es begab sich am letztem Wochenende im April. Ich war bei einem Treffen der weltweiten Hornby-Freunde im Coventry. mit Beteiligung u.a. z.B. aus Simbabwe, Australien, Frankreich, Niederlande und natürlich Deutschland. Neben Anlagenausstellung der verschiedensten Art waren natürlich auch Händler für Gebrauchtware, Ersatzteile, Werbemittel und allerlei anderen nützlichen Dingen für die Moba vertreten.
Am Sonntag fand noch eine "Bring & Buy"- Börse statt. Und wie es der Zufall wollte,habe auch ich etwas interessantes zu einem ebenfalls interessanten Preis gefunden und mitgenommen. Doch seht selbst:
ein dreiteiliger Haltepunkt
hier als Ensemble
eine Fußgängerbrücke, die Treppenstufen sind aus Blechstreifen zurecht gebogen.
an dessen Seite dieses Preisschild(???) klebt. Wer kann es deuten ?
ein Bürogebäude
ein Güterschuppen mit beweglichen Schiebetüren
Am Boden wieder solch ein Etikett
sowie dieses Stellwerk mit vergitterten Fenstern
hier erkennt man zumindest "Harrods" aber die Zahlenkombination für mich ebenfalls ein Rätsel ? Ob das ganze Konvolut in dem "Laden" gekauft wurde ist reine Spekulation.
Ich vermute als Hersteller die Firma "HUGAR Models" - HUgh GARdener. Die Produktion könnte aber auch von "Hailey Models" erfolgt sein.
Hier noch ein paar Bilder von "HUGAR" als Vergleich:
Soweit von mir mal wieder was Neues Altes . Ich danke für die Aufmerksamkeit.
die "rätselhafte" Zahlenkombination dürfte die Preisangabe sein, und zwar in dem noch bis Anfang der 70er Jahre gebräuchlichen System von Shilling und Pence.
8/- bedeutet dabei 8 Shilling 0 pence, wobei 1 Shilling 1/20 Pfund war und wiederum 1 Shilling == 12 Pence.
6/11 wären dann entsprechend 6 Shilling und 11 Pence.
Unsere britischen Freunde hatte schon immer ein Faible für das Besondere: "splendid isolation".
womit die Briten ziemlich genau 100 Jahre hinter den Deutschen liegen. Bis 1871 gab es hier ja auch eine ähnlich "krumme" Einteilung: 1 Pfund Silber = 30 Taler. 1Taler = 30 Silbergroschen. 1 Silbergroschen = 12 Pfenninge. Und das war nur Preussen. Die anderen deutschen Staaten hatten andere Bezeichnungen und Einteilungen. Für den einfachen Bürger kaum zu durchschauen. Aber das ist jetzt doch etwas Off-Topic.
Vielen Dank fürs Zeigen der Gebäude. Sie erinnern mich von der Machart her etwas an Pflugbeil aus der DDR. Die Preise finde ich für die 50er Jahre recht gesalzen, wenn ich mir überlege, dass ein Shilling etwa einer D-Mark entsprach.
danke für die Antworten. Das mit den Schilling und Pence hatte ich auch schon vermutet, war aber trotzdem nicht sicher, da mir diese Preise(wie Jörg schreibt) etwas zu hoch für diese Zeit waren. Wird wohl so gewesen sein. Department = Abteilung leuchtet mir auch ein .
Nur das Zahlen-und Buchstabenwirrwar auf dem Etikett von Harrods kann ich mir nicht erklären.
Axel, Holzgebäude für die Modellbahn aus GB ist ein interessantes Thema. Obwohl wir in unterschiedlichen Spurweiten unterwegs sind, Du in 00 und ich in 0, scheint es doch Firmen zu geben, die für mehrere Maßstäbe Gebäude gefertigt haben. In Spur 0 interessiert mich die Firma Bassett-Lowke sehr, ich habe einiges Rollmaterial von B-L, aber auch Gebäude aus Holz. Ich weiß, dass B-L eine Modellschreinerei hatte und einiges in Holz fertigte, so z.B. Schiffsmodelle, die u.a. von der britischen Marine zu Ausbildungszwecken verwendet wurden. Auch große Modellschiffe z.B. für Reisebüros wurden gefertigt. Wer sich dafür interessiert, sollte mal in das Standardwerk über B-L schauen: Roland Fuller - The Bassett-Lowke Story. Letzte Zugänge in meiner Sammlung Holzgebäude sind ein Güterschuppen von B-L
Über die Funktion des Coal Office bin ich mir noch nicht ganz im Klaren. In den Railway Handbooks von B-L ist ein Coal Office immer im Bereich eines Bahnbetriebswerks zu finden. Aber anscheinend konnte man dort auch Kohlen für den Hausgebrauch kaufen, deshalb die aushängende Liste mit den Kohlesorten und den Preisen.
Ab und zu habe ich Konvolute erhalten, bei denen ich die B-L Gebäude haben wollte. Aber es waren auch Sachen von anderen Firmen dabei. Dazu morgen mehr. Es ist schon spät, gute Nacht. Viele Grüße Karl
Sehr wichtig sind bei diesen Gebäuden die Werbeschilder aus Blech. Manchmal werden die Blechschilder und die Gebäude ohne Schilder separat angeboten, leider.
Axel, Du scheinst das Buch über HUGAR von Paul Brookes zu haben? Vor Jahren waren mal bei einer Ausstellung der Train Collectors Society Fahrzeuge und Gebäude von HUGAR ausgestellt, dazu auch das Buch. Leider habe ich dem damals wenig Beachtung geschenkt. Derzeit wird ein Exemplar im Internet angeboten, leider versendet der Verkäufer nicht nach Deutschland.
Martin, vielen Dank für den Hinweis auf das HUGAR Buch aus den USA. So weit geht meine Liebe dann doch nicht, dass ich diesen Preis bezahle, das ist mir zu teuer. Der Engländer wollte 22 Pfund, das hätte ich bezahlt. Trotzdem Danke für den Hinweis. Viele Grüße aus dem heute wieder sonnigen Südschwarzwald Karl
ja ich habe das Hugar-Buch. Es war ein Geschenk zum diesjährigen Geburtstag von einem Verwandten. Wer das ist, kannst Du Dir bestimmt denken. Bis jetzt bin ich noch nicht dazu gekommen, es genauer zu studieren.
Um Jörgs Aussage und den Preis für die Gebäude zu relativieren, ein Schilling waren 55 knapp 60 Pfennig. Der Wechselkurs mit 1 Pfund = 20 Mark war Vorkrieg. Ab Endeg der 60er erlebte das Pfund dann seinen Abstieg.
vielen Dank für die Korrektur. Dann sieht das ganze ja schon etwas anders aus. Der aktuelle Wechselkurs heute beträgt übrigens: 1 Pfund = 2,21 DM (1,13€)
Hallo, die hatten doch auch mal eine Duraluminium-Phase. Für Gebäude und auch Autoteile, wie beim Landrover. Typisches Nachkriegsproblem. War das vorher oder noch später?
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.
Duraluminium als Material für Modellbahn-Gebäude in GB ist mir nicht bekannt. Meccano produzierte ab 1950 für Hornby-Dublo Gebäude aus "Präzisionsdruckgussaluminium" . Also genau zu Beginn des Korea-Krieges. Die Produktion kam damals fast zum Erliegen.
Hier das Deckblatt vom Katalog 1953/54 . Darauf sind die "neuen" Gebäude gut zu erkennen. Es war der erste Gesamtkatalog nach dem zweiten Weltkrieg.
Bahnsteigverlängerungen für Main-Station und Inselbahnsteig gab es auch:
Aber eigentlich geht es ja hier um Holzgebäude. Deswegen soll das nur ein kleiner Ausflug dazu sein.
Von Michael Foster - Hornby Dublo Trains: Die Metallgebäude von Hornby Dublo waren aus Aluminium und nicht aus Zink. Sie wurden von Birmingham Aluminium Casting Co. Ltd. hergestellt.
um zum eigentlichen Thema wieder zurück zu kommen, möchte ich Euch weitere Holzgebäude aus GB vorstellen.
Zuerst ein Reiterstellwerk, welches ebenfalls stark an den selben Hersteller erinnert, wie die Gebäude aus dem Anfangsbeitrag.
Die Treppe ist aus gebogenem Blech.
Die Werbeplakate sind fast die gleichen, wie bei den anderen Gebäuden.
Als zweites eine Main-Station, wieder mit den typischen Werbeschildern für Tinte, BP und chemische Reinigung.
Die Werbung für eine chemische Reinigung Namens "Sketchley Dye Works" hat mich dann auf eine Idee gebracht. Ich habe herausgefunden, dass diese industrielle Reinigung ihren Hauptsitz in Hinkley (Grafschaft Leicestershire) hatte und in den 50-er Jahren eine der größten Wäscherei und Färberei auf der britischen Insel war.
Zitat aus der Historie der Firma: "... war Sketchley der größte Auftragsfärber und -veredler für Strümpfe in Europa und in den drei Sketchley-Strumpffabriken in Hinckley, Nottingham und Market Drayton wurden wöchentlich rund eine Million Paar Strümpfe verarbeitet."
Auf einigen Gebäuden sind Etiketten mit dem Schriftzug "Truescale REGD." . REGD steht für "Registriert" , also war es ein eingetragenes Warenzeichen. Durch die Häufigkeit der Werbung "Sketchley" vermute ich den Hersteller/Produktionsstandort ebenfalls in der Grafschaft Leicestershire.
Bis jetzt ist es mir noch nicht gelungen, weiteres über "Truescale" zu finden. In Gesprächen mit britischen Modellbahnfreunden konnte mir bis jetzt auch noch niemand weiterhelfen.
Vielleicht bringt mir irgendwann Bruder Zufall neue Erkenntnisse.