falls sich jemand zufällig fragen sollte, wo denn meine Website im Augenblick ist....
Gestern habe ich versucht eine neue Version hochzuladen. Naja, das Löschen der alten Seite hat noch geklappt, nur die neue konnte ich nicht über den Firmenrechner aufspielen. Jetzt muss ich warten, bis ich zuhause wieder angestöpselt werde, dann gibt´s die bessere Seite ohne Java und in Englisch noch dazu!
Diesmal gibt es im wahrsten Sinne des Wortes einen richtigen "Klassiker": Die Ae 3/6' der SBB.
Das Original: Die Ae 3/6' wurde zu Beginn der Elektrifizierung des schweizerischen Schienennetzes als leichte Schnell- und Personenzuglok für den Einsatz im Flachland geordert. Gebaut wurden 114 Einheiten zwischen 1920 und 1929. Die Ae 3/6' leisteten 1600 kW (2176 PS) und erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h (in den 30er Jahren wurden 78 Ae 3/6' für eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h umgerüstet). Interessant ist auch das Äussere, da die Ae 3/6 in jeder Beziehung asymmetrisch aussieht: Weder ist die linke Seite gleich wie die rechte und die Achsfolge ist ebenfalls asymmetrisch (2'Co1'). Die Ae 4/4 wurde zu Beginn vor allem für den Einsatz vor Schnellzügen im Flachland eingesetzt, bevor sie mit Aufkommen der Re 4/4' ab Ende der 1940er Jahre immer stärker in den Regional- und Güterzugverkehr im Flachland (die Ae 3/6' war nie am Gotthard im Einsatz – dies war der etwas grösseren und stärkeren Ae 4/7 vorbehalten) verdrängt wurde. Die letzten Exemplare waren bis 1994 (sic!) im planmässigen Einsatz– keine andere Lokomotivserie der SBB war erreichte ein solches Dienstalter! Die erste Ae 3/6' wurde allerdings bereits 1970 ausgemustert. Ursprünglich waren die Ae 3/6' braun lackiert – erst später erhielten sie das typische Grün.
Das Modell: Wann genau die Ae 3/6' von Lima erschien, weiss ich nicht – jedenfalls war sie zumindest im Katalog 1980/81 bereits vorhanden und nicht mal als Neuheit gekennzeichnet. Leider habe ich keinen älteren Katalog in dem ich nachschauen könnte (Martin, weiss Du vielleicht mehr dazu?). Das Modell zeichnet sich durch eine äusserst feine Detaillierung aus. Dies betrifft insbesondere auch die Dachverkabelung, für die ausnahmsweise nicht die üblichen Lima-Teile mit den Standardisolatoren und dem roten Draht verwendet wurden, sondern eine eigens angefertigte feine Verkabelung, die aus einem Stück besteht (schade, dass Lima selbst bei später erschienenen, neuen Modellen nicht eine analoge Konstruktion wie bei der Ae 3/6' verwendete). Die aufwändige Detaillierung schlug sich allerdings auch im Preis nieder: Die Ae 3/6' war um etwa ein Drittel teurer als z.B. eine SNCF BB 15000 und sie war auch teurer als die BR 103. Das Lima-Modell trifft die urtümliche Erscheinung des Originals wirklich hervorragend. Schade nur, dass die Fenster nicht eingesetzt sind. Beleuchtet sind übrigens beim Modell nur die Führerstände, nicht aber die freistehenden Lampen (die dadurch dem Original entsprechend filigran gehalten werden konnten).
der gestandene Mann nimmt sich beim Gang aufs stille Örtchen gern mal eine Zeitung mit, gestern waren´s bei mir einige Lima-Kataloge.
Die Ae3/6 taucht erstmals 1978 als Zeichnung auf, ebenfalls 1979. Beidesmal war sie mit Neuheit markiert. Zum erstenmal als Foto ist sie 1980 zu sehen, in grün. Die braune kam dann 1982.
Mich irritiert etwas, dass Deine braune Lok ein graues Fahrgestell besitzt. Im Katalog ist sie mit schwarzem Untergestell abgebildet. Ich habe beide (irgendwo) , leider konnte ich gestern nicht mehr nachsehen, wie meine beiden aussehen. Werde heute Abend mal auf die Suche gehen, vielleicht mal meinen Rechner durchstöbern. Nachdem meine Webseite vorübergehend futsch ist, kann ich nicht mal da kurz nachsehen...
Bis dann,
Martin
P.S. Wenn alles klappt, ist meine Webseite ab Donnerstag Abend wieder da!
Zitat Mich irritiert etwas, dass Deine braune Lok ein graues Fahrgestell besitzt. Im Katalog ist sie mit schwarzem Untergestell abgebildet.
Jetzt wo Du's sagst: Wenn ich mich recht erinnern kann, hat derjenige, der mir die Lok Mitte/Ende der 1990er verkauft hat, der Lok zuvor noch ein neues Ersatz-Gehäuse verpasst (weiss auch nicht genau, woher er das hatte), da das alte beschädigt war. Vermutlich gehörte das Fahrgestell zu der grünen Lok.
PS: Freue mich schon auf Deine reaktivierte Webseite .
Nun zum Lima-Modell der Re 4/4'' in "Swiss Express"-Farbgebung – meiner "edelsten" Lok:
Das Original: Die Re 4/4'' habe ich ja bereits bei der Vorstellung der Re 4/4'' von Jouef beschrieben. Das Lima-Modell stellt die erste Serie der Re 4/4 dar. Diese Loks sind daran erkennbar, dass sie über nur einen Stromabnehmer (zu Beginn Scherenstromabnehmer) verfügen. Zudem sind sie etwas kürzer als die zweite Serie und die Stirnwände sind steiler (dies ist allerdings ohne direkten Vergleich kaum zu erkennen). In den Jahren 1972 bis 1975 erhielten die SBB 72 orange/hellgrau lackierte Personenwagen des Typs EW III (Einheitswagen drei). Dies war die erste grosse klimatisierte Wagenserie der SBB. Für den Einsatz mit diesen Wagen (sogenannte "Swiss Express"-Züge) wurden acht Re 4/4'' mit einer passenden Lackierung versehen. Zwei davon sind bis heute mit dieser Lackierung unterwegs (obwohl die EW III, welche heute der BLS gehören und von diesen umgebaut wurden, längst einen anderen Anstrich haben). Ich möchte an dieser Stelle noch erwähnen, dass es sich bei den von Lima bis in die 1980er Jahre angebotenen orange/hellgrauen SBB-Wagen nicht um "echte" EW III handelt, sondern lediglich um EW I, die entsprechend gefärbt wurden und die es im Original nie gab (im Original sind die EW III 17 Jahre jünger als die EW I und das sieht man ihnen auch an....). Auch die von Lima produzierte Ae 6/6 in dieser Farbgebung gab es so nie im Original.
Das Modell: Wie bereits erwähnt, ist die Lima Re 4/4'' zweifellos die "edelste" Lok, die ich besitze. Es ist auch meine einzige Lok mit Kardanantrieb und eingerichtetem Führerstand. Das Modell war zwar bereits im Katalog 1985/86 enthalten (und vielleicht auch schon 1984/85), wurde aber bis zum Erscheinen des Katalogs 1986/87 (optisch) noch weiter verbessert (ein solches Modell besitze ich): Die Dachverdrahtung, die zuerst noch aus den Lima-Standardisolatoren bestand, wurde durch ein eigens für dieses Modell hergestelltes, aus einem Stück bestehendem Teil ersetzt. Zudem wurden die Seitenfenster mit Maschinenraum-Attrappen hinterlegt und bei der orange/hellgrauen Version wurde die Lackierung farblich verfeinert (das Hellgrau war zu Beginn noch weiss). So oder so ist aber die Re 4/4'' von Lima (auf welche die Lima-Fans – warum auch immer – lange warten mussten) ein erstklassiges Modell, welches sich sowohl qualitativ wie auch preislich deutlich von den zuvor erschienen Lima-Modellen Jahre abhebt. Trotzdem wurde die Re 4/4'' von Lima offenbar nicht sehr lange hergestellt. Es gab jedoch später auch ein Re 4/4''-Modell von Rivarossi, wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob bzw. inwiefern es mit dem Lima-Modell identisch ist. Daher: Wenn man so eine Lima-Lok sieht, sollte man zugreifen – die ist schön und selten.
auch hierzu noch einige Ergänzungen. Die Re4/4 erschien damals mehr oder weniger zeitgleich mit der südafrikanischen Diesellok Cl. 34. Diese Modelle leiteten bei Lima die "Kardan-Ära" ein, zunächst noch mit einseitigem Antrieb auf ein Drehgestell. Nicht bekannt ist mir, dass die Re4/4 mit dr alten "Wäscheleinen-Dachleitung" erschienen ist, das war vielleicht auf den Ankündigungsbildern der Fall.
Die Swiss-Express Version war ganz speziell auf die Wagenmodelle EWIII von Liliput gemünzt, für die bis dato nur die relativ teure Hag-Maschine im Handel war. Dem Erscheinen auf Börsen nach war die Lok nicht allzu selten. Eine gute Figur macht sie immer noch.
Weitere Versionen waren die SBB-Variante in grün und eine SOB-Version auch in grün mit rotem Schienenräumer (nicht im Katalog, relativ selten). Angekündigt als Vorbildfoto war eine rote SOB-Variante. Leider ist mir nicht bekannt, ob die rote Ankündigung mit der erschienenen grünen katalognummerntechnisch identisch ist.
Auf jeden Fall war die Re4/4II ein Meilenstein in der Entwicklung der Lima-Modelle, ein quasi direkter Abkömmlig der neuen Produktlinie, die mit dem ET403 noch mit dem alten Motor begonnen wurde und auch das erste Modell der Lima-Nova Serie.
Nach der Swiss-Express Lok halte ich eh schon meine Augen auf, nur zieht das dann den Kauf der entsprechenden Wagen von Liliput nach sich...
Zitat dass die Re4/4 mit dr alten "Wäscheleinen-Dachleitung" erschienen ist, das war vielleicht auf den Ankündigungsbildern der Fall.
Ich weiss es nicht genau. Auf jeden Fall war die Re 4/4'' im Katalog 1985/86 mit Foto des Modells (also keine Zeichnung) abgebildet und dort ist die "Wäscheleine" deutlich erkennbar. Vielleicht wurde dies aber noch kurzfristig geändert, bis das Modell auf den Markt kam.
Zitat Diese Modelle leiteten bei Lima die "Kardan-Ära" ein, zunächst noch mit einseitigem Antrieb auf ein Drehgestell.
Und auch die DB Baureihe 120 war auch so eines dieser ersten Kardanmodelle von Lima.
gestern Abend habe ich mir die Anfangsgeschichte der Re4/4II mal angesehen. Als Zeichnung taucht sie 1984 bereits in beiten Lackierungen auf. 1985 war sie zum ersten mal als Foto abgebildet. Wahrscheinlich war sie ein Handmuster, siehe die schlecht sitzenden Frontfenster bei beiden Modellen und auch die fehlende Maschinenraumeinrichtung. Nur die "Wäscheleine" ist auch auf diesem Modellfoto nicht zu sehen. Mir fehlen leider immer noch die Möglichkeiten, einen Katalogscan einzustellen, sorry!
Neben der besagten 120 war auch noch die ÖBB-Rangierlok 2067 als "Cardanico" (bzw. in diesem Fall Antriebsschnecke) mit Metallchassis im Katalog, der Gottardo RAe und die SNCF CC14000 "Thionville Croc" waren als Vorbildfoto zu sehen. In Folgejahr 1986 wurden dann die kleineren NEM-Kupplungen eingeführt.
In meinen Augen war ein Grund für die Lima-Demise 2004 die Abkehr von den günstigen, einfacheren Modellen, die ja z.B. mit dem ET403, der E10.3, ÖBB 2043 und der SNCF BB9400 ein recht gutes Niveau erreicht hatten.
Hier habe ich mal die Bilder der Re 4/4'' aus dem Katalog 1985/86 (sorry, aber leider habe ich es nicht besser hingekriegt). M.E. erkennt man hier den Draht (zwar nicht mehr rot, aber trotzdem....) mit den Lima Standardisolatoren - auf jeden Fall ist es noch nicht die definitive Dachverdrahtung wie meiner Re 4/4'' von Lima. Auch sieht man, dass die Farbegebung der orange/grauen bzw. -weissen Lok noch nicht optimal ist. Da zudem auch die Frontscheiben irgendwie schief eingesetzt aussehen, könnte es tatsächlich sein, dass es sich bei den abgebildeten Modellen um 'Handmuster' handelt, die so nie erschienen sind.
Heute wieder mal was neues: Die Baureihe 103 der DB.
Das Original: Nun, das Original und die Details dazu dürften wohl jedem hier mehr oder weniger bekannt sein – trotzdem möchte ich hier noch kurz ein paar Eckwerte erwähnen: Die vier Vorserien-Loks wurden ab 1965 eingesetzt, die 145 Serienloks wurden ab 1970 bis 1974 ausgeliefert. Die letzten 30 BR 103 hatten einen um 70 cm verlängerten Lokkasten, der einer Vergrösserung der Führerstände zugute kam. Die BR 103 wurde explizit für den schnellen, "hochwertigen" Personenverkehr konstruiert. Sie erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h und leistet enorme 7'440 kW (10'714 PS) (Bemerkung am Rande: Die ab 1972 gebaute Re 6/6 der SBB leistet sogar noch ein bisschen mehr ). Ab Anfang der 1990er zeigten die Lokomotiven zunehmend Abnutzungserscheinungen, weswegen ihre Höchstgeschwindigkeit reduziert werden musste. Dies sowie die Konkurrenz durch die neue BR 101 sowie auch durch den ICE leitete den endgültigen Niedergang der BR 103 ein. Fortan wurde die BR im Regional- und Güterverkehr verschlissen, was zusammen mit einer Verlängerung der Wartungsintervalle zu einem raschen Verschwinden der Baureihe führte. Im Jahr 2003 endete der Planeinsatz der BR 103.... Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich als Kind in den 1980ern am Bahnhof Basel SBB immer die BR 103 bestaunt habe, die dort oft anzutreffen waren. Damals hatten die Loks natürlich noch die schöne TEE-Lackierung (und nicht dieses irgendwie billig und unpassend wirkende Rot, das sie später erhielten). Diese Loks sahen einfach so ganz "anders", viel "dynamischer" aus, als die damaligen SBB-Loks. Das gefiel mir und gefällt mir noch heute. Eigentlich fast eine Schande, dass eine Kultlok wie die BR 103 bereits nach rund 30 Jahren ausgemustert wurde. Dass es auch anders geht, bewiesen die Italiener mit der E444, die ebenfalls eine Geschwindigkeit von 200 km/h erreichte und ebenfalls von 1970 bis 1974 hergestellt wurde (das war bzw. ist sozusagen die BR 103 Italiens): Diese sind nach umfassenden Modernisierungen Ende 1980er bis Mitte 1990er (denen leider die elegante, ursprüngliche Form des Lokkastens zum Opfer fiel ) bis heute im Einsatz.
Das Modell: Das Lima-Modell der BR 103 kam 1977 auf den Markt und überzeugte vor allem durch eine verhältnismässig gute Detaillierung (über die Dachverdrahtung legen wir mal besser den Mantel des Schweigens....). Auch hatte das Modell – damals für Lima untypisch – bereits eingesetzte Fenster (zum Glück, hinterlegte Fenster hätten bei einer Form wie jener der BR 103 wohl ziemlich schlecht ausgesehen). Im Laufe der Zeit wurden einige Details verbessert, z.B. erhielten die Fenster ab 1982 silbrige Umrandungen und die Pantografen wurden rot ausgeführt (beim meinem Modell handelt es sich übrigens noch um eines, das zumindest vor 1981 hergestellt wurde). Ab Ende der 1980er erhielt die BR 103 von Lima einen Doppelkardanantrieb, wobei das Gehäuse (weitgehend) unverändert übernommen wurde. Dieses Modell wurde dann bis Anfang dieses Jahrtausends produziert.
Nun zu einem der absoluten Klassiker – sowohl von Lima wie auch im Original: Dem TGV
Das Original:
1976 wurde mit dem der Bau der ersten, nur für den TGV konstruierten Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lyon und Paris begonnen. 1978 wurden die ersten zwei Vorserienzüge des TGV Sud-Est in Dienst gestellt. Im Herbst 1981 begann der Planeinsatz. Der TGV Sud-Est erreicht je nach Stromsystem bis zu 6'450 kW (8'772 PS) und erreichte ursprünglich eine Höchstgeschwindigkeit von 270 und später von 300 km/h (bei einer Weltrekordfahrt 1981 waren es sogar 381 km/h!). Bis 1988 entstanden 109 TGV Sud-Est Einheiten, wovon acht für den Einsatz in der Schweiz (TGV Lyria) für drei verschiedene Stromsysteme ausgelegt wurden. Zwischen 1998 und 2001 wurden sämtliche TGV Sud-Est renoviert, dabei verschwand auch die charakteristische orange Farbgebung. Ab 1989 wurde der TGV Atlantique in Betrieb genommen und ab 1993 der TGV Réseau. Diese Modelle entsprechen von der äusseren Form her noch weitgehend dem TGV Sud-Est. Ab dem TGV Duplex (1996) wiesen die Züge dann ein verändertes, rundlicheres Design auf. Für mich ist der TGV der Hochgeschwindigkeitszug schlechthin. Was die SNCF mit dem TGV-Projekt erreicht haben, ist beispiellos. Selbstverständlich betrifft dies nicht nur das Rollmaterial, sondern auch die Neubaustrecken, auf denen ausschliesslich die TGV-Züge sowie eigens dafür aufgerüstete 200 km/h-Reisezüge (gezogen unter anderem von Loks des Typs BB 22200) verkehren dürfen. So konnte erreicht werden, dass der TGV heute in fast allen westeuropäischen Ländern verkehrt und die Technologie in die ganze Welt exportiert wurde (so wie's derzeit aussieht, ist es auch gut möglich, dass die nächste ICE-Generation nicht mehr von Siemens, sondern von Alstom kommt....). Mit 300 km/h mit dem TGV über das französische Hochgeschwindigkeitsnetz zu flitzen ist übrigens ein wahrer Hochgenuss (hab's selbst ausprobiert und im Nullkommanichts war ich in Paris). Besonders eindrücklich sind insbesondere jene Momente, in denen sich zwei TGV kreuzen (Stichwort: Druckwelle).
Das Modell: Lima brachte das Modell des TGV Sud-Est bereits 1980 (oder möglicherweise sogar noch früher) – also noch vor planmässigem Betriebsbeginn des echten TGV – auf den Markt. Produziert wurde der TGV von Lima bis mindestens Ende der 1990er, wobei der Antrieb über den Rundmotor irgendwann durch einen Kardanantrieb ersetzt und auch diverse optische Details laufend verbessert wurden. In den 1990ern brachte Lima zudem auch das Modell des TGV Atlantique. Des Weiteren war der Lima-TGV bis in die 1990er in vielen Startpackungen vorhanden. Von diesen Modellen ist aber abzuraten, da nicht nur diverse Teile weggelassen wurden, sondern auch die Lackierung sehr unsauber ist. Das ist wirklich mehr Spielzeug als Modell.... Bei meinem TGV handelt es sich um ein Modell eines Lyria-TGV Sud-Est, der auch in der Schweiz unterwegs war bzw. ist. Zudem wurde ist mein Modell mit zwei zusätzlichen Mittelwagen ergänzt. Das Lima-Modell gefällt mir sehr gut – viel besser hätte man es m.E. gar nicht machen können und dank der Übersetzung ist das Modell auch mit Rundmotor richtig schnell (in den engen Radien besteht bei Vollgas akute Abfluggefahr). Aufgrund der zwischen den Wagen angeordneten Drehgestellen ist übrigens vor allem das Auseinanderkuppeln der Wagen etwas mühsam (wie in Echt eben....). Alles in allem denke ich aber, dass der Lima-TGV ein echtes Must-Have ist.
Heute und abschliessend noch einen etwas ausführlicheren Bericht zur Ae 6/6, die ich ganz zu Beginn kurz vorgestellt habe.
Das Original: Die Ae 6/6 wurden insbesondere für den schweren Reise- und Güterdiensteinsatz am Gotthard geordert. Zwischen 1952 und 1966 (Serienproduktion ab 1955) wurden 120 Stück dieser 4300 kW (5830 PS) starken Maschine ausgeliefert. Heute sind noch etwa 110 Ae 6/6 im Einsatz (Tendenz abnehmend). Aufgrund der Co'Co'-Bauweise beansprucht die Ae 6/6 die Schienen relativ stark und konnte aus diesem Grund auch die vorgesehene Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h in der Praxis nie ausfahren. Mit dem Aufkommen der Re 4/4'' und vor allem der bärenstarken Re 6/6 (mit Bauweise Bo'Bo'Bo') verlagerte sich das Einsatzgebiet der Ae 6/6 zunehmendes in niedrigere Güterzugdienste im Flachland. Es ist jedoch vorgesehen, dass ein grösserer Teil der Ae 6/6 noch mindestens zehn weitere Jahre im Einsatz bleiben soll. Die ersten 25 Ae 6/6-Lokomotiven erhielten nebst Kantonswappen auf den Seiten einen Chromzierrat rund um den Lokkasten (sogennante Kantonsloks). Auch war die Ae 6/6 die erste Lok mit den Schweizerkreuzen an den Stirnseiten.
Das Modell: Die Ae 6/6 ist – zumindest in der Schweiz – ein Klassiker unter den Lima-Loks. Dass diese Lok in vielen Startpackungen mitgeliefert wurde, trug weiter zu Verbreitung dieses Modells bei, welches 1973 oder 1974 auf den Markt kam. Wie bereits gesagt: So übel finde ich die Lima Ae 6/6 gar nicht. Sie ist zwar – konstruktionsbedingt – etwas hochbeinig, aber ansonsten wurde das Original, insbesondere was den Lokkasten, betrifft ziemlich gut getroffen bzw. das "Urige" des Originals kommt gut rüber. Es gab diverse Ausführungen der Ae 6/6 bis sie etwa Anfang der 1990er vom Markt verschwand. - Die Ursprüngliche Ae 6/6 war die Lok Nr. 11493 "Sissach" in grün - Ab 1980 gab's die Ae 6/6 Nr. 11520 "Langnau", welche die 11493 ersetzte. Dabei wurden die Drehgestelle dunkler lackiert. - Ab 1983 kam dann anstelle der 11520 die Ae 6/6 11424 "Neuchatel", bei welcher die Lackierung weiter verfeinert wurde. Dabei handelte es sich erstmals um eine sogenannte Kantonslok (siehe oben) mit aufgedrucktem Chromzierrat. - Für Startpackungen gab's die Ae 6/6 ab ca. Ende der 1980er auch in Rot, wobei die Lackierung aber leider sehr einfach und nicht ganz vorbildgetreu ist (es gibt die Ae 6/6 im Original jedoch tatsächlich in Rot). - Des Weiteren gab's von Anfang an bis in die 1980er noch eine unsägliche Ae 6/6-Variante in oranger Phantasiefarbgebung und mit nur einem Stromabnehmer.
So, das wären dann mal alle meine derzeitigen Lima-Loks, aber wie gesagt, wenn ich mal 'ne FS E444 finde.... Zudem werde ich vermutlich mal einen Thread mit interessanten Wagen von mir machen.
Noch eine Frage: Kann mir bitte jamend sagen, wann Lima die erste SBB Re 4/4' rausgebraucht hat? Ich meine, dass müsste so zwischen 1975 und 1979 gewesen sein.
Weil Martin weiter oben das Thema Phantasieloks angesprochen hat, mal eine Frage:
Wie schon diskutiert, ist es nicht sinnvoll in Zusammenhang mit Lima von selten zu sprechen; aber was mich mal interessieren würde: Die blaue 151 002-1 taucht zwar nicht ganz so oft wie die "blonde" und die grüne auf, aber doch weitaus häufiger als die grüne 111 001-4. Wurde die besagte 111 regulär verkauft, oder konnte man die nur in einem Set erwerben? Gibt es eine Übersicht, wie die Startpackungen zusammengestellt waren?
PS: Falls jemanden die Thematik interessiert, auf Drehscheibe online habe ich vor einem Jahr zu diesem Thema den Artikel "Die Schnellzuglok auch mal grün sein lassen – oder: Der Umgang mit Exoten ohne Vorbild" verfasst.
Sowohl die blaue 151, als auch die grüne 111 waren regulär im Sortiment, und zwar jeweils nur im ersten Jahr ihres Erscheinens. Die blaue 151 wurde definitiv in Startpackungen verkauft, daher taucht sie oft ohne Beleuchtung auf. Bei der grünen 111 bin ich da nicht sicher.
Eine Übersicht von Startpackungen ist schlicht und einfach unmöglich. Startsetkataloge sind selten (es gibt sie aber!). Zu allem Überfluss wurden für jedes Land und in jedem Jahr neue Startpackungen auf den Markt geworfen, d.h. es gibt hunderte, wenn nicht tausende verschiedene Packungen. Im Katalogarchiv unseres Forums stehen übrigens ein paar Startset-Kataloge zum Download bereit.