wieder ist ein Feldbahn-Betrieb eingestellt worden! Der Grund: neu hinzugezogene Villenbesitzer hatten nichts besseres zu tun, als sich direkt nach dem Einzug ins zu 100% von der Bank finanzierte Eigenheim über den ortsnahen Steinbruch, wo schon seit anno Piefendeckel die Grauwacke aus dem Berg gebrochen wurde, zu beschweren. Der Besitzer hat, in Ansicht eines langen Rechts-Streits, die Reißleine gezogen und den Laden dicht gemacht.
In Folge mußte auch die Feldbahn, die jahrzehntelang die Gesteins-Brocken vom Steinbruch zum Sturzgerüst der kleinen Verlade-Station am Bahnhof brachte, den Betrieb einstellen. Dazu kam, daß die Gemeinde den Platz vor dem Bahnhof für eine Bus-Haltestelle beanspruchte.
Die Feldbahn ist nun Geschichte, nur ein paar ausrangierte Kipploren, die noch nicht weggeräumt sind, liegen einsam still vor sich hin rostend in der Gegend rum.....
Wo früher reges Treiben herschte:
ist heute viel freie Fläche:
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
... wenn Lore kippt, hält sich dennoch Wacker ein Gerücht: Grauwacke, Stein und Eisenbahn bricht, aber unsere Liebe zum Blechreden nicht ... oder so...
Mögen diese Möchtegerns und nur auf Pump lebenden Schnösel ohne Gespür für bahnhistorisches Kulturgut und verblendet von unnützem, neumodischen Klimbim wie Smartphones und ähnlich seelenlosem Plastemüll in der Blechhölle schmoren!! Ich hoffe, nein ich bin überzeugt, dass der Eisenbahndirektor eine Umnutzung angedacht hat, die auch einen kleinen feinen Seitenhieb auf besagte Schnösel inne hat… Beste Grüße - spurnullo
Ein schöner Beitrag, toll bebildert. Ich finde solch einen Beitrag mit Thema sehr inspirierend! Eigentlich unüblich, denn bei der Modellbahn korrigieren wir ja oft die "Fehler" der Realität und räumen dem Schienenverkehr den "gebührenden" Vorrang ein. Die Anlage gefällt mir sehr gut, die Unterlage passt super - habe ich mir zur Nachahmung vorgemerkt.
Der Steinbruch-Betreiber, ein gewisser Herr Raffke, der ja auch der Betreiber der Feldbahn ist, mußte letztendlich klein beigeben, obwohl er seine gesamten Parteifreunde hinter sich hatte! Den drohenden Konflikt mit den Villen-Besitzern hatte er nur vorgeschoben, um mit der Stillegung der Bahn mächtig Kohle zu machen!
Er hatte die frei werdenden Grundstücke nämlich bereits an die Stadt verscherbelt, und diese wiederum an die Parteifreunde des Herrn Raffke. Diese wollten u.a. auf der Fläche sündhaft teure Luxus-Eigentumswohnungen bauen, und diese mit einem Riesen-Gewinn verhökern.
Die dazu extra gegründete Investment-Gesellschaft "Raffke und Gierzahn" (der Namensteil "Raffke" bezieht sich auf den Neffen des Steinbruch-Betreibers) ist nun in einem Schnellverfahren dazu verdonnert worden, die gesamte Feldbahn-Strecke original-getreu wieder aufzubauen, und obendrein sicherzustellen, daß der avisierte Museums- und Tourist-Verkehr ohne Schwierigkeiten in Betrieb gehen kann. Die Kosten für diese Maßnahmen wurden "Raffke und Gierzahn" auferlegt.
Denn:
Der Opposition im Rat war nämlich eingefallen, daß die komplette Feldbahn, also Strecke und Fahrzeuge, erst kürzlich in das Unesco-Weltkultur-Erbe aufgenommen worden war!
Herr Raffke und seine Parteifreunde mußten, damit die von der unteren, mittleren und oberen Denkmal-Behörde gesetzte Frist eingehalten werden konnte, den Wiederaufbau selber in die Hände nehmen.
Inzwischen ist die Strecke wieder aufgebaut, und die ersten Züge sind auch schon gefahren!
Hier die Partei-Freunde des Herrn Raffke, auf der Fahrt zum Arbeits-Einsatz:
Herr Raffke und seine Gattin Heide-Witzka Raffke-Geldsack aber sind mit unbestimmtem Ziel verreist, hier ein letztes Bild auf dem Bahnsteig, kurz vor der Abfahrt des Zuges nach Nirgendwo.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Sag mal deinem Stadtplaner einen schönen Gruß! Weder Bus noch Haltestelle sind barrierefrei und damit gar nicht mehr zulässig im Betrieb. Zulässig wäre vielleicht die Feldbahn gewesen, denn die hatte Bestandsschutz, wenn als historisch anerkannt. Hast Du denn die Stellungnahme und Freigabe des Behindertenbeauftragten von Klaushausen eingeholt?
Hallo Klaus, solche Beiträge beleben das Forum ungemein. Danke, dass wir einen Einblick in die Geschichte der Familie Raffke erhalten konnten. Vielleicht kannst Du bei Gelegenheit eine Fortsetzung schreiben.
Viele Grüße Martin
Der Mensch ist nur dort ganz Mensch, wo er spielt (Schiller)
super Geschichte! Leider all zu oft Wahrheit. Viele schöne und gute Sachen wurden bereits zu Gunsten des schnöden Mammon beiseite geschafft. Die Politik und die Investoren singen dabei Loblieder und verkaufen Ihre eigenen Seelen.
Aber mal was anderes; Klaus denkst Du, man könnte die Tenderlok aus Bild 4, die vor den beiden fahrbaren Aschenbechern, dazu überreden sich mal vorzustellen? Würde mich sehr freuen.
.... Aber mal was anderes; Klaus denkst Du, man könnte die Tenderlok aus Bild 4, die vor den beiden fahrbaren Aschenbechern, dazu überreden sich mal vorzustellen? Würde mich sehr freuen.