Tach zusammen,
aufgrund des Feiertages und des folgenden langen Wochenendes habe ich ja gründlich über die herpa-Umsetzung des Meersdonkschen 1632S geschimpft und mich dann rar gemacht. Auch nicht ganz die feine Art.
In der Sache bleibe ich allerdings dabei, daß der Preis maßlos ist und die Umsetzung schlecht und bloß eine Zusammenstöpselung viertelwegs passender Teile.
Sicher, keiner wird gezwungen, etwas zu kaufen und manch einer freut sich, für welchen Preis auch immer zwei „Auf Achse“-Sets zu bekommen. Alle diejenigen Sets aber, die als Geschenk gekauft werden, machen mit Sicherheit die arglosen Käufer arm und die Beschenkten, so sie die LKWs halbwegs kennen, nicht besonders glücklich.
Mein Meersdonk-1632S ist aus einem ausreichend zerlumpten Siku-Modell mit sicher erfüllter Spielzeug-Vergangenheit entstanden. Modell, Versand und benötigte Farbe schlugen mit etwa 10 EUR zu Buche.
Das kleine Bild zeigt ein besser erhaltenes Exemplar und den Umbau (der originale aus meiner Jugend sieht eher aus wie die Umbaubasis, wird aber natürlich original erhalten).
Als erstes wurde das Fahrwerk der Siku-Zugmaschine zersägt, um eine zweiachsige Zugmaschine zu bekommen. Eine hereingefeilte Stufe zur Überlappung, Zweikomponentenkleber und eine Aushärtung im Backofen sollten für ein stabiles Chassis sorgen.
Die Siku-Räder der Nach-Einzelreifen-Ära sind ja nicht so der Hit. Zumindest die vorderen kann man schon etwas schmäler feilen, um den Unterschied zur Zwillingsbereifung hinten anzudeuten.
Außerdem, weiße Felgen? Nee… Irgendwo war noch ein Humbrol-Döschen mit grottenschlecht deckendem Dunkelrot, mit dem ließen sich die weiß-schwarzen Räder ganz gut einfärben und trotzdem noch die Felge erkennen.
Eine neue Windschutzscheibe aus Klarsichtfolie, vernünftige Spiegel aus Messingresten, den Ansaugstutzen für den Luftfilter, Spiegellöcher verschließen und die Sicken unter dem hinteren Fenster wegfeilen. Beschilderung und Sonnenblende fehlen noch.
Der Auflieger hatte ja eh keine Spriegel und Plane mehr, also kam ein Unterkonstrukt aus Abfallkarton drunter.
Die Plane schließlich fand sich in der Isolierschicht einer WalMart-Thermostüte. Ließ sich mit Pattex gut kleben, lackieren und läßt die Struktur des Aufbaus noch erkennen.
Auftanken und los geht’s. Hier sieht man, daß natürlich auch der Siku-Auflieger über die seltsamen Klappstützen verfügt, die in der Realität noch keiner gesehen hat.
Und auf geht’s zur ersten Begegnung mit der marokkanischen Polizei.
-„Monsieur Meersdonk, nous avons pris un photo. Ca montre que vous avez doublé un camion dans la zone de vitesse limitée.“
--„Neenee, Herr Wachtmeister, da saß keiner in dem Saviem“
-„Pardon Monsieur, je ne vous comprends pas“
--„Äh, Monsieur maître d’attention. Personne dans la camion, oui?“
-„Monsiuer, ils nous faut vous prendre au commissariat.“
Tja, und so geht Franz in den marokkanischen Bau und wartet drauf, daß Günther sich was einfallen läßt….
(Saviem-Renault mit der auch von MAN verwendeten Kabine natürlich von Majorette)
Schönen Gruß
Hans-Christian