zu Weihnachten habe ich mir meine erste Retrolok besorgt und stehe jetzt vor einem Problem. Die Lok mit einem wie ich finde ausgezeichnetem Erscheinungsbild und schönen Pantographen fährt nicht. Das heißt, sie fährt mal 20cm, dann auch 50cm, dann wieder 30cm und bleibt jeweils für einige Sekunden stehen und fährt dann wieder. Als alter Ananlogbahner dachte ich anfangs, sie müßte sich nur etwas einfahren. Aber auch nach einem 15 minütigem Test war das Ergebnis gleich. Außer das sie plötzlich manchmal unangekündigt rückwärts fuhr. Allerdings auch nur einige cm. In der beiliegenden Bedienungsanleitung fand ich den Hinweis auf das notwendige? Entstörset 74046 für Anschlussgleise. Ist das die Ursache? Oder ist die Lok defekt?
Hier eine Aufnahme von dem Decoder nach dem hier im Forum auch schon gefragt wurde:
Hallo, von Kontaktproblemem durch verdreckte Gleise, schlechte Masseabnahme, schlechter Schleiferkontakt zum Mittelleiter, nicht korrekte Decodereinstellungen für den Analogbetrieb (Vmin AC Analogbetrieb/Vmax AC Analogbetrieb), kann es alles sein. Man muss es nacheinander ausschließen. Wenn ich mir das bei Märklin herunterladbare Decoderprojekt im mDecodertool 3 ansehe, stelle ich fest, dass die Höchstgeschwindigkeit für den AC Analogbetrieb, also der mögliche Regelbereich bei einem Wert von nur 178 liegt, kann hier der Fehler schon liegen. Die Lok hat so nur einen Traforegelbereich von Trafostellung 50 bis 178. Über 178 ist nichts mehr regelbar und dazwischen ist der Regelbereich sehr kompakt. Normal müsste Vmax AC Analogbetrieb bei 250 liegen, sodass man mit dem Trafo von Trafostellung 50 bis 250 regeln kann. Wenn noch Garantie drau ist, sollte der Händler entsprechend handeln.
verdreckte Gleise, schlechter Schleiferkontakt kann ich ausschließen. Meine alten Analogloks laufen dort problemlos. Fehlende Masse müßte ich noch einmal überprüfen. Ich habe die Lok ohne Gehäuse bzw. Vor- und Nachläufer laufen lassen. Das heißt der Massekontakt war auf nur eine Achse reduziert. Da dies meine erste auch digital fahrbare Lok ist, sagen mir die anderen Punkte wenig. Was ist mit der fehlenden Entstörung meiner uralten Gleise? Kann das eine Rolle spielen?
Es gab da mal ein Entstörset für die Anschlussgleise. Das sollte man doch, soweit ich mich erinnern kann, bei Digitalbetrieb unbedingt AUSbauen, da sonst die Digitalpulse nicht sicher von der Zentrale bis zum Lokdecoder durchkommen.
VlG
MS 800
Als Kinder haben wir uns am Rattern unserer Züge auf den Blechschienen erfreut ... heute brauchen Sie dazu Sounddecoder.
Hallo Joachim, ich habe alle Entstoerkondensatoren, sowohl im Analogbetrieb, als auch verpflichtend im Digitalbetrieb entfernt. Seitdem keine Anomalitaeten mehr und stoeren tut auch nichts nirgends. LG Wolfgang
vielen Dank für die Unterstützung. Es scheint ja so, das die fehlende Entstörung der Anschlußgleise nicht die Ursache für diese Fehlfunktionen sein kann. Ich werde noch einen Versuch machen mit einem perfekt gereinigten Kreis und vielleicht kann ich auch noch ein entstörtes Anschlußgleis auftreiben. Dann habe ich alle Fehler von meiner Seite ausgeschlossen. Wenn das nicht funktioniert geht die neue , bei einem Händler gekaufte Lok mit ihrer Garantie an Märklin zurück. Vielen Dank für deinen Tipp Stephan-Alexander. Bei einer alten gebrauchten Lok würde ich dem auf jeden Fall nachgehen. Aber bei dieser würde ich wohl meinen Garantieanspruch verlieren.
Du kannst, falls noch nicht geschehen, auch noch einen Versuch mit einer anderen ansonsten ungenutzten Adresse machen. Frag mich nicht warum, aber bei mir hat das schon mal geholfen. Kostet nix, ist unschädlich und reversibel. Oder die Lokprotokolle in der Zentrale und das in der Lok überprüfen und in der Zentrale alles ausschalten außer dem Protokoll, was in der Lok eingestellt ist. Den Lötkolben würde ich keinesfalls ansetzen, solange noch Garantie drauf ist.
vielen Dank für den Tipp, aber ich bin Analogbahner (sorry, hätte ich am Anfang wohl schreiben sollen) und mir fehlt alles sonstige digitale Equipement. Der Hinweis in der Bedienungsanleitung bezog sich auch ausdrücklich auf den analogen Betrieb.
der von Dir beschriebene Fehler entspricht exakt dem Fehlerbild, den ein anderer Modellbahner im Stummiforum besschrieb. Ursache war eine korrodierte Lötstelle am Motorschild. Deshalb bin ich auf meinen Vorschlag gekommen.
und es waren doch die Schienen. Wie geplant habe ich die Lok auf einem akurat gesäuberten Testkreis noch einmal ausprobiert und siehe da; sie lief. Es muß also am fehlenden Massekontakt gelegen haben obwohl meine alten Schätzchen da alle problemlos laufen. Den Testkreis habe ich sowohl ohne als auch mit Entstörgleis betrieben. Das Fahrverhalten der Lok änderte sich dadurch aber überhaupt nicht. Wozu also dieser Hinweis hinter dem 5. Punkt in derBedienungsanleitung?
Macht man sich den Decoder kaputt wenn man im Analogbetrieb ohne entstörtes Anschlußgleis fährt?Oder gibt es einen anderen Grund?
Wie ich schon geschrieben habe ist dies meine erste digitale Lok. Das auch im Analogbereich veränderte Reaktionsverhalten hat mich schon erstaunt. Nach Drehen des Fahrstromschalters vergeht erst immer eine kurze Zeit bis erst die Lichter angehen und dann die Lok anfährt. Das war ich mit meinen alten Loks ganz anders gewohnt. Die sind sofort losgestürmt. Die niedrigere Geschwindigkeit gegenüber der SEH 800 / 3013 erklärt sich wohl durch die anders eingestellte VMax, wenn ich die ersten Beiträge richtig verstanden habe.
Aber insgesamt eine sehr schöne Lok. Ich bereue nicht, dass ich sie mir gekauft habe. Hier noch ein paar Bilder dazu, damit dieser Thread nicht zu textlastig wird:
Ein Tipp noch für die Bastler: Ein klassisches Fahrgestell 3011/2/3 müßte zu montieren sein.
Allerdings müßte der klassische manuelle Hebel für den FRU abgenommen werden.
"Um den bestimmungsgemäßen Betrieb zu gewährleisten, ist ein permanenter, einwandfreier Rad-Schiene Kontakt der Fahrzeuge erforderlich."
(Gebr. Märklin & Cie. GmbH, Anleitung der 30130, Göppingen 2013, S. 30)
Der Massekontakt lässt sich mit angekuppelten Blechwagen verbessern:
"Die Stromrückführung erfolgt über die zwei Außenschienen durch sämtliche Lok- und Wagenräder." "Bei diesem MÄRKLIN-System wirken sich Staub und Verschmutzung nur unwesentlich auf den Lauf der Lokomotiven aus."
Bei nagelneuen Lokomotiven diesen Typs ist es vielleicht möglich, dass in den Bohrungen der lackierten Metall- Laufgestelle noch Farbe ist und diese (noch) nicht zum Massekontakt beitragen. Im wirklich aller- extremsten Extremfall könnte es dann dazu kommen, dass auf einem Kontaktgleis (durch die Haftreifen auf dem anderen angetrieben Radsatz) nur ein einziges Rad Strom leitet. (Ein Wochenende auf Cortina II sollte dieses Problem lösen, wenn es denn eines war.)
Macht man sich den Decoder kaputt wenn man im Analogbetrieb ohne entstörtes Anschlußgleis fährt?Oder gibt es einen anderen Grund?
Hallo Joachim,
das Entstörgleis und die Entstördrosseln und Kondensatoren ind den Loks dienen nur zur Unterdrückung von Störfrequenzen aus der Bahnanlage ins Stromnetz.
Früher konnte man z. B. die analogen Loks quasi im Radio hören.
In den digitalen Loks sind keine Kondensatoren und Drosseln mehr verbaut, daher das Entstörgleis. Das Gab es früher auch für die M-Gleise und hat tatsächlich seinen Zweck erfüllt.
In Zeiten von DAB und TV übers Internet werden diese Entstörmassnahmen langsam obsolet.
Grüsse Rei
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. Aber Nichts wissen macht auch nix :-) Dampf im Sihltal: https://www.museumsbahn.ch/
Diese Retro-lokomotiven habe ich nicht gesehen, aber bei der alte Variante gibt es beim Thema Masseanschluss ein Verbesserungsmöglichkeit.
Die "Vorlaufhalbdrehgestelle" haben kein richtigen Kontakt zur Masse der Lokomotive, mit Folge, dass wegen Elektroerosion die Bundschrauben zur Halterung der halbe Drehgestell keine Schulter mehr, und die Halbdrehgestell liegen tiefer am Drehpunkt. Es kann sogar so schlimm werden, dass die Seitenwangen auf Weichen Kunzschlüsse machen.
In den Fall, vielleicht würde ein zusätzlichen Draht zwischen (z. B.) die Kupplungschrauben und eine der Motorenschrauben viel helfen.
wäre es möglich, vom Lokrahmen ein Bild von der Getriebeseite hier einzustellen? Ich würde gern wissen, ob man die Lok ohne erheblichen Aufwand analogisieren kann, ich liebäugele mit der 30131 und würde gern die klassische Technik einbauen. Ich vermute, dass das Ankerlager auf der Getriebeseite da ein Hinderungsgrund sein könnte, da der Durchmesser der Ankerwelle vom Trommelkollektormotor kleiner ist als vom klassischen großen Scheibenkollektor und ich keine Lust habe, das Lager aufzuweiten, denn der Umbau sollte reversibel sein.
Vielen Dank und viele Grüße Nils
meine MÄRKLIN: Gußklumpen und Blechgedöns, das macht mir Freude :-)
vielen Dank für die wertvolle Info. Mittlerweile habe ich günstig ein Fahrgestell gefunden, so dass ich mir eins zum Hütchentausch bereitlegen kann, dann bleibt das originale so wie es ist. Ist vielleicht auch besser so von wegen die Okinalität. So, jetzt nur noch auf eine preislich akzeptable Lok warten, 299 ist mir doch ein wenig arg....
Viele Grüße Nils
meine MÄRKLIN: Gußklumpen und Blechgedöns, das macht mir Freude :-)