Hallo,
bemerkenswert übrigens, dass die Aufbauten der Güterwagen bis auf die beiden Kesselwagen, deren Kessel aus Holz sind, aus Blech hergestellt wurden.
Die Zugpackungen enthielten ja meines Wissens durchweg die D-Zug-Wagen aus Kunststoff. Daher sind die Güterwagen wohl auch so selten im Gegensatz zu den D-Zug-Wagen. Die Seltenheit der Güterwagen lag möglicherweise auch an der geringen Blechzuteilung in der Besatzungszeit nach dem Krieg.
Gruß, elaphos
Hallo elaphos,
ob es an der Blechzuteilung lag weiß ich nicht, kann eventuell mit verantwortlich sein. Aber sicher ist ein Hauptgrund, dass in den Zugpackungen eben nur die Kunststoff-Personenwagen enthalten waren und die Güterwagen dadurch immer nachgekauft werden mußten. Ich könnte mir vorstellen, dass ganz einfach das Interesse und/oder das "nötige Kleingeld" fehlte für weitere Zukäufe.
Sicher kann es nicht an mangelndem Zubehör gelegen haben, eigentlich war ja alles vorhanden für einen Anlagenbau, aber schon bei einem ansprechendem Lokmodell für Güterzüge wars aus.
Vergleicht man Parallelen mit den Kaufhausbahnen, dann lief es dort doch ähnlich. Nach der Startpackung an Weihnachten war oftmals Schluss. Nachkäufe blieben bestimmt die Ausnahme.
Oder anderes Beispiel, ...was bei den spurgebundenen Carrera Rennbahnen noch für riesige Begeisterung sorgte und damit Zukäufe von mehr oder weniger aktuellen Rennboliden einen nicht unerheblichen Umsatz am Geschäft bei Neuhierl einbrachte, war bei den Servobahnen, weil weniger Spielspaß (wenn mans mal raus hatte), ein Flopp. Es wurden kaum mehr bzw. viel zu wenige andere Rennwagen nachgekauft.
Warum fertigte die Firma Staiger nicht die Güterwagen auch aus Kunststoff? Hatten sie vielleicht Probleme mit Verzug der Seitenwände erwartet, weil ja kein stabilisierendes Dach drauf war? Dann hätte man aber doch wenigstens gedeckte Güterwagen herstellen können, aber die fehlen ja gänzlich. Ist schon merkwürdig, warum ausgerechnet bei den Güterwagen diese Abkehr von der Herstellungsart
Gruß,
Horst
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Hallo Horst,
ja da hast Du recht. Die Lokomotiven und Drehgestelle der D-Zug-Wagen waren durchweg aus Metallguss, wobei die der vierachsigen Güterwagen mit denen der D-Zug-Wagen übereinstimmen. Auch die Fahrgestelle der zweiachsigen Güterwagen sind aus Guss. Dass neben Metall- und Kunststoffguss noch Blechbearbeitung für die Aufbauten der Güterwagen hinzugenommen wurde, ist wirklich bemerkenswert, zumal eine Kunststoffkonstruktion durchaus denkbar gewesen wäre.
Die Blechaufbauten sind allerdings sehr einfach gehalten: durchweg eine Bodenplatte, an die die mehr oder weniger hohen Seitenteile gepunktet sind, die jeweils bis auf den Rungenwagen nur rechteckige Blechstücke sind. Die Tankwagen haben Aufbauten aus Holz auf dem gleichen Gussfahrgestell wie die anderen zweiachsigen Wagen.
Gruß, elaphos
Elaphos, Horst,
ich habe mal in einem Gespräch mit einem ehemaligen Staiger-Mitarbeiter gehört, dass die Blechgüterwagen von einem Zulieferer gestammt haben sollen.
Auch die Sache mit dem aufgesteckten Holz-Bremserhaus soll damals so im Versuch gewesen sein, eventuell gar eine kleine Lieferung.
Frau Gertrud Staiger konnte sich daran allerdings nicht erinnern und meinte, die Güterwagen seien auch im Haus produziert worden.
Als ich vor Jahren die Mignon-Story geschrieb, habe ich natürlich danach gefragt.
Zulieferer hats ja gegeben: Trafo/Haus Litho und die Kibri-Sachen.
Interessant ist in diesem Fall auch, dass Staiger im eigenen Haus Aluminium verarbeitet hat (Baukästen) -aber scheinbar kein Weiß- oder Schwarzblech.
Oder ist da anderes aus anderen Geschäftsbereichen bekannt?
Kollege Denker hat ja guten Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern und zu Staiger jr. -vielleicht ist ja von dort was zu hören.
Nochmals zu den Aufsteck-Bremserhäusern:
Die Sache ist eigentlich genial -hätte man diese schon in Serie am Wagen geliefert, wären von jedem Wagen gleich zwei Modelle erforderlich gewesen -100% höhere Lagerhaltung!
Dass bei Mignon viel in Planung war, zeigen ja auch die Prototypen im Besitz des Kollgen Denker. Weiter sollten der Prellbock, kurze Gleise, Weichenantriebe usw kommen. Dazu gibt es Aufzeichnungen und Hinweise ehemaliger Mitarbeiter. Aber wie Frau Staiger sagte, ging der Umsatz rapide zurück, als Märklin und Trix wieder an den Markt gekommen sind. So ging es ja allen Kleinen damals.
Schöne Wochenendgrüße
Blech
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Hallo Botho,
das mit den Hozbremserhäuschen ist interessant. Ich war mir nicht schlüssig, ob sie Eigenbauten eines "Endverbrauchers" (diesmal nicht von mir) sind oder von Staiger so geliefert waren. Staiger hat ja an den Güterwagen auch sonst in Holz gearbeitet, nämlich die beiden Tankwagen. Die Bremserhäuschen sind jedenfalls sehr professionell gearbeitet, bemerkenswert ist allerdings, dass sie unterschiedlich sind. Auch die Stammholzbeladung des Rungenwagens könnte werkseitig sein, bei der Kohleladung und der Plane bin ich mir weniger sicher.
Grüße von elaphos
Elaphos,
das mit der Kohle und dem Holz kann gut sein -es liegt dann ja auch in der Linie der Zusatz-Bremserhäuser.
Ein Hinweis auf die mögliche Verbreitung der Bremserhäuser findet man manchmal an den Güterwagen selbst: Lackabschabungen an den Stirnwänden!
Es ist mir gekannt, dass es auch einen Aral gegeben hat: Ich hatte einen -und finde ihn nicht mehr aber auch mein Gelber ist verschwunden...
Es wurde auch schon von einem grünen BP gesprochen -ziemlich unwahrscheinlich, denn BP wechselte für die Mignonbahn zu spät auf Grün.
Bekannt ist auch durch einen ehemaligen Mitarbeiter, dass es einen der Donnerbüchse(?) ähnlichen Personenwagen gegeben hat -im Versuch.
Der Mann meinte damals, dass dieses Gehäuse auf den zweiachsigen Güterwagen aufgestülpt werden sollte -vermutlich deshalb aus Kunststoff, aber das war ihm nicht mehr bekannt. Der Holzprellbock war ebenfalls in Planung, eine Gedächtnisskizze von mir ist bei den Denker-Seiten vorhanden. Auch eine Skizze zur Tenderlok, die sich ja dann gefunden hat.
Es gibt bei Mignon noch viel zu entdecken. Voran kann das Wissen kommen, wenn sich Herr Staiger jr. jetzt der großen Anlage aus München widmet.
Es leben noch viele ehemalige Mitarbeiter. wir -Helmut Denker und ich- hatten schon mal an eine Befragung mit Hilfe des dortigen Geschichtsvereins gedacht. Das städtische Kulturamt wollte uns helfen. Allerdings blieb es beim Gedanken.
Schöne Grüße nach Berlin und an alle Mignon-Freunde
Botho
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Hallo Botho,
der Gedanke kann doch weiter verfolgt werden. Auch ich hatte schon Kontakt mit Herrn Staiger jun.. Die Weichen für seine nostalgische Mignon-Anlage habe ich ihm entsprechend der Beschreibung hier an anderer Stelle für mehr Betriebssicherheit umgebaut.
Zurück zu den Güterwagen. Habe mal die bei mir vorhandenen Typen zu zwei Zügen zusammengestellt:
Grüße von elaphos
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