Straßenbahnen sind ein feines Verkehrsmittel, doch wenn es auf andere Verkehrsteilnehmer trifft kann das verdammt wehtun. Wir haben seitens der Feuerwehr in Düsseldorf daher eine enge Cooperation im Schadensmanagement mit der Rheinbahn und so ergibt sich, dass nahezu alle Kräfte der Berufsfeuerwehr sich jährlich Aus- und Weiterbilden müssen. Alleine die Tatsache das es immer wieder Veränderungen an Fahrzeugen und Strecken gibt macht das nötig. So lag es nahe, dass im diesjährigen Übungsrythmus die erst im Februar eingeweihte "Wehrhahnlinie" beübt wurde. Mein "Turn" war dann diese Woche und endete letzte Nacht in der betriebsfreien Zeit im Tunnel im Rahmen einer scharfen Übung.
Zunächst wird aber Vormittags auf einem Betriebshof in aller Ruhe jede Möglichkeit des anhebens der Straßenbahnen geübt. Der Stadtbahntyp NF8U ist den Kollegen dabei bestens bekannt. Für jede Hebevariante exestiert eine bebilderte Karte, welche die Arbeitsschritte aufzeigt.
Anschließend tauscht man sich aus und bekommt noch viel Wissen um die Technik einer Bahn erklärt. Auch das Erden, Notentriegeln der Türen und senken der Stromabnehmer wird geübt um dann in einer nächtlichen Übung eine simulierte Lage auf einer echten Strecke abzuarbeiten.
Das für den Außenstehenden als vielleicht markaber wirkende Szenario, war eine Person (dargestellt mittels eines "Dummy") die im U-Bahnhof von einem einfahrenden Zug erfasst wurde und sich unter dem ersten Drehgestell befand.
Nachdem eintreffen am Schadensort wird zunächst die Bahn gesichert, die Strecke frei gemeldet, die Fahrleitung geerdet und der Fahrer betreut. Dann beginnt auch schon die technische Rettung der Person, indem Verkleidungsteile der Front entfernt werden und das Heben der Bahn vorbereitet wird. Wenn der Betroffene unter der Bahn dann durch den Rettungsdienst stabilisiert worden ist (hier redet man von der medizinischen Rettung), wird die Bahn gehoben und der Verunfallte befreit.
Zum Schluß gibt es eine faire Manöverkritik und man packt zusammen. Es war zwar alles nur eine Übung, doch die Realität und der echte Einsatz mit einem Verunfallten ist leider ein sehr häufiges Ereignis. Mit dem Wissen aus der Übung im Gepäck ist man dann zumindest fachlich gut gerüstet.
Ich hoffe dieser kleine Einblick in die unschönen Momente des Schienenverkehrs hat euch trotzdem gefallen.
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
Hallo Norbet, schön das du uns mal diese Einblicke, in den technischen Ablauf, gegeben hast. Man sieht ja sonst nur, wie bei mir im Umfeld F oder DA Unfallbilder.