Am Wochenende war bei mir wieder mal "Zugwechsel" angesagt – d.h. die Modelle auf meinen "Ausstellungsgleisen" wurden ausgetauscht. So kam unter anderem wieder mal die Ae 3/6 zum Einsatz, zusammen mit ein paar "stilechten" Güterwagen (z.T. noch mit Bremserhäuschen). Der Zusammenstellung gefiel mir gut, so dass ich gleich ein paar Fotos gemacht habe. Unter anderem auch dieses von unten Aufgenommene:
Diese Perspektive ist bei Fotos von Originalzügen oft anzutreffen, da ja die "Augenhöhe" des Fotografierenden i.d.R. wesentlich niedriger ist als die Lok. Zudem sieht die Lok aus dieser Perspektive auch richtig "mächtig" aus. Wie auch immer – finde das Bild gelungen. Hier noch in s/w:
Und damit es sich auch gelohnt hat, dafür einen eigenen Beitrag zu eröffnen, noch etwas Info : Die 114 Ae 3/6 I (es gab insgesamt 3 Ae 3/6-Serien, die bis auf die Achsfolge 2'Co1' alle eine unterschiedliche Konstruktion und auch ein anderes Aussehen hatten) wurde zwischen 1921 und 1929 in Betrieb genommen. Die letzten Exemplare wurden erst 1994(!) ausgemustert. Damit ist die Ae 3/6 I die Lokserie der SBB welche am längsten im planmässigen Einsatz war. Die Leistung betrug bis zu 2150 PS, die Höchstgeschwindigkeit zuerst 90, dann 100 und das zweite Baulos (zu der auch das LIMA-Modell mit der Nr. 10698 gehört) wurde 1935 gar für immerhin 110 km/h umgerüstet. Damit war die Ae 3/6 I zumindest bis zum Erscheinen der Re 4/4' Ende der 1940er die SBB-Schnellzuglok schlechthin. Interessant ist auch die "doppelt asymmetrische" Bauweise der Ae 3/6 I: Weder "vorne" und "hinten" noch "links" und "rechts" sind gleich. Das Bild oben zeigt die Front mit einer Laufachse aber längeren(!) Schnauze und die Seite mit den Antrieben (auf der anderen Seite sind anstelle der Antriebe Ölkühler montiert, die jedoch optisch weniger attraktiv sind…. ). Das LIMA-Modell gibt das Vorbild ausgezeichnet wieder und weist eine für die damalige LIMA-Zeit erstaunliche Detaillierung auf. So ist z.B. der Dachgarten als aufwändiges, eigens für dieses Modell hergestelltes Kunststoffteil ausgeführt – d.h. nix mit "Wäscheleine" und Standardisolatoren. Da soll noch einer sagen, LIMA hätte in der zweiten Hälfte der 1970er keine aufwändigen Modelle rausgebracht (die Ae 3/6 kam ca. 1978 auf dem Markt). Da das Modell um etwa 25% teuerer als z.B. die Re 4/4' und daher auch nicht "startpackungstauglich" war, wurden entsprechend weniger Ae 3/6 verkauft als etwa Ae 6/6 (die vermutlich meistverkauft LIMA-Lok in der Schweiz). Trotzdem ist das Modell öfters anzutreffen und oft auch erstaunlicherweise kaum teurer als wesentlich einfachere Modelle aus der damaligen Zeit . M.E. auf jeden Fall ein lohnender Kauf! Noch was: Die braune LIMA-Ae3/6 hat eigentlich einen schwarzen "Unterbau". Der Graue, wie ihn meine Lok hat, gehört eigentlich zur grünen Ausführung. Vermutlich hat da der Vorbesitzer meiner Lok (deren Zustand gut aber – bis auf das Gehäuse – nicht perfekt ist) mal das Gehäuse getauscht und anstelle des Grünen ein Braunes verwendet….