Ich habe ein Herkules Lok, die zur Zeit leider nicht Fahrbereit ist, weil fast alle Räder von Zinkpest beschädigt sind. Ich möchte die Lok reparieren. Ich könnte die originalen Räder mit Märklin Replik ersetzen, diese Lösung gefällt mir aber nicht. Die Originale sind schön filigran, haben den Herkules Aufschrift und sind nicht vernickelt. Die vernickelte Replik Räder finde ich zu glänzend. Habt Ihr vielleicht eine Idee, wo könnte ich Ersatzräder bekommen? Ich weiß, es ist ziemlich hoffnungslos. Wenn nicht, wo könnte ich vielleicht solche Räder gießen lassen? Zum Glück habe ich ein einziges Rad, die noch unbeschädigt ist und könnte als Muster benutzt werden.
Hallo Akos, ich fürchte, Du kommst nicht umhin, die erhältlichen Räder nach Märklin-Vorbild zu montieren.
Deine Räder bestehen aus Zinkdruckguß, und der Bau einer Form dafür ist sehr aufwändig und teuer. Das lohnt sich nur für die Fertigung größerer Stückzahlen. Und das sehe ich für Herkules nicht.
Der Guß aus Zinn, Blei, Zinn--Blei-Legierung oder aus Zink (reiner Handguß, kein Druckguß) in Silikon-Formen führt nicht zum Erfolg, zu weich, nicht bruchsicher, zu ungenau.
Der Guß aus Messing ist auch nicht zu empfehlen, da diese Räder anschließend abgedreht und vernickelt werden müßten (zu glänzend). Und ebenfalls teuer, wenn auch nicht so wie beim Zinkdruckguß.
Einzige Möglichkeit (ein Kompromis): Nachgußräder nach Märklin-Art, aber unvernickelt, zu verwenden. Da wäre eine Anfrage bei Fa. Ritter in Nürtingen wohl empfehlenswert.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Ich wusste nicht, Dass Ritter könnte auch unvernickelte Räder liefern, es ist nicht im Webshop erhältlich. Wenn keine andere Lösung gefunden, werde ich anfragen.
Vielen Dank für Dein Angebot! Die Durchmesser an der Lauffläche der Herkules Rad ist 30,5 mm. Replik Räder mit der mehr verbreitete Durchmesser von 29 mm würden meiner Meinung nach auch geeignet.
Ich frag mal Petra und Andi ("Tizian" im Forum) ich glaub Petra hat Herkules Räder in größerer Stückzahl anfertigen lassen Da gibt es sicher die von Ditmar ....
Danke für Dein Hinweis. Dieser Beitrag auf Spur Null Magazin Forum ist interessant, ich habe es noch nicht gesehen. Ersatzräder aus Gießharz macht mir nicht viel Sinn. Metallräder aus Zinn oder ähnliches Metall-Legierung könnte ich mit Silikon Form auch machen, es ist aber zu weich. Zamak kann ich im Keller leider nicht gießen. Räder von anderen Herstellern kenne ich nicht so gut, und wenn eine davon würde passen, dann habe ich keine Ahnung, wo könnte ich 6 Stück davon kaufen.
Mit dem schlechten Wetter ist es Zeit für Basteln, so wollte ich auch dieses Projekt mit dem Herkules Lok beenden.
Es war nicht so einfach, wie ich gedacht hatte: alte Räder abziehen, neue anbohren, lackieren und dann aufstecken. Die neuen Räder sahen gut aus, aber beim Bohren auf der Drehbank habe ich bemerkt, dass nicht alle Triebräder haben einen schönen Rundlauf. Die Lauffläche wollte ich nicht abdrehen, weil beim Herkules sind sie schon ganz dünn. So habe ich die Räder so gut wie möglich in der Drehbank zentriert und dann aufgebohrt. Nach der Handlackierung sehen sie schon gut aus:
Dann wollte ich die alten Räder von den Achsen abziehen. Dann kam die Überraschung: Die Zahnräder waren nicht auf den Achsen angepresst, wie bei Märklin, sondern auf die Gussräder ☹ So könnte ich die Zahnräder nur mit Hülsen auf die Achsen befestigen.
Die Achsen lauften im Schlitzen in dem Fahrwerk. Mit der Zeit waren diese schon so tief geworden, dass die Achsen hatten zu viel Lauf, so viel, dass bei Bewegung der Räder die Zähne der Zahnräder könnten sich nicht erreichen. So können die Räder etwas umdrehen, damit die Stangen klemmen könnten. Das musste ich unbedingt verbessern. Ich habe dafür Hülsen für die Achsen eingebaut. Die alten Achsen waren auch verbogen, so habe ich die neue etwas dicker gemacht. So ist der Antrieb schon stabil.
Endlich ist der Lok wieder fahrbereit. Ich kann nicht sagen, dass dieser Lok hat die besten Fahreigenschaften, es lauft aber ok. Hat das alles sich gelohnt? Finanziell bestimmt nicht, aber eine alte Lok ist wieder gerettet und kann so noch für viele Jahren laufen.
Hallo Leute Super Arbeit und super Zusammenarbeit hier im Forum. Das hatte ich bei der Restauration meiner CS sowie einem Bing Gebäude auch erfahren dürfen. Eine scheinbar aussichtslose Situation wegen fehlender Teile zu einem guten Ende gebracht. Was haben wir doch klasse Leute hier im Forum. Deshalb großes Lob. Gruß Frank
Zitat von altbahn im Beitrag #13 Vielen Dank Henrich noch mal für Deine Hilfe!
Sieht trotz aller Probleme Super aus !! Werde mit Tizian (Pera und Andi) ein ernstes Wort wegen der unpässlichkeiten der Räder reden Lässt sich zwar nicht mehr ändern, aber bei einer Neuauflage vielleicht doch Die Produktion war nach allem ziemlich Nerven raubend ..