durch Zufall habe ich eine Fleischmann Zugpackung mit der E 320, einigen Wagen sowie vielen Schienen bekommen. Von Spur 0 habe ich so gut wie keine Ahnung (war bisher nur in Spur N sowie bei Carrera Universal und Faller AMS unterwegs) und habe mir bereits Rat für die Reinigung der Schienen im Forum geholt - und natürlich auch bekommen, besten Dank. Nachdem ich die Schienen vorsichtig mit Lappen und Waschbenzin gereinigt habe konnte der erste Probelauf starten. Die E 320 wollte anfangs nicht (klar, hatte ja auch lange nur rumgelegen...), danach ruckelte sie mit vielen Nebengeräuschen und mit manueller Anschubhilfe mehr schlecht als recht über die Strecke. Daraufhin habe ich die Lok auseinandergebaut, alles gereinigt (inkl. der Kohlen) und mit wenigen Tröpfchen nicht-harzendem Öl (was ich auch für die Falller-Motoren eingesetzt habe) geölt. Und siehe da: Lok läuft seidenweich, selbst bei unterer Trafo-Stufe. Jetzt kommt das ABER:
Nach wenigen Tagen und einigen Runden stelle ich nun fest, dass es an den Radreifen zum Funkenflug kommt (natürlich flackern dabei auch die Lampen ganz kräftig...) und ich des öfteren die Lok wieder anschieben muss und sie auch nicht mehr auf kleiner Trafostufe läuft - woran kann das liegen? Wäre toll, wenn mir die erfahrenen Fleischmann-Lokführer und -Mechaniker da mal einen Tipp geben könnten.
Besten Dank vorab und viele Grüße aus dem hohen Norden! Thomas
das ist ein Thema, mit dem ich mich auch rumschlage:
Ich fahre auf Spur 0 - Modellgleisen von Hehr bzw. Becker. Wenn diese Gleise kurz vor dem Fahren abgewischt wurden, ist alles gut. Sind aber ein paar Tage ins Land gegangen, liegt ein nicht zu vermeidender hauchdünner Staubfilm auf den Schienen-Köpfen. Dieser Staub wird nun von den Mittelschleifern der Loks vor sich hergeschoben, solange, bis die Schleifer ein ganz klein wenig von der Schiene abheben. In diesen Augenblick entsteht ein winziger Abriss-Funken, der aber genügt, den Staubpunkt auf den Schleifern quasi "einzubrennen". Folge: Kontaktstörung, Zug ruckelt oder bleibt stehen. (ok, Fleischmann hat keine Löffelschleifer, ich will nur das Problem verdeutlichen).
Weiter: allen, die auf diesen Gleisen fahren, ist das Problem der "wachsenden Räder" bekannt. Auch hier wird, nun vom Rad, Staub aufgenommen, der sich wie ein Haftreifen um das ganze Rad legt. Folge wiederum: Kontaktschwierigkeiten.
Das ist umso fataler, wenn, wie bei Fleischmann Spur 0, nur sehr wenige Räder, in der Regel zwei auf jeder Seite, zur Stromaufnahme herangezogen werden.
Dazu kommt noch, daß die stromaufnehmenden Räder bei Fleischmann Spur 0 aus nacktem Zinkdruckguß bestehen, also nicht vernickelt sind. Zink ist ein sehr unedles Metall, es bildet sich im Handumdrehen eine Oxid-Schicht auf der Oberfläche. Folge wiederum: schlechter Kontakt.
Da hilft dann nur eins: Lok umdrehen und Schleifer und Räder reinigen. Und natürlich ebenso die Gleise.
Zusammenfassung: Staub und Ölschmier auf den Gleisen in Verbindung mit Oxidation der Lokräder führt zu Frust im Fahrbetrieb.
Aus diesem Grund denke ich schon seit längerem über den Bau eines Schienen-Reinigungs-Wagen nach, ähnlich denen, die es in H0 mal von der Fa. Herkat gab (vielleicht gibt es die ja auch noch immer): Ein mit Waschbenzin oder irgendeiner Renigungsflüssigkeit zu befüllender Kesselwagen, der über einen zu regelnden Hahn die Reinigungsflüssigkeit auf eine zwischen den Achsen hängende, auswechselbare Filzplatte abgibt, die wiederum die Schienen feucht wischt.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
besten Dank für deine Info! Und das zur frühen Stunde... Tja, dann werde ich wohl mal wieder "saubermachen". Das mit dem Schienenreinigungswagen klingt interessant - ich kenne so was von Faller AMS, da gab es den Reinigungs-Lkw, der die Schienen bzw. die dort eingebauten Drähte mechanisch mit kleinen Blechen an der Front wieder "freigeschabt" hat. Der war mit einem Gewicht (als Ladung getarnt") beschwert, damit er den nötigen Druck auf die Bleche ausüben und auch gut über die Bahn fahren konnte. Hat bei mir im laufenden Fahrbetrieb immer gut funktioniert.
Ich bin gespannt, ob du deinen Reinigungswagen baust. Wenn ja melde ich hier schon mal höchstes Interesse an!
einen solchen Behälter mit Reinigungseinrichtung gibt es bei Herrn Krapp. Ist zwar für die Spur 0 nach NEM gedacht, sollte aber auch für Tinplate funktionieren. Wird in einen zweiachsigen offenen Güterwagen montiert.
Leider habe ich auf die schnelle kein Bild davon gefunden.
zumindest in den H0-Anleitungen schreibt Fleischmann seit einem halben Jahrhundert :
"Schienenreinigung: Bei ungleichmäßigem Lauf von Loks die Schienen mit Schienenreinigungsgummi 6595 säubern. Abrieb und Staub auf geeignete Weise entfernen (z. B. Tischstaubsauger). Schienen mit leicht öligem Lappen nachreiben. Dazu FLEISCHMANN-Öl 6599 verwenden."
WICHTIG : Leicht ölig heißt leicht ölig und nicht ölgetränkt. Ideal ist ein Lappen, mit dem man sich vor 5 Jahren einmal beim Fahradputzen die ölverschmierten Hände abgeputzt hat. Verölte Haftreifen kann man nämlich nur noch wechseln.
Du schreibst oben von anderen Schienenherstellern, auf denen GFN läuft. Hast Du neben Hehr bzw. Becker noch andere Anbieter oder Bezugsquellen?
Viele Grüße Sebastian
Hallo Sebastian, ich habe geschrieben, daß ich auf Becker-/Hehr-Gleisen fahre, und habe diese als Beispiel für die Verschmutzung angeführt. Diese Gleise sind aber, wie Felix schon schrieb, für Fleischmann ungeeignet.
Begründung:
Fleischmann: 2-Schienen-2-Leiter-System, also ohne Mittelschioene
Märklin: 3-Schienen-2-Leiter-System, also mit Mittelschiene
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Hallo an alle, Funken entstehen durch das Fehlen von öligem Film. Und die Funken (Übertragung von Materie) schädigen die Räder.
Ich benutze seit einigen Jahren die WD 40. Ich reinige mit einem sehr feuchten Tuch. Dann wische ich leicht mit einem trockenen Tuch. Vielen Danke an die NASA!
Für mich ist Fleischmann immer Recht! Selbst wenn er falsch ist.