Hallo Historikerfreunde
Weis jemand, was es mit folgender Marke auf sich hat?
http://www.bdph.de/forum/showthread.php?t=3489
Wie sahen die Wertmarken fuer den DMV-Ausweis aus? Mein Bruder hat in Erfurt ein Blankoexemplar gekauft
VG Nils
Hallo Historikerfreunde
Weis jemand, was es mit folgender Marke auf sich hat?
http://www.bdph.de/forum/showthread.php?t=3489
Wie sahen die Wertmarken fuer den DMV-Ausweis aus? Mein Bruder hat in Erfurt ein Blankoexemplar gekauft
VG Nils
Beiträge: | 254 |
Registriert am: | 12.01.2009 |
Hallo Nils
Im Modelleisenbahnverband waren ja auch die Arbeitsagruppen organisiert , heute nennt man das Modellbahnclubs .
Ich könnte mir vorstellen das das A 84 / 1976 bedeutet , Arbeitsgruppe 84 / 1976 . Die Arbeitsgruppen haben ja auch eigene Sachen hergestellt bzw. gebaut und die Schildchen wurden vielleicht auf die Schachteln geklebt damit man wusste woher das Zeug kam .
mfg
Bernd
" In Jene lebt sichs bene. "
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Hallo,
bei den abgebildeten Konntrollmarken handelt es sich um die Beitragsmarken des DMV (Deutscher Modelleisenbahn Verband). Sie wurden als Beleg für den gezahlten Monatsbeitrag in den DMV Ausweis geklebt und abgestempelt. (die Stempel sind in den Markenecken zu erkennen) Der Ausweis berechtigte z.B. zum kostenlosen Zutritt zu Modellbahnausstellungen oder Tauschbörsen.
MfG Lastra
Hallo !
Ich will ja nicht steiten- aber Mitgliedsmarken für Beitragszahlung im DMV sind das sicher nicht.Ich kenne diese Marken aus eigener Erfahrung und zwar wie folgt:
Auf Antrag konnte ein (jedes ?) DMV-Mitglied diese Marken bei seinem Bezirksvorstand beantragen. Wenn ich mich richtig erinnere so wurde jede Marke mit einem Wert von 50,- DDR Mark eingestuft.
Wenn ich nun mit einem Modellbahnfreund aus dem NICHTSOZIALISTISCHEN WIRTSCHAFTSSYSTEM ein Tauschgeschäft eingehen wollte , so musste ich diese Marken zur Kenntlichmachung auf mein Paket kleben . Sprich : ich exportiere eine 01.5 von PIKO in Richtung böser Kapitalist - dann mussten 2 dieser Marken drauf. Der böse Imperialist wiederum bekam von mir auch solche Marken zur Verfügung gestellt und pappte diese im Gegenzug auf das Paket was dann für mich bestimmt war. Eine Wertangabe bzw. Einschätzung war in diese Richtung nicht vorgeschrieben.Meiner Erinnerung nach waren (seine) diese Marken übrigens grün.Farblich kann es aber auch umgekehrt gewesen sein !
Es gab pro Mitglied nur eine bestimmte Menge an Tauschmarken - ich glaube es waren 24 Stück/ Jahr.
Es durfte übrigens der Satz "GESCHENKSENDUNG - KEINE HANDELWARE"nicht auf dem Paket stehen.Unsere "Christel" hat das übrigens trotz mehrfacher Erklärungen NIE begriffen ( oder begreifen wollen )
Für was diese Marken nun tatsächlich gut waren ?
Das kann ich auch nicht genau beantworten- Wahrscheinlich diente diese Kennzeichungspflicht hauptsächlich der Überwachung - bzw. der Erfassung des privaten EXPORTANTEILS -also auch nur wieder der Überwachung des PÖBELS bzw. der Bevormundung des arbeitenden Volkes.
Einziger Vorteil für mich war der : Ich erhielt jeden Monat das Eisenbahnmagazin - denn Fachliteratur war über diese Marken .. na sagen wir mal vorsichtig ... zumindestens geduldet.
Und was wenn die Marken zum Jahresende alle waren ? Dann habe ich den Exportanteil eben ganz einfach über ganz normale Paketsendungen abgewickelt.
Zur Richtigstellung - aber nicht zur Rechtfertigung:
Ich habe meistens gereicht mit den Marken. Mir ging es in erster Linie um die Literatur . Modelle konnte ich mir auch mit 1:5 getauschten Geld mitbringen lassen- Irgend eine alte Tante fuhr ja immer mal in die Bundesrepubik - übrigens mit 15,- DM !!!!
Das haben viele vergessen ! Ich zum Glück nicht !!!!
Inwieweit ich nun am Untergang der DDR und der gesamten Wirtschaft schuld bin,in dem ich Modellbahnmaterial in den WESTEN "verramscht" habe mag jeder für sich beantworten. Ich zähle mich aber nicht zu den weiter oben genannten Eliten , denn mein Geld musste ich mir auch zu DDR Zeiten sehr schwer erarbeiten. Und für den Vorteil das ich aus 100 DDR Mark auch mal 50 oder 60 DM. machen konnte - dafür muß ich mich sicher nicht schämen.
Verkauft wurden wir wir alle : und zwar von Ulbricht bzw. Honecker und Co.
und da gibt es heute schon wieder eine gewisse Schicht welche Das zurück haben wollen -
Aber lassen wir das
obwohl:ich könnte noch stundenlang berichten -
Derweil viele Grüße
Euer Talentschmied
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Registriert am: | 22.11.2009 |
Interessanter Geschichtsunterricht!Das mit den hin und her schicken von SW nach NSW war mir zu DDR zeiten schon bekannt weil bei mir im Haus einer DMVlauer wohnte da hin und wieder was leckeres vom Klassenfeind bekamm .
Gruss Tino
Hallo,
ich muss meinen Beitrag revidieren und dem Talenteschmied zustimmen. Zum Vergleich die Kontrollmarken aus dem DMV Ausweis.
MfG Lastra
Alles was der Talentschmied hier geschrieben hat ist richtig.Man mußte auch nicht zur Elite des DMV gehören,so wenigstens war es in unserer AG.Ich war selbst seit 1968 Mitglied im DMV und hatte ebenfalls diese Marken,mit welchen man natürlich auch,wie hier richtig geschrieben wurde,Literatur vom Westen zugeschickt bekommen .Ich habe heute noch diese alten Mibas und Bücher,wie Eisenbahn in Sachsen bzw Königlich-sächs.Staatseisenbahn,welche inzwischen Sammlerraritäten sind.
Man wollte nur mit diesen Marken eine gewisse Kontrolle erreichen,denn sonst hatten sie ja eigentlich kaum einen Sinn.Grüne Marken waren glaube ich Ausfuhrmarken und weiße Einfuhrmarken,oder umgekehrt,ist doch schon wieder 20 Jahre her.Gott sei Dank.Ich selbst habe für die Miba geschrieben,man mußte es nur schlau anfangen und nicht alles melden und mit dem Erlös kam man dann an gute Westloks heran.Man könnte Bücher über diese Zeit schreiben und vorallen Dingen kam die sogenannte Stasi auch nicht überall dahinter.
Mit " alten Blechle" Gruß aus dem Erzgebirge Gunter
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Was ich selber denk und tu - trau ich andern Menschen zu !
Dieser uralte Spruch passt wie die Faust aufs Auge - gerade bei Honecker und Co.
und ich weis wovon ich schreibe.
Die haben hinter jeder Sache - ja sogar hinter unserem friedlichen Hobby - immer etwas Teuflisches vermutet.Das ging soweit,daß Hausdurchsuchungen anberaumt waren, - mit Verhör und Vernehmung usw. dazu erhielt mein Vater (Betriebsleiter in einem VEB) und meine Mutter (als Lehrerin) einen strengen Verweis . Uns wurde ein großer Teil der Sammlung beschlagnahmt und obendrein mussten wir noch mehrere tausend Mark Strafe zahlen.
Unser Vergehen ?
Unerlaubte Kontaktaufnahme mit Bürgern der BRD - und Vergehen gegen die Zollgesetze der DDR (Geschenksendung keine Handelsware .. wie ich oben schon schrieb)
Und ein Tausch ist ein Handel ! Pasta ! Falle zu ! Affe tot !
Ich brauche sicherlich nicht weiter darlegen,das da ein Neider dahintergesteckt hat . Wir wussten bzw. ahnten seinerzeit auch wer das war - beweisen konnten wir das aber erst nach der Stasi-Akteneinsicht.
Der Bursche selber hat die Wende allerdings nicht mehr erlebt - ich betrachte das als Vorsehung oder das Schicksal - Gott hab in seelig.
An den genannten "Anklagepunkte" ist ersichtlich,daß die Kommunisten jeden -wenn sie nur wollten- belangen konnten - ganz nach deren Belieben
Es herschte Neid und Missgunst in einer unbeschreiblichen Art und Weise.
Und so wurde mir (damals 12 Jahre) mein Spielzeug (!) weggenommen - ich erinnere : es war kein Schießgewehr oder Hetzliteratur - nein es war nur (m) eine Eisenbahn.
Und das vergesse ich diesen Gangstern nicht !
Die hatten Angst vor jedem Küchenmesser ! Die Tauschmarken sind auch nur ein weitere Ausdruck für deren Kontrollwahn -
Denkt nur noch an die ENTMÜNDIGUNGSBLÜTEN - sprich Forumscheck -
das stempelte uns doch zu Deutschen zweiter Klasse ... und das von unserer eigenen -demokratisch gewählten -Regierung gesetzlich verordent !
Man bekam nicht mal Büchse Pilze in Intershop als DDR ler .
soweit waren wir !
Und da wird heute wieder propagiert : Ach es war doch so schön in der DDR-alle hatten Arbeit - waren für 60 Mark krankenversichert - wohnen konnte man für ca 80 bis 100 Mark auch - und zwar inkl. fließendem warmen Wasser und Heizung sowie Strom.
und man wurde so schön an der Patschhand genommen und bekam den Arsch abgewischt.
Schöner muffiger Mief . Nein Danke
Gehört sicher nur am Rande hier in dieses Forum ! Aber ich glaube es interessiert doch den einen oder anderen unter welchen Bedingungen wir ein bisschen Individualität erkämpfen müssten.
Auch für unser Eisenbahnhobby.
Grüße
Euer Talentschmied
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Vielen Dank fuer die sachdienlichen Beitraege, vor allem auch an Lastra fuer das Bild
VG Nils
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Zitat von talentschmied
Die haben hinter jeder Sache - ja sogar hinter unserem friedlichen Hobby - immer etwas Teuflisches vermutet.Das ging soweit,daß Hausdurchsuchungen anberaumt waren, - mit Verhör und Vernehmung usw. dazu erhielt mein Vater (Betriebsleiter in einem VEB) und meine Mutter (als Lehrerin) einen strengen Verweis . Uns wurde ein großer Teil der Sammlung beschlagnahmt und obendrein mussten wir noch mehrere tausend Mark Strafe zahlen.
Jaja, heutzutage sind sie alle arme Stasiopfer - wer weiß, was dieses Zollvergehen wirklich war.
Ich kannte mehrere Leute - auch Nicht-DMV-Mitglieder - die hatten etliche Liliput- und Fleischmann-Dampfer etc. Keinem sind die weggenommen worden und die haben die sogar bei Ausstellungen laufen lassen!
Und ich spreche nicht von der Liliput-P8, die war eh eine einmalige Sache.
Also schön vorsichtig mit den Hetztiraden - kein Rauch ohne Feuer!
Gruß
Reichsbahn Ep. III
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