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Lima VT08 (1.Serie) mit Kurzkupplung

#1 von Oldtimerfan87 , 30.12.2010 21:19

Hallo, Lima-Freunde!
Ich möchte Euch einmal meinen alten Lima VT08 aus der allerersten Bauserie der 80er Jahre vorstellen, den ich in den
90er Jahren mit Kurzkupplung versehen habe.- Da mir sämtliche Einbau-Beschreibungen von Kurzkupplungen bezügl. VT08
in den Medien der damaligen Zeit nicht überzeugten, ging ich einen eigenen, "speziellen" Weg. ( Ein vermutlich von vielen
unerwarteter Mix aus Fleischmann- Nachrüst-Kulisse und selbst konstruierter Deichsel samt Bogenkulisse nach Röwa-Art).
Die Abstände unter den einzelnen Fahrzeugen des 4teiligen Zuges bei meiner Umbau-Variante: Bei Vorwärtsfahrt 1-1,2mm,
bei Stillstand oder Rückwärtsfahrt 0 - 0,2 mm !! Trotzdem funktioniert alles auch im Roco-Line- Radius 3 !
Ich versichere, daß sich die außenliegenden Faltenbälge ( stets eine echte Herausforderung für Nachrüstkulissen!) nicht
verheddern können ! Es wäre zu überlegen, ob ich nicht noch einen total kruden Weg weiter gehe und den Triebkopf zum
Dummy mache und das Motorgestell in den Steuerwagen pflanze,- dann hätte ich den Null-Abstand bei Vorwärtsfahrt!!
Was noch fehlt, ist eine funktionierende Konstruktion für Drehgestellblenden. Eine Reihe von Bildern folgt gleich. Ich ent-
schuldige mich vorab für die "ungute" Qualität !- Das Fotografieren kleiner Objekte übe ich noch . Übrigens, die weit auf-
gerissenen, schwarzen Übergangsbereiche in Außenradien der Kurven werde ich auf meiner endgültigen Anlage nie sehen,
denn meine Wendeschleifen liegen dann entweder im Schattenbahnhof, oder so, daß ich nur die Kurven-Innenseiten sehe!
So, erst mal genug für heute. Sollten mehr als zwei Leute Interesse an Details dieser Arbeit haben, erzähle ich gerne mehr.
Die Bilder kommen in ein paar Minuten!
Viele Grüße
Wolfgang aus dem Sauerland


Tesmo-, Ortwein-, Röwa-Sachen,
sind Dinge, die mir Freude machen !

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RE: Lima VT08 (1.Serie) mit Kurzkupplung

#2 von frosch27 , 30.12.2010 23:26

Ja bitte mehr. Da ich in einigen Tagen auch Besitzer eines solchen gefährtes werde und denn dann auch umbauen möchte.


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RE: Lima VT08 (1.Serie) mit Kurzkupplung

#3 von Oldtimerfan87 , 31.12.2010 18:48

Hallo,
da ich damals keinerlei Aufzeichnungen über Maße und Arbeitsschritte gemacht habe, sondern nach der
Methode " Versuch und Irrtum " drauflos gewerkelt habe, muß ich jetzt natürlich erst einmal die Schieblehre
schwingen und alles vermessen. Das kann " ein Weilchen " dauern.-Ich melde mich aber wieder zu diesem Thema!
Zunächst mal viele Grüße und Guten Rutsch ins neue Jahr!

Wolfgang aus dem Sauerland


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RE: Lima VT08 (1.Serie) mit Kurzkupplung

#4 von Oldtimerfan87 , 15.05.2011 23:14

Hallo, Lima- Triebwagenfreunde !
Da ich von Kollegen (nicht nur im Forum direkt, sondern auch per PN ) um nähere Details meines Umbaus
des Lima- VT08 mit Kurzkupplung gebeten wurde, setze ich nun den alten Thread vom 30.12.2010 fort mit
der detailierten Umbauanleitung. - Da das Ganze doch etwas "wortreich" erklärt und auch mit diversen
Maßskizzen oder Detailfotos "garniert" werden muß, teile ich die Fortsetzung auf in 3-4 Teilbeiträge. -
Die mögliche Verwendung der kompletten Faltenbalg- Elemente von Roco oder Märklin mag vielleicht im
Endergebnis schöner sein (??), aber von den geringen Kosten her ist meine Version wohl doch unschlagbar.
Ich bin jedenfalls mit dem Verhältnis vom Aufwand zum Ergebnis meiner Arbeit sehr zufrieden !!
Wie schon erwähnt, benutzte ich für diesen Umbau die Fleischmann- Nachrüst-Kulisse, die ich zwar sonst
nirgends eingesetzt habe, weil sie auch einige Nachteile hat, welche ich hier aber in Kauf nahm, - ja, den
einen Nachteil des viel zu großen Spiels nutzte ich hier bewußt aus ! Diese Kulissen neigen zwar bei
größerer Belastung dazu, die winzige Drahtfeder auszuspucken, ( die man nie wiederfindet, weil sie so dünn
wie ein Haar ist ); der Zug fährt aber trotzdem gut genug ! Er stellt die Kupplungen auch ohne Federn selb-
ständig gerade ! - Bitte vorweg beachten : Da diese labberigen Nachrüst-Kulissen von Fleischmann hier unter
"Vorspannung" eingesetzt werden, ist ein Zusammenschieben der Wagen mit automatischem Einrasten der
KK-Köpfe nicht möglich !! Man muß mit einem dünnen Schraubendreher einen Kopf nachdrücken bis er ein-
rastet ! Aber wann wird so ein Zug mal getrennt und rangiert ?? - Senkrechtes herausheben ist jedoch dank
Fleischmann-Köpfen leicht möglich !
Die sonst vielfach von mir sehr gerne verwendete , vorzügliche eckige Symoba- Kulisse konnte hier nicht ver-
wendet werden, da sie aus hebel-geometrischen Gründen nicht für Fahrzeuge mit außenliegenden Falten -
balgen wie eben VT08 oder ET30 geeignet ist.
Die als Alternative direkt ausgeschiedene , weil nicht gut durchkonstruierte Ribu - Kupplung brachte nur
einen minimalen Längengewinn von 0,5 mm ( die ersten 15° der Auslenkung verkürzt sie den Abstand sogar,
weil sich deren Deichsel um ein Befestigungsauge abwälzt !). Nun, da ich die richtigen Kupplungen ja heraus-
fand, kann im nächsten Teil des Beitrags die Beschreibung wirklich beginnen ! Bis dahin ,
viele Grüße !

Wolfgang aus dem Sauerland


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RE: Lima VT08 (1.Serie) mit Kurzkupplung

#5 von Oldtimerfan87 , 22.05.2011 19:55

Hallo, Lima-VT08- Freunde,
Nun ans Werk des 1.Teils :
Die schwarzen Kästen, die sich zwischen den Schürzen im Wagen-Endbereich befinden, werden
weggefräst, ebenso der unterste, waagrechte Teil der Faltenbalg- Imitate. (Deren untere Schräge
nach innen bleibt stehen !).- Jetzt haben wir zwischen den Innenseiten der Treppen/Schürzen-
Elemente einen freien Bereich von 22 mm Breite. Auch die Stirnwände der besagten Kästen ( also
gewissermaßen die Chassis- Stirnseiten ) werden bis auf das Niveau der glatten Chassis-Unterseite
abgefräst und plangeschliffen. In diesen Bereich werden dann später die anfangs erwähnten Flm -
Kurzkupplungskulissen aufgeklebt. ( Mit UHU- Allplast ). Dazu später mehr !
Aus schwarzen Kunststoffplatten ( aus kleb-baren Material ) , Stärke 1 - 2 mm, werden Rohlinge
mit den Maßen 36 x 28 mm geschnitten und dann ganz genau der Innenkontur der Faltenbalg-Imitate
entsprechend zurechtgesägt und geschliffen. Ich nahm Reste von Verpackungsmaterial , man kann
aber z.B. auch die Rückwände von DVD - Plastikhüllen nehmen, diese sind sogar aus Polystyrol .
( Falls dieses Material zu dünn sein sollte, kann man es doppelt nehmen !).
Man muß aufpassen, daß die Faltenbalge nicht gleichzeitig mit den Gehäusen und den Chassis
verklebt werden, sonst lassen sich die Fahrzeuge nie mehr öffnen ! Dazu müssen auch die zwei
kleinen runden Bohrungen, die sich in den Stirnwänden befinden, auf die besagten Platten über -
tragen und mit ca. 2-3 mm gebohrt werden. Dann kommt man auch später an die 2 Haltenoppen
heran, die zum öffnen vorsichtig (!!) eingedrückt werden müssen.
Die besagten Platten werden mit Passenden Unterfütterungen genau bündig abschließend
mit den Faltenbalgen verklebt. (Die schwarzen Platten, die nun "blinde" Stirnwände bilden, dürfen
nicht länger als 36 mm sein, also nicht weiter nach unten vorstehen, weil sonst später ein Trennen
des Zuges durch senkrechtes Herausheben einzelner Wagen nicht mehr möglich ist !! ).
Diese neuen, "blinden" Stirnwände dienen einerseits bei Rückwärtsfahrt als übergroße Prallplatten,
und verhindern das Verhakeln der Lima-Faltenbalg-Atrappen, andererseits verhindern sie, daß bei
Seitenversatz der Fahrzeuge z.B. in Weichenstraßen die ursprünglich roten Stirnwände hervorblitzen,
was bei Modellen mit äußeren Faltenbalgen optisch immer die Illusionen zerstörte.
Achtung ! - Die schwarzen Platten erst dann einkleben, wenn die Bearbeitung der Chassis-Unterseiten
( Fräsen und schleifen auf Niveau ) abgeschlossen ist. Dies wäre sonst schwieriger.
So, diese Arbeiten reichen wohl fürs erste. Im nächsten Teil geht es um die Vorbereitung und den
Einbau der KK-Kulissen in den oder die Mittelwagen und den Steuerwagen. Bis dahin !
Gruß

Wolfgang aus dem Sauerland


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RE: Lima VT08 (1.Serie) mit Kurzkupplung

#6 von Oldtimerfan87 , 28.05.2011 13:59

Hallo, Lima- VT08- Fans,
Nachdem die Vorarbeiten wie Wegfräsen der Kästen, planschleifen und glätten der Chassis-Enden sowie
einpassen und einkleben der schwarzen "Blindwände" erledigt sind, nehmen wir uns jetzt die Fleischmann-
Kulissen 6574 vor.
a ) Bei einem 4-teiligen Zug muß vorher festgelegt werden, welcher Zwischenwagen mit welcher Seite
ständig für immer hinter dem Triebkopf gekuppelt werden soll. - An dieser Seite wird später die RÖWA-
ähnliche KK-Kulisse eingebaut. Am Triebwagen selbst wird die Flm- KK etwas anders behandelt und eingebaut,
so daß wir jetzt nur 4 KK-Kulissen genau gleich einstellen und montieren können: Hierbei wird jeweils ein
Flm-Kopf mit Schwalbenschwanz auf die Schwalbenschwanzführung "3" geschoben, und zwar soweit, daß sich
das Maß "x" , ( Unterkante KK-Kasten bis Unterkante KK-Kopf) = 8,0 bis max. 8,5 mm ergibt. Siehe Skizze A.


Nun wird vorsichtig mit einer kleinen Trennscheibe die U-förmige Schwalbenschwanzführung "3" kurz unterhalb
des Kopfes abgeschnitten. ( NICHT mit einem Seitenschneider abknipsen !- Das splittert !).
Als nächstes wird der Entkupplungszapfen "1" ca. 1,2 mm unterhalb des Kopfes abgeschnitten und mit heißem
Lötkolben "leicht vernietet".- Nur so fest vernieten, daß dieses bewegliche Teil sich nicht mehr heben, aber
immer noch leicht schwenken kann. (Zum Einrasten der Kupplungen). Den anderen nach unten ragenden
Zapfen "2" mit eckigem Querschnitt schneiden wir bündig ab. Ebenso die nach vorne auskragende Fangnase "4"
bis zum dicker werdenden Teil, siehe Strich in der Skizze A .
Läßt man die Zapfen "1" + "2" lang hervorstehen, bleiben sie an Weichen oder anderen Teilen des Gleises hängen !!
Automatisches Entkuppeln ist bei einem solchen Triebwagen eh unnötig, aber einkuppeln (mit Hilfe eines nach-
drückenden Schraubendrehers) und, vor allem, senkrechtes herausheben der Fahrzeuge ( zum wegräumen und
einlagern ) ist nach wie vor mit solcherart behandelten Kupplungen möglich !!
So, diese Kupplungen sind nun einbaubereit. Von Hinterkante ( also die zur Wagenmitte zeigende Seite ) des Kupp-
lungskastens bis zur Außenkante der schwarzen, eingeklebten neuen Stirnwand muß das Maß ganz genau 20,5 mm
betragen ! ( Mit Schieblehre mehrmals kontrollieren !). Bitte genau arbeiten und den KK-Kasten genau paralel zur
Rückwand sowie genau mittig zwischen den Schürzen ausrichten und mit UHU-Allplast mit seiner Oberseite von
unten gegen die Chassis-Unterseite kleben . Bitte dabei NICHT SCHLUDERN, sondern die Maße beachten, es lohnt
sich !
b) Beim Triebkopf gehen wir etwas anders vor, da sich dort keine allzugroße Fläche befindet, die sich zum Verkleben
des Kuppelkastens nutzen läßt ! ( Der gute alte Herr Verbeck hatte damals die KK nicht ohne Grund in den Dach-
bereich verbannt !- Aber irgendwie sah diese Lösung auch Sch.... aus, außerdem war sie teuer, deshalb suchte ich
auch nach einer eigenen Lösung ! ). Also weiter : Siehe Skizze B :


Hier wird erst auf dem schmalen vorhandenen Chassis- Bodenstreifen ein Distanzplättchen "6" (ca. 0,5-1mm dick, ca. 12
mm breit ) und darauf eine ca. 0,5 mm dicke Trägerplatte "7" , die am vorderen Ende auf dem auf Höhenmaß geschliffenen
Chassis-Stirnwand-Rest ruht, aufgeklebt. (Ebenfalls ca. 12 mm breit).
Unter diese Trägerplatte "7" wird später der KK-Kasten sicher verklebt. >>> Wegen der Höhendifferenz mit diesen Platten
wird das Maß "x" für diesen KK-Kopf nicht auf 8-8,5 mm eingestellt, sondern auf das Maß 7-7,5 mm !! Siehe Skizze B .
Außerdem muß wegen der extrem beschränkten Platzverhältnisse noch die Rastnase "5" des KK-Kulissenkastens bündig
abgeschliffen werden, damit bei Kurvenfahrt das Triebdrehgestell nirgends hängen bleibt !! - Hier kommt es auf jeden 1/2
mm an ! Trotzdem kann hier der KK-Kasten nicht auf das Maß 20,5 mm, sondern nur auf das Maß 19,0 mm zur Stirnwand-
Außenkante eingeklebt werden !!
Doch das ist wiederum nicht allzu schlimm ! Dieses Manko wird auf der Gegenseite des darauffolgenden Mittelwagens die
etwas aufwändige Kupplung nach Röwa-Art wieder ausgleichen ! Doch dazu später mehr. Für heute reicht es . Bis dahin !
Viele Grüße

Wolfgang aus dem Sauerland


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RE: Lima VT08 (1.Serie) mit Kurzkupplung

#7 von Oldtimerfan87 , 13.10.2011 22:52

Hallo, Fans des alten Lima-VT08 !
Nein, ich habe Euch nicht vergessen, aber andere Arbeiten außerhalb der Modellbahnerei
hatten in den zurückliegenden Wochen eine höhere Priorität ! (An Haus und Garten gab es
doch einiges zu tun, was keinen Aufschub duldete ! ).
Nun bin ich wieder da, und es geht mit T E I L D R E I des VT08- KK-Umbaus weiter !
( Eine Bemerkung am Rande : Die Arbeit ist einfacher, als es die notwendigerweise wortreiche
Beschreibung vermuten läßt ! ).
Alle benutzten Skizzen sind von mir, also von "Oldtimerfan 87 " !!

Zunächst brauchen wir eine Scheibe aus 2 mm dickem Polystyrol , (Teil 1 in Skizze "A" ), D = 21,0 mm.
>>> Auf einer Drehbank auf Maß gedreht ! - Sie dient in RÖWA - Manier als KK-Kulisse zur Übertragung
der Zugkräfte von der Deichsel aufs Chassis und sorgt gleichzeitig für die axiale Auslenkung der Deich -
sel. Der Radius 10,5 mm ergibt den besten Kompromiss von ausreichender Kuppel-Abstandsvergrößerung
in Kurven einerseits und leichter Zurückbewegung der Deichsel in die Mittellage andererseits .
Es müssen später noch seitliche Begrenzungsplättchen ( Teile "3" in Skizzen B und C ) angeklebt werden,
damit die Deichsel nicht in den " schädlichen Bereich" ausschwenken kann, was ( wie bei den originalen
RÖWA- Wagen der 70er Jahre ) für Betriebsstörungen und Verdruss sorgen würde !
Bevor die Kulissenscheibe eingeklebt werden kann, muß vorab noch einiges erledigt werden . Zunächst
folgen mal die unmaßstäblichen, aber ausreichenden Skizzen :






Nun die Vorarbeiten:
a) Die runde Scheibe muß um ein Maß "X" (Siehe Skizze "A") gekürzt werden.( Abhängig von der Dicke der
neuen eingeklebten Stirnwandfläche). Das Maß vom hintersten Punkt am Radius der runden Scheibe bis
zur Außenkante der eingeklebten schwarzen Stirnwand oder auch Druckplatte genannt, muß genau 15,0
mm sein ! - Ist es größer, hakelt später die Kupplung, oder ein Wagen entgleist sogar ! - Ist es kleiner, wird
der Abstand zwischen den Wagen wiederum zu groß, und die Arbeit hätte man sich dann gleich sparen
können !- Also genau messen !!
Wichtig : Die Scheibe darf nur mit den Distanzstreifen und den Seitenwangen des Chassis verklebt werden,
keinesfalls jedoch mit der schwarzen Stirn- oder Prallwandfläche, denn sonst lässt sich der Wagen nicht
mehr öffnen !
b) Es muß eine bogenförmige Öffnung in das Chassis gefräst oder gefeilt werden. ( Radius um ca. 3 mm größer
als die eingelegte Scheibe, also r = 13,5 mm. Bei eingelegter Kulissenscheibe muß dann einca. 3mm breiter
Schlitz in Bogenform zu sehen sein ! Siehe Skizze "B" !
Übrigens : Die in das Chassis "gedingste" bogenförmige Öffnung dient hier NICHT wie bei RÖWA-Fahrzeugen
der Übertragung von Schubkräften der Deichsel aufs Chassis bei Rückwärtsfahrt - nein, diese Aufgabe wird
NUR von der Deichsel des gegenüberliegenden Wagens bei Kurvenfahrt und von der schwarzen Prallplatte
bzw. schwarze Stirnwand bei Geradeaus-Fahrt übernommen. Die Öffnung sorgt nur für Platz für den in der
Deichsel befindlichen und nach unten überstehenden senkrechten Bolzen. ( Der steht nach unten über
wegen einer zusätzlichen, stabilisierenden Verklebung ! Dazu mehr im nächsten Teil der Anleitung .
c) Mit ca. 5 mm breiten und ca. 21mm langen Streifen "4" aus Polystyrol unterschiedlicher Dicke und Messing-
blech mit 0,1-0,2mm für die Feinjustage , die übereinander auf den Rest der abgefrästen Chassis-Stirnwand
geklebt werden, stellen wir eine gerade ausgerichtete Auflage für die (jetzt nur noch halbrunde) Kulissen -
Scheibe her, auf der diese sicher verklebt werden kann. Zwischen der Scheibe und Chassis muß ein Schlitz
von maximal 2,1mm bleiben, damit sich die Deichsel , die mit der vorderen Nase darunter geschoben wird,
sich leicht bewegen läßt, ohne zu viel senkrechtes Spiel zu haben. ( Siehe Nr."5" in Skizze C ).
Die seitlichen Begrenzungsplättchen "3" , die innen an die Chassis-Wandungen im Treppenbereich der Schürzen
angeklebt werden, müssen vorne angeschrägt sein und werden dort auch mit der Kulissenscheibe verklebt.
Das gibt dieser die volle Stabilität.
So, das war es für heute. Der letzte Teil der Anleitung wird die Herstellung der Deichsel zeigen.
Bis dahin, viele Grüße,

Wolfgang aus dem Sauerland


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RE: Lima VT08 (1.Serie) mit Kurzkupplung

#8 von Oldtimerfan87 , 13.10.2011 23:03

Hallo,
ich stelle gerade mit Schrecken fest, daß durch das verkleinern der Bilder auch einiges
an Text verloren ging ! Wie peinlich !!
Hier die Ergänzung :
Bei "A" : Die Bohrung dient nur zum Aufspannen in der Drehbank .

Bei "B" : Durch die Bohrung in der Kulissenscheibe ist Distanzstreifen bzw. Auflage "4"
zu sehen .

Warum die Reihenfolge der Bilder durcheinander geraten ist, weiß ich auch nicht !
Gruß
Wolfgang


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RE: Lima VT08 (1.Serie) mit Kurzkupplung

#9 von Oldtimerfan87 , 16.01.2012 22:20

Hallo, Freunde des alten Lima- VT 08 ,
in den vergangenen Wochen fand ich genügend Zeit und, vor allem, Muße für die zeichnerische, photographische
und textliche Aufarbeitung des abschließenden Teils der Kupplungs- Umbauanleitung. Da es doch etwas umfangreich
wurde, teile ich das Ganze noch einmal auf, und ziehe im nun vorletzten Teil erstmal die Bearbeitung des Drehgestells
am Wagenende mit der Röwa-ähnlichen Kupplung vor, bevor in wenigen Tagen dann endlich die Herstellung der KK-
Deichsel selbst beschrieben wird. Zunächst also :
1.) Das besagte Drehgestell wird mit einem flachen Schraubendreher aus dem Chassis gehebelt ( geht einfach ! ).

2.) Die Spurkränze der Radsätze müssen auf mind. NEM - Maß ( ca. 1 - 1,1 mm ) abgedreht werden !
( Es geht dort sonst recht eng zu !! ).

3.) Auf den dicken Drehgestell-Zapfen mit D = 12 mm wird ein passend gedrehter Ring geschoben. ( Di = 12,0mm,
Da = ca. 14,5 - 15 mm, (das Außenmaß ist ziehmlich egal ), und H = genau 2,5 mm . - Dieser Ring sorgt dafür, daß
später die neue, noch zu bauende KK-Deichsel vom Drehgestell in der richtigen Höhe gehalten wird .- Ich habe
ihn aus einem Schraubverschluß einer alten Klebstofftube gedreht, man kann aber auch irgend ein Metall nehmen!

4.) Direkt über beiden Achsen wird jeweils mittig ein Blei-Blechplättchen, 1mm dick, mit 2-Komp.-Kleber geklebt.
( Breite 10 mm, Länge 8,5 mm ). Siehe Foto :




Das zur Kupplung zeigende Plättchen ( mit der roten Markierung auf dem Photo ) muß kräftig angeschrägt werden,
( ca. 30°), damit es nicht mit dem dickeren Teil der neuen Deichsel kollidiert !
Ein weiteres Gewichtsplättchen wird unter das Drehgestell in voller Länge geklebt. ( 36 x 8,5 mm ).- Dieses ist auf
einem meiner Fotos vom Anfang des Threads (Dez. 2010 ) zu sehen, und zwar bei dem Wagen in der Lokliege, mit
weißer Kulissenscheibe, ganz links ).

5.) Als nächstes wird in die kleine Nische zwischen Drehgestell und Chassis-Bodenwanne ein kleines Gewicht eingeklebt
Mit den Maßen L=21,5mm, H= 7,5 mm, D = 6,0 mm.-Nicht dicker, sonst schleifen in Kurven die Räder daran ! Diese
Gewichtserhöhung ist an diesem Wagen-Ende mit der Spezialdeichsel besonders wichtig, bietet sich aber auch für
alle anderen Wagen-Enden des Zuges an ! Diese Gewichte sieht man übrigens auf dem anderen Foto von Dez. 2010
in der Lokliege !
Und nun, als Appetit-Häppchen für den nun wirklich letzten und aufwendigsten Teil dieses Umbaus ( folgt in wenigen
Tagen !! ) habe ich noch ein paar Maß-Skizzen von allen Kleinteilen, die für den Bau der RÖWA-ähnlichen KK-Deichsel
benötigt werden :



Vergessen habe ich leider noch folgendes in der Skizze :
Bei der Grundplatte "A" sollte die Bohrung D=2 mm möglichst mit 1,98 mm gebohrt und dann mit 2,0 mm aufgerieben
werden, und zwar in einer Ständerbohrmaschine, aber trotzdem von Hand !!
Und bei Teil "D", dem Normschacht, muß in 1mm Abstand vom Befestigungs- Quadratloch eine Bohrung von ca. 1,1 -
1,2 mm Durchmesser mittig eingebracht werden, in der später der Zapfen der Trix- oder Röwa- Achse eingesteckt wird !
Da die Bohrungsmitte genau auf dem Knick liegt, bitte erst mit einem ganz kleinen Kugelfräser eine winzige Vertiefung
einarbeiten und dann bohren ! - Näheres dazu, in Bild und Text, in einer Woche !!
Bis dahin, schöne Grüße !

Wolfgang aus dem Sauerland


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zuletzt bearbeitet 16.01.2012 | Top

RE: Lima VT08 (1.Serie) mit Kurzkupplung

#10 von Oldtimerfan87 , 22.01.2012 02:11

Hallo, Lima-VT08- Freunde !
Nun endlich der letzte Teil der Umbau- Anleitung für die VT08- Kurzkupplung !
Zunächst einmal diverse Fotos, die schon für sich sprechen :
1.) So hängt die Deichsel im eingebauten Zustand unter dem Chassis :


2.) Doch so herum ließ sie sich besser aufbauen, fotografieren, skizzieren und beschreiben:


3.) Hier kann man detailiert den Aufbau erkennen, sowie die gründliche
Kanten-Verrundung des Normschachtes:


4.) Hier sieht man genauer die Deichselgrundplatte. - Die kleinere ovale Öffnung rechts
hat keine Bedeutung mehr! Sie stammt noch aus älteren, gescheiterten Versuchen mit
kurzer Deichsel ! Die erforderliche Verlängerung hatte ich damals einfach angedockt
und verklebt, da ich den vorgefertigten Aufbau mit dem ganzen Kleinkram nicht in die
Tonne hauen wollte !


Noch ein paar Hinweise zu den Einzelteilen aus der Skizze vom letzten Beitrag :
Der schmale Rand ganz links an der großen ovalen Öffnung der Deichsel-Grundplatte "A"
dient nur der Fixierung durch das Drehgestell, genauer gesagt durch dessen Distanzring !-
Irgendwelche Zugkräfte werden damit nicht übertragen!! - Also sind trotz der
Verwendung von Polystyrol keine Probleme zu Erwarten. ( Mein Zug läuft so schon seit
einigen Jahren.....).
Der Normschacht "D" muß unbedingt auf das inder Skizze angegebene Maß gekürzt
werden, sonst wird später der enge Kuppelabstand nicht erreicht !! - Der jetzt weiter ein-
zuschiebende Flm- Kurzkupplungskopf ( Normalausführung, aber auch so bearbeitet wie im
Beitrag vom 28.Mai 2011 ) wird nun durch 2 Ribu - U-Stücke "E" fixiert, und diese
Teilchen wiederum durch das quer aufgeklebte Teilchen "F" stabilisiert !
Der Ribu-Adapter"B" hat am Vierkant ab Werk genau die richtige Höhe. - Die Länge
des Fußes aber muß ca. 1 mm hinter dem 1. Loch gekürzt und dann stark angeschrägt werden.
( Sonst besteht Kollisionsgefahr mit Teilen des Drehgestells !).
Und nun : Der bearbeitete Normschacht wird mit Kleber auf den Adapter-Vierkant geschoben,
bis dieser oben bündig abschließt. Die Stahl-Zapfenachse "C"wird von Trix oder Röwa genommen
und gekürzt, und dann mit dem Zapfen und viel 2K-Kleber in die kleine Bohrung im Normschacht
gesteckt und dann an den Vierkant des Adapters genau parallel angelegt und verklebt. Die Vorderseite
des Rundstahls sollte frei von Kleber bleiben, denn mit der Vorderseite gleitet der Stahl später
an der Kulissenscheibe entlang !
Nach Aushärtung der Verklebungen wird die komplette Baugruppe aus Adapter, Schacht und Stahl
mit der Grundplatte "A" verbunden, und zwar so, daß der Rundstahl mit Kleber durch die präzis ge-
fertigte Bohrung ( ganz rechts ) soweit geschoben wird, bis der Adapterfuß mit Kleber auf der Grund-
platte aufsitzt. Genau fluchtend in Längsrichtung ausrichten !!
Ist alles ausgehärtet, sollten noch alle weißen oder metallisch hellen Teile der Deichsel und an der
Kulisse b.z.w. Chassis schwarz gestrichen werden, damit nichts auffällig hervorblitzt, wenn der Zug
mal über eine Rampe oder Brücke fährt !
Sodann wird die fertige Deichsel mit der Nase schräg unter die Kulissenplatte am Chassis gesteckt,
mit der ovalen Öffnung über der Drehgestell- Aufnahme ausgerichtet und das Drehgestell eingeklipst.
- Fertig ! Alle Wagen zusammenschieben ( daran denken, daß das heute fertig gestellte Wagen-Ende
immer direkt hinter den Motorwagen gehört ! ), alle Kupplungen mit einem Schraubendreher
einrücken ... und das Werk genießen ! Kein Vergleich mit der Rivarossi-Lima-Neuauflage !
Rückblickend muß ich sagen, daß das ganze Vermaßen, Skizzieren, Fotografieren und Beschreiben
dieses Umbaus wesentlich aufwändiger war, als damals das Gebastel selbst !
Gute Fahrt und viel Spaß mit diesem wunderschönen Zug !
Schöne Grüße

Wolfgang aus dem Sauerland


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