Hallo, Elaphos! Im Buch von Jeff Carpenter wird so eine Bahn beschrieben und abgebildet. Hergestellt ab 1927 - allerdings als 24mm Spur. Nun habe ich aber kürzlich herausgefunden, dass die damaligen Herstellerangaben zur Spurweite uneinheitlich waren. So wurden z.B. die Spurweiten zuweilen von AUSSENKANTE ZU AUSSENKANTE der Schienenstränge gemessen. Das führt dann in unserer Zeit zu Konfusionen!!! Ich nehme also an, dass Deine Bahn zu der beschriebenen 24mm Ausführung gehört. Miß doch einfach mal die Außenabstände nach - vielleicht ist das ja des Rätsels Lösung.... Gruß, Claudia
Hallo Claudia und die anderen interessierten, Außenabstand ist 25,4mm, also Zollbreite, auch nicht 24mm. Trotzdem meine ich, dass meine Packung der Bahn im Carpenter-Buch entspricht. Daher mein Hinweis oben, dass die früheren Angaben 16,5mm (Jeanmaire) und 24mm (Carpenter) falsch sind. Liegt wahrscheinlich daran, dass keiner die Bahn in neuerer Zeit gesehen hat und aus alter Literatur abgeleitet wurde. Aber jetzt ist ja so eine Bahn aufgetaucht und eine richtige Messung möglich. Gruß, elaphos
elaphos, Moment mal... Bitte zur Klarstellung: Du hast hier wirklich die Schienen AUSSEN/AUSSEN gemessen? Also weder innen, wie früher falsch gemessen, noch mittig, wie technisch richtig? Schöne Grüße aus Hessen Botho
Hallo elaphos, das ist einfach wunderbar. Wenn ich hier Bilder von Eisenbahnen der größeren und vor allem seltenen Spurweiten sehe, dann komme ich in Versuchung - HO weg und "größere" her ! (Dann brauch ich vielleicht auch keine Brille mehr.....) elaphos, wenn Du bei so vielen gezeigten "wundervollen Stücken" Probleme mit dem Stauraum bekommen solltest - auf der ostfriesischen Halbinsel kenne ich ein Haus mit viel Platz!! " HIER WERDEN SIE GEHOLFEN "
Viele Grüße Wolf
Versuchungen sollte man nachgeben, man weiß nie, ob sie wiederkommen. ( Oscar Wilde)
Hallo Botho, das Maß 25,4mm ist - wie oben geschrieben - außen gemessen (ganz oben in meinem ersten Beitrag habe ich das Innenmaß von 21mm angegeben):
und noch mal die Spurweite innen(21mm):
genau mittig ergeben sich 23,2mm, was aber m.E. nicht viel Sinn macht, da die aus dem Blech gefalzten Schienen selbst innerhalb dieser Packung zwischen 2,1 und 2,6mm variieren, wobei das Außenmaß mehr schwankt als das Innenmaß (=Spurweite).
Hallo Wolf, leider reicht mein Platz noch, vielleicht später mal, wenn meine Kinder oder die Gesundheit mich vertreiben. Gruß, elaphos
elaphos, sorry, wenn ich nerve, nun interessiert mich natürlich noch der Durchmesser des Schienenkopfs. Oder andersrum, was ist das Maß zwischen den Schienen? Übrigens messe ich auch noch mit einer so über gut 70 Jahre oder länger bewährten Schieblehre. Dem Alter angemessen, müsste man eigentlich auch Schublehre schreiben. Schönen Sonntag wünscht Botho
...Durchmesser des Schienenkopfes um 2,2mm, Maß zwischen den Schienen (=Spurweite) 21mm.
Schublehre und Schieb(e)lehre sind übrigens beides Begriffe aus dem heutigen Duden und werden dort als synonym bezeichnet, dürfen also weiter gleichberechtigt verwendet werden, heute darf man außerdem noch Messschieber sagen. Bezeichnen alle das Ding, das ich oben abgebildet habe.
Hallo, Kollegen! Ich glaube, ich habe auch eine Seltenheit aufgetan: einen Karton LILLIPUT EXPRESS, das ist Bing Tischbahn, Spur 00, aus Frankreich. Der Inhalt passt allerdings nicht zu dem Karton. Mir scheint, dass die Waggons von Distler sind, und zwar aus der Zugpackung 36/6 - Buch von Carpenter, Seite 26. Weiß jemand von Euch, was dieser Karton im Original enthielt? Gruß, Claudia
Angefügte Bilder:
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...Tunnel, Bahnhof und wohl auch die Gleise sind Bing Tischbahn und gehören wohl in die Packung (Distler Schienen haben eine flachere Böschung). Wagen sind von Distler. An Stelle der Distler Wagen gehören solche von Bing und die dazugehörige (nach den Schienen) Uhrwerklok in die Packung. Gruß, elaphos
Das war mir auch schon klar...aber es gibt ja eine große Anzahl verschiedener Wagen und Loks. Ich kann da aus einem netten Fundus schöpfen! Was ich aber herausfinden möchte ist: WELCHE c/w Lok und WELCHE Wagen gehörten speziell zu dieser Packung? Vermutungen habe ich ja - "aber nix genaues weiß man nicht"... Was die Schienen betrifft, so gehören sicherlich die gebogenen zur Originalfüllung, denn sie haben braune Schwellen (gehörten also zu den blauen Packungen) und sind ohne Schienenklammern (frühe Version). Die geraden Schienen haben hier aber Klammern - also müssen sie aus späterer Fertigung sein! Der Tunnel ist sicher original, denn er ist handlackiert. Diese gab es lange. Nur die allerletzten vor Bings Ende waren lithographiert und sind dementsprechend eher selten zu finden. Die rote Station ohne Werbeaufdrucke passt auch, denn sie wurde 1924 auf den Markt gebracht. Ab 1926 wurden die Kartondeckel in GELB gefertigt und die individuelle Bedruckung der Station läßt sich den Herstellungsjahren zuordnen. Die Bing 00 - Sets wurden ab 1924 als LILLIPUT EXPRESS in BLAUEN Kartons nach Frankreich verkauft und hatten wahrscheinlich eine Lok in Reichsbahnlackierung (nur das macht ja eigentlich Sinn!), aber welche Waggons gehörten wohl dazu? Gibt es auch GELBE Kartons für Frankreich??? Die Distler Waggons, die in dieser Schachtel sind, wurden im Originalset mit einer Lok in Reichsbahnlackierung verkauft, obwohl die Personenwagen zu LNWR und der Packwagen zu LNER gehören. Komisch, nicht wahr??? Um Erhellung bittet Claudia
Claudia, wirklich viele Packungen (vielleicht alle?) sind gut einsehbar abgebildet bei: Bing Tischbahn, Band 1 aus der Reihe Tischeisenbahnen, Autor Peter Berg. Zu empfehlen weiter die Jeanmaire-Bing-Bände (ich glaube, es sind fünf). Dort sind auch Auslandskataloge abgebildet. Schöne Grüße aus Hessen Botho
Vielen Dank für Deine Mühe, Botho! Das Buch von Peter Berg besitze ich und benutze es oft als Nachschlagwerk. Bing Lilliput Express ist dort leider nicht abgebildet - es sind auch längst nicht alle Packungen dort abgebildet. Auch bei den Packungen gab es unglaublich viele Varianten, weil die Kartons innen von Hand ausgerüstet und gefüllt wurden. So ist auch vieles "seitenverkehrt" in den Handel gekommen. Bei Carpenter wird Bing France nur im Text erwähnt, Abbildungen gibt es nicht. Ich habe selbst immer alle Abbildungen von Packungen gesammelt als Bestimmungshilfe - werde aber nicht fündig... Von den Büchern von Jeanmarie beschäftigt sich nur ein Band mit der Tischbahn. Ich besitze auch diesen Band und werde jetzt nochmal gründlich nachschauen! Die Literatur ist ja dünn: außer den genannten Quellen gibt es nur noch "Otto's Bildfibel" (habe ich) und den Schiffmann-Katalog Band 6 (habe ich nicht). Ansonsten nur die Internet-Seiten von Peter Berg und Rainer Haug und gelegentliche Veröffentlichungen in Zeitschriften. Es wäre schön, ein bebildertes "Bestimmungsbuch" auf die Beine zu stellen - vielleicht als Lose-Blatt-Sammlung. Das ist eine arbeitsmäßig große Herausforderung! Ich denke aber darüber nach, damit zu beginnen... Grüße, Claudia
Claudia, Du bist ja bestens ausgerüstet! Die Bing-Liliput hat mich bislang nur am Rande interessiert -ich bin eher dem größeren Blech zugeneigt. Ich will mal sehen, was ich noch so in meinem Archiv finde, vielleicht etwas von Bassett-Lowkes Umfeld. Es soll da aus den USA eine sehr umfangreiche Arbeit geben, die ich allerdings nicht kenne und nur davon gehört habe. Gibt es was bei Jeanmaires Band 10 zu Carlernst Baeckers 15-bändigen Märklin-Serie? Zumindest wird dort Bing umfangreich beschrieben. Claudia (Claude) Jeanmaire nannte sich bekanntlich immer "Bing-Rechteinhaber" und hatte tatsächlich viele Unterlagen. Allerdings weniger Rechte, wie später David Pressland klarstellte (Bing Katalog 1906 bei New Cavendish). Weiter: Gideon Bachmann sucht im Anzeigenteil von "Altes Spielzeug" immer Bing-Liliput-Info. Er ist guter Kenner dieses Bereichs und will das Carpenter-Buch erweitern: gideofilm@web.de -Telefon siehe Heft 5/2010 oder neuer. Wenn ich weiter was finde, kommt eine Info hier oder PN. Schöne Zeit wünscht Botho
Ach Botho - Du bist ja wirklich ein toller Quell von Infos! Hab' recht herzlichen Dank dafür!! Die Quellenlage für Bing TB ist ja wirklich SEHR verstreut. Hast Du Kopien Deiner Weisheiten für mich??? Wenn ja, schicke ich Dir per PN meine Postadresse... Gideon Bachmann ist ein sehr guter Freund von mir. Wir tauschen uns regelmäßig aus - nicht nur über unser Sammelgebiet. Er ist ein interessanter, weit gereister und vielseitig gebildeter Mensch. Ich sitze hier in Schleswig-Holstein ziemlich alleine mit meinem Tischbahn-Hobby da. Die meisten Sammler sitzen in Berlin oder in Süddeutschland. Deshalb bin ich immer sehr froh, wenn mir jemand weiterhilft! Dieses Forum hat für mich schon viel Gutes bewirkt und ich danke allen Kollegen, die ihre Zeit und Mühe für meine Fragen aufgewendet haben.
Übrigens habe ich - learning by doing - eine Methode gefunden, abgebrochene Laschen bei den Tinplate-Teilen der TB zu ersetzen. Sicher ist auch jemand anderes schon darauf gekommen. Da ich aber noch nichts dazu gelesen habe, hier die Anleitung: Schneide lange, dünne Streifen von feinem Blech (Alu geht sehr gut!) in der Breite der abgebrochenen Lasche. Runde ein Ende in der Form der Lasche. Klebe diesen Streifen mit Zwei-Komponenten-Metallkleber von innen über die abgebrochene Stelle. Laß den Kleber aushärten und lackiere die Ersatzlasche in der benötigten Farbe - FERTIG!!!
hallo Claudia wenn du so weitermachst, wirst du noch die Fachfrau bei uns !!!! Nichts für ungut !! (War nen Scherz, oder auch nicht ) Schönen Abend noch ! Klaus
Hallo Klaus! Vielen Dank für Deinen Scherz - Du weißt ja: ich habe Humor und kann mich auch gut selbst "veräppeln"! Es ist immer nett, von Dir zu hören. Und da ich zu dieser 68er Generation gehöre, ist vielleicht auch ein Körnchen Wahrheit in Deiner Bemerkung - damals wollten wir Frauen ja UNBEDINGT auch als "Fach"frauen wahrgenommen werden - was ja heute eine Selbstverständlichkeit geworden ist. Und, oh Wunder, die armen Männer haben's überlebt.... Übrigens habe ich auch noch eine Frage an Dich als Fachmann: wie befestigst Du die JEP Mignon Schienen auf der Anlagenplatte? Für die BING 00 Schienen habe ich die Schienenklammern von TRIX genommen, aber jetzt habe ich alle aufgebraucht. Bis bald, Claudia
Zitat: Claudia (Claude) Jeanmaire nannte sich bekanntlich immer "Bing-Rechteinhaber" und hatte tatsächlich viele Unterlagen. Schöne Zeit wünscht Botho Zitat Ende.
Ich staune!!! Botho, kann ich Deinem Beitrag entnehmen, dass Claude Jeanmaire eine Frau war? Ich heiße selber Claudia - und da ich französisch verheiratet bin, werde ich auch oft Claude genannt. Der Name geht ja für beide Geschlechter.Über die Historie von Claude Jeanmaire weiß ich nur: Schweiz, viele Fachbücher, lebt nicht mehr. Mich interessiert nun, wer dieser Mensch war!
Claudia, ja, Claude Jeanmaire wurde als Mann geboren, fühlte sich aber nicht unbedingt so. Später wurde daraus ganz offiziell Claudia Jeanmaire, er/sie stand dazu auch im Alltag. Die wahren Freunde fanden das in Ordnung. Wir waren seit den sechziger Jahren bis zu ihrem Tod befreundet. Schöne Grüße in den Norden Botho