Liebe Faller-Spezialisten, eine für mich doch recht wichtige Frage: Gibt es einen MARATHON-Katalog von Faller aus 1946? So stand es mal in der Sammlerzeitschrift AS. Oder überhaupt einen Fallerkatalog von 1946?
Grund: In einem solchen Katalog ist eine Platte mit einem Mignon-Zug (Staiger, 10mm) abgebildet -und wenn das stimmt, war Mignon schon 1946 und nicht erst 1947 im Handel.
Danke, Claus - genau darum gehts mir! Auf dem zweiten Blatt ist unten die Märklinbahn und in der Mitte die Migonbahn. Nun fehlt mir noch die Bestätigung, dass es sich wirklich um einen Katalog von 1946 handelt. Schöne Grüße Botho
hier im Katalogarchiv und auch sonst imNetz wird dieser Katalog mit 1949 datiert. 1946 kann ich mir nicht vorstellen, da anfangs nur die Marathonbaukästen geliefert wurden. Ich bin zur Zeit nicht zu Hause, deshalb kann ich es nicht nachprüfen, aber so weit ich weiß, wurden die H0 Sachen erst ab 1949 ins Programm genommen.
Jörg, ich kanns mir ja auch nicht vorstellen. Aber in AS hat das wohl Uli Höschen geschrieben -wohl eher abgeschrieben bei Faller oder aus dem Jubelbuch abgeschrieben? Und jetzt hat uns auch Claus auf eine ähnliche Publikation hingewiesen. Da steht also auch 1946... Aber bitte, ich bin kein Faller-Spezialist. Klar -es geht um "Marathon". Für Mignons Start wäre das natürlich ein Ding! Schöne Grüße aus Südhessen Botho
Liebe Faller-Kenner, nicht im AS war das Bild zu sehen, es war im SK Heft 4/16 und stammt wahrscheinlich aus dem Biene-Buch. Und das fiel mir auf: Auf dem unteren Bild ist eine Märklin-00-Anlage zu sehen -und da sind die Nachkriegsschienen verbaut! Hat es die schon 1946 gegeben?
Schönen Sonntag! Botho
Sorry, dieses Thema ruht bei mir jetzt eine Woche: Montags gibts erst mal in der Klinik eine Hauttransplantation. bgw
ich habe gerade mal das Buch Faller - Kleine Welt ganz groß von Ulrich Biene hervorgeholt. Dort wird der Katalog (war mit den 4 Seiten ja mehr ein Faltblatt) auf 1948 datiert (S.174). Und das macht auch Sinn. Die allerersten Baukästen können ja nicht vor 1946 (Gründung des Unternehmens) hergestellt worden sein. Und ein Katalog dürfte erst im zweiten Schritt produziert worden sein. Besonders vor dem Hintergrund der damaligen Materialknappheit. Und wie Claus schrieb, gab es die neuen Märklin Gleise ja auch erst seit 1947.
Liebe Kollegen, ich melde mich aus der Klinik zurück. Hauttransplantation wird sichtlich gut - also stehe ich wieder auf zwei Beinen!
Joachim und Claus, herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Für mich ist die Sache klar -das ist kein 1946er Katalog oder Faltblatt von Faller. Wenn es von 1947 (Märklin-Gleise!) ist oder gar erst von 1948, dann ist wohl alles klar mit dem Mignon/Staiger-Startjahr 1947.
Mein Dank, liebe Kollegen! Schöne Grüße aus Südhessen Botho
Zum Faller-Katalog 1946 bzw. 1948: In dieser Zeit, vor allem aber 1947, wurden viele neue Firmen gegründet. Der Grund war, dass man wegen der Inflation der Reichsmark und den Gerüchten über eine Währungsreform die Chance sahen, nun richtig "loszulegen".
Die für die Währungsreform in der Westzone erlassenen Währungsgesetze stützen sich weitgehend auf den Colm-Dodge-Goldsmith-Plan von 1946 (Gerhard Colm, Joseph Morrell Dodge und Raymond W. Goldsmith), der ein Zusammenstreichen der Geldmenge im Verhältnis 10:1 vorsah. Aber 1946 war es keinesweg so weit, Und auch 1947 ging wegen der Planungen ins Land, ohne, dass es eine neue Währung gab.
Von westdeutscher Seite war die Währungsreform durch die am 23. Juli 1947 vom Wirtschaftsrat der Bizone gegründete Sonderstelle Geld und Kredit in Bad Homburg vor der Höhe vorbereitet worden, die unter Leitung von Ludwig Erhard stand.
Die Bevölkerung erhielt am Sonntag, 20. Juni 1948, eine Sofortausstattung („Kopfgeld“) in bar.
Jetzt erst war der Weg frei für Faller, Mignon und allen anderen Firmen, Kataloge auf den Markt zu bringen (die allerdings bereits vorher gedruckt worden waren; erst die Preislisten mit DM-Preisauszeichnung wurden alktuell neu gedruckt), um nachhaltig Geld zu verdienen.
Udo, herzlichen Dank für deine Zeitgeschichte. Die habe ich selbst und bewusst erlebt. Ein Trick kurz vor der Währungsreform: Ich wurde damals mit reichlich Papiergeld ausgestattet und durfte auf dem Jahrmarkt ohne Ende alle Karussells besteigen -denn das alte Münzgeld (also mein Retourgeld) blieb noch einige Zeit gültig... Schöne Grüße aus Hessen Botho
das mit dem Münzgeld wusste ich nicht. Aber nach der Währungsreform gab es einen Mangel an Kleingeld, und die Geschäftsleute schrieben Kleinbeträge gut, weil sie beim Wechseln manchmal kein Kleingeld herausgeben konnten. Und für 50 Pfennig, 1 DM und ich glaube auch 2 DM gab es bedruckte Kärtchen der "Bank Deutscher Länder".
Um aber ganz am Anfang Teile von Faller, Märklin usw. kaufen zu können, musste man schon ganz schön Geld verdienen. Unser Nachbar, ein Rechtsanwalt, konnte das und auch eine befreundete Familie, die Fahnen herstellte, denn: Neue Fahnen braucht das Land.
Das 1 Pfennig-Stück war das erste mit Prägedatum 1948.
1949 kamen 5, 10 und 50 Pfennig.
Zu den Noten:
Es gab "Noten" zu 5 Pfg., 10 Pfg., 1/2 Mark, sowie zu 1 und 2 Mark ( herausgeben von der Bank Deutscher Länder)
Sind alle übrigens noch umtauschbar in EURO !
Grüsse Michael ----------------------------------------------------------------------------------- Natürlich ist die Lok auf dem Avatarbild schief, grade kann jeder...