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Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#1 von Ochsenlok , 11.07.2011 17:41

(Vorab: Nachfolgende Bildserie stammt von meinem alten Diorama, besser gesagt von einem Teilstück von dreien, das ich gelegentlich noch zum Fotografieren benutze und sich mit einem etwas vernachlässigten Endbahnhof einer Nebenstrecke Ende des zweiten Nachkriegsjahrzehnts befasst - die nahe Kleinstadt hat sich von den Folgen des Krieges noch nicht so ganz erholt. Die Bahn dagegen setzt auf die Moderne und zieht sich aus der Fläche zurück.). Die Gegend ist etwas abgelegen von den Ballungsräumen, daher haben viele Fuhrunternehmer neben neuen auch noch ältere Fahrzeuge im Gebrauch...

Knochenrath, Spätsommer 1969, Montagmorgen um 9:30 Uhr - und die Frisur ist im A..

Die Dammstraße, die entlang der Stützmauer zur Unterführung Richtung Bahnhof führt (siehe Bild 1), ist es mal wieder zu eng. Die alte Pflasterstraße wurde seit dem 2. Weltkrieg nur notdürftig instandgesetzt und ist für den stark angestiegenen Güterverkehr viel zu schmal.

Bild 2
Das Tempo-Dreirad muss schon unter Kippgefahr in den Graben ausweichen, damit der MB-Dreiachser (W 43d) mit den Kabeltrommeln fürs E-Werk vorbeikommt. Leider war die Ladungssicherung der Kabeltrommeln bei der Verladung nicht auffindbar, so dass der Fahrer es eilig hat, ohne „Knollen“ sein Ziel zu erreichen.


Bild 3
Blickt man in der Dammstraße in die andere Richtung, so erkennt man oberhalb der Stützmauer den Lokschuppen des kleinen Bahnhofs, vor dem ein ausgemusterter G-Wagen auf Abholung zum Verschrotten wartet.
Da kommt aus dieser Richtung wieder ein Lastzug vorbei, diesmal ein nagelneuer Hanomag-Henschel-Zug mit Stahlpritschen (W 41(0) ).

Auf der Nebenstrecke hat es eine V200.1 wegen Relaisausfall gerade noch zur nahen Behelfslokstation geschafft.

Bild 4
Nachdem ich den Standort gewechselt habe, ich stehe jetzt weiter rechts unterhalb der Böschung zum Stummelgleis neben dem Lokschuppen, kommt mir ein Magirus 235D (W 47m) entgegen. Der Fahrer hat alle Hände voll zu tun, um die Schlaglöcher zu umfahren.


Bild 5
Währenddessen hat sich an der Unterführung ein neuer Magirus-Kühlcontainer-Sattelzug (W 52b/522) wegen des vom Bahnhof kommenden Mercedes 1620-Lastzugs (W 43g) festgefahren. Auch hier müssen die beiden Kapitäne der Landstraße ihr ganzes fahrerisches Können aufbieten, um die Engstelle zu passieren.


Bild 6
Schließlich verlässt der 1620 mit seinem Hänger die Dammstraße und es kehrt etwas Ruhe ein.

Mal sehen, was noch so kommt.
Dennis


 
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#2 von Pluto , 11.07.2011 18:48

Schööööön, Dennis!

Ich werde augenblicklich an die alten DIN-A5-MiBa-Hefte erinnert, die ich mir Anfang der 1970er Jahre stapelweise von einem Freund ausgeliehen hatte, nur um entsprechende Fotos (damals natürlich schwarzweiß) zu finden, auf denen WIKING-Modelle derart in Szene gesetzt waren.

Gerne mehr davon.

Gruß

Pluto


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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#3 von schwabenwikinger , 11.07.2011 19:57

Besonders der "Allerwelts"- Magirus 235 passt auch farblich hervorragend in die Szenerie. Toll!
Gruß, schwabenwikinger


"Der Verzicht auf Nebensächlichkeiten hat verblüffende Natürlichkeit zur Folge" (Friedrich P.)


 
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#4 von henschel , 11.07.2011 20:56

Hallo zusammen,

einfach nur wunderschön,die alten Wikinger,gerne mehr davon,danke für die schönen Bilder.

Gruß Henschel


Märklinist aus Überzeugung und Wiking-Fan


 
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#5 von 101 ( gelöscht ) , 11.07.2011 22:52

Zitat von Pluto
Schööööön, Dennis!

Ich werde augenblicklich an die alten DIN-A5-MiBa-Hefte erinnert, die ich mir Anfang der 1970er Jahre stapelweise von einem Freund ausgeliehen hatte, nur um entsprechende Fotos (damals natürlich schwarzweiß) zu finden, auf denen WIKING-Modelle derart in Szene gesetzt waren.

Gerne mehr davon.

Gruß

Pluto



Du kannst nächstes Mal gern die Jahrgänge 1954 - 1982 oder so mitnehmen

Gruss
Jens


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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#6 von claus , 11.07.2011 23:44

Hallo Dennis,

ganz grosses Kino und Danke für die tollen Fotos!
Macht wieder mal echt Lust auf " Ozean ".


Viele Grüsse,

Claus


 
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#7 von Pluto , 12.07.2011 05:36

Zitat von 101

Du kannst nächstes Mal gern die Jahrgänge 1954 - 1982 oder so mitnehmen

Gruss
Jens



Unbedingt! Ich habe ja noch einen längst überfälligen Suchauftrag. Das wäre dann die richtige Lektüre für lange Winterabende.

Gruß

Pluto


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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#8 von Monsfelder , 12.07.2011 06:19

großes Lob auch von mir. So richtig was fürs Herz und Auge eines Wikingautofreundes


was du nicht willst, das man dir tu
das tu auch nicht, was willst denn du


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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#9 von Ochsenlok , 12.07.2011 18:17

Hallo miteinander,

vielen Dank für das bisherige positive Echo, was ich mit meiner kleinen Bildfolge ausgelöst habe.

Somit folgt hier die zweite Bildserie, für die, die noch nicht genug haben:

Es fängt zunächst mit einer „älteren“* Aufnahme aus den späten Fünfzigern an, die ich noch gefunden hatte, noch in Schwarzweiß. *(vorbildmäßig betrachtet)


Bild 7
Auch in der Wiederaufbauzeit war die Dammstraße ein Flaschenhals, wie man sieht, wenn sich der schwere Kaelble-Muldenkipper durch die Schlaglöcher quälte, und zudem noch vom Kohlenhändler mit seinem Fuhrwerk aufgehalten wurde. Der Messerschmitt-Pilot beißt bereits in den Lenker (Lenkrad hatte der ja keins). Bauer Egon aufm Deutz-Traktor (W_38d) geht es dagegen gelassen an.


Bild 8
Wie als „modernes“ Gegenstück treffen auch am heutigen Morgen noch verschiedene Baufahrzeuge ein. Allen voran der Löffelbagger (W_66), dessen Zugmittelgummis im Laufe der Jahre leider gelitten hatten und durch ein „Stahlseil“ vorübergehend ersetzt wurden. Dahinter hat sich ein Ford-Fahrer mit dem nagelneuen Sierra (aus der Zukunft) verirrt , gefolgt von Ford-Capri (W_20c) und Audi100 (W_12)


Bild 9
Als wäre der Verkehr noch nicht genug behindert, taucht jetzt noch der Toni auf der Straßenwalze (W_65) auf; hartnäckig verfolgt von dem „Strich8“-Taxi (W_14x, Neuheit 1972), VW 1600 (W_4) und MB600 (W_??), dessen Insassen wohl wenig Verständnis für die Verkehrsbehinderung haben.


Bild 10
Jetzt kommen die schwereren Geschosse: ein großer Tieflade-Sattelzug mit Magirus 235-Zugmaschine (W_50g, ebenfalls Neuheit 1972), beladen mit dem „ewigen Radlader“ (W_65h) und dessen noch lange nicht in Rente gehenden Fahrer bahnt sich unter Aufsetzgefahr seinen Weg über die Pflasterstraße. Dahinter der zweiachsige Magirus-Muldenkipper (W_67(1)) gelb.


Bild 11
Leider etwas zu spät dran ist die Feuerwehr, die eigentlich zur Absperrung der Fahrstrecke bestellt war, aber von einer Straßenwalze aufgehalten wurde...
VW-Bus T2 (W_60k), an dem ein jugendlicher Feuerwehrmann den Umgang mit Pinsel und Farbe übte und das VW-Emblem schwarz anmalte, und ein neuerer Fw-Kranwagen Magirus Jupiter KW16 (W_630)


Bild 12
Eine halbe Stunde später begegnen sich an gleicher Stelle zwei andere „Magiren“ oder „Magirusse“ (?), nämlich der dreiachsige Muldenkipper (W_67(2)) und der Hinterkipper Magirus Saturn (W_42k), der als einziger der bisher gezeigten Fahrzeuge nicht direkt von Händler stammt, sondern als „Gebrauchtfahrzeug“ viel später zu mir gefunden hat.


Bild 13
Als letztes Bild fotografierte ich noch einen Schwertransport, der einen weiteren großen Bagger zur Baustelle transportiert (auch wenn´s diesmal nicht Wiking, sondern Kibri-Bausatz ist, aber den Bagger find ich gut)
Zur Versöhnung (für die Wiking-Fans) wird er von einem VW T1-Bus eskortiert (W_32 mit großem Heckfenster), weil sich Bauarbeiter Hermann H. beim Einrichten der Baustelle an den Gewichten für die Wasserwaage verhoben hat.

So, jetzt reichts erst mal von der Dammstraße, ich hoffe, die Bilder haben wieder gefallen. Wenn ja, lege ich noch ´nen Film ein und es gibt demnächst wieder eine Fortsetzung.

Viele liebe Grüße
Dennis


 
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#10 von Pluto , 12.07.2011 21:11

Hi Dennis,

wunderbar!
Ich kann mich gar nicht satt sehen. Sehr schön auch der dezent geweatherte Menck M 154 mit Tieflöffel von Kibri. Ein großartiges Modell eines legendären Vorbildes, welches ich in sämtlichen Ausrüstungsvarianten besitze.
Freue mich auf eine Fortsetzung.

Gruß

Pluto


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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#11 von 101 ( gelöscht ) , 12.07.2011 22:00

Moin Dennis,

klasse Bilder!

Zitat von Ochsenlok
Allen voran der Löffelbagger (W_66), dessen Zugmittelgummis im Laufe der Jahre leider gelitten hatten und durch ein „Stahlseil“ vorübergehend ersetzt wurden.



Zerleg mal Deine Unterhose, im Bund findest Du prima Ersatzteile für diese Seile!

Gruss
Jens


Ochsenlok hat sich bedankt!
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#12 von Ochsenlok , 13.07.2011 05:52

Hallo Jens,
danke für die Blumen und den Tipp! Da bin ich bisher noch nicht drauf gekommen.
Dann bleibt der Löffel demnächst wieder oben, dafür fällt was anderes runter.

Dennis


 
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#13 von Ochsenlok , 14.07.2011 19:52

Hallo Wikinger,

nachdem ich neulich einen neuen Film eingelegt hatte, war ich am nächsten Morgen nochmal in der Dammstraße.
Kaum angekommen, hörte ich ein sonores Motorengeräusch, begleitet vom Rumpeln des anhängenden Schwertransports, langsam näherkommen.

Bild 14
Es war ein Culemeyer-Straßenroller hinter dem Mercedes Pullman-Frontlenker (W_59) . Obendrauf der schon betagte G-Wagen, der vor ein paar Tagen noch oben vor dem Lokschuppen stand, und nun auf dem Weg ins Werksmuseum der Fa. Welt-Hölzer (wer kennt die noch?) ist, die Anno dazumal das Holz für den Aufbau (für 5Pf.) geliefert hat.


Bild 15
Kurz dahinter folgt ein Büssing LU7 mit Anhänger (W_477; Wiederauflage als "Veteran"), gut hörbar das Rasseln des nicht gerade leisen Unterflurmotor, dessen Verwandte auch im VT98 Dienst taten.


Bild 16
Aus dem gleichen Hause ein Bus: der Büssing Senator (ex W_72s), in entgegenkommender Richtung.
Er diente früher als Bahnbus; nach einem gravierenden Unfall, verursacht durch einen Jugendlichen ohne die nötige sammlerliche Reifheit, mit wirtschaftlichem Totalschaden, wurde er dann von einem gewitzten Fuhrunternehmer günstig übernommen, in Heimarbeit neu lackiert und fährt jetzt im Balkan-Fernreiseverkehr (jede Ähnlichkeit mit existierenden Personen und Gegebenheiten wäre rein zufällig und nicht beabsichtigt).


Bild 17
Plötzlich wieder Aufruhr: mit Martinshorn und Täterä ein Feuerwehreinsatz: MB Unfallrettungswagen (W_278) gefolgt von Magirus Eckhauber Saturn Leiterwagen (W_62n) und ebensolchem Spritzenwagen (W_61n, beide nicht aus der Geschenkpackung von 1982, sondern ca. 1970).


Bild 18:
(Wikingfans ducken, Wikingmodus aus): Die Culemeyers reißen heute morgen nicht ab: der Museumsverein hat noch einen alten Bahnpostwagen gekauft, der nun von der Kaelble-Zugmaschine (Kibri) abgeschleppt wird.
Wer je mit einem solchen für damalige Verhältnisse Monster-Lkw gefahren ist (ich bin es!) wird es nie vergessen. Vier, fünfmal geschaltet, mit Zwischenkupplung, und kaum schneller als ein Moped, unterwegs, aber mit unbändigem Drehmoment am Rad. (Wikingmodus ein)


Bild 19
Nach kurzer Pause, ich hab einen Moment nicht aufgepasst -es reichte gerade noch für einen Nachschuss- kommt die vereinigte Bundespostflotte vorbei: MB Kurzhauber mit Anhänger (W55 + 55a), Geburtstagsgeschenk von meiner Schwester, 1971, gefolgt vom Postkäfer VW1200 (W_3p, 1968-69), dessen Gebläsegeheul nicht überhörbar ist.


Bild 20 So, ich glaube, ich muss jetzt langsam gehen, es ist schon fast Mittag, von überall aus den Häusern hört man das Geklapper der Salatschüsseln.
Aber da kommt noch einer, den man heute nicht mehr ganz so häufig sieht. Henschel HS14 mit Einfachkabine (W_41p), m.E. so ziemlich die letzte eigenständige Henschel-Konstruktion vor der Fusion mit Hanomag. (Diesen hatte ich früher schon einmal besessen, ist aber über die Jahre verschollen. Neulich fand wieder einer neu zu mir, der lieben Erinnerungen halber.)

So, für heute reichts. Nächstes Mal, falls es eins gibt, gehe ich mal weiter Richtung Bahnhof.
Dennis


 
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#14 von 101 ( gelöscht ) , 14.07.2011 20:03

Zitat von Ochsenlok
Nächstes Mal, falls es eins gibt, gehe ich mal weiter Richtung Bahnhof.



Ich bitte darum!

Klasse Bilder, tolle Geschichten, macht Lust auf mehr.

Gruss
Jens


101
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#15 von pumpkinracer ( gelöscht ) , 14.07.2011 20:13

Hallo Dennis!

Da kann ich mich dem Jens nur anschließen: Mach so weida!! Ich hoffe auf viele weitere von deinen tollen Aufnahmen. Sehr schön wäre es wenn du einen Tanklastzug bespannt mit einem Henschel-Bimot vor die Linse kriegen würdest!

Beste Grüße!
Dirk


pumpkinracer

RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#16 von schwabenwikinger , 14.07.2011 20:28

Das MUSS ein Roman oder besser noch, eine Bildgeschichte, werden. Und den kleinen Fehler mit der artfremden Kaelble-ZM kann man ausbügeln, die gibts ja auch von WM.
Super Bilder, schöne Abendlektüre, Danke.
Gruß Götz


"Der Verzicht auf Nebensächlichkeiten hat verblüffende Natürlichkeit zur Folge" (Friedrich P.)


 
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#17 von arokalex , 16.07.2011 00:45

Hallo Dennis,

es hat mir sehr viel Spass bereitet deine amüsanten Bildgeschichten
anzuschauen und zu lesen... danke für die schöne Lektüre!!!

Viele Grüsse

Alex


arokalex  
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#18 von Ochsenlok , 16.07.2011 13:46

Hallo miteinander,

heute ist Freitag, es sind immer noch Sommerferien (in the summer of Sixty-nine) , und ich bin wieder auf Laster-Fototour mit meiner Agfa-Klack-Knipse.

Ich habe vor, wie bereits erwähnt, mich heute mal weiter in Richtung Bahnhof aufzustellen und auf Lastwagen zu warten.
Dazu muss ich aber erst die Dammstraße entlang laufen. Während ich so vor mich hin schlendere und ein paar Nappos kaue, kommt mir plötzlich mit lautem Motorengeheul ...

Bild 21
ein Krupp 806 – Sattelzug entgegen. Es ist einer der letzten gebauten (W_24488, mittlerweile (2011) aber auch schon über 25 Jahre alt).


Bild 22
Gerade vorbei, höre ich aus entgegengesetzter Richtung ein bekanntes Motorengeräusch; der Mittenkugelbrennraumkolbenmotor des schon bekannten MAN 10.230 hat so sein eigenes Klangspektrum (W_41n, extra nochmal für die Fans), vor allem wenn die Motorbremse betätigt wird.


Bild 23
50 Meter weiter läuft wiederum von hinten ein Langpritschensattelzug MB 2223 (W_51a) auf. Der Fahrer hat das Verdeck abgeplant, weil er ein Edelstahlrohr der örtlichen Wasserwerke transportieren muss. Ob der Sattelzug wohl unter der Unterführung durchpasst (max.3m) ? Die Ladungssicherung lässt auch etwas zu wünschen übrig...


Bild 24
Kurz vor der Unterführung treffe ich noch auf eine Polizeikontrolle. Der Schutzmann war gerade dabei, den Fahrer des Büssing 8000 (W_478, Wiederauflage 1975) zu kontrollieren, als der Krankenwagen im Einsatz vorbeikam und der Fahrer sicherheitshalber nochmal nach dem Weg fragen wollte.
(Das Verdeck war leider ein Totalschaden, schwarz lackiert, und die Farbe ging auch mit Bremsflüssigkeit nicht mehr raus. Da hab ich sie halt abgeschmirgelt. Zwischenzeitlich kam dieses merkwürdige Ergebnis raus).


Bild 25
Jetzt bin ich endlich an der Unterführung zum Bahnhof angekommen. Dort ist bereits reger Verkehr; es begegnen sich gerade ein Opel Admiral, der damals als Spitzenmodell der Rüsselsheimer recht selten anzutreffen war, mit dem wesentlich häufigeren Audi-Flaggschiff, dem Audi 100 (LS).


Bild 26
Von der anderen Straßenseite aus gesehen, ein MAN 415 Kurzhauber (W_41m/408), komischerweise meistens mit Heizöltank unterwegs. Links neben der Unterführung liegt ein bisschen Sperrmüll herum, Zeichen des Nachkriegswohlstands.


Bild 27
Das gleiche nochmals von der anderen Seite. Im Hintergrund, hinter dem VW-T1-Bus-Funkmesswagen (W_30f), der gerade ein paar CB-Hobbyfunkern auf der Spur ist, sind zwei alte Häuser zu sehen, die schon bessere Tage erlebt haben, im Krieg aber stehengeblieben sind.
Jetzt ist ein dubioses Gewerbe in dem Haus; im Gewerbeschein ist unter „Art der Dienstleistung“ ein „-“ eingetragen.
Direkt daneben ein ausgebombtes Haus, von dem nur noch eine Brandwand und die Kellergewölbe übrig sind. Damals ein toller Abenteuerspielplatz, nicht ganz ungefährlich. Die Eltern hatten uns strengstens verboten, solche Grundstücke zu betreten.

So, bevor ich durch die Unterführung durchgehe und entlang der Pflasterstraße hinter dem Bahnhof zu den beiden alten Häusern gehe (natürlich nur, um einen besseren Fotostandpunkt für den Bereich vor dem Lokschuppen zu erkunden ) klettere ich noch schnell links von der Einfahrt die Böschung rauf, um ein Bild vom Bahnhof zu machen:


Bild 28
Das Bahnhofsgebäude ist noch einigermaßen in Schuss; sogar die historische Einrichtung der Diensträume ist noch teilweise vorhanden.
Es wartet auf Gleis 1 der Personenzug der örtlichen Privatbahn; eine Fahrgästin weiß noch nicht so recht, ob sie schon einsteigen soll oder lieber draußen in der frischen Luft warten. Die Lok wird wohl gerade umgesetzt und ist zum Wasserfassen in der Lokstation. Hell höre ich das Singen des Turbogeneratos, und gelegentlich auch einen Hub der Luftpumpe und das Scharren des Heizers. Das dauert jetzt wieder.. ..hoffentlich wird´s nicht dunkel drüber!

Fortsetzung folgt
Dennis


 
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974

#19 von Pluto , 16.07.2011 22:28

Zitat von Ochsenlok

(...)
Fortsetzung folgt
Dennis



Das ist schön - sehr schön!
Illustrierte Moba-WIKING-Geschichten, die charmant zu einer Zeitreise einladen und die Grenze zwischen Fiktion und Realität verschwimmen lassen. Einfach wunderbar!

Gruß und ein schönes Wochenende

Pluto


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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974 und danach

#20 von Ochsenlok , 26.07.2011 12:33

Hallo Wikinger-Gemeinde,

nachdem ich erst das Sonntagsgeld abwarten musste, um wieder neues Filmmaterial kaufen zu können, hatte ich gestern wieder mal Zeit, meine Bilderserie von der Dammstraße fortzusetzen. Ich wollte das Gelände um die Lokstation etwas auskundschaften.
Auf dem Weg zur Unterführung begegnen mir zwei gute Bekannte, zuerst der Büssing LU7 mit Anhänger, der mal wieder nach Knochenrath auf Tour war:

Bild 29

Bild 30
Dann ein Bus, der zwei Jahrzehnte lang der Inbegriff des Omnibusses schlechthin darstellt, der Mercedes O302, hier in der Version der Deutschen Bundesbahn (W_71n). Mit solchen Bussen fuhr ich häufig über die Dörfer, oder auch ins Schullandheim. Auch die „Kraftpost“ fuhr dieses Modell.
Oben an der Lokstation fasst gerade die T9 der Knochheimer Lokalbahn ein paar hundert Liter Wasser für die Rückfahrt. Das muss ich mich noch aus der Nähe angucken!

Bild 31
Dann erklimme ich erneut die Böschung an der Unterführung, um die Gegend zu sondieren.
Auf der Straße „Am roten Backsteinhaus“ gegenüber, die hinter dem Bahnhof vorbeiläuft und über eine scharfe Kurve von der Dammstraße aus erreicht werden kann, ist reichlich Betrieb; sogar ein Mannschaftswagen der Polizei (W103m/1035) zockelt recht langsam an dem Häuserblock vorbei (?)...

Bild 32
...hält plötzlich an, und es steigen drei uniformierte Herren aus, wohl um den Verkehr zu kontrollieren.
Der Messerschmidt-Pilot, der es eigentlich eilig hat weiterzukommen, beißt schon wieder in seinen Lenker, während der MB300-Chauffeur nicht so recht weiß, ob er jetzt überholen oder sich dezent im Hintergrund halten soll; hat er es doch eilig, in die Werkstatt zu kommen, weil ihm irgendein Depp den Mercedes-Stern auf dem Kühler abgebrochen hat .

Bild 33
Wenige Minuten später nähert sich mit lauten Motorengeheul der luftgekühlten Magirusse die „Freiwillige Feuerwehr Knochheim“ auf einer Übungsfahrt, allen voran der Herr Brandmeister Umberto Incendio persönlich, der vor ein paar Jahren als ehemaliger Gastarbeiter hier hängengeblieben ist, mit seinem Mercedes 220 (Nachbau, edit: der eigentlich ein 180er ist, siehe Kommentar von @schwabenwikinger).

Bild 34

Bild 35
Sogar der alte Magirus Spritzenwagen (W61n(?), nur mit W-Prägung unter der Vorderachse) heult mit seinen besonders schönen Rundungen an dem alten Sandsteinhaus vorbei, dessen Bewohnerinnen neugierig das Schauspiel verfolgen und wohl hoffen, dass ersteres nicht einer der nächsten Brandschutzübungen zum Opfer fällt....

Bild 36
Die gleiche Szenerie nochmals vom Baum aus betrachtet; gleich rechts nebenan befindet sich das Trümmergrundstück, auf dem uns der Opa verboten hatte, zu spielen, weil dort vielleicht noch ein paar Blindgänger oder Munition rumliegen könnten. Am Hauseingang des stehengebliebenen Hauses erkennt man noch den ehemals weißen Pfeil, der auf den Luftschutzkeller hinwies.

Bild 37
Nachdem das Einsatzkommando verschwunden ist, quält sich noch ein Krupp Sattelzug durch die enge Kurvenauffahrt hinauf, während der Fahrer des alten Horch ausgestiegen ist, um sich bei den immer noch geduldig (auf was auch immer?) wartenden Damen nach dem rechten Weg zu erkundigen.

Eigentlich wollte ich ja die T9.3 anschauen. Also wende ich mich weiter nach rechts und lasse die Trümmer links liegen. Da kann ich ja nachher auf dem Rückweg nochmals vorbeischauen, wenn es etwas dämmriger geworden ist...

Bild 38
Die Lokalbahnlok ist mittlerweile wieder mit Betriebsmitteln aufgefüllt und döst in der Nachmittagssonne vor sich hin, mit leise zischenden Ventilen; es riecht nach unvollständig verbrannter Kohle und nach warmem Öl. Links neben der Lok steht die Baracke, in der die Schlusslaternen aufbewahrt werden, und das Personal gönnt sich noch einen Becher Muggefugg, bevor es soweit ist, dass sie die Rückfahrt vorbereiten müssen.

Ich schleiche mich hinter der Baracke vorbei Richtung Schlackenaufzug und zum Lokschuppen, mal sehen, ob es da noch was zu sehen gibt, bevor es dunkel wird....

Viele Grüße
Dennis

P.S. einen hab ich noch, muss aber erst warten, bis es dunkel geworden ist.


 
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974 und danach

#21 von schwabenwikinger , 26.07.2011 13:27

Einfach schön, zeitgeistig, authentisch. Was doch aus einem kleinen Diorama für klasse Geschichten entlockt werden können...obwohl, eine kleine Zwischenbemerkung erlaube ich mir: Herr Incendio (der jetzt FW-Kommandant ist) sitzt in einem 180 Ponton Breitkühler, nicht in einem 220-er. Was aber seiner Pflicht als Kommandant keinen Abbruch tun dürfte!

Mehr davon meint
schwabenwikinger Götz


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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974 und danach

#22 von Ochsenlok , 26.07.2011 21:16

Zitat von schwabenwikinger
...sitzt in einem 180 Ponton Breitkühler, nicht in einem 220-er.



Sorry, ich kenne mich da so genau nicht aus, und in meinem betagten Ruck-Flühs-Katalog aus dem Alba-Verlag,1988, stand der alte Brandmeisterwagen W_60 als 220er bezeichnet. Ich dachte, der Nachbau entspricht im Vorbild diesem Modell.

Obwohl mein Onkel damals einen Ponton-180er hatte, und ich als "Panz" fasziniert von dem komischen bunten Vertikal-Linear-Tacho war, wenn ich mal vorne auf dem Notkissen in der Mitte der durchgehenden Sitzbank sitzen durfte. Das war doch was anderes als Papa´s 1200er-6Volt-Käfer.

Ansonsten freut es mich, wenn mein Beitrag immer noch gefällt. Leider gehen mir langsam die (mittelalten) Lastwagen aus.

Gruß
Dennis


 
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RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974 und danach

#23 von pumpkinracer ( gelöscht ) , 26.07.2011 22:52

Hi mein guter Dennis!

Ich könnt mir noch so einige von deinen schönen Episoden anschauen! Am besten machst du ne Endlosserie draus! Bis jetzt hab ich auch noch keinen Henschel-Bimot gesehen!

Beste Grüße!
Dirk


pumpkinracer

RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974 und danach

#24 von schwabenwikinger , 27.07.2011 07:42

Zitat von Ochsenlok
Sorry, ich kenne mich da so genau nicht aus, und in meinem betagten Ruck-Flühs-Katalog aus dem Alba-Verlag,1988, stand der alte Brandmeisterwagen W_60 als 220er bezeichnet. Ich dachte, der Nachbau entspricht im Vorbild diesem Modell.



Na, das macht doch nichts, deshalb gibts hier einen prima Querschnitt durch die 1:87 Sammlerschar. Ich hab keine Ahnung von Lokomotiven.
Du hast nicht unrecht, auch den 220-er Ponton gabs Anfang der 60-er von Wiking, später gegen Ende der 60-er wurde der durch den 180-er Ponton als Brandmeister ersetzt. Die Neuauflage (Du meinst wahrscheinlich die Packung mit Spritzenwagen, DoKa und eben dem Brandmeister?) enthielt den 180-er.

Und falls Du oder andere Interesse habt, könnt ihr hier: http://www.wiking-feuerwehr.de/ auf Egbert Neuhaus HP Wiking-Feuerwehrmodelle "studieren".

Viel Spaß
gruß, Götz


"Der Verzicht auf Nebensächlichkeiten hat verblüffende Natürlichkeit zur Folge" (Friedrich P.)


 
schwabenwikinger
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zuletzt bearbeitet 27.07.2011 | Top

RE: Noch mehr Laster vom Kirmesgeld 1968-1974 und danach

#25 von claus , 27.07.2011 09:30

Hallo Götz,

Danke für den Link zu einer grandiosen Site des Herrn Egbert Neuhaus !


Viele Grüsse,

Claus


 
claus
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