss, der zu einem seitlichen Federkontakt gehört, welcher wiederum auf den Außenumfang der Umschaltscheibe greift. Dieser Anschluss versorgt den hochohmigen Anteil der Feldspule, welcher nicht für den Fahrbetrieb geeignet ist sondern nur den Umschaltvorgang ausführt. Er wird also bei Gleichspannungsbetrieb nicht benötigt und muss außer Betrieb gesetzt werden! (Wenn man versehentlich doch den hochohmigen Anteil der Feldspule für den Fahrbetrieb mit einbezieht, wird die Lok saft- und kraftlos laufen, wie es Felix bereits in Beitrag #5 beschrieben hatte.) Nach Abschrauben ist dieser Feldspulenanschluss also stillzulegen, indem er mit Isolierband umwickelt wird oder mit Schrumpfschlauch versehen wird.
3) Der dritte Anschluss ist auf der Rückseite des Fahrtrichtungsumschalters verschraubt und nicht frei zugänglich. Um ihn abschrauben zu können, muss die Brücke mit dem Fahrtrichtungsumschalter ausgebaut werden (2 Schrauben). Nach Abschrauben des dritten Anschlusses von der Rückseite kann die Brücke gleich wieder eingebaut werden. Der dritte Anschluss gehört (wie schon der erste) zu dem für den Fahrbetrieb benötigten niederohmigen Teil der Feldspule. Wenn alles stimmt, ergibt sich zwischen dem ersten und dem dritten Anschluss ein Gleichstromwiderstand von ca. 4 Ohm. Nun kann der dritte Anschluss mit - oder + des Gleichrichters verbunden werden.
Abschließend sind nun noch die beiden ~ Anschlüsse des Gleichrichters in Reihenschluss mit den beiden Kohlebürstenanschlüssen zu bringen. Die ganze Konstruktion muss dann zwischen Mittelschleifer und der Masse des Gehäuses angeschlossen werden. (Aber das ist eigentlich das übliche Procedere beim Gleichspannungsumbau.)
Es gibt nun noch (mindestens) 2 weitere Umschaltertypen bei Buco. Beide zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen separaten Überstromschaltmagneten haben. Bei diesen Umschaltern gibt es also kein bewegliches Eisenjoch im Bereich der Feldspule! Forumsmitglied Swiss-Tinplater hatte im Jahre 2012 das Schaltschema dieser beiden Umschalter in Beitrag #4 zur Verfügung gestellt:
Zitat von Swiss-Tinplater im Beitrag #4
Wenn man sich in die Zeichnungen hineingefummelt hat, wird man schnell die Gleichrichtungsmöglichkeit für die Feldspule finden:
a) Bei der oberen Schaltung bietet es sich an, mit 2 antiparallelen Dioden zu arbeiten. Dieses Verfahren hatte Swiss-Tinplater bereits in Beitrag #4 beschrieben. Es ist übrigens das gleiche Verfahren, welches auch angewendet wird, wenn Märklin H0 Loks auf Gleichspannungsbetrieb umgebaut werden.
Andere Variante für
a): Eben hatte ich 2 antiparallele Dioden beschrieben. Damit wird je nach Fahrtrichtung die eine oder die andere Hälfte der Feldwicklung genutzt. Man kann in diesem besonderen Falle jedoch für Gleichspannungsbetrieb auch die Reihenschaltung der beiden Feldspulenanteile nutzen. Der Gleichstromwiderstand der Feldspule verdoppelt sich damit zwar. Die Feldspule ist jedoch immer noch niederohmig genug für einen sauberen Betrieb der Lok. Meist ist das Fahrverhalten sogar
besser als bei Nutzung nur der halben Feldwicklung! Wenn man diese Reihenschaltung realisieren möchte, ist der mittlere Feldspulenanschluss durch Isolieren stillzulegen. Nun wird statt der beiden antiparallelen Dioden ein Brückengleichrichter benötigt, der die beiden äußeren Feldspulenanschlüsse in der Zeichnung versorgt.
b) Bei der unteren Schaltung ist die Feldspule ungeteilt. Hier wird ein Brückengleichrichter benötigt. (Und mit 2 zusätzlichen Dioden vor der Beleuchtung, kann auch die Beleuchtung fahrtrichtungsabhängig gemacht werden.)
Viele Grüße
Thomas
P.S.: Die "Andere Variante für a)" habe ich noch nachträglich hinzugefügt.