Zitat von Jerry
Hallo Dietmar,
klasse Geschichte!
Zitat von Dietmar
Nachdem gestern meine Radreifen angekommen sind um meine neue 59er auf Express umzubauen,
Auch wenn ich kein "Expresser" bin würde mich mal so ein bebildeter Umbaubericht interessieren.
Grüße
Jerry
Hallo Jerry
Die Reek 59 ist mein erster Versuch gewesen, eine Lok auf Express umzubauen. Vor einem Jahr hatte ich es schon mal mit der grünen 5950 versucht.
Da die Fahrgestelle komplett aus Kunststoff sind, entfällt das Fräsen für die breiteren Räder. Den Kunststoff kann man gut mit einen Skalpell bearbeiten. An den Drehgestellrahmen wird es im bereich der Kupplungen schon sehr Knapp. Der Getriebeblock der auch die Achsen aufnimmt, hat mehr „Fleisch“ zum verjüngen.
Ich habe mich für eine AC-Lok entschieden, weil die in der Regel schon Haftreifen haben, damit entfällt das Bearbeiten der Radscheiben zum einstechen einer Rille und weil die AC-Lok schon einen Schleifer hat.
An Arbeiten ist folgendes nötig:
Da die Räder auf den Achsen nicht isoliert sind, müssen 4 Radscheiben mit Isolierbuchsen ausgebuchst werden.
Es müssen 8 Radreifen angefertigt werden, die von innen auf die Radscheiben aufgesteckt werden und mit Sekundenkleber gesichert werden.
Die AC-Lok hat nur 3 Achsen angetrieben um Platz für den Schleifer zu bekommen.
Deshalb hat die Lok zwei Achsen mit jeweils 2 Haftreifen.
Um aber mind. 3 Stromabnahmepunkte zu bekommen und damit alle 3 Achsen ziehen, müssen von einer Achse mit Haftreifen eine Radscheibe mit der Achse ohne Haftreifen getauscht werden. Darauf ist zu achten, das natürlich die Haftreifen auf der Seite montiert sind, die nicht für die Stromaufnahme benötigt wird.
Nun muss noch, da ja beider Seiten der AC-Lok miteinander verbunden sind, die Seite die nicht benötigt wird, elektrisch getrennt wird. Dazu benötigt man nur einen Seitenschneider um die entsprechenden beiden Drähte abzuzwicken. Diese werden dann mit Klebeband isoliert und auf einer freien Stelle auf der Platine festgeklebt. Man weis ja nie, ob man sie noch braucht.
Nun kommt noch der Lastgeregelte Decoder dran. Im Analogbetrieb könnte er sogar drinnen bleiben, aber ich habe ihn gegen einen einfachen DCC-Decoder ausgetauscht, geht dank Schnittstelle sehr schnell.
So, nun ist die Lok im Prinzip fertig. Aber, der Schleifer ist zu kurz für die Stromlosen Abschnitte der Trixweichen und des Entkupplungsgleises.
Bei der ersten Lok habe ich noch lange experimentiert bis ich eine zugegebener maßen unorthodoxe Schleiferkonstruktion gefunden hatte. Es mussten ja schließlich die Stromabnahmepunkte erhöht werden.
Das hatte ich bei der zweiten Lok auch vor. Dabei habe ich mir durch da ständige Löten und Biegen und Experimentieren den schönen Roco Flüsterschleifer verhunzt. Gott sei Dank hatte ich noch einen. Da habe ich kurzerhand, den Metallstreifen des alten Schleifers, nach etwas kürzen und umbiegen an einem Ende, an den neuen angelötet.
Dabei entstand mehr aus Zufall, weil ich nicht gerade gelötet habe, die optimale Konstruktion.
Den Metallstreifen habe ich einfach so angelötet, das er wie auf dem Foto unten zu sehen. Etwas absteht und so zwar nur zwei, aber bessere Stromaufnahmepunkte entstanden sind.
Diese Konstruktion hat schon einige Test, auch digital hinter sich und arbeitet bisher ganz zuverlässig.
Das liest sich jetzt alles sehr kompliziert, ist es aber nicht. Der zweite Umbau, ohne die Arbeit mit dem Schleifer hat nur 30 min gedauert. Jetzt wo ich das mit dem Schleifer raus habe, würde das noch mal max.10 min. dauern.
Das Material, die 8 Radreifen, das Ausbuchsen mit den 4 Kunststoffbuchsen und das Abziehen der Radscheiben hat mich bei Bernd Tauert 27,-€ gekostet.
Da mich die neuwertige Lok mit Porto nur 49,-€ gekostet hat, habe ich für 76,-€ eine schöne Lok bekommen die nicht jeder für Express hat. Die grüne 59 hat damals nur 20,-€ mehr gekostet weil sie neu vom Händler war, aber das ist ja auch noch ok.
Nun zu den Bildern.
Hier die Lok vor dem Umbau, deutlich ist der doch reichliche Platz am Fahrgestell zu sehen.
Hier die schon einbaufertigen Achsen, ein Radreifen liegt noch zum vergleich daneben.
Hier nun die Schleifer, der obere mit einem Messingblechstreifen verlängert war mein erster Versuch. Unten der zweiter, bessere aus einem zweiten Schleiferblech.
Deutlich kann man im Vergleich die form der Schleifer sehen, der in der Mitte geknickte ist der bessere.
In diesem Zusammenhang interessieren mich Fotos von den Drehgestellen von unten von folgenden Loks zwecks Umbaus.
NS E-Lok 1100 von Roco, da gibt es doch auch ein günstiges Modell
NS Diesellok 2200(?) von Roco
CFL Diesellok 800/900 von Roco oder auch die SNCF-Variante.
Am besten immer die AC-Variante.
Grüße
Dietmar