Seit vielen Jahren besitze ich diese Personenwaage. Meine anfängliche Vermutung, dass die Waage Fa. Kibri zugeschrieben werden kann, hat sich aber nach Durchsicht aller marktverfügbaren Kataloge nicht bestätigt. Die Bodenplatte ist auf dem Sockel "federnd" gelagert und mittels einer Schablone, ähnlich einem Riffelblech, gespritzt. Abweichend gegenüber den von Kibri aufgetragenen Muster mit kreisförmigen Durchbrüchen, besitzt die verwendete Schablone quadratischen Öffnungen. Wer weiß mehr darüber?
zunächst können wir feststellen, dass die Personenwaage noch in Löttechnik gefertigt wurde. Dies deutet auf eine frühere Produktion hin (um 1930 oder früher).
Die Waage trägt nur die Markung "Germany", wir hatten hier schon mal über eine Telefonzelle mit geschwungenen Dach diskutiert. Dort wurde auch die Firma Plank in die engere Wahl gezogen. Allerdings ist die Markung "Germany" in den 1920er Jahren bei verschiedenen Herstellern verwendet worden.
Zum Vergleichen mit anderen Stücken wären noch zwei Maße in interessant:
1. quadratischer Sockel: Länge/Breite: 42,5 mm, Höhe 16mm 2. konisches Anschlussstück: 33,6mm am quadratischen Sockel, 22mm an der gegenüber liegenden Seite, Höhe 10,7mm 3. Gesamthöhe der Waage bis zur Oberkante des schräg gestellten Zifferblatts: 86 mm 4. Außendurchmesser der Uhr: 26,6mm 5. Außendurchmesser der Wiegeplatte: 41,5mm
Hallo Dieter, leider kenne ich nicht den aktuellen Stand zur Recherche über die "Telefonzelle mit dem geschwungenen Dach". Mit beigefügtem Bild kann diese Telefonzelle mit der Artikelnummer 927 aus dem Katalog von Fa. Plank von 1927 eindeutig diesem Hersteller zugeordnet werden.
Da Cabo-Artikel in ihrer Machart den Kibri-Produkten oft stark gleichen (Baustil, Schablonenbemalung usw.) wäre es meiner Meinung nach denkbar, dass diese Personenwaage aus der Bochmann-Küche kam!? In der einzigen Katalogkopie (1930) die ich besitze ist das Stück nicht aufgeführt, was aber nichts heissen will. Das Cabo-Sortiment war riesig, bis anhin aber auch schlecht erforscht. Vielleicht befindet sich unter den Lesern ein Cabo-Kenner der mehr weiss.
Hallo Swiss-Tinplater, vielen Dank für Deinen Hinweis auf Fa. Cabo in Dresden. Als Katalogkopie verfüge ich über den Jubiläumskatalog zum 50-jährigen Bestehen dieser Firma, die 1882 gegründet wurde. Der Katalog trägt die Bezeichnung "Dresden-N.6". Der Katalog beginnt mit 3 Seiten Eisenbahnzubehör, u. A. Kleinzubehör wie Telefonzelle, Bahnhofsuhr, Zeitungswagen usw. Lampen, Bahnübergänge, Güterschuppen, Signale, Wärterhäuser, Zeitungskiosk, Bedürfnisanstalt, Brücken und endet bei Tunnel und Drehscheibe. Auf Seite 9 wird erstmals im Katalog eine "Sandeisenbahn" erwähnt. Der abgebildete Personenzug steht auf einem Schienenstrang und ist aber mit Sicherheit ein Bodenläufer. Die Seiten sind bis auf eine Anlage durchnummeriert. Diese Anlage trägt die Aufschrift "Neu aufgenommen" und beinhaltet unter den Katalognummern 800 bis 807 acht einfache Güterwagen, zwei Personenwagen, eine Schranke mit Signal und eine automatiosche Schranke mit Auslösung durch Wippe am Schienenbett. In einem zweiten Nachdruck der Fa. Cabo, gekennzeichnet mit "Carl Bochmann Dresden = N.12", ist nur noch der Sandzug enthalten. Die im Nachtrag von Katalog-Nr. 6 enthaltenen Eisenbahnwagen sind in diesem Folgekatalog nicht mehr aufgeführt. Das Programm wurde jedoch umfangreich erweitert und erinnert in seiner Vielseitigkeit an das Blechspielzeugprogramm der Fa. Günthermann. Abschließend möchte ich noch eine Überlegung zur Telefonzelle beifügen. Der Sockel der Personenwaage besitzt auf der Aufstandsfläche allseitig einen 180 Grad Hohlumschlag der anschließend abgekantet wurde. Anbauteile wurden angelötet. Die Katalogseiten von Fa. Cabo weisen für die Kleinzubehörteile jedoch nur Sockel aus, die in einer Form gepresst wurden.
Anlage: Fa. Cabo, Telefonzelle mit Beleuchtung; Kat.-Nr. 770