ich bin seit Jahren aufmerksamer Leser eures Forums, und bin immer wieder beeindruckt, wie aus Rostlauben - Divas entstehen. Im Vordergrund stehen bei mir die Rettung, Wiederbelebung von Spielzeugleichen und natürlich das Spiel (mit meinen Kindern). Es ist für mich immer wieder inspirierend, mit welchen -teilweise einfachen- Mitteln in diesem Forum aus Blech und geistigen Zutaten - Wunderwerke entstehen.
Deshalb möchte ich einige meiner Arbeiten euch auch nicht vorenthalten. Als einstieg dürft ihr mal raten, was das hier wird:
Hallo Hagen, Märklin und dann noch Spur 0, da steh ich doch gleich zweimal im Regen... Könnte aber eine Deichsel für einen Vor- oder Nachläufer werden oder eine Halterung für eine Lenkachse an einem Wagen...
Leider liegt ihr - noch- falsch. Ich glaube schon, dass für dieses Teil hier die richtige Anlaufstelle ist. 😏 Ok erste Hilfestellung: Maße ca. : 40mm x 25mm, 0,5mm Blechstärke. Es ist ein Teil, was häufig ein Fehlteil ist...
Zuerst habe ich mich am Vorbild orientiert, dort das Grundmaß genommen. Dann mit CAD die richtigen Biegmaße ermittelt und eine Abwicklung - Blech erstellt.
Als Ausgangsmaterial habe ich 0,5 mm Kupferblech gewählt, welches später noch verzinnt wird. Eisenblech in der Stärke ist ohne entsprechende Hilfsmittel später nur schwer in "Form" zu bringen.
Die Abwicklung wird 1:1 ausgedruckt und mit doppelseitigem Klebeband auf das Blechstück geklebt.
-> Louis hat es schon getroffen - hier geht es um Rungen für den 18520. Das Kupferblech lässt sich leicht mit einer (sogar hässlichen!) Schere schneiden.
Gebogen wird mit einer abgeschliffenen Flachzange - die harten Kanten bekomme ich am Schraubstock mit einer "Lehre" und ein paar Hammerschlägen hin.
Hallo Hagen, deine Methode mit dem Doppelklebeband funktioniert zwar, aber es führt zu Ungenauigkeiten, besser geht es, wenn der Druck direkt auf dem Blech ist. Ich mache das mit Toner-Transferdruck.
vielen Dank für Deinen Tip! Sowas in der Art hatte ich auch vor - nur war mir der Aufwand zu groß. Ich hab das Blech mit etwas Übermaß rausgeschnippelt und später - nach dem Biegen - auf Maß gefeilt. Ohne genaue Biegelehre ist es sowieso ein PMD - Ergebnis. Letztendlich hatte eine Flachfeile das richtige Maß, um die ich das Blech biegen konnte.
Links ist schon eine fertigstellte Runge, die rechte hat noch etwas Arbeit vor sich.
Zum Biegen der Öse hab ich einen Splint (der gerade rum lag) genommen - Bohrer geht auch.
Nachdem alle Biegungen erfolgt sind, wird auf Maß gefeilt, Kanten geglättet und geschliffen. Das geht bei Kupfer relativ fix.
Im Hintergrund ist die Lötpaste, die ich zum verzinnen verwende. Entweder mit Lötkolben oder Heißluftfön das Blech erwärmen und dann die Paste aufpinseln. Es bildet sich eine dünne Zinnschicht - und das Teil ist von Weißblech nicht mehr zu unterscheiden.
Nochmals vielen Dank für die Zusendung des Schnittplans für die Rungen. Der Ausdruck des PDF's hat im Maß genau gepasst.
Nachdem ich kein Kupferblech zur Hand hatte, machte ich meine ersten Versuche mit einem 0,3 Weißblech. Nach vier Stück, welche recht passabel ausgesehen haben, habe ich mich an das doch etwas stabiler 0,5er Weißblech gewagt. Hier wurde das Biegen schon etwas zur Herausforderung, aber es ist mir für meine Ansprüche recht gut gelungen. Daher habe ich jetzt alle meine 9 fehlenden Rungen im 0,5er Blech erzeugt. Somit wurde aus einem weggeworfenen Waggonwrack dank neuem Bremserhaus und Rädern mit Hilfe der Eigenbau-Rungen wieder ein stattlicher Holztransporter. Übrigens: Ich habe eine Runge aus dem 0,3er Blech eingebaut, ist eigentlich auch stabil genug und geht wesentlich leichter zum Bearbeiten.
ich bin beeindruckt, dass am "anderen Ende der Welt" die gleichen Ergebnisse erzielt werden. Der Wagen sieht toll aus und der Unterschied zu den originalen (wenn nicht angerostet) ist nicht zu erkennen. Große Leistung - ich hab schon beim Gedanken ans Biegen vom 05er Weißblech abgewunken und bin gleich zu Kupfer übergegangen.
- das ist richtig! Denn: Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Signal-Laterne aussieht!
Leider hatte ich keine Original-Kappe zur Hand. Ich musste anhand von Bildern aus dem Netz und dem vorliegenden "Patienten" die erforderlichen Dimensionen abschätzen.
Diesmal habe ich ein 0.2mm Weißblech-Dose verwendet. Von der Ursprünglichen Verkleidung (Papier) blieben Klebereste haften, sodass der Schnittbogen direkt aufgeklebt werden konnte und mit einer Schere ausgeschnitten wurde.
Die Löcher habe ich mit einem passenden Locheisen gesetzt.
es gibt noch einige Projekte, wo ich Eure Hilfe gern in Anspruch nehmen würde.
Doch nun weiter im Kontext. Das Blech habe ich mit einer einfachen Flachzange in die Form gebracht.
Für den Knubbel oben habe ich eine gekürzte Messingschraube verwendet, welche mit Bohrmaschine und Feile vorher in die richtige Form geschliffen wurde.
Nun hatte ich die passenden Abdeckkappen für meinen erstandenen Schrottplatz von Märklin- Signalen...
Das Vorsignal 13945 hatte ich besonders ins Herz geschlossen, auf Grund seiner technischen Ausstattung für mich immer wieder ein Hingucker. Deshalb sollte es auch als erstes restauriert werden.