ich wollte euch mal den Lebenslauf der Lok 01 001 vorstellen, da ich ein paar Bilder gefunden habe
Ausgeliefert wurde sie 1926, hier ein Bild von der Abnahme am 29.01., noch im "Photographieranstrich"
Kurz darauf im Streckeneinsatz:
an fast gleicher Stelle entstand dann eines der wenigen Farbfotos aus dieser Zeit,
hier kann man nun feststellen, dass diese Lok tatsächlich den manchmal kolportieren, an den preussischen Regelanstrich angelehnten, grünen Anstrich hatte! Die Vermutung liegt aber nahe, dass der Fotoanstrich wahrscheinlich schon dieser Anstrich war. Ein weiteres Farbfoto zeigt die Lok in den 30er Jahren, schon im Regelanstrich:
Nach dem Krieg wurde die Lok aufgearbeitet und sie erhielt Witte-Windleitbleche. Die stolze Lok wurde natürlich im D-Zugdienst mit eingesetzt:
Aber die stolze Zeit ging bald vorbei, hier schon im Eilzugdienst mit Mitteleinstiegswagen und Umbauwagen:
Die Lok wurde auf Verschleiss gefahren und bereits Ende 1958 z-gestellt, hier eines der letzten Einsatzfotos:
1959 kam sie dann ins AW Nied als Ersatzteilspender.
Zu den Modellen, die graue im Fotolack wäre die 2224 von 1972. Wäre, weil es die grüne 2223 ist, die graue hab ich leider nicht. Die schwarze mit den Wagnerblechen ist die 2222, ebenfalls von 1972. Die "stolze" mit den Witteblechen ist die 763, 1957-59, und die letzte die Nachfolgerin 2204, leider etwas lackgeschädigt....
Hoffe der Bericht hat ein bisschen gefallen, auch wenn das ein oder andere nicht 100%-ig belegt ist
Kiosk? Da hat man in Neustadt keine Zeit zu - wurde doch gerade die 01 001 kurz vor der Ausmusterung probehalber mit einem Öltender versehen und auf Ölfeuerung umgestellt. Hier ist sie gerade im Konstruktionsbüro von einem nicht zur Verschwiegenheit verpflichteten Mitarbeiter der DB abgelichtet worden.
Da es sich um einen Versuch der Kosteneinsparung handelte, bekam die Lok statt einem Öltender der 01.10 einen der 44ger. Man dachte: kürzerer Tender, weniger Gewicht, weniger Achsen = weniger Kosten. Es hatte sich nicht bewährt - und so kam es, daß diese Geschichte nie herauskam. Nur wenige Eingeweihte wissen davon.
Gruß
Frank
Angefügte Bilder:
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das ist bestimmt wieder so ein Sicherheitseinstellungs- oder Browserproblem. Probiers doch mal mit einem anderen Browser um sicher zu gehen. Muss aber eigentlich sowas sein, wenn andere die Bilder auch sehen.
@Sasquatch , was du so alles siehst, Paul! Ausrede ist, zuviel zeug auf dem Tisch, in den Kartons, etc ... aber irgendwann, demnächst, bald ...
Um die Frage nach dem Kiosk zu beantworten: In kleinen Bahnhöfen, wie dem Faller-Modell von Neustadt war damals wenig Platz für einen Kiosk, oder das, was man im Ruhrgebiet am "Büdchen" kauft. Dafür gab es in dem Gebäude so Dinge wie einen Fahrkartenverkauf. Auf einer Waage konnte der wartende Fahrgast für 10 Pfennig man sein Gewicht prüfen, denn nicht jeder hatte schon eine Personenwaage zu Hause. Und dann konnte man sein Reisegepäck dort aufgeben/abholen - heute undenkbar. Und dann geschahen da noch so merkwürdige Dinge, daß man an der Gepäckdurchreiche Expressgut bzw. Eilgut beim Schalterbeamten aufgab. Und der örtliche Kohlenhändler holte sich da die Papiere für den Waggon mit Kohlen ab, der gerade angekommen war. War der Mann abgefertigt, kam der Fahrer vom örtlichen Rollfuhrunternehmen und brachte angekommene Waren zu den Kunden im Ort, die selbst keine Transportmöglichkeit hatten. Da war kein Platz mehr für ein Reisebüro, das Flugreisen nach Mallorca usw. anbieten würde. Ameropa und Touropa war das Höchste, was es gab.
Zu der Trix BR 01 001: Ganz am Anfang hatte die Lok kleinere Windleitbleche in der Art wie sie BR 24 hat.
Die kleine Version der Wagner-Bleche stellte sich als untauglich heraus. Danach kamen schnell die großen Bleche, wie Trix sie an seiner 01 001 ab 1972 anbrachte. Bitte bedenken, was es damals auf dem Modellbahnmarkt gab: Die Märklin BR01 war für große Windleitbleche wenig geeignet (siehe weiter unten). Dann gab es für den Gleichstrommarkt die alte Fleischmann-BR01, die aber im Maßstab 1:82 war. Die neue Fleischmann BR01 hatte eine Nachbildung des Neubaukessels (und war immer noch zu groß (1:85). zu groß). Da hätten die großen Wagner-Bleche erst recht nicht gepaßt. So erkannte Trix die Marktlücke. Da die Trix-Lok für die Express-Spurkränze konstruiert war, passten in der International-Version richtig dimensionierte Radsätze, die die Trix-Lok gut aussehen ließ. Wenn nur dieser Trix-Motor nicht wäre...
Die wertvollen, weil in geringer Stückzahl von Trix in grün bzw. grau ausgelieferten Modelle würde ich auf alle Fälle so lassen wie sie sind. Hat man aber ein abgerocktes Modell, dem eine Neulackierung geraten erscheint, kann man es mal mit den Windleitblechen der Trix BR 24 versuchen. Oder den Windleitbleichen aus dem Revell-Baukasten der BR02. Und dann an eine Sache denken, warum an der Märklin 3048 eigentlich keine großen Bleche passen: Die ersten Loks der BR 01 hatten die Pumpen hinter den Windleitblechen versteckt. Dazu konnte man das mittlere Teil des Blechs herunter klappen. Trotzdem waren die Pumpen schlecht zugänglich und wurden später am Umlaufblech oberhalb der Treibachse montiert, wie es das Märklin- und Trix-Modell zeigen. Trix hat die Form bezüglich der Pumpe nicht geändert. In die Lücke sprangen die Kleinserienhersteller, die die passenden Teile anboten.
Zitat von Georg im Beitrag #6Zu der Trix BR 01 001: Ganz am Anfang hatte die Lok kleinere Windleitbleche in der Art wie sie BR 24 hat.
Hallo Peter, hallo Georg,
die kleinen Windleitbleche hatte die 01 001 offenbar noch 1929, wie dies Foto von Carl Bellingrodt zeigt: https://www.pictrs.com/lokbild/img/agawra?l=de. Am Schlot hat sie wohl noch eine Versuchs- oder Messeinrichtung, vielleicht im Zusammenhang mit der ungenügenden Rauchableitung durch die kleinen Windleitbleche.
Deutlich erkennt man die bei den ersten Exemplaren der 01 hinter dem Windleitblech versteckte Pumpe.
Da von der Trix BR01 schon mal Lokomotiven mit verbogenen "Ohren" auftauchen, kann man die nur eingestecken Windleitbbleiche leicht austauschen. Daher mein Vorschlag, daraus mal eine weitere Variante zu bauen.
eine sehr schöne und interessante Geschichte zur 01 001, herzlichen Dank dafür und natürlich auch für die Fotos !
Ich bin mal so frei und berichte weiter über den Verblieb der 01 001 natürlich mit Beweismaterial
Wie Peter schon ganz richtig geschrieben hat landete die Lok im Aw Nied. Dort wurde die Lok als Ersatzteilspender verwendet. Als erstes verlor die Lok ihren Tender, das ist noch "harmlos". Wann genau ist nicht bekannt , und man entfernte den Motor und das Relais Vermutlich hätte es auch nicht mehr lange gedauert und die Lok wäre den Weg Alten Eisens gegangen, wäre da nicht ein gut betuchter Eisenbahnfreund, der sich der Lok annahm. Alles erstes erhielt die Lok neue Schilder, hier kam es zu einer Falschbeschilderung bei der Beheimatung , die Spurkränze wurden etwas abgedreht, und Fenster eingesetzt. Einen 2´2´T34 Tender hat sie auch bekommen. Ja und das war es dann auch schon. Soweit mir bekannt ist versah diese Lok einen Dienst als Heizlok in einem unbekannten Bw. Eines Tages tauchte diese Lok dann im Bw Händler auf. Dort wäre sie mit Sicherheit verschrottet worden, wäre ich nicht zur rechten Zeit dort gewesen. Die Lok ist nun schon seit einigen Jahren im Bw Neustadt abgestellt, sie soll wieder aufgearbeitet werden!
ich möchte mir ja nicht nachsagen lassen, daß ich keine Trix 01er habe und so habe ich gerade davon Foddos gemacht. Beim vorletzten Foddo war dann aber Schluß ! Akku laden meinte die Kamera. Sobald dieser geladen ist, folgen die Foddos
Hallo Peter, ich fahre auch sehr gerne mit meiner Trix BR 01 vor langen D-Zügen über meine Anlage. Sie hat hervorragende Fahreigenschaften durch einen Mabuchi Motor in Verbindung mit einem Uhlenbrock Relais für das Märklin System. Sie hat internationale Trix Räder, durch die beiden Antriebsachsen mit Haftreifen entwickelt sie diese tolle Zugkraft.
hier nun die Foddos meiner Trix 01 001, aus der Jugendzeit
der Kessel mit Führerhaus wurde mit der Deutschen Bundespost 1973 angeliefert, Gedacht war dies für den Umbau der Fleischmann 01 220, auf dem Fleischmann -Fahrgestell sollte der Altbaukessel montiert werden. Dazu Wagner-Windleitbleche von Günther usw.
bist Du Dir sicher, dass die 01 001 so endete? Hier gab es doch den bekannten Nummerntausch mit der 01 011 (Erstbesetzung - die Nummer ging dann an die aus der 02 001...). Die echte 01 001 verblieb doch bei der PKP und wurde dann nach der richtigen Einordnung der 03 027 als Pm2-35, als Pm1-11 eingenummert. Wie üblich wurde bei der Generalreparatur in den 1960ern die Rauchkammer erneuert, dabei entfiel der Oberflächenvorwärmer. So ging es mit zwei Strahlpumpen weiter.
Sie soll heute noch in der Posener Gegend irgendwo stehen! Ich hoffe, ich finde sie mal...
Update 25.03.2021 - für Peter and all: -- alles was oben von mir geschrieben wurde, ist erstunken und erlogen. Ich wollte Peter dazu bringen, am Basteltisch eine weitere nie vorhandene Lok zu bauen. Es ist keine einzige 01 bei der PKP verblieben. Nur 35 03en und knapp 20 03.10 - ich müsste nachgucken...
Soweit die Auflösung dieser gestrigen Schweinerei...
Hallo Trixxer, ich kann nur bezüglich Minitrix-01 mitreden. In der Anfangszeit meines MoBa-Wiedereinstiegs (1972) war ich in Baugröße N unterwegs. Da hatte es mir die wuchtige, grundsolide Minitrix 01 mit Altbaukessel angetan. Weil ich auf Vorbildtreue Wert legte - in schwarz. Die hatte eine Ausstrahlung wie ein Märklin-Guß-Klassiker, nur eben in klein. Und schnurrte solide über die Anlage mit enormer Zugkraft.
Dann kam die graue vom Händler (wohl Zinthäfner, Ludwigsburg) in meine Sammlung: auch schön, Foto-Anstrich, mal etwas Seltenes. Aber die grüne, ohne Vorbild, die braucht kein Mensch, - meine Ansicht damals. "Pfui" sagt da der ernsthafte Modellbahner. Auf einmal war sie weg vom Markt; und ich hatte sie nicht.
Viel später tauchte bei Erich Lösch ein N-Lokomotiven Konvolut auf, wo sie dabei war. Also: bieten! Schnell merkte ich, daß ein Mitbieter einen günstigen Zuschlag unmöglich machte. Ich hörte auf, merkte mir den Mann. Nach der Auktion sprach ich ihn an: "ich wollte das nicht unnötig hoch treiben - könnten Sie nicht für meine Sammlung die Grüne...." - "Ich bin Händler; die interessiert mich ohnehin weniger ..." Und schon hatte ich die "unbeliebte" Grüne zum Schnäppchenpreis. Eigentlich ist sie die Schönste. Und sicherlich die Seltenste. Alle drei Loks sind noch in der klassischen grün-gelben Minitrix-Pappschachtel mit Styropor-Unterteil. Uli
ALTE MODELLBAHN: alles, was veraltet ist Spielen statt Nieten zählen.