Hier zeige ich mal zwei FLM - Oldtimererwerbungen per "Stripteasescan" denn bei beiden hab ich eine zusätzliche Stirnradgetriebeuntersetzungsstufe (gelb markiert) in Kombination mit etwas leiser laufenden und gestuft modifizierten Polyacetalritzeln (damit sie die Originalzahnräder nicht tangieren - grün gemarkt) reingepfriemelt um den beiden Ladies ihre TGV - Wettbewerbsambitionen endgültig auszutreiben. Diese Modifikation setzt den Geschwindigkeitsbereich auf annähernd vorbildentsprechende Werte herab wobei man allerdings bei der Planung drauf achten muß das für das zusätzliche Stufenzahnrad im Gehäuse genug Platz vorhanden ist sodaß es nirgendwo schleift bzw. aneckt.
Hallo Markus, interessanter Vorschlag, aber gehe ich recht in der Annahme, dass bei beiden sich jetzt die Fahrtrichtung umkehrt gegenüber den Standard-Loks?
In den beiden konkreten Fällen nicht da ich, weil ich mir die lausige Bestellsucherei passender vollisolierter Kohlebürstenhalter nicht antun wollte, die beiden vorhandenen selbst dementsprechend umgebaut habe um sie verkehrt gepolt anschließen zu können...
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
es gab mal im eisenbahn-magazin 1980/81 einen Umbauvorschlag für die 64er, den ich Jahre später in den Nullerjahren leicht abgewandelt umgesetzt habe. Im Moment komm ich an mein Modell nicht ran, deswegen leider kein Bild, evtl bring ich das noch nach Ostern.
Die 64er hat im Motorrahmen auf der Getriebeseite ab Werk ein ungenutztes Auge in das man einen zusätzlichen Zahnradzapfen Nr. 688803 einnieten kann, auf diesen kommt ein Untersetzungsrad 28/13 Nr. 564102, gesichert durch einen kleinen Sicherungsring 564701, das 14er Ritzel wird durch ein 12er Nr.564603 ersetzt. Das ursprünglich erste Untersetzungsrad nach dem Ritzel 32/13 Nr 564138 wird ebenfalls durch ein 28/13er ersetzt. Jetzt würde wie Dennis schon ansprach, die Fahrtrichtung nicht mehr stimmen, deshalb nimmt man einfach den Magnetring aus dem Motor und setzt ihn um 180 Grad gedreht wieder ein, das geht natürlich nur bei Loks mit dem 58er Motor und nicht bei der Baldwin mit dem alten 53er Motor.
Das Ergebnis ist eine Geschwindigkeitsreduktion auf ziemlich genau die Hälfte der bisherigen weit überhöhten Vmax und entspricht bei 12 V ziemlich genau der vorbildlichen von 90 km/h.
Die Kleinteile hatten bei der alten Firma GFN keine 5 Euro gekostet, insgesamt hatte ich damals für Anderes Ersatzteile für ca 15 Euro bestellt, die auf Rechnung portofrei als Warensendung zugeschickt wurden. Man könnte heulen wenn man an diese unglaublich zuvorkommende Kundennähe denkt, lange dahin, kehrt nicht mehr wieder.
Vielen Dank für die ergänzenden Infos. Die Baldwin verfügt gottseidank noch über einen vollisolierten Kohlebürstenträger sodaß die nötige Umpolung mittels Vertauchen der Kabel leicht durchzuführen ist - warum Fleischmann später von dem Prinzip abgegangen ist erschließt sich mir mal nicht. Auch nicht warum man die einfache Möglichkeit einer zusätzlichen Getriebestufe trotz kontinuierlicher herber Verrisse der Fachzeitschriften nie ins Auge gefasst hatte wobei das Paradebeispiel sich direkt vor der eigenen Nase finden ließ nämlich in Form der ELB - Zahnradlok...
Grüße von Markus
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ich hatte mal eine 55 (1351) bei Ebay ersteigert, bei welcher der Tenderantrieb auch um eine Getriebestufe erweitert worden war. Jedoch war die Achse des Zahnrads schief montiert und das Zahnrad selbst passte nicht in den Tender, weshalb ein Schlitz in die Kohleimitation gefräst worden war. Als Resultat fuhr die Lok halb so schnell bei zehnfacher Lautstärke. Ich habe sie mit einer wahrheitsgetreueren Beschreibung wieder in der Bucht versenkt ...
Bei Tenderantrieben oder auch kleinen Loks wird eine Zusatzgetriebestufe aus Platzgründen eher selten unterzubringen sein, vor allem wenn man bei Originalteilen bleibt. Ich hatte mal einen Zahnradhaufen verschiedenster Größen und Stufungen Modul 0,5 aus (Wort entfernt, wegen Verwendung eines rassistisch angehauchten Begriffes) importiert und in dem Sack findet sich doch meist was passendes....
Grüße von Markus
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Ich hatte als Kind einen "grünen Carl" und die E69 Zahnradlok, beide auf einer Zahnradstrecke. Auf der übrigen Strecke waren mir diese Loks viel zu langsam, wurden dauernd von anderen Zügen eingeholt. Spaß machte es dagegen, die E44 bei voller Fahrt auf dem 358er Radius am Kipppunkt zu bewegen. Der Übergang zur "vorbildgerechten" Geschwindigkeit hat sicher den Niedergang der Modellbahn in den Kinderzimmern beschleunigt.
Bis heute liebe ich es "etwas schneller" mit meinen alten Modellen unterwegs zu sein, und vorbildgerecht ist ja auch relativ: das Gefühl eines schnell vorbeifahrenden Zuges lässt sich nicht auf 1:87 runterskalieren, da man dort nur die "weiter weg Perspektive" hat. Da kommen die schnelleren Fahrzeuge dem echten Erlebnis näher, vor allem wenn sie schwer gebaut sind und auf den Schienenstößen leicht rumpeln, statt lautlos vor sich hin zu schleichen.
Bei mir verhält/verhielt sich das genau umgekehrt und umgerechnet mehr als ~ 60 Km/h fahren meine Züge generell nicht. Deshalb auch meine Übersetzungsänderungsambitionen bzw. bei anderen Fabrikaten soferne möglich der Tausch gegen deutlich langsamlaufendere Motoren und/oder auch Verwendung ein - statt mehrgängiger Schnecken weil bei mir Rangiertauglichkeit die absolute Preferenz hat. Und nachdem meine Gleise immer noch ungedämmt auf Holz echtschotterverklebt liegen brauch ich mich über fehlende Geräuschkulissen auch nicht zu beschweren denn manche Loks wiegen zusatzballastiert bis zu 800 Gramm. Und für noch mehr Akustikrealismus hätt ich auch noch Radsätze mit eingeschliffenen Flachstellen...
Grüße von Markus
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heute reiche ich die Bilder zu meinem Beitrag #5 nach. Zuerst ein Ausschnitt aus dem Ersatzteilblatt, bei dem man sehr schön das vorhandene Auge sehen kann, in das der zusätzliche Zahnradzapfen kommt. Da hat sich auch nichts über die gesamte Produktionszeit aller Varianten der 64er verändert.
Und hier das umgebaute Getriebe mit den in Beitrag #5 beschriebenen Veränderungen.
und noch das komplette Getriebe nach Entfernung des Ballastgewichts
Vielen Dank für die Detailbeschreibung die zeigt das gerade bei der 64er z. B. eine Variante mit vorbildgerechter Geschwindigkeit (bzw. ein solcher Upgradekit) problemlos möglich gewesen wäre. Mir ist ein einziger Fall bekannt wo sich ein Zubehörhersteller (Ernst Mfg. Inc.) die Mühe machte einen Getriebeumrüstsatz zwecks höherer Getriebeuntersetzung implementierbar in das Originalschneckenstirnradgetriebe zu produzieren; der passte in alle alten sechsachsigen Athearn Dieselloks und erhöhte die Gesamtuntersetzung um etwa das 2,8 - fache.
Zitat von BW-Werner im Beitrag #5 Die 64er hat im Motorrahmen auf der Getriebeseite ab Werk ein ungenutztes Auge in das man einen zusätzlichen Zahnradzapfen Nr. 688803 einnieten kann
Vielen Dank Werner! Leider finde ich diesen Zahnradzapfen oder Zahnradachse nicht. Ich habe bei APC Adams und andere Ersatzteil-Liferanten auch gefragt - das Teil ist nicht wirklich "geläufig"...
Gäbe es Fleischmann wie bei den alten Zeiten noch (also, die GFN), vielleicht ein netter Mitarbeiter würde mir helfen und das Teil finden. Es geht aber nicht mehr.
Welche Ideen hättet ihr da, um so eine passende Zahnradachse herzustellen?
So werte Gemeinde, dank der Hilfe eines lieben guten Freundes konnte das Getriebe meiner Fleischmann BR 64 (in der letzten Ausführung, Art. Nr. 406101) die oben genannte extra-Stufe bekommen. Ich bin mit dem Ergebnis nicht so ganz zufrieden. Kurzes Fazit: Zwar ist die Anfahrt deutlich besser, aber das Getriebe jault, gerade im mittleren-niedrigen Geschwindigkeitsbereich! Sehr unangenehm, meine 64 klingt jetzt wie eine Märklin Lok alter Schule! Natürlich habe ich die Lok 30 min je Fahrtrichtung eingefahren.
Erste Ergebnisse:
Anfahrt: - Trafo Ohne Impulssteuerung: die Anfahrt hat sich tatsächlich verbessert, in dem dass die Mindestgeschwindigkeit sich halbiert hat. Vor dem Umbau war die Mindestgeschwindigkeit ca. 10 km/h, jetzt sind es ca. 5 km/h (in cm/s gemessen). Die Anfahrt ist zwar besser, aber m.E. immer noch etwas hart. - Trafo mit Impulssteuerung: die Anfahrt ist immer noch abrupt (die Impulssteuerung ist deutlich zu hoch bzw. gibt zu viel "Gas"), aber deutlich weniger ausgeprägt als vor dem Umbau - dank der geringeren Geschwindigkeit.
Geräuschpegel: - Vorwärts: sehr große Zunahme, vor allem im mittleren und mittleren-niedrigen (ca. 40-60 km/h) Geschwindigkeitsbereich. Vor der Umbau war die Lok sogar eher leise, jetzt klingt sie wie eine Märklin der alten Schule! - Rückwärts: deutliche Zunahme, aber hält sich in akzeptablen Grenzen (klingt nicht viel mehr als eine Hag Lokomotive). - Das Geräusch ist ein deutliches "Uaaaaaaah", also kein Motorgeräusch, sondern typisch Stirnradgetriebe.
Fazit: Bezüglich der Anfahrt und Kriechfähigkeit deutliche Verbesserung. Auch die Regelbarkeit der Geschwindigkeit im niedrigen Bereich ist deutlich besser und endlich seriös, soll man modellbahnerisch sich ans Vorbild orientieren. Leider auf kosten des Geräuschpegels, welcher nur vorwärts aufdringlich ist, komischerweise rückwärts ist deutlich weniger ausgeprägt. Was dieser Unterschied verursacht liegt außerhalb mein Kenntnis, denn Zahnräder sehen alle gut aus und drehen offensichtlich gerade. Die Verzahnung ist augensichtlich in Ordnung, und wenn diese nicht gut wäre würde allerdings auch rückwärts auftreten.
Dass die Anfahrt immer noch nicht sanft ist hat m.M.n. eine Erklärung: der Fleischmann Rundmotor hat -wie alle Rundmotoren mit Permanent-Magneten eigentlich- einen sehr hohes Rastmoment (https://de.wikipedia.org/wiki/Rastmoment), der einfach relativ viel Spannung braucht, um loszubrechen, mit der logischen plötzlichen Anfahrt. Dieses kann man nur durch feine Impulssteuerung kompensieren, was digital erfahrungsgemäß mit diesen Motoren normal gut gelingt. Es bleibt sehr spannend, wie der Test mit digital Decoder sein wird!
Hallo Sebastian ! Das Gejaule ist leider fabrikatsunabhängig den geradeverzahnten Stirngetriebezahnrädern geschuldet und leider nicht eliminierbar. Weil durch den Umbau der Motor bei vergleichbaren Geschwindigkeiten ja höher dreht erzeugt auch der Zahneingriff der ersten Untersetzungsstufe höhere akustische Frequenzen. Und da Märklin durch ihr gegenüber Flm kleineres Zahnmodul schon als Standard in diesem Bereichen werkelt passt sich der Sound hochuntersetzter Fleischmänner den Märklins an - zu beobachten auch gut bei der ab Werk bereits hochuntersetzten ELB - Zahnradelok. Bei hohen Drehzahlen überschreitet dann das Eingriffsjaulen aber die von uns noch hörbare Frequenz und wird deshalb dann meist wieder leiser oder sogar unhörbar. Uns bleibt daher nur die Wahl zwischen Pest und Cholera wobei ich mich bei all jenen Loks die Rangierarbeiten durchführen müssen für die höhere Untersetzung entschieden habe. Gefühlt etwas leiser wird der Antrieb noch (sowohl bei FLM als auch Mä) nach stundenlanger Einlaufzeit mit hohen Zuglasten, außerdem dämpft das von mir seit Jahrzehnten für alle Modelloks verwendete etwas dickflüssigere vollsynthetische Haftschmieröl OKS450 auch etwas die Geräuschkulisse da dessen Ölfilm dämpfend wirkt. Desöfteren verstärkt auch die Gehäuseresonanz noch die mechanischen Geräusche, deshalb würd ich testweise versuchen zwischen Ballastgewicht und Gehäuse mal einen dünnen, dämpfenden Schaumgummistreifen einzusetzen denn manchmal wirkt der Wunder.
Bez. Anfahrt dürfte auch das verwendete Fahrpult eine größere Rolle spielen da manche nicht von 0 V Fahrspannung aus starten sondern (offenbar die durchschnittliche magnetische Selbsthemmung der Permamotoren einkalkulierend) gleich mit höherer Anfahrspannung. Sowohl mit den von mir verwendeten MRC Tech4 260er Impuilsbreitenfahrpulten als auch dem uralten Kleinbahn Electroniktrafo starten die Loks manierlich und absolut vergleichbar mit anderen Gleichstromloks. Letzteres ist verständlich denn der Getriebeumbau gleicht ja nur die ungenügende Werksuntersetzung aus aber ändert nix an den Motoreigenschaften respektive permamagnetischer Selbsthemmung. Eine diesbezüglich leichte Verbesserung brachte mittlerweile die weitere Aufrüstung der E32 die noch einen Schwungmassenrotor bekommen hat.
Sicherlich würde in Bezug auf die Anfahreigenschaften ein Motor mit eisenlosem Rotor wie er beispielsweise von SB offeriert wird noch was bringen nur kommt der Motortyp aufgrund seiner, für mich inakzeptablen Lebensdauer solange nicht in Betracht als das er nur in kohlebürstenloser Variante (mit Billigstkontaktblechschleifern) angeboten wird. Ein einziger solcher läuft bei mir aber der hat Kohlebürsten, stammt von Philips und kommt nicht aus dem Modellbahnbereich...
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
das ist zwar jetzt etwas OT, aber sind Glockenanker-Motoren von der Lebensdauer so schlecht? Bzw. woran erkennt man, welcher Motor mit welchen Bürsten verbaut ist? Ich hatte "aus Versehen" schon einmal einen Faulhaber geschrottet, hatte mich da schon über die "sehr zarte" Kontaktaufnahme gewundert. Von Maxon gibt es m. W. Glockenanker-Motoren mit von außen auswechselbaren Kohlebürsten...
Schöne Grüße!
Mein Motto: Einfach, solide und wertig. Und das Recht auf Selbstreparatur!
Leider ist es von außen nicht in jedem Fall erkennbar (wie bei den "normalen" Permamagnetmotoren auch) ob ein Motor über Kohlebürsten verfügt außer es sind wie z. B. bei Bühler, Roco oder den leider nicht mehr produzierten Mashimamotoren die Schächte für die Kohlen sichtbar. Wenn die Maxonmotore sichtbare Kohlebürstenführungen haben sind die natürlich zweifellos uneingeschränkt empfehlenswert.
Auch die allermeisten Permamagnetmotore (wie beispielsweise sogar die chinesischen Billigmabuchiclontypen) verfügen über intern in Federblechen eingesetzte Kohlebürsten die aber von außen nicht zu erkennen sind.
Mir sind bis dato nur Faulhabermotore untergekommen und die hab ich bei Erstdurchsicht der Modells ausnahmslos wegen der offensichtlich eingesparten Kohlebürsten ersetzt und dann entweder noch verschenkt oder gleich in die Tonne geworfen. Die Blechschleifer sind erfahrungsgemäß nämlich nach spätestens 500 Betriebsstunden vom Kommutator durchgewetzt und dies ist für mich schon aufgrund deren Preisniveaus völlig inakzeptabel..
Grüße von Markus
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Zitat von Petz im Beitrag #15Hallo Sebastian ! Das Gejaule ist leider fabrikatsunabhängig den geradeverzahnten Stirngetriebezahnrädern geschuldet und leider nicht eliminierbar. Weil durch den Umbau der Motor bei vergleichbaren Geschwindigkeiten ja höher dreht erzeugt auch der Zahneingriff der ersten Untersetzungsstufe höhere akustische Frequenzen. Und da Märklin durch ihr gegenüber Flm kleineres Zahnmodul schon als Standard in diesem Bereichen werkelt passt sich der Sound hochuntersetzter Fleischmänner den Märklins an - zu beobachten auch gut bei der ab Werk bereits hochuntersetzten ELB - Zahnradelok. Bei hohen Drehzahlen überschreitet dann das Eingriffsjaulen aber die von uns noch hörbare Frequenz und wird deshalb dann meist wieder leiser oder sogar unhörbar. Uns bleibt daher nur die Wahl zwischen Pest und Cholera wobei ich mich bei all jenen Loks die Rangierarbeiten durchführen müssen für die höhere Untersetzung entschieden habe. Gefühlt etwas leiser wird der Antrieb noch (sowohl bei FLM als auch Mä) nach stundenlanger Einlaufzeit mit hohen Zuglasten, außerdem dämpft das von mir seit Jahrzehnten für alle Modelloks verwendete etwas dickflüssigere vollsynthetische Haftschmieröl OKS450 auch etwas die Geräuschkulisse da dessen Ölfilm dämpfend wirkt. Desöfteren verstärkt auch die Gehäuseresonanz noch die mechanischen Geräusche, deshalb würd ich testweise versuchen zwischen Ballastgewicht und Gehäuse mal einen dünnen, dämpfenden Schaumgummistreifen einzusetzen denn manchmal wirkt der Wunder.
Vielen Dank Markus! Klar haben Stirnradgetriebe ihre Grenzen, was der Geräuschpegel angeht, aber da Fleischmann Loks mir immer (oder fast) leise sind dachte ich, es liege daran, dass ihre Zahnräder 1) größtenteils aus Kunststoff sind und 2) dass sie präziser hergestellt worden seien als die von z.B. Märklin. Ein guter Beispiel hierfür ist HAG; diese Loks haben das Gejaule, aber hält sich in Grenzen des Akzeptabels. Nicht so bei Märklin Loks der 70-90ern oder...meine Fleischmann 64 mit extra Getriebestufe. (Ist tatsächlich die Zahnradbahn Lok der ELB aus der Basis einer E 69 auch laut?) Okay, ich werde die von Dir vorgeschlagene Maßnahmen versuchen. Das OKS450 Öl finde ich nach Googeln nur in Industriemengen...hättest Du einen Händler zu empfehlen, für modellbahnerischen Zwecken?
Habe den Decoder eingebaut, und habe die CV Werte für den Rundmotor eingegeben (diese sind auch eine Sache für sich, aber ich lasse das hier mal so, sonst wird es Off-Topic). Und siehe, welche wunderbare Anfahrt und sanftes Kriechen!! Ich glaube die Lok schafft sogar ca. 20 Sekunden um nur eine Umdrehung eines Antriebsrades zu komplettieren. Herrlich! Also, was die Anfahrt angeht kommt man dank der Übersetzung in den Genuss eines Faulhaber-artiges Fahrverhalten. Wobei ich denke die 94 mit selbigem Rundmotor schafft dieses auch. Aber klar, sie hat eine relativ hohe Untersetzung. Ich glaube hier ist die Schwungmasse vom nutzen, da die Umdrehungen höher sind, die Rastmomente werden somit besser kompensiert und das Decoder kann es besser regeln.
Fazit: was Fleischmann nicht erwartet hatte ist wie gut ihr alter Rundmotor betrieben werden kann mit guter Digitaltechnik. Aber hier gilt folgendes auch: ohne zusätzliche Getriebestufe und mit passenden CV Werte fuhr die 64 schon sehr gut langsam an, es ist jetzt einfach nur noch besser bzw. beeindruckend.
Zitat von Seravian im Beitrag #18Klar haben Stirnradgetriebe ihre Grenzen, was der Geräuschpegel angeht, aber da Fleischmann Loks mir immer (oder fast) leise sind dachte ich, es liege daran, dass ihre Zahnräder 1) größtenteils aus Kunststoff sind und 2) dass sie präziser hergestellt worden seien als die von z.B. Märklin.
Hallo Sebastian ! Das dürfte von Lok zu Lok sehr unterschiedlich sein und sehr vom Gehäusematerial abhängig sein denn meine beiden Gußklötze sind deutlich leiser als die ELB und die "Einfachdieselrangierlok" mit ihren Kunststoffgehäusen. In einer zweiten ELB - Karosse hab ich nen Rocoschneckenantrieb drin und auch der lärmt in der deutlicher als sonst rocoüblich. Meiner Erfahrung nach wären aber die gefrästen Märklinmessingzahnräder sogar präziser als Fleischmann´s Spritzgußzahnräder aber Metallverzahnungen erzeugen wiederum generell mehr Krach als jene aus den doch geräuschdämpfenden Kunststoffen.
Nimm beim OKS450 als kleinstmögliches Gebinde am besten ne Spraydose,
sprüh Dir vorsichtig nen kleinen Modellbahnvorrat in ein Fläschchen und trag es dann mit Zahnstocher (Motorlager) oder Pinselchen (Getriebeteile) auf. Früher gab es auch mal ne 0,5 Ltr. Pinselflasche aber die wurde aus dem Programm genommen. Für Fahrrad - und Motorradketten eignet sich das OKS aber ebenfalls hervorragend falls Du nen Zusatznutzen suchst.
Aufgrund seines Ankerdurchmessers ist FLM´s - Motorcharakteristik am ehesten mit dem gelobten LFCM von Tante MÄ vergleichbar; die SFCM, DCM aber auch HLA fallen in DC - Permamagnetversion analog betrieben dagegen deutlich ab. Alte Lima Rundmotorloks würden eigentlich auch recht gut laufen aber da vernichtet die immer viel zu geringe Untersetzung vernünftigere Fahreigenschaften. Leider gibt und gab es aus für mich unverständlichen Gründen nie Analogfahrpulte mit einer, mit den heutigen Decodern vergleichbaren Motoransteuerungsqualität; am besten funktionierte da was Anfahrverhalten betrifft noch der alte Kleinbahn - Electroniktrafo mit recht heftiger und niedrigfrequenterer PWM - Regelung da deren Dreipolwerksmotore ähnlich störrisch wie die Limas waren.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
auch bei mir war der Geräuschpegel direkt nach dem Umbau lauter als zuvor. Nach gefühlt 10-20 Betriebsstunden, so genau weiß ich das nicht mehr, wurde sie immer leiser und ist heute zumindest nicht lauter als vor dem Umbau. Es gab bei bei den GFN-Loks, wenn sie in der Regel auch eher leiser waren, schon immer eine gewisse Streuung. Bei mir ist eine V 60 1199 im Bestand, die eine unsägliche Rassellok ist, der man dies mit nichts abgewöhnen kann, nach allem was ich weiß nicht unbedingt typisch für dieses Modell.
Setz die Lok mal ohne Gehäuse auf´s Gleis und prüfe bei Fahrt mit, auf dem Antriebsblock aufgelegten Finger ob nicht eine Ankerunwucht durch Vibrationen spürbar ist denn diese werden durch Kunststoffgehäuse manchmal so unglücklich akustisch verstärkt das deren Resonanzeigenschaften jede Gitarre noch in den Schatten stellen können... Dann könnte ein Tauschanker eventuell helfen. Außerdem würd ich noch prüfen ob die Zahnräder möglichst kein Seitenspiel auf ihren Achsstummeln haben und dieses wenn nötig mit dünnen Hartstahlanlaufscheiben möglichst minimieren sodaß sie gerade noch nicht in der Drehung gebremst werden. Ansonsten könntest Du nur noch wie von mir oben angedacht, das Gehäuse in jenem Bereich wo keine Antriebsteile tangiert werden mit einem Schaumgummiklotz "ausfüttern", der dämpft die Gehäusewandfrequenzen und dämpft dadurch den Lärm zumindest etwas.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)