Was aber interessant ist, war die Feststellung, dass die bis 1910 betriebene Pferdebahn genau so schnell war wie aktuell (hier 1960) die elektrische Straßenbahn.
ein wirklich schönes Stück Zeitgeschichte. Danke fürs hier einstellen!
Aber...
Zitat von Udo im Beitrag #2 Was aber interessant ist, war die Feststellung, dass die bis 1910 betriebene Pferdebahn genau so schnell war wie aktuell (hier 1960) die elektrische Straßenbahn.
diese aus dem Zusammenhang gerissene Aussage hat inhaltlich keinen Wert. In dem Bericht wird die Ursache hierfür sehr wohl genannt; der zunehmende Individualverkehr. Im weiteren ist eine reine Zeitangabe ein beliebtes Instrument um etwas in ein schlechtes Licht zu rücken. 1910 und 1960 mögen die Fahrtzeiten (t) der einzelnen Tramzüge für eine Strecke (s) die gleichen gewesen sein, allerdings hat sich die Taktfrequenz und die Transportleistung, also Anzahl der transportierten Fahrgäste in den 50 Jahren um ein vielfaches auch erhöht.
Dieses Pro-Argument wird, auch bei der Bahn AG, gerne einfach weggelassen. Fuhr im Jahr 1939 täglich ein Zug zwischen Berlin und Dresden und nahm 100-150 Fahrgäste mit, fahren heute pro Tag 10 Züge und nehmen jedesmal 300-500 Fahrgäste mit. Das einzige was man aber in der Presse liest;"....die Fahrtzeit hat sich um lediglich 6 Minuten verkürzt!" Na klar, Dresden und Berlin haben nunmal keine Auswirkungen des Kontinentaldriftes zu spüren bekommen und entsprechend ist die Streckenlänge immer noch nahezu die Gleiche.
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
Als Frankfurter freut man sich an den "guten alten Bildern" - Nostalgie und Erinnerungen sind doch was schönen.
Zur Sache: Wenn ich mir vorstelle, dass all die Betonteile über unseren Köpfen schweben würden, da ist mir die U-Bahn Lösung schon lieber.Hätte ja auch anders kommen können.
Der Fehler der Frankfurter U-Bahn ist leider, dass man am Anfang zu "geizig" geplant hat. Die Innenstadttunnel der Stammlinie kommen viel zu früh wieder ans Tageslicht und kollidieren mit dem Straßenverkehr. Und das mehrere Linien in einem Tunnel fahren überträgt Störungen sofort nachhaltig in das Gesamtsystem. Da habe ich in Madrid, Paris oder London bessere Lösungen kennengelernt. Auch das Fehlen einer Ringlinie und damit die Konzentration auf (überlastete) Knoten ist ein Makel.
Und für mich als Senior ist das Tunnelleben in der Rushhour (Gedränge) bzw in den Abendstunden (mulmiges Gefühl) auch nicht ersprießlich. Und wenn dann wieder mal die Rolltreppe oder der Fahrstuhl streikt ......
Ich freue mich, dass wir hier in Frankfurt wieder mehr in den (oberirdischen) Ausbau unserer alten geliebten Straßenbahn investieren. Ampelvorrangschaltung, eigener Bahnkörper, Niederflurwagen, 10 Minuten Takt, Haltestellen mit ebenem Zugang zum Fahrzeug, Seniorenticket, Infotafeln an den Haltestellen, 5,35€ für eine Tageskarte .... das erfreut mein Herz.
Aber welche Großstadt kämpft nicht mit dem Nahverkehr?
Grüße aus Frankfurt von einem der fast täglich den ÖPNV nutzt (nutzen muss).
Konrad
Märklin HO seit 1954 - bevorzugt Epoche I - III Fahre analog (M-Gleis) und digital (C-Gleis) auf einer Anlage