Die abgebildeten Seiten stammen vermutlich aus einer Märklin-Broschüre "Schienenanlagen für Eisenbahnen". Der Jahrgang des Hefts ist jedoch schwierig zu eruieren, da nach meinen Kenntnissen verschiedene Unstimmigkeiten bestehen. Ich kenne die Ausgabe 1909, von welcher ich eine 29-seitige Fotokopie besitze. Das Originalheft hat aber 40 Seiten. Ihre Blätter sind aber neuer, da zahlreiche Artikel abgebildet sind, die erst später im Märklin-Fabrikationsprogramm erschienen. Im Jahr 1921 kam ein 24-seitiges Heft "Schienen-Vorlagen" auf den Markt, aus dem Ihre Abbildungen ebenfalls nicht sein können, weil diese z.T. Seiten-Nummern über 24 aufweisen. 1925 erschien ein weiter Heft "Schienenanlagen, das aber nur 8 Seiten hatte. 1930 wurde ein neues Heft "Schienenanlagen Spur 0" mit 32 Seiten angeboten. Aus diesem könnten eventuell Ihre Blätter sein. Allerdings zeigen letztere viele veraltete Produkte. Vielleicht waren es Auslaufartikel die Märklin gerne losgeworden wäre. Die Ausgabe "Schienenanlagen Spur 0" von 1933 kann definitiv ausgeschlossen werden, weil diese viel moderner gestaltet ist.
Ich hoffe mit meinen Angaben vielleicht doch etwas auf die Spur helfen zu können. MfG Swiss-Tinplater
Hallo, die Seiten 8/9 und 12/13 sind identisch mit Märklin "Schienenanlagen für Eisenbahnen" Spur 0 und I von 1912, welche genau wie von 1908 und 1909 wie auch ein wohl noch älteres undatiertes Heft aus meiner Sammlung 40 Seiten hat. Die hier abgebildete Seite 7 ist im Heft von 1912 auf Seite 5. Die Kataloge bzw. Schienenanlagenhefte vor dem 1. Weltkrieg (in meiner Sammlung habe ich 6 Stück original und vollständig von wohl vor 1908 bis 1912) sind alle gleich aufgebaut: die ersten 18 - 23 Seiten Schienenanlagen, dann Züge, darauf Loks und Wagen, darauf Zubehör. Bei Juckis Katalog befindet sich zusätzlich zwischen Schienenanlagen und Loks die Seite "elektrische Schaltungen....", die in den früheren Katalogen fehlt. Außerdem ist die H 1020, die es erst ab 1913 in Spur 0 gab bezeichnet. Im 1912er Heft gibt es nur die H 1021 in Spur I, während die anderen Loks für 0 und I dargestellt sind. Damit kann der Katalogteil m.E. fast sicher dem Schienenanlagenheft 1913 (vielleicht auch 1914, falls es das noch gab) zugeordnet werden. Gruß, elaphos
vielleicht kann ich etwas zur Lösung des Rätsels beitragen.
Zwar war das "Figurenheft No. 2740" für die Spurweite I (8er Kreis) auch als Einzelartikel zu haben, die Schienenanlagenhefte lagen in der Regel aber den Grundpackungen als Anleitung bei. Sie lösten bei Märklin 1895 die Schienenanlagenfaltblätter der Jahre 1892 bis 1894 ab. Im hinteren Teil finden sich als weitere Kaufanreize Auszüge aus dem Sortiment. Mit der Verbreitung der Detailkataloge (im Reich ab 1921) hatten die Schienenanlagenhefte stark an Bedeutung verloren. 1928 wurden sie in der alten Form endgültig abgelöst.
Anfangs waren die Hefte nicht datiert. Nur im Jahre 1908 steht das Jahr bei Spur 0 und I voll ausgeschrieben auf dem Umschlag. Die Kennzeichnung bei den Schienenanlagenheften erfolgte ab 1909 bei den auflagestarken Heften des normalen Kreises nur noch in verdeckter Form in der "Drucknorm", wie viele Sammler das "Impressum" heute nennen. Die Hefte geringerer Auflagehöhe (z.B. für den großen Kreis in Spur 0 und I sowie in Spur II und III) bleiben oft auch nach 1908 ohne diese einfache Datierungsmöglichkeit.
Das vorliegende Dokument hat keinen Umschlag mehr. Dieses Schicksal teilt das Heft mit vielen anderen. Auf dem Umschlag waren die einzelnen Gleisstücke abgebildet. Um sie besser und schneller mit den Bedarfsaufstellungen der Anlagenvorschläge vergleichen zu können, legte der Eigentümer oft Hand an.
Die blaue Druckfarbe steht bei Märklin für den normalen (8er) Kreis in Spur I.
Wie schon richtig geschrieben, finden sich in den vorhandenen Seiten Neuheiten des Jahres 1913. Es lassen sich aber auch Neuheiten aus den Jahren 1914 (z.B. die markanten Bahnhofsgebäude "2030" bis "2033") und 1915 ausmachen. Und selbst Artikel aus dem "Neuheiten-Ergänzugsblatt Herbst 1915" sind zu erkennen (z.B. die Inneneinrichtung "2713 26E" für die Wagen "1803", "1804" und "1857").
In diesem Sinne dürfte das vorliegende Dokument nicht vor dem Herbst 1915 gedruckt worden sein.
Als Einzelartikel war Ausgabe 2740/I den ganzen Krieg über lieferbar.
Neuheiten der Jahre 1919 oder 1920 sind in den gezeigten Seiten nicht zu erkennen.
...auch ich finde die verschiedenen Schienenanlagen sehr interessant. Hintergrund für diese Bewertung ist auch ein Nachdruck der Fa. Bing mit dem Titel "Der kleine Eisenbahn -Ingenieur, Anleitung zur Zusammenstellung verschiedener Schienen-Anlagen". Leider gibt es keine Angabe zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Broschüre, die insgesamt 79 Gleisfiguren beinhaltet. Auffällig im Bing Nachdruck sind mehrere identische Gleispläne wie die auch im Märklin-Gleisplanheft enthalten sind (z.B. Figur 39 bei Märklin, Figur 29 bei Bing. Ein besonderer Gleisplan ist die Figur "Motiv der Gottard-Bahn". Beeindruckend dabei ist die Umsetzung der dreidimensionalen Streckenführung beim Vorbild zu einer zweidimensionalen "Teppichbahn". Aufgrund der zusätzlich im Katalog enthaltenen Zubehörteilen würde ich den Erscheinungszeitraum des Originals auf etwa 1906 bis 1911 festsetzen.
ich komm nur grad auf die schnelle nicht auf die unterschiede zwischen den a, b, und c kurven,
zumindest für mich wirken die von den größenverhältnissen jeweils wie vollwertige 8er kurven (knick in der optik??)
die bezeichnung SW ist analog zur kreuzweiche bei märklin zu sehen oder??
danke auf jeden fall auch hier für die tollen bilder :) vor allem sind da gute ideen für strecken mit wenig weichen und für strecken mit wenig geraden ;) miene zweiachser lok schafft das ja locker
Die Abkürzung SW steht für die "einfache" Kreuzungsweiche (auch als "Y-Weiche" manchmal beschrieben). Leider fehlen in den Gleisplänen sowohl Längen- als auch Radienangaben. Dadurch ist es etwas schwierig die Abmessungen der jeweiligen Anlagen zu bestimmen. Im Vorspann der Schienenanlagen wird auf das Gleismaterial Spurweite 48, also Spur I verwiesen. Da der Halbkreis nur aus 4 Schienen besteht, denke ich, dass das Bing-Gleis, ähnlich wie bei Märklin, der Geometrie für den "kleinen" Kreis entspricht.
......da war doch noch was.... und zwar fasziniert mich die auf der Seite 26 des Märklin-Gleishefts abgebildete 2´B -1 Uhrwerk- Lokomotive mit Vierachstender. Für mich die erste Lok mit diagonal verlaufender Kuppelstange. Wer setzt sich wohl durch ? Die vorwärts treibende oder die gleichzeitig rückwärts drehende Radachse?? Über vielseitige Meinungen dazu würde ich mich sehr freuen.......