Grüß Gott,
hier habe ich aus zwei langen Lokalbahnwagen und einem dreiachsigen Fahrgestell einen Ci, Baujahr 1902 gebaut. Er ist vom Aufbau den langen Lokalbahnwagen ähnlich, hat allerdings 7 Fenster pro Seite und 3 Achsen. Die Wagen wurden in Vorortzüge von München eingereiht und fuhren bis in die Epoche III. Um dem geplanten Einsatzgebiet gerecht zu werden, wies dieser Wagentyp eine hohe Sitzplatzanzahl von 69 Sitzplätzen auf, allerdings verzichtete man auf einen Abort oder ein zweitklassiges Abteil - also wie die heutige Baureihe 423, der das gleiche Aufgabengebiet zugewiesen ist.


WhatsApp Bild 2024-11-17 um 11.22.04_3ff48882.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)WhatsApp Bild 2024-11-17 um 11.22.04_95c12ac9.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)WhatsApp Bild 2024-11-17 um 11.22.04_a89fb0ee.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Grüße dich,

vorab, ich ziehe, gerade in heutigen Zeiten, wo das Frokeln an vorhandenen Modellen, das Basteln von Modellen, die gemeinhin im Sortiment der Anbieter fehlen, selten geworden ist, meinen Hut vor deinen Modellen...

Aber gerade deshalb möchte ich mir auch ein wenig Kritik erlauben; du zeigst sehr oft Modelle, die nicht konsequent "zu Ende gearbeitet" sind, die Idee gut ist, die Umsetzung aber noch Verbesserungspotential hätte. Der Wagen, den du hier zeigst, halte ich für das beste Beispiel. Und ich meine damit nicht das Ansetzen irgendwelcher Kleinteile, vielleicht aus sündteuerer Klein(st)serienfertigung, H0Pur oder dergleichen Randerscheinungen.

Vorab, die Bezeichnung Ci 02 erscheint mir zumindest fraglich; ich sehe einen C3i Bay 02 des Baujahres 1902, denn das "C" steht dort für die 3. Klasse, während die "3" für die Achsanzahl steht, nur kurz umrissen. Kann dabei aber durchaus auch wichtig sein für eine entsprechende Beschriftung, die ich in Teilen leider auch oft vermisse. Aber das sind dann schon eher Details *g*.
Was mir aber sofort aufgefallen ist: die nur sehr grob, rudimentär verarbeiteten Ansetzkanten der beiden Wagenkästen. Zumal ich das gerade hier nicht wirklich verstehe! Scheut man eine Neulackierung in Teilen oder komplett, kann man natürlich versuchen, die Sägeschnitte möglichst präzise zu setzen, den Übergang so unauffällig, wie möglich, zu gestalten, kein Thema. Aber du hast Dach und Wagenkasten neu lackiert, warum schleifst und verspachtelst du die Stoßkanten dann nicht so sorgfältig, daß man sie nicht oder bestenfalls im Kameralicht ("so a Kameraauge is' a Hund"...) erahnen kann? Deine Ansätze sehen eher, sorry, nach "grober Klotz" aus, was dem Gesamteindruck unheimlich schadet! Nebenbei, zudem fehlen dabei auch Lüfter auf dem Dach! Es wird einfach deiner Mühe und deiner Idee so nicht gerecht!
Anderes "Problem", das mir immer wieder auffällt: der, sorry, untaugliche Versuch, Zierlinien mit der Hand aufzumalen! Es gibt einige Anbieter passender Decals, sowohl in Form, als auch in Farbe entsprechend, die hervorragend geeignet sind, um auf die Modelle saubere Zierlinien aufzubringen. Nach dem Aufbringen mit einer dünnen Schicht Klarlack überziehen sichert auch die Haltbarkeit solcher Decals.

Andreas Nothaft beispielsweise hat da eine sehr gute und auch, wie ich meine günstige Auswahl: Modellbahn-Decals Zierlinien
Gassner hat z.B. unter "T291", "T391", "E292", "E293", "V391" und "P391" für vieles passende Zierlinien-Decals im Sortiment. Und es gibt sicher noch weitere Anbieter, Kuswa beispielsweise fertigt sowas auch auf Wunsch, sogar als Anreibe-Decal.
Ach ja, auch Weinert hat zahlreiche Zierlinien-Decals in hervoragender Ausführung, Bauteile-Katalog ab Seite 52...
Diese Decals kosten nicht die Welt und würden viele deiner gezeigten Modelle sehr aufwerten...

Viele Grüße
Roland