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[gelöst JRD] unbekannter großer Blech LKW, mit Uhrwerkantrieb, vermutlich vor '45, eventuell aus Frankreich

#1 von DR`ler , 10.04.2018 13:09

Hallo zusammen,
kürzlich konnte ich mir diesen sehr schönen LKW angeln, man beachte die akkurate Beschriftung hier hatte jemand sehr viel Ahnung und Können.
Leider habe ich keine Ahnung wer der Hersteller sein könnte, eventuell könnt ihr mir hier weiter helfen. Aufgrund des preußischen Nummernschildes würde ich auf Vorkrieg tippen.
(Die Beschriftung und eventuell auch die schwarzen Verzierungen wurden natürlich im Nachhinein angebracht)

Weiß jemand welcher LKW hier als Vorbild Pate stand? Die Front erinnert zwar an einen Citroen, aber der war wesentlich kürzer und hatte eine durchgehende Frontscheibe




die recht einfache Lenkung


die Räder sind aus Blech, vorn gesteckt (und leider ausgenuddelt), hinten verlötet


das Uhrwerk, die Feder ist 11 mm breit




anhand der freien Löcher ist zu vermuten das es noch andere Aufbauten gab


die Bordwände sind vernietet, die Pritsche sitzt auf Holzleisten


die etwas einfache Ausformung des Fahrerhauses


Schonmal vielen Dank im Vorraus.

MfG Martin


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RE: unbekannter LKW, vermutlich vor '45

#2 von Chaotenbahner , 10.04.2018 13:13

Hallo Martin,

könnte ein Citroen sein (nach Kühlergrill)

_________________________________________
oh Mann, bin ich doof, hatte Martin doch schon geschrieben...

Ja, ja, das Alter....


Grüsse
Michael
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Natürlich ist die Lok auf dem Avatarbild schief, grade kann jeder...


 
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RE: unbekannter LKW, vermutlich vor '45

#3 von claus , 10.04.2018 13:20

Hallo Martin,

das Kennzeichen ist schon sehr interessant....


Viele Grüsse,

Claus


 
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RE: unbekannter LKW, vermutlich vor '45

#4 von DR`ler , 16.04.2018 18:22

Hallo zusammen,

@Michael, kein Problem da kommen wir alle mal hin . Bis jetzt habe ich auch noch keinen anderen Hersteller ausfindig machen können welcher die beiden Winkel benutzt hat, somit würde ich mal dabei bleiben, das der LKW ein Citroen Tub sein soll und somit der Hersteller in Frankreich zu suchen ist.

@Claus, auch heute kann man sein Auto mit mit einem V zulassen, aber eigentlich ist es eine römische I für Preußen und ein M für die Provinz Sachsen, ich weiß nicht wie lang die Übergangsfrist für die Nummernschilder war, aber sie dürften wohl spätestens Anfang der 50er Jahre ausgestorben sein.

Ich werd demnächst mal sehen ob es die Spedition eventuell noch (oder wieder gibt), es ist ja auch bald die OMMA.

MfG Martin


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RE: unbekannter LKW, vermutlich vor '45

#5 von Heiligsblechle , 16.04.2018 21:05

Hallo Zusammen,

was ein interessanter Pritschenwagen. Sieht wirklich aus wie ne Mischung aus Citroen Type TUB und Type H. Den Type H gabs ja in zig Ausführungen von Ende der 40er Jahre bis in die 1980er Jahre.

Habe so ein Modell auch noch nie gesehen, aber sieht mir nicht nach Eigenbau aus. Alleine schon die Fix-Lenkung zum Voreinstellen ist interessant.

Bin gespannt ob sich das Rätsel lösen Lässt welcher Modell-Hersteller das war.

Grüsse, Markus


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RE: unbekannter LKW, vermutlich vor '45

#6 von pete , 16.04.2018 21:16

Hallo Zusammen,

TUB bzw. TUC könnte schon passen. Front stimmt, bis auf die verkleideten Räder. Zu der Zeit war es aber auch üblich, auf Basisfahrwerken eigene Karosserien aufzubauen, speziell bei Bussen und Verkaufswagen. Dann bleibt nur die Front original, eventuell ist das ja der Ursprung.

Gruß
Peter


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RE: unbekannter LKW, vermutlich vor '45

#7 von Hein Lok , 17.04.2018 16:29

Hallo Martin,

zu dem Auto-Kennzeichen "IM 40": Laut dem Buch "Die Geschichte der deutschen KFZ-Kennzeichen" von Andreas Herzfeld gehörte dieses Kennzeichen ab dem 01.04.1912 zum Regierungsbezirk Magdeburg (was ja zur übrigen Beschriftung passt). Ab dem 01.07.1936 waren die Schilder schwarz, und "IM 40" war der Polizeiverwaltung Aschersleben zugeordnet.
Daraus könnte man schließen, dass Dein Modell nach 1912 und vor 1936 (zumindest) gestaltet wurde.


Peter
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RE: unbekannter LKW, vermutlich vor '45

#8 von Gelöschtes Mitglied , 18.04.2018 19:52

vielleicht hat es ein Soldat aus Frankreich für seine Kinder mitgebracht?



RE: unbekannter LKW, vermutlich vor '45

#9 von H0martin , 19.04.2018 16:28

Das ist ein Citroen Camion von JRD.
Such Mal bei eBay.fr.
Ich kann gerade mit dem Smartphone nicht verlinken.
Grüße Martin

So, hier die Auktionsnummer: 183114324890


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RE: unbekannter LKW, vermutlich vor '45

#10 von DR`ler , 20.04.2018 17:28

Hallo zusammen,
schönen Dank an alle, insbesondere an Martin, der das Rätsel gelöst hat.
Das Nummernschild wurde somit vermutlich aus optischen Gründen in der alten Ausführung gestaltet, wobei die 40 das Jahr des Erwerbs darstellt (entspricht auch dem Entstehungsjahr des Autos und dem Beginn der Besatzung). Ich gehe auch davon aus, daß ein Soldat den LKW mitgebracht hat, zumal dieser nach der Abwertung des Franc wahrscheinlicher billiger war als ein vergleichbarer LKW in Deutschland.
Das Vorbild ist wahrscheinlich tatsächlich ein TUB und der LKW in diesem Zustand anscheinend eher selten zu finden.
MfG Martin


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RE: unbekannter LKW, vermutlich vor '45

#11 von DR`ler , 03.05.2018 17:20

Hallo zusammen,
beim Citroen gehts weiter, nun soll er nicht nur auf allen vieren halbwegs stehen sondern auch wieder ordentlich laufen können. Das Hauptproblem ist die desolate Vorderachse, demzufolge wurde diese als erstes in Angriff genommen. Die ausgeleierten Räder sind ja oben schon zu sehen, da auch schon mal (zugegebenermaßen recht gekonnt) dranrumgelötet wurde fiel dies aus, zumal daß auch keine dauerhafte Lösung wäre. Die Alternative war recht schnell gefunden: in das Rad wird einen Nabe eingebaut . Beim Wühlen in den Schachteln fanden sich auch schöne kleine Nieten, welche leider zu kurz waren. Des Rätsels Lösung bestand darin diese zu halbieren und von jeder Seite eine einzustecken. Vorher wurden sie noch gleichmäßig auf Maß aufgebogen und passten nun exakt in die ausgeklapperten Räder (wie dafür gemacht). Für einen ordentlichen Einbau wurden nun die Achsstummel abgeschliffen (entfernen von restlichem Lötzinn, Korrosion, sowie den ausgefransten Resten der gestauchten Achsenden) und anschließend mit Elsterglanz poliert. Um zu verhindern das der offene Teil der Nabe in der Begrenzung der Lauffläche einrastet wurde noch eine kleine Unterlegscheibe eingebaut. Damit das Rad noch den nötigen Platz hat wurde sie leicht oval aufgefeilt und etwas auf die Begrenzung geschoben. Jetzt noch ein Tröpfchen Öl auf die Achse, alles aufgesteckt und das Ende wieder stauchen (dachte ich zumindest). Dies erwies sich als etwas problematischer als gedacht, also wurde eine Alternative gesucht. Dabei fielen mir solche schönen kleinen Unterlegscheiben auf, also diese etwas aufgefeilt (bis sie gerade so passen), aufgesteckt und vorsichtig gequetscht und siehe da das Rad hält, wackelt und hat Luft. Der positive Nebeneffekt ist, das für zukünftige Reparaturen das Rad jederzeit problemlos abgebaut werden kann.
Und nun mal noch ein paar Bilder:

links die neue Nabe, rechts die Einzelteile (die lange Niete ist das Original, eine Hälfte wurde bereits ins Rad eingesetzt)


die regenerierte Vorderachse


die neue Radbefestigung




Demnächst wird dann noch die Hinterachse gerichtet.
MfG Martin


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