Auch im Westen: Dampf und Regen...

#1 von dieKatze , 10.07.2011 16:46

Hallo Leute,

der Juli ist bekannt für Sommer, Sonne und Top-Grillwetter. Also auch geeignet für Dampfversanstaltungen, wie hier in Simpelveld auf der ZLSM.
Ich war Freitagnachmittag bereits bei der Museumsbahn, mal sehen was abgeht. Ging aber wenig ab. Nur ein hundertjähriger Dampfer stand qualmend an der Bekohlung, kein menschliches Wesen zu sehen, keine Aktivitäten erkennbar. Aber Schäfchenwolken.




Das ließ natürlich hoffen auf eine Super-Sonnenwetterveranstaltung am Samstag. Und der fing auch gut an, kaum Wolken und Fetzen blauen Himmels waren erkennbar. Jedenfalls vor der Abfahrt des ersten Sonderzuges. Als es dann losging war die Sonne aber auch weg und die so typische graue Suppe zog auf.

Abfahrt:








Es war klar, daß es nicht mehr lange gut gehen konnte, aber noch tropfte nichts, mutig wie ich bin beschließe ich für wirklich tolle Fotos ein bißchen aus der Schußlinie und etwas weiter vom Bahnhof wegzugehen. Das war dann schon Hetze für so eine Wampe wie mich und als ich dann angekommen bin merke ich wie blöd da diese Blechdinger für das Signal am Streckenrand und im Bild herumstehen. Zu spät, jetzt abdrücken:





Genaugenommen ist der Nachschuß der bessere:





Gut ist, daß der Zug vor der Einfahrt in den Bahnhof zum Halten kommt. Dumm dagegen, daß der Weg jetzt nicht so exakt entlang der Schiene verläuft und ich zu Fuß durch eine Senke ohne Blickkontakt zutr Schiene muß um den Zug zu überholen und normalerweise wartet der Stellwerksmensch immer auf genau diesen Zeitpunkt um das Signal zu ziehen. Diesmal pennt er aber und der Lokführer beginnt ungeduldig herumzupfeifen. Da bewegt sich der Stellwerksmensch natürlich erst mal aus Trotz schon mal gar nicht und ich schaffe es den Zug nochmal aufzunehmen...





Aber man sieht schon gut, jetzt gehts den Bach runter, die ersten Tropfen beginnen zu fallen.






Jetzt schnell zum Bahnhof und einen der Züge entern, das klappt gut und der Zug ist auch nicht überfüllt weil die anderen Naivlinge noch mit der Kamera um die Lok herumwuseln um die Abfahrt aufzunehmen. Und dann sind wir unterwegs, einmal Simpelveld - Schin op Geul und zurück... mittlerweile sieht das ganze so aus:





Genau, ich bin im Zug und trocken. Und da bleibe ich auch sitzen in der Station, während die Lok gewechselt wird und alles. Dann fahre ich eben noch eine Tour.
Nicht jeder ist so weich wie ich und die Uniform dürfte auch durch sein. Der Heizer kauert irgendwo auf dem Wasserkasten:






Die nächste Fahrt wird dann auch ein voller Erfolg, der Regen hört mehr oder weniger auf:





Und die Jungs auf dem rollenden Teekessel haben ihren Spass den ankommenden Dampfzug zu jagen!






Schönen Gruß,

Ralf


 
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RE: Auch im Westen: Dampf und Regen...

#2 von halbnull , 10.07.2011 17:48

Hallo Ralf,

ein schöner Bericht, vielen Dank dafür

Gruß
Michael


 
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RE: Auch im Westen: Dampf und Regen...

#3 von herribert73 , 11.07.2011 10:53

Hallo Ralf,

sehr vernuenftig trocken zu bleiben! Und schöne Bilder.

Völlig ungefragt gebe ich hier mal "trocknen" Pufferknutscherschmuss dazu: Die 101 Jahre alte Lok auf Bild 1 bis 3, ist eine Litt E2, ein schwedisches Pendant mit Innensteuerung zur 56 2-8, also der umgebauten 55er mit Vorläufer. Eine "E", also die Variante ohne Vorläufer haben die wohl auch, hast Du die gesehen?

Ein ziemlich hässliches Entchen ist sie ja die E, die E2 geht da schon eher. Es haben einige ueberlebt, auch, weil sie eine der typischen Bereitschaftsloks war, was soviel bedeutet wie dass einige bis vor ein, zwei Jahren, super eingemottet, irgendwo im Norden standen ( http://www.stinsensforum.se/sj-nostalgi-t6537.html ) . Hier : http://www.svenska-lok.se/damp.php?s=19&litra=E&typenr=2 mehr ueber den Typ. Falls man das Bild genau so nachstellen will und gerade im Lotto gewonnen hat, giebt es die Lok auch so mit Nummer und allem bei Jeco. Fuer Begabte Zeitgenossen gab und giebt es sie auch als Bausatz, DHJ war da ein Hersteller zum Beispiel, allerdings kein aktueller. Andere, vielleicht mehr "pionierende" Seelen, die bauten einfach selbst drauflos und so giebt es hin und wieder beeindruckende Modelle dieser unumgänglichen Allroundlok zu erschleichen.

Alas, "beeindruckend" kann da sehr unterschiedlich interpretiert werden. Als Vorrausetzung fuer ein gutes Modell wird oft die Verfuegbarkeit von Zeichnungen zitiert.... ich kann und will das nicht wiederlegen, kann aber dagegen mit einem Warnbeispiel aufwarten:







Mal ganz klar: ICH BIN NICHT DER ERBAUER, ich hab sie nur wegen der verbauten Räder, der NWSL-GetriebeBox und der Zeichnung gekauft.

Eine gute Zeichnung ist also kein unbedingter Garant fuer Erfolg. Man sollte weiter beachten das dass Verhältniss Lot/Messing nicht 1:1 beträgt, und man sollte nie aufgeben! Messingselbstbau ist eine Kunst die man erlernen kann... und sich erarbeiten muss, aber kein Grund es nicht mal zu versuchen. Also, wer will die Zeichnung kopiert haben?

Gruss
Fred


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RE: Auch im Westen: Dampf und Regen...

#4 von schabbi ( gelöscht ) , 11.07.2011 12:42

Messingselbstbau ist eine Kunst die man erlernen kann....richtig!Ich habe mir alles selbst bei gebogen und viel Lehrgeld bezahlt alleine wie lange es gedauert hat das richtige Flußmittel zu finden wenn das nicht stimmt kann man den besten Lötkolben der Welt haben es hält nichts.
Der Schwedenmessinghobel ist ja schon ein Kunstobjekt da brauchts eine gut gehende Entlötpumpe.....ich such meine schon seit Monaten .

Gruss Tino


schabbi

RE: Auch im Westen: Dampf und Regen...

#5 von dieKatze , 11.07.2011 17:08

Hallo Fred,


die auf der Website vermerkte E ohne Vorlaufräder suche ich dort bereits seit Jahren. Liegt wahrscheinlich zerlegt in einer Ecke, ich habe sie jedenfalls noch nie gesehen.








Schönen Gruß,

Ralf


 
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RE: Auch im Westen: Dampf und Regen...

#6 von herribert73 , 11.07.2011 21:25

Hallo Ralf,

sieht bestimmt trotzdem besser aus als "das Modell". Witzig sind bei der E die Gegengewichte

@Tino

Ablöten ist da nicht, höchstens mit Flamme, und die Teile sind warscheinlich Freihand so mit der Scheere vor dem Fernseher aus irgendwelchen duennen Messingdosen ausgeschnitten worden so dass das Lot als einziges irgendeine strukturelle Integrität aufrechterhält.....trotzdem tolle Zeichnungen, sogar masshaltig auf Kästchenpapier, mit Detailskizzen etc. Nee das ist vorlorenen Liebesmueh.

Gruss
Fred


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