Hallo, liebe Forengemeinde, nun endlich kann ich Euch meine beiden Ortwein- InterCity- Triebzüge vorstellen ! - Es hat seit meiner Ankündigung schon etwas gedauert, aber mir ist der 2. Zug erst kürzlich aus der Bucht ins Netz gegangen. (Zu einem geradezu unverschämt günstigen Preis !)- Den wollte ich Euch nicht vorenthalten ! Rein optisch ist der zweite Zug ein echter Gewinn - Schaut Euch das erste Foto an - ( Da wähnt man sich ja fast im BW Hamm anno dunnemals, oder ? )- ganz rechts ist meine neueste Errungenschaft :
Und hier von leicht schräg seitlich:
Keinerlei Makel und Abplatzer in der Lackierung, einfach bildschön und ein seltener Glückstreffer ! Hier mal ein Detail der Chassis- Beschriftung :
Und hier zeige ich mal die Unterschiede in der Dach- Lackierung .- Ganz rechts ist mein Tesmo- VT11.5, da endet die graue Partie halbrund in der Nähe des Dachknicks .
Bei den Ortwein-Zügen Mitte und links geht die graue Lackierung flaschenhalsförmig bis über den hinteren Lüfter. Mein erster Zug der BR 601 ist der in der Mitte. Er zeigt die typischen Lackschäden an der Hinterkante. Die beiden Schnauzen des zweiten 601 sind übrigens ohne Beschriftung ! Die rot-weißen InterCity -Schilder liegen ebenso lose in einer Tüte bei, wie die silbergrauen TEE- Schriftzüge als Kunststoff-Spritzlinge, und etliche Schrift- züge als Abziehbilder für die seitlichen Beschriftungen , sowie die Kunststoff-Litzen für die Leitungsnachbildungen an den Kupplungen. Ein wirklich störender Mangel sind die starken Einfallstellen in den eigesetzten seitlichen Führerstandsfenstern :
Allein aus dem gleichen Grund hatte ich vor ca. 25 Jahren bei meinem ersten 601 die Spritzlinge der Führerstands- fenster aus dem Gehäuse entnommen und die dann vereinzelten Scheiben bündig wieder eingeklebt, nachdem ich die Seitenscheiben plan gefeilt, geschliffen und poliert hatte. Bei den sphärisch gebogenen Frontscheiben brauchte ich das zum Glück nicht machen ! Das Ergebnis am 1. Zug kann sich sehen lassen :
Bis mein zweiter Zug zum richtigen Einsatz kommt, wird es noch lange Zeit dauern , denn technisch ist er, salopp gesagt, einfach "katastrophisch"!...... Zunächst kroch er nur über die Schienen und fing sogar leicht an zu rauchen !! Also erst mal Motor zerlegt, Kollektor blitzblank gereinigt und Kohlen entölt, und dann das Getriebe geprüft : Aha, auch da stimmte etwas nicht ! Das Schneckenrad mußte erst achsmittig zur Schnecke ausgerichtet werden, und das auf dem selben Bild darunter befindliche Stirnzahnrad mußte soweit wie möglich zum Rand geschoben werden, da es die Schnecke behinderte. Nun lief er !
Übrigens, so, wie das Schneckenrad von Martins VT11.5 auf seinem Bild ( Siehe in dem alten Thread ) zu der Schnecke ausgerichtet ist, kann es nicht auf Dauer richtig funktionieren! - So, wie es jetzt auf meinem Foto oben aussieht, so muß es sein! Beim folgenden Probelauf fuhr der Zug schon recht anständig, allerdings ratterten die Spurkränze ( 1,5 mm hoch) natürlich über die Kleineisen der Gleise ! Auch dort steht also noch reichlich Arbeit an ( wie bei meinem ersten Zug). Der Zweite Zug braucht auch noch reichlich Gewicht, und außerdem steckt irgend ein blöder Fehler in der Diodenschaltung, die für die "fahrtrichtungs-selektive" Schleiferumschaltung sorgen soll- beim ersten Zug funktioniert es zuverlässig ! Näheres zur Gewichtsoptimierung des ersten Zuges ( er fährt heute noch gut und sicher ) zeige ich im zweiten Teil meines Beitrages. Für heute reicht es erstmal ! Schöne Grüße Wolfgang aus dem Sauerland
Tesmo-, Ortwein-, Röwa-Sachen, sind Dinge, die mir Freude machen !
Hallo, Leute, nun möchte ich Euch von den Arbeiten erzählen, die ich vor vielen Jahren meinem ersten Ortwein-InterCity angedeihen ließ, damit er vernünftige, und vor allem, sichere Fahreigenschaften bekam. ( Und die ich an dem zweiten 601 auch noch irgendwann ausführn werde.):
1.) Alle 28 Radsätze des 7-teiligen Zuges wurden entnommen , und jeweils ein Rad abgezogen. Sodann die 56 Räder auf einer Drehbank mit Hilfe eines Fohrmann- Spannwerkzeugs und eines Spezialdrehstahls auf NEM- Maß abgedreht. Beim Zusammenbau besonders die Treibräder mit Kleber auf den Achsen fixieren ! Der Kunststoff der Radscheiben ist minderwertig und für dauerhaften Klemmsitz bei ein- oder mehrmaliger Demontage nicht ausrei- chend maßhaltig !
2.) Dem ganzen Zug fehlte es an Gewicht ! Auf dem folgenden Foto ist zum Vergleich vorne ein Chassis eines Tesmo- TEE abgebildet, in dem ab Werk reichlich Metall aufgeschichtet wurde :
(Das senkrechte Angußteil mit Langloch diente ursprünglich der Befestigung eines Märklin-Umschaltrelais.- Der Tesmo war ursprünglich im Original ein AC-Modell .- Das nur am Rande !). Das 3-4 mm dicke Blechplättchen im Ortwein-Chassis ( im Bild hinten) wirkt dagegen geradezu rührend ! In die Ortwein-Köpfe hatte ich dann noch ordentliche Stahlklötze eingelegt. Maße ca. 30 x 25 x 15 mm . 3. Bei den Mittelwagen wurde "etwas" Metallschrott auf die ursprünglichen Blechplättchen geklebt, und reichlich Blei ganz unten ins Fahrwerk gepackt, damit es nicht so kippelig wurde ! Unter die Quertraversen der leichten Dreh- gestelle wurden reichlich Bleikugeln eingeklebt ( heute würde ich Blei-Blech nehmen, doch damals hatte ich das nicht). Auf alle Laufachsen wurde Bleidraht ( aus dem Aquarien- Pflanzenhandel) gewickelt, und unter die Quertraversen der 2 am Triebgestell befindlichen Schlingerachsenjeweils eine flache Wicklung aus Bleidraht geklebt. Hier konnte ich keine Bleikugeln nehmen, da diese Traversen keine Versteifungsrippen haben, die quasi einen Hohlraum bilden. (Im Gegensatz zum zweiten Zug, wie auf dem Getriebe-Foto zu sehen ist ). Das ganze sieht von unten recht blöd aus, aber im Betrieb sieht man es ja nicht mehr !! 4.) Die Schlingerachsen sind eine äußerst unglückliche Konstruktion ! Trotz der Gewichte waren sie nicht ganz sicher im Betrieb bei Fahrten durch Weichenstraßen ! Also hatte ich zusätzlich für jede dieser Schlingerachsen aus Bronceblech eine Feder gebastelt. ( Ich glaube, aus den Federblechen der überflüssig gewordenen Märklin-Schleifer der Tesmo-Modelle. Diese zurechtgebogenen Federn wurden auf die werksseitig aufgeklebten Gewichtsplättchen der Schlingerachsen-Traversen mit Stabilit aufgeklebt. Siehe Foto:
Von oben bekommen diese Federn den Gegendruck vom Chassis des Triebkopfes b.z.w. des ersten Mittelwagens, und drücken so diese blöden Achsen absolut sicher aufs Gleis ! Übrigens, bei Tesmo wurden die Schlingerachsen bereits ab Werk abgefedert, doch diese Konstruktion war hier nicht mehr möglich. Durch die auf dem Bild sichtbare halbrunde Ausfräsung vom Werk hinter der Zapfen-Befestigung der Schlingerachse konnte hier nun keine Tesmo-Federung befestigt werden ! Die primitive Klemm-Zahnscheibe zur Befestigung des Achskörpers habe ich durch eine M2-Messingmutter ersetzt. Jetzt endlich, nach all diesen lästigen und recht aufwändigen Arbeiten, fuhr der Zug, und fährt auch heute noch, sicher durch alle Kurven und Weichenstraßen !! Vorwärts wie rückwärts ! Und vor allem : Schön leise ! Der zweite Ortwein-InterCity fährt mit dem gereinigten Motor und dem präzise eingestellten Getriebe schon recht flott ! Wenn ich aber daran denke, daß ich mit ihm noch so viel Arbeit haben werde, bis alles richtig und zu meiner Zufriedenheit funktioniert, ( die Diodenschaltung, die Spurkränze, die Gewichte ), wird mir ziehmlich schwindelig ! das alles werde ich auch nur deshalb zum zweiten Mal machen, weil dieser Zug so billig und gleichzeitig so selten schön, d.h. ohne optische Mängel ist ! Mein bisheriges Fazit : Diese Ortweinzüge sind durchaus erhaltenswert, und in kundigen Händen zu sicheren Fahreigenschaften zu bringen - auch mit der Original-Technik. Sie muß nur richtig eingestellt und gepflegt sein. Auf Grund des völlig offenen Getriebes sind sie aber nichts für Teppich-Bahner ! So, das war es erst mal . Schöne Grüße Wolfgang aus dem Sauerland
Tesmo-, Ortwein-, Röwa-Sachen, sind Dinge, die mir Freude machen !
endlich kann ich hier wieder ein wenig "mitmischen" ! - Nach einem folgenschweren Windows-Absturz, verbunden mit dem Verlust fast aller wichtigen Programme, war ich für längere Zeit regelrecht " weg vom Fenster", vorerst mit leichten Einschränkungen geht es nun weiter! - Jetzt zum eigentlichen Thema: Es ist gut, daß mein alter Ortwein- Beitrag über meine beiden Triebwagen vom Mai 2012 vor einigen Wochen von Konrad / "Ffm-Gleis" wieder hervorgeholt wurde - so wurde ich daran erinnert, daß ich ja noch über die Optimierung der Fahreigenschaften des zweiten Zuges auf RocoLine-Gleisen berichten wollte! Aus Bequemlichkeitsgründen hatte ich bei diesem Zug auf das Abdrehen der Spurkränze verzichtet (Das wollte ich mir nicht mehr antun!) - näheres darüber laut Anweisung von H.-D. Papenberg vom 20.09.2017 im Forum "Workshop", auch wenn mir für meine kleinen, aber wirkungsvollen Tips und Tricks der Begriff "Workshop" etwas zu hoch gegriffen erscheint. Siehe also dort ! Gruß Wolfgang aus dem Sauerland
Tesmo-, Ortwein-, Röwa-Sachen, sind Dinge, die mir Freude machen !
Hallo Wolfgang, das ist in der Tat gut und nochmal Danke für den Hinweis auf diesen thread. Damit kann ich sicher meinen Ortwein restaurieren bzw. so reinigen und justieren, dass er prima läuft. Ich hab in der nächsten Zeit ein paar Termine - heute z. B. einen Dudelsack-Kurs - und ich muss noch eine Wettermaschine für einen Bekannten fertigstellen, aber parallel werde ich an dieser Baustelle arbeiten und dann freue ich mich auf meinen dritten TEE. Mir ist aufgefallen, dass die Wagen kürzer sind als die von Märklin und Roco, macht aber nix, ich habe von Blechwagen bis 1:87 exact alles in der Sammlung, man muss ja nur auf der Anlage entsprechend kombinieren, was zusammen passt. Die Drehgestell-Technik finde ich klasse...
herzlichen Dank für die Verlinkung meines älteren Beitrags !- Daß ich das nicht selber gemacht habe, hat weniger mit Bequemlichkeit zu tun, sondern eher mit "partieller Unfähigkeit" in Sachen Computer- bedienung. - Nun, ich kann es ja, wie manch anderes, einfach auf mein Alter schieben..... Einen schönen Sonntag noch,
Wolfgang aus dem Sauerland
Tesmo-, Ortwein-, Röwa-Sachen, sind Dinge, die mir Freude machen !