Hallo Nicht-nur-Eisenbahnfreunde.
Gestern war Danhausen Autobörse in Aachen, ich natürlich die Tasche nachher wieder voll mit Modellautos, obwohl, ich hätte auch mindestens drei Hornby-Dublo Loks kaufen können, das Preis-Zustands-Verhältniss war allerdings eher nicht so attraktiv. Und schon beim Auspacken zuhause und erstem Betrachten habe ich mich gefragt warum ich diesen ollen Schrotthaufen überhaupt gekauft habe. Aber so ist das halt, da sieht man was und denkt, das wäre doch ein tolles Angebot und dann, bei genauem Hinsehen fragt man sich, ob es nicht besser gewesen wäre die bezahlten 12 Euro bei Mc Donalds in hochwertiges Fettzeugs umzusetzen.
Zu spät, jetzt habe ich ihn:
Ja genau, es gibt sie noch, die Scheunenfunde...
Okay, nicht immer alles so negativ sehen. Immerhin, es ist noch alles dran, Klappen, Reifen, Plastikteile, obwohl diese sehr übel aussehen und ich da auch nichts machen kann. Kein Dachpfosten gebrochen und alles völlig original.
Leider ist die auf dem Unterboden noch stolz vermerkte "Flexomatic Independent Suspension" zumindest bei der Vorderachse völlig hinüber und das Ding hängt mächtig in den Federn:
Was "das Ding" überhaupt darstellen soll? Einen 1964er Chevy Impala. Ein Hongkong-Dinky, eigentlich von Konstruktion und Aufmachung her ein Spot-On Modell, welches nach der Meccano-Pleite und der Übernahme durch die Lines-Brothers als Dinky auf den Markt kam. Ist nicht selten.
Blöd ist die kaputte Federung, also muß ich ihn aufbohren, ja und dann..es regnet heute eh...also dann kann man auch gleich noch neuen Lack draufklatschen.
Ab ins Säurebad:
Eingedenk der Tatsache daß heute Sonntag ist, die Baumärkte zuhaben und eine Lacksprühdose mittlerweile mehr kostet als das Modell wert ist, muß ich nehmen was da ist. Ich habe ein schönes Orangegelb, nicht ganz original aber passend und leider nur noch einen winzigen Rest Cremeweiß, Ral 9001.
Mit den letzten Anstrengungen noch die letzten Tropfen aus der Sprühdose gepresst und halbwegs über die Karre gesprüht, eine gute Grundlage für die gelbe Farbe, die schlecht deckt und eigentlich eine Grundierung benötigt. Grundierung habe ich keine im Haus, es muß so gehen:
So, alle Verheirateten oder Leute die sonstwie mit männlichen oder weiblichen Artgenossen zusammenleben müssen den nächsten Arbeitsschritt überspringen oder sich eine verdammt gute Ausrede einfallen lassen.
Das Ding kommt in den Backofen!
Da trocknet der Lack besser und man kann schneller weiterarbeiten. Bei mir ist das ein uralter Elektrogrill, der eh schon im Keller steht und nicht mehr für Nahrungszubereitung verwendet wird. Obwohl eigentlich nichts dagegen sprechen würde, kaputt geht der davon auch nicht und der Gestank zieht sowieso durch das ganze Haus...
Jetzt widmen wir uns der Frontfederung, klar, einfach nur zwei billige Plastikstreifen an der Inneneinrichtung, die sind nach vierzig Jahren natürlich fritte. Jetzt wird der ernsthafte Spielzeugsammler wieder kollabieren, aber ich will ja schließlich damit spielen. Für die Vitrine hätte es gereicht zwei Streichhölzer drunterzustopfen.
Ich will eine richtige Federung, also kappe ich eine Kugelschreiberfeder mittig und probiere mal ob das so passt wenn man die da drunterkeilt. Geht!
Das Tesa hindert die Federn am nur Wegrutschen, Kräfte nimmt das nicht wirklich auf...
Mittlerweile ist der Rest getrocknet, da kleben wir schnell das Dach ab und zack unter die gelbe Sprühdose:
Sieht doch ganz gut aus. Nochmal auf den Grill:
Während der Trocknungsphase schnell die Scheiben und Radkappen poliert und an den zernarbten Plastikteilen mit etwas Silberfarbe rumgepfuscht. Die werden der Schwachpunkt bleiben.
Endmontage:
War natürlich eine blöde Idee, die Rücklampen mal eben mit roter Wasserfarbe zu pinseln, einmal die Klappe auf und weg ist die Farbe. Na ja...
Entgegen der Dinky-Vorgabe habe ich mich entschlossen, die Seitenleiste zu silbern. Daß das Ding nachlackiert ist sieht man eh, spätestens an den weggebohrten Nieten am Unterboden. Obwohl es Hardcore-Freaks gibt, die auch Original-Nietkopf-Imitationen über die Bohrstellen kleben...
Im Prinzip gehts mir jetzt besser...
Schönen Gruß,
Ralf