Hallo
Stop!!!!
Nicht unten nachsehen, abwarten.
Sicher haben jetzt die Meisten gleich unten nachgesehen wie es ausgeht, oder?
Hier nun die sicher/hoffentlich mit Spannung erwartete Fortsetzung und Abschluss der Geschichte. Ich habe lange überlegt wie ich es ausgehen lassen soll.
Mittlerweile hat sich bei Privatbahnen die G 2000 durchgesetzt. Sie befördert, nun unter der Regie der RAG den Kalkzug. Aber graue Wolken kommen auf, der Kalksteinbruch ist nicht mehr ergiebig genug. Einer Erweiterung mit neuer Abbaustätte steht der Umweltschutz im Wege. So verkehrt 2004 der letzte Zug.
G 2000
Dank Mora-C (Marktorientierte Angebot Cargo) werden landesweit hunderte Tarifpunkte für den Güterverkehr geschlossen. Hatte man sich schon vor Jahren vom Stückgutverkehr getrennt und auf die Straße verlagert, geht es jetzt dem Einzelwagenverkehr an den Kragen.
Nachdem durch die Schließung des Steinbruchs ein großer Kunde weggefallen war, wenn auch nur die Trassengebühr, wollte man den unrentablen Restgüterverkehr auch noch loswerden. So bestand die Möglichkeit, sich von aufwendigen Gleisanlagen zu trennen.
Hier eine 364 mit der letzten Cargo- Übergabe.
Nun war der Weg frei, die Strecke komplett zu modernisieren und bis auf das unbedingt notwendige zurückzubauen.
Da in Zukunft durch diese Maßnahmen kein Sonderverkehr mehr möglich ist, nutzten Eisenbahnfreunde noch mal die Gelegenheit zu einer Sonderfahrt.
Hier der GDT auf der Fahrt nach Bad Ahrberg.
Nun ist die Strecke modernisiert. Alle Bahnhöfe verkauft, nur in Bad Ahrberg wird noch ein Wartesaal, den die Stadt finanziert, vorgehalten. Alle Unterwegsstationen haben nur noch Wetterschutz und Fahrkartenautomat. Alle Bahnsteige wurden Barrierefrei umgebaut, die Gleisanlagen minimalisiert. Es gibt nur noch eine Kreuzungsmöglichkeit, die ist für den wöchentlichen Halbstundentakt nötig. In Bad Ahrburg gibt es nur noch ein Stumpfgleis, und keine Weichen mehr. Somit ist es nicht mehr möglich, wenigstens am Wochenende Sonderzüge bis Bad Ahrburg durch zu binden, trotz Kreuzungsmöglichkeit. Die ganze Strecke hat nur noch 2 Weichen und wird ferngesteuert. Vor Ort befindet sich kein Bahnangestellter mehr was man auch an den Hochbauten der Bahn erkennen kann, sie verschmutzen sehr schnell. Ansonsten ist alles sehr nüchtern und modern mit Einheitsbahnsteigen.
Es verkehren nun 218er mit Doppelstockwendezügen die bis Köln durch gebunden werden.
Immerhin, die Strecke gibt es nach über 120 Jahren immer noch. Sie ist bezüglich des Personenverkehrs sehr leistungsfähig, wenn keine Störung auftritt. Fehlendes Personal vor Ort macht sich gerade im Störungsfall oder im Winter negativ bemerkbar.
So, das waren nun fast 130 Jahre im Zeitraffer von einer Woche. Auch wenn die Strecke fiktiv ist, so hat doch vieles einen waren Hintergrund. Ich habe hier viel selber Erlebtes und gelesenes verarbeitet so dass es hätte sein können.
Das ich die Strecke nicht stillgelegt habe hat den Vorteil, das alles weiter offen ist. Somit kann ich die Geschichte irgendwann Weiterschreiben.
Fantasie ist das wichtigste wie ich finde um den Betrieb auf einer Modellbahn interessant zu gestallten. Auch gehört ein gewisses Vorbildwissen dazu um das Ganze spannender und authentischer zu machen.
Ich rieche den Dampf der Dampflok, höre den Büssing Unterflurmotor des 798 wenn er anfährt. Oder den Geruch den man bei großer Hitze im Sommer am Bahnsteig gerochen hat, eine Mischung aus dem Teer der ausdünstenden Schwellen und Hinterlassenschaften der Zugtoilette. Die Dieselabgase einer V 100 bei geöffnetem Fenster im Sommer, ein besondere Geruch. Das Knacken der Bremsen im Zug wenn er am Bahnsteig steht, sonst ist alles leise, nur ein leichtes Knacken und Zischen. Oder im Winter, das Rauschen der Dampfheizung an den Kupplungen. Wenn sie undicht waren, ging man durch einen warmen Nebel wenn man von Wagen zu Wagen ging wenn der Zug stand. Und dann der Geruch des Dampfes, ganz besonders. Auch der Geruch wenn man durch den Gang eines Bm ging. Selbst die Raucherabteile rochen oft gar nicht mal so unangenehm. Die gemütliche Wärme im Winter, ganz anders als heute. Auch wurde man nicht von der Außenwelt getrennt, man konnte die Fenster öffnen und die Umgebung spüren.
Nicht zu vergessen das Geräusch und der Druck auf den Ohren wenn einer bei fast 200 Km/h in einem Bm 235 ein Fenster öffnete.
Auch die ersten Fahrten mit 200 Km/h. Der Lokführer kündigte das noch per Ansage an das „wir jetzt die planmäßige Höchstgeschwindigkeit von 200 Km/h erreichen“.
Lange ist es her und es wird nie wieder so sein. Behalten wir unsere Erinnerungen und versuchen wir sie am Leben zu erhalten. Solange wir „es“ noch spüren oder riechen wenn wir die Augen schließen ist es gut. Die Modellbahn kann dabei helfen alles zu konservieren. Wir können es nachstellen und so kommt es wieder zurück, wenn auch nur in unserer Fantasie.
Ich hoffe ich konnte hier Anregungen geben und es hat Spaß gemacht, mir hat es jedenfalls viel Spaß gemacht.
So eine große Bildergeschichte ist natürlich viel Arbeit. Alleine das fotografieren und auspacken sowie aufstellen der Modelle hat in diesem Falle fast 5 Stunden gekostet. Ich habe das an Himmelfahrt gemacht und dafür auf eine Vatertagstour verzichtet. Dazu noch Bilder Hochladen und Texte schreiben, da kommt schon etwas mehr als ein Arbeitstag zusammen.
Deshalb bleiben solche große Geschichten die Ausnahme.
Mal sehen was mir noch an kleinen Geschichten mit dem Diorama einfallen. Für eine ähnliche Geschichte auf einer Hauptstrecke ist es zu klein.
Das nächste Projekt wird eine DVD werden auf der ich alle Geschichten und Beiträge die Trix-Modelle und Umbauten betreffen sammeln werde. Auch einiges unveröffentlichtes Material werde ich darauf Sammeln.
Wird ein schönes Mitbringsel oder Geschenk für Trix Express Freunde.
Grüße
Dietmar
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