Moin moin,
das Kleinbahn-Geschäft auf der Klagenfurter Bahnhofstraße hatte es mir also angetan. Dort habe ich fast alle meine KB-Sachen erworben, nur wenig über den Postversand aus Wien-Atzgersdorf. Obwohl wir bald nach Nordrhein-Westfalen zogen. Da meine Frau aus Klagenfurt stammt, kamen wir jedoch regelmässig dorthin zurück.
Über die Jahre -der Bub lag lange nicht mehr im Kinderwagen- kam einiges zusammen. Gekauft habe ich nicht das ganze Sortiment, sondern nur die österreichischen Teile. Die Schweiz war nie mein direktes Interessensgebiet, deshalb besitze ich auch nur den roten Pfeil und den putzigen Schneeschleuderwagen mit Gummiring-Antrieb.
In den siebziger Jahren hatte Kleinbahn noch eigene Niederlassungen in der Schweiz, demzufolge wurden auch schweizer Fahrzeuge angeboten. Gereizt hätte mich heute der BLS-Doppeltriebwagen, dummerweise habe ich ihn nicht gekauft. Er geht bei ebay auch immer gut weg, weit über dem damaligen Ladenpreis. Schade, dass KB ihn später nicht wieder aufgelegt hat.
Wie schon gestern berichtet, fuhr ich immer auf Märklin-Schienen. Kleinbahn-Fahrzeuge waren (und sind) eigentlich für Märklin-Gleise ideal geschaffen, weil die Rad-Geometrie weitestgehend übereinstimmt. Natürlich muss man sie entsprechend umrüsten. Loks und Triebwagen bekommen einen Ski-Schleifer. Weil bei fast allen Kleinbahn-Triebfahrzeugen genügend Platz drunter ist, kann man einen normalen Schleifer aus dem Märklin-Sortiment nehmen. Lediglich den Oberleitungs-Revisions-Triebwagen und neuere Dampfloks habe ich mit einem flacheren Schleifer ausgestattet. Solche gibt es von Liliput bzw. von Brawa.
Fährt man "Mittelleiter-Gleichstrom", so wie ich damals, genügt es, den Schleifer unter zu bauen und die Kontakte umzulöten. Das ist in wenigen Minuten passiert. Märklin-Loks versieht man mit 2 gegenläufig eingebauten Dioden an der Feldspule, wer es mag, kann auch noch mit 2 Dioden das Licht fahrtrichtungsabhängig machen. Das Bocksprung-Relais ist somit genauso überflüssig, wie der Bocksprung.
Alle M-Fahrzeuge lassen sich so nur noch mit einem Gleichstromtrafo -wie im normalen 2-Leiter-DC-Betrieb- ansteuern, mit dem Polwendeschalter wechselt man die Fahrtrichtung. Den alten M-Trafo kann man weiterverwenden, entweder für Beleuchtung oder zum Fahren zusammen mit eimem Gleichrichter. Ich habe mir damals mehrere KB Elektroniktrafos mit Halbwellenansteuerung gekauft. Fahrtechnisch war das zu dieser Zeit das absolute Nonplusultra.
Auch habe ich nach Möglichkeit alle meine Kleinbahn-Fahrzeuge -auch die Wagen- mit nichtisolierten Metallachsen ausgestattet. Das ist besonders wichtig bei Triebwagen. Häufig hat Kleinbahn zuwenig Rückleitung der Masse vorgesehen, dann muss man entsprechend nachhelfen. Märklin-Gleise haben in Weichen und Kreuzungen oft nichtleitende Kunststoffteile. Deshalb muss man dann Abhilfe schaffen und die Strom-Rückleitung verbessern. Sonst gibt es Aussetzer im Fahrbetrieb, das mag ich überhaupt nicht.
Ich erkläre es gerne am Beispiel Blauer Blitz. Der ist sowieso einer meiner Lieblinge. Den hat mir nämlich vor vielen Jahren meine Frau geschenkt. Inzwischen muss ich mir meine Hobby-Sachen selber schenken, meine Frau teilt leider meine Beigeisterung für die Moba nicht. Nicht einmal für österreichische Fahrzeuge.
Der Blaue Blitz, ein Doppeltriebwagen, nimmt den Strom normalerweise lediglich von den 4 Rädern des Antriebsgestelles ab. Beim Umbau für Märklin-Schienen werden zwar alle 4 Räder elektrisch für die Masse-Rückführung genutzt. Das reicht aber nicht immer aus. Folglich muss man die übrigen Achsen tauschen und ebenfalls elektrisch nutzen. Plastik kommt raus und 6 Metallradsätze kommen rein. Sämtliche Achsen werden nun zur Strom-Rückleitung verkabelt und genutzt, was bedeutet, dass beide Teile des Doppeltriebwagens auch elektrisch verbunden werden müssen. Will man den TW beleuchten, braucht man eine mehrpolige Kupplung.
Inzwischen -seit Anfang der 90er Jahre- fahre ich nicht mehr Mittelleiter-Gleichstrom, sondern digital. Zuerst mit der 6021, dann mit einer I-Box.
Aktuell verwende ich die Zentrale von Tams.
Welche Dekoder nehme ich für Kleinbahn-Fahrzeuge?
Man muss zwischen 1- und 2-motorigen Loks unterscheiden. Anfangs hatte ich die 2-motorigen mit 2 nichtlastgeregelten Tams-Decodern der 10 Euro-Klasse ausgerüstet. Inwischen gibt es bessere Lösungen. Ich verwende nur noch lastgeregelte Decoder.
Kleinbahn-Fahrzeuge rüste ich nur mit Decodern aus, die auch analog verwendbar sind. Damit scheidet der ansonsten sehr brauchbare Kühn-Decoder aus, weil er den 24 V-Umschaltimpuls nicht übersteht.
In 2-motorige Loks habe ich den Tams LD-G 11 eingebaut, den es aber nicht mehr gibt. Für einmotorige Loks nahm ich eher den ESU-Lokpilot, der verkraftet allerdings auch 2 Motoren. Ich habe fast nur Kleinbahn-Fahrzeuge mit dem alten 3-Pol-Scheibenkollektor-Motor, der noch in Wien im eigenen Werk erzeugt wurde.
Aktuell nehme ich nur noch LoPi 3.0
Gruss
Volker