Hallo, mal eine Frage an Experten. Fleischmann hat auch zum Teil die Unart, daß Radsätze bei Lokomotiven nicht unter einer verschraubten Bodenplatte zugänglich sind, sondern die Achsen durchs Chassis gesteckt werden auf welchen die Räder auf ewig aufgepresst sind. Kann man dennoch gegenbenenfalls die Radsätze tauschen und wenn ja, gibt es da überhaupt noch Ersatz für. Meine Frage bezieht sich konkret auf eine BR 80 (1321), die ich eher versehentlich bei ebay ersteigert habe . Die Räder sehen da nämlich nicht mehr so toll aus. Danke.
Wenn Du das passende Abzieher-Werkzeug nicht hast, stehst Du als Laie bei Fleischmann vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Nach meiner Kenntnis ist ein leichter Tausch der Antriebsradsätze nur bei einem einzigen Produkt möglich: dem alten Schienenbus 1370/1372. Bei diesem ist tatsächlich nur eine Achslagerwanne abzuschrauben, dann kann die Achse ausgetauscht werden.
Versuche Sie einfach mal, einen Mittelschleifer drunterzu bauen, und sie dann laufen zu lassen. Da Fleischmann mit dem Radsatzinnenmass in den alten Tagen immer unter der NEM-Norm lag, mag sie gut laufen.
...meine T-3 will ich dafür aber nicht zerlegen : Das mit dem Versehen kam so...wußte nicht, daß bei einem Preisvorschlag, sofern dieser angenommen wird, daraus sofort ein verbindlicher Verkauf wird.
Hallo Willoughby hallo Leute, das mit dem Rädertauschen ist so eine Sache. Wenn man Räder abziehen will, ohne diese wieder neu zu montieren(Das ist sowieso problematisch) dann kann man die Räder mit einem Schraubenzieher von der Achse hebeln. Schwieriger ist aber die neue Montage eines Rades. Ohne richtiges Werkzeug kann das nicht gelingen.
In meiner Werkstatt gehe ich folgendermassen vor. Zum Abziehen gibt es von Formann eine Abziehvorrichtung. Aber Vorsicht. Die Greifer sind manchmal zu gross. so dass man nicht richtig unter die Räder greifen kann. Dann muss der Schraubenzieher oder ein Durchschlag her.
Die Montage ist schwierig und ohne eine Montagevorrichtung nicht exact zu bewerkstelligen. Neue Räder sollte man mit einer konischen Reibahle leicht aufreiben. Anschliessend kann man sie locker auf die Achse schieben und ausrichten. Für die endgültige Montage wird das Rad mit der Vorrichtung endgültig aufgepresst. Ich habe einen Schraubstock mit Schwalbenschwanzführung für diesen Zweck hergerichtet.
Es gibt Leute, die behaupten eine Rad mit einem Rundholz exact montieren zu können. Das kannn niemals funktionieren.
Zitat von ET426Das ist aber Spezialwerkzeug - sowas hätte ich auch gerne zu Hause...
Grüße, Flo
Hallo Flo, das ist Richtig. Aber nur damit gelingt es Radsätze so zu montieren, dass die Fahrzeuge nicht taumeln. Übrigens schau Dir mal alte Mibahefte an. dort hatten viele Modellbahner solche Werkzeuge zu Hause. Heute findest Du die nur noch in Modellbahnwerstätten.
Gruss Oswin P.S. auf meiner Homepage werde ich an hand dieser Bilder erklären, wie man eine radsatzmontage durchführt und wie man eine AC Lokomotive auf DC umrüstet.
Zitat von ET426Dabei ist gerade das Selbstbauen, etc. das lehrreiche....
Hallo Flo, Du sagst es. Aus diesem Grunde lese ich keine neuen Hefte mehr. Es ist schon erstaunlich, wieviel Neues man in den ganz alten Heften entdecken kann. Am besten sind vor allem die handwerklichen Tips. Von wegen alles Alte ist schlecht. Die Modellbahner waren früher kreativer und ausgeglichener. Da wurde nicht über die Industrie geschimpft. Da wurde es der Industrie vor gemacht wie es besser geht, und die haben es dann übernommen.
Damals waren die Modellbahner und die Industrie eine Gemeinschaft.
Genau das meine ich. Und das Schöne an unserer "Modellbahnsparte" ist, dass wir mit den alten Fahrzeugen meist "gezwungen" sind, genau diese Fähigkeiten am Leben zu erhalten.
Ich war schon mein eigener Mechaniker, Elektriker, Metallbauer, Flaschner, Ingenieur....
Schade, dass man heute keinen Wert mehr darauf legt, besondere Fähigkeiten zu haben. Die einzige Fähigkeit, auf die man heute stolz ist, ist die, anderen Schaden zuzufügen.
Wir können uns glücklich schätzen, dass wir uns das Kindsein mit allen guten Seiten erhalten haben.
Übrigens die Radsatzmontagevorrichtung ist ein schwalbenschwanz geführter Schraubstock. Die originale Vorrichtung von Fohrmann war ungenau.
Zitat von Willoughby...Aber mal eine andere Frage, wofür sind die Schleifer auf den Achsen gut?
Sie erfüllen zwei Aufgaben.
Einmal verbessern sie der Stromabnahme. Der Strom würde zur Not auch ohne diese Schleifer direkt von den Achsen in das Zinkdruckgußfahrgestell fließen. Aber die Achsen haben immer ein wenig Spiel, so daß es ohne die Federn nicht zuverlässig wäre.
Der Stromfluß ist:
Auf der Seite, wo die Zahnräder sind, sind die drei Räder (wie bei Märklin) nicht isoliert. Der Strom gelangt also von diesen Rädern und den Achsen über die Schleifer in Rahmenmitte, wo sie die die Achsen bestreichen - zum Rahmen und von da zu der einen Motorkohle.
Auf der anderen Seite (oben im Bild) sind die drei Räder isoliert. Wenn Du da genau nachschaust, erkennst Du an diesen Rädern kleine Isolierbuchsen zwischen Achse und Rad. Von diesen (isolierten) Rädern wird der Strom über die Schleifer abgenommen, die von innen die Räder bestreichen. Von den Schleifern führt ein Draht zur anderen Motorkohle.
Die zweite Aufgabe der Federn: Die Achsen haben ein wenig Spiel. Ohne Spiel würde es klemmen. Wenn nun die Gleise einigermaßen sauber verlegt sind, sorgen die Federn auf den Achsen dafür, daß gleichzeitig ALLE 6 Räder guten Kontakt mit der Schiene haben.