Über Fleischmann's Formenverwertung für SAKAI-Produkte habe ich erst heute etwas Wichtiges von Euch gelernt ... -
Was es aber schon seit längerer Zeit gibt, ist Fleischmann's Formenverwertung für HAG-Produkte:
1. Als der HAGsche Formenbau in den 60er Jahren darniederlag, wurden SBB-Speisewagen und BT-Speisewagen der Fa. HAG mit den Karrosserien des SBB-Speisewagens von Fleischmann gefertigt, und das Ergebnis konnte sich sehen lassen.
2. Die HAGschen S-Bahn-Wagen und -Steuerwagen der SBB für den Zürcher Verkehrsverbund ZVV und die Sihltalbahn entstammen sämtlich den Fleischmann-Formen.
3. Die grünen "schweren Stahlwagen" der SBB und der SOB (von Fleischmann) haben ihre Pendants in den "schweren Stahlwagen" von HAG mit Farbe und Bedruckung für SOB (rot), BLS (grün und creme/blau), SBB (grün) und MThB (grün, verschiedene Beschriftungsvarianten). Ausserdem als Kleinserienvarianten für GFM (grün) und andere von Ruco. Zuletzt aktuell im HAGschen Adventskalender vom 5.12.2010: http://www.hag.ch/index.php?option=com_w...7772b0674a318d5
Allesamt entstammen sie dem Fleischmann'schen Formenbau. Wisst Ihr noch weitere?
Und das aktuelle Statement von Rolf Fleischmann (via aus_usa) "Ich kann mir aber vorstellen, dass keine dieser Formen das Haus Fleischmann verlassen hat, da dies nicht Stil des Hauses war" kann ich nur bestätigen: HAG hat die Rohkarrosserien (und Zurüstteile?) von Fleischmann erworben, nicht jedoch die Formen. Dies bedeutet auch, dass HAG folglich immer nur kleinere Stückzahlen produzieren und liefern konnte.
interessant sind in diesem Zusammenhang die von Fleischmann hergestellten US-Modelle, die exklusiv durch PENN LINE vertrieben wurden.
Andere Hersteller machten es sich einfacher, sie kopierten einfach die Modelle aus dem Hause GFN. Jyesa und Paya aus Spanien sind da neben Sakai zu nennen.
Diesellok MV9 von Jyesa
Lima aus Vicenza kopierte hier und da auch mal mehr oder weniger bei Fleischmann. Bei dieser ELB-Lok wurde sogar das GFN-Logo mitkopiert. Diese Limalok ist extrem selten , deshalb vermute ich, dass nur ganz wenige auf den Markt kamen, bevor Fleischmann intervenierte.
Kopien von Fleischmann sind ein eigenes und ganz anderes Kapitel. Mit der Formenverwertung von Fleischmann haben sie wahrlich nichts zu tun. Sie wären besser ein eigenes Thread wert.
Hallo, es gab mal einen P8-Bausatz von Revell (Standmodell), bei dem die Kohlebrocken auf dem Tender völlig identisch mit der Kohle auf dem Fleischmann-P8-Tender waren, wie auch der Rest des Kastentenderaufbaus. Auch eine Art von Formenverwertung? Ich habe den Revell-Tender später für einen Umbau der Roco-58 verwendet (Klick!-siehe hier) dabei ist es mir aufgefallen, wie gleich die Formen sind!
leider weiß ich die Nummer nicht mehr edit 23:47: siehe P.S.!!! und habe auch den Karton nicht aufgehoben. Gebaut hatte ich die P8 Mitte der 80er, wegen des Umbaus existiert die Lok aber nicht mehr. Der fertige Bausatz findet sich auch hier klick_forum für modellbauer (das ist aber nicht meiner) und eine Diskussion über die Revell-Bausätze und auch die Geschichte mit der Fleischmann-Kopie hier im DSO DSO-Beitrag, wo auch andere die frappierende Identität der "zufälligen" Kohlenstücke aufgefallen ist. Offensichtlich hat es da bereits Probleme zwischen Revell/Italerei und GFN gegeben. so Gruß Dennis
P.S.: habe recherchiert: die Bausatznummer von Revell war 2165 siehe auch hier: Revell 2165 Klick!
vielen Dank für den interessanten Link zum MBA. Besonders erstaunlich finde ich dort folgendes Zitat:
"In 1953-1956 Fleischmann used the die-cast Varney tender with their US-loco's 1355, 1365, 1366 and 1367. This tender is still made by Bowser these days." Die Amis sind manchmal doch traditionsbewusster als wir glauben!!!
Fleischmann könnte ja die Gehäuse auch zugekauft haben. Somit erspart man sich den eigenen Formenbau. Ebenso könnte Fleischmann seine eigenen Gehäuse an andere Firmen verkauft haben. Dann wäre Fleischmann der Zulieferer, wie z.B. bei der Drehscheibe für 3L~, welche es nicht mehr bei Fleischmann gibt, aber bei Märklin.
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Ich hatte ja immer gedacht, diese 2-6-0 Schlepptenderlok aus dem amerikanischen Fleischmannprogramm sei eine umgestaltete BR 24. Aber beim Stöbern stieß ich hierauf(nach unten scrollen, die letzten 4 Bilder): http://www.rd-hobby.de/shopping/catalog.php?id=499 Ist die Ähnlichkeit Zufall, gab es doch ein konkretes Vorbild, oder wurde hier ein Fleischmannmodell kopiert?
Das ist eine Kopie der Fleischmann 24. Modelpower war fuer Jahre als "Billig"-marke bekannt, die Kopien von Atlasweichen (Roco) und Loks anderer Firmen verkaufte. Der Knorr-Vorwaermer, der fuer deutsche Loks typisch ist, findet man in den USA eigentlich selten. Jedoch ist es kein Problem, amerikanisierte Loks deutscher Bauarten einzusetzen, da es in den USA viele kleine Privatbahnen gab, die eine Vielzahl von Typen einsetzte. Man "freelanced" einfach und erfindet seine eigene Gesellschaft.
Model Power war kein Hersteller, nur ein Vertrieb. Es gab recht gute Produkte unter dieser Marke, die in Österreich produziert wurden (Shark Nose, Alco FA, EMD E7, EMD E9). Die gezeigte Dampflok stammt von der in Hong Kong ansässigen Fa. Playart. Es gab wohl von dieser Lok auch eine DB-Version. Playart war bekannt für seine Kopien von Lima-Modellen, hatte aber auch eine Art "Schwarze Anna" im Programm.