bei einem 29,5 cm Wagen habe ich mich darüber gewundert, dass in manchen Positionen die Spurkränze am Drehgestell schleifen. Nachdem ich lange Zeit vorsichtig am Drehgestellrahmen herumgebogen habe, weil ich dachte, dass dort etwas nicht stimmt, bin ich darauf gekommen, dass die Achsen wohl zu viel Spiel haben. Tatsächlich sind die Öffnungen im Drehgestellrahmen nicht mehr rund, sondern nach oben deutlich erweitert:
Wenn es sich hier um eine Verschleißerscheinung handelt, gehe ich davon aus, dass der eine oder andere Sammler sich mit diesem Phänomen schon einmal beschäftigen musste. Gibt es eine Reparaturmethode für solche Fälle? Über ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen. Der Wagen (1841) hat an sich eine sehr gute Substanz.
Hallo Christian Die Achsaufnahmen sehen alle so aus. So werden Unebenheiten vom Gleis her ausgeglichen. Natürlich darf ein gewisses Maß nicht überschritten werden. Der obere Anschlag muss natürlich bei allen vier Langlöcher gleich sein sonst ist es klar das es eiert. Ich gehe stark davon aus das Deine Achsen bzw. Räder verschlissen sind. Das schleifen der Räder innen an dem Drehgestell deutet darauf hin. Das kommt davon das sich das Rad auf der Achse schief stellt. Tausch doch einfach mal von einem gut laufenden Wagen die Räder aus. Gruß Frank
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vielen Dank für Deinen Rat - ich habe die Radsätze mal getauscht, allerdings schleifen auch die Räder eines gut laufenden Wagens an den Drehgestellen. Wenn der Wagen auf den Schienen läuft, tritt dieses Phänomen nicht so häufig auf, da die Schienen die Räder ja in der Spur halten, aber bei Kurvenfahrten schleifen die Räder dann doch hin und wieder.
Hier noch eine andere Ansicht des Drehgestells, bei der man den Berührungspunkt gut erkennen kann. Das Rad auf der linken Seite ist zugegeben an den äußersten Rand geschoben, aber da die Räder haben ja eben ein gewisses seitliches Spiel.
Hallo Christian Dieses Seitenspiel kannst Du mit U-Scheiben ausgleichen beachte aber den Abstand von Rad zu Rad (27 mm) pro Achse. Ist allerdings bei den Blech-Radsätzen wegen der Quetschungen etwas schwierig zu machen. Probier das ganze nochmal mit feststehenden Achsen und Rädern. Gruß Frank
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mit einer Messing U-Scheibe sollte es klappen. Erst mit einem Scheitenschneider öffnen, leicht aufbiegen und über die Quetschung fummeln, richten und glatte Außenfläche achten. Mit einer gut geriffelten Kombizange kann man sie gut halten und etwas um die Achse festlegen.
Gruß... Thomas
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Hallo Leute Erst noch mal zur Eingangsfrage, selbstverständlich kann man auch ausgelaufene Achslager reparieren. Ein Stück Blech zurecht geschnitten und von hinten an das Lager angelötet, ein Loch gebohrt und mit vorsichtigen Feilstrichen bearbeiten. Hinterher muss das Langloch zu dem gegenüberliegenden und zu dem daneben parallel liegen. Dazu ist ein wenig Geduld und immer wieder probieren und vergleichen notwendig. Es geht, ich habe das schon so gemacht. Im Fall der Drehgestelle von Christian lag das Problem aber wie ich es geahnt hatte und es kam noch dicker.
Vorweg muss ich sagen es handelt sich um ein Drehgestell das nicht allzu häufig ist. Es wurde oft an den 29,5 er oder an verschiedenen Güterwagen der frühen dreißiger Jahren verbaut.
Im Gegensatz zu den bekannteren Achslagerblenden die eine Tiefe von 4 mm aufweisen,
sind die Blenden dieser Drehgestelle nur 3 mm tief. Was zur Folge hat das beim unsachgemäßen Einsetzen der Radsätze sich diese Blenden herausdrücken. Bekommt man jetzt trotzdem die zu langen Achsen eingesetzt biegen sich die Wangen auseinander, das Drehgestell verzieht sich, die Räder neigen zum schleifen und eiern beim fahren.
Passiert das mehrere Male ohne das man den Grund erkennt brechen naturgemäß so wie hier die Laschen ab.
Dann wird geklebt, deutlich sieht man den Kleber an der Blende haften.
Hier habe ich diesen einmal entfernt.
Da ich in meinem Fundus keinen Ersatz habe musste ich reparieren. Dazu bog ich das Blech etwas auf und trennte den Rest der abgebrochenen Lasche ab.
Anschließen lötete ich ein passendes Blech an, kürzte und feilte dieses dann zurecht.
Nachdem Einsetzen am Drehgestell fällt das kaum auf, es fehlt nur noch etwas Farbe.
Diese Achsen möchte ich hier nicht mehr einsetzen die sind tatsächlich eingelaufen.
Ich habe hier nun neue Zanka-Radsätze benutzt, die Achsen etwas gekürzt, und von innen M 3 Scheiben eingesetzt.
Jetzt laufen die Drehgestelle einwandfrei. Selbstverständlich können die auch wieder gegen gute Blech-Radsätze getauscht werden.
das ging ja schnell! Ich bin fasziniert von Deinem Bericht und bin begeistert - so hätte ich das nicht hinbekommen.
Du hast es genau so geschrieben, wie es war: Ich habe versucht, die Radsätze einzubauen und es wollte nicht so richtig passen. Plötzlich kam mir dann auch noch eine Achsblende entgegen. Ich wusste nicht, dass die Blechradsätze bei diesen Drehgestellen nicht immer passen. Da habe ich wieder etwas wichtiges dazugelernt.
die Drehgestelle sind wieder an meinem Wagen montiert und ich kann berichten, dass der Wagen nach der Reparatur von Frank fantastische Laufeigenschaften hat. Da klemmt und schleift überhaupt nichts mehr! Noch einmal herzlichen Dank an Frank für die schnelle und fachkundige Unterstützung!
heute kam noch das passende Nachbau-Dach für meinen Personenwagen an. Damit Ihr sehen könnt, dass sich Franks Arbeit an den Drehgestellen gelohnt hat, zeige ich hier noch ein Bild des (fast) fertigen Wagens. Es fehlt lediglich noch eine der Achslagerblenden der "alten Bauform". Die wird mir sicher eines Tages noch zulaufen.
Christian, die Wagen sehen wirklich gut aus! Ich gebe zu, ich fand immer etwas an den Fenstern zu mäkeln (vermutlich die Grösse), aber auf Deinem Bild wirkt das alles doch stimmig, das Dach macht mit seinen vielen Aufbauten natürlich auch etwas mehr her, als das des z.B. 17510.
Zu den Achslagerblenden, Herr Becker hat eine Lieferposition "D 10 Achslagerblenden alte Form 10 Stück 6EUR", ich bin mir nicht sicher, aber evtl. sind das die, die Du suchst?
vielen Dank für den Verweis an Herrn Becker - ich muss mir endlich mal eine Artikelliste von ihm zulegen, das wollte ich längst mal tun. Ich kann mir gut vorstellen, dass das die gesuchten Teile sind. Ich hatte passende Achslagerblenden sogar schon auf Ebay ersteigert (damals lt. Anbieter von Hehr), allerdings meldete sich der Anbieter kurz darauf und erklärte, er habe den Artikel verlegt und könne leider nicht liefern.
Als ich mit der Spur 0 begonnen habe, standen bei mir auch zunächst die 24 cm Wagen im Fokus. Ich habe sogar schon einen Speisewagen gekauft. Dann kam ich ungeplant relativ günstig an zwei 29,5 cm Wagen und konnte vergleichen. Diese Wagen haben nicht nur schönere Dachaufbauten, sondern die Farben sagen mir auch eher zu, insbesondere die farbigen Fensterrahmen. Die Länge ist außerdem ein toller Kompromiss - die Wagen sind nicht riesig, aber auch nicht so gestaucht. Meine letzten beiden Wagen konnte ich dann ausgesprochen günstig ersteigern und das beim Walter! Mit den Nachbaudächern habe ich immer noch deutlich unter 100 Euro je Wagen gezahlt. Man kann durchaus auch schonmal bei solchen gesuchteren Stücken unverschämtes Glück haben.
29.5 cm Wagen - 3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Natürlich kann man die 24 cm Wagen auch mögen. Mich reizt an der Spur 0 der Übergang von den 1920er in die 1930er Jahre. Weil ich die Wagen mit Oberlichtern liebe, sind bei mir die Personenwagen 18880 die erste Wahl für kurze Züge mit Vierachsern. Das ist aber ganz subjektiv.