Im Verlauf des Neubaus eines Faller B- 112 Bahnhof Schauinsland ist mir oben angeführte Fragestellung durch den Kopf gegangen. Die auf dem Karton abgebildeen Reklameschriften sind dem Bausatz nicht beigefügt, finden sich jedoch in der Packung Faller 922. Einige Versuche der Vergangenheit brachten nur sporadisch und zufällig gute Ergebnisse- meistens sind die Schiebebilder nach dem anlösen in der Wasserschale einfach in etliche Teile zerfallen und ließen sich deshalb nicht mehr am Stück auf das Werkstück verschieben. Ob ich es nicht richtig gemacht habe oder ob das Material überaltert war?- Oder beides? Wer hat Erfahrung damit?
Fragen: 1. Wie werden Wasserschiebebilder vorschriftsmäßig verwendet? 2. Gibt es Möglichkeiten, das Zerfallen überalterter Schiebebilder während dem Wässerungsvorgang zu vermeiden?
das Problem ist mir bekannt. Prinzipiell gibt es Decals, die funktionieren nach 50 Jahren noch und dann gibt es welche, die sind schon nach 20 Jahren im Eimer.
Grundsätzlich gilt: Ausprobieren!
Von der Fa. Microscale gibt es den "Liquid Decal Film". Den pinselt man auf die Decals VOR dem Ablösen auf. Der Film hat eine verstärkende Wirkung. Das Ablösen dauert dann etwas länger, aber die Decals sind verstärkt. Es funktioniert aber nicht immer. Wenn der Trägerfilm schon zu stark degeneriert ist, dann hilft auch Microscale nicht mehr.
Deinen Tip werde ich versuchen. Ich habe je erforderlichen Decal 2 Versuche. Ich habe das Mittel bestellt und werde es zunächst mit dem neueren Wasserschiebebild zuerst versuchen. Es wird immer wieder vergessen, wie wertvoll der Erfahrungsaustausch in diesem Forum ist. VIELEN DANK für deinen Tipp!
Auch ich kenne das Problem. Sinnvoller ist es wahrscheinlich aber die Originale nur zu scannen und sich neue auf Decals auf neuer Folie zu machen. So bleibt Kulturgut erhalten, eine originale Vorlage in Personalunion dto. und Du hast garantiert bessere Erfolgschancen bei der Verarbeitung. Die Kosten würde ich durch zu suchende Trittbrettfahrer versuchen wieder herein zu bekommen...... In Zeiten von PC und Co alles keine Zauberei mehr. Nur als gut gemeinten Tipp......
ich will Trittbrettfahren Finde ich eine super Idee, die Decals nachzufertigen. Mit den Gardinenbögen mache ich es bei meinen Restaurierungen auch immer so.
Schöne Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
Ich wäre bei alten Wasserschiebebildern (alt ist bei mir ab 5 Jahre) immer sehr vorsichtig.
Mein Schockerlebnis sitzt tief: In Unkenntnis in der Sturm- und Drang-Zeit Schiebebild gewässert und es löste sich in tausende kleinste Partikel auf. Stöpsel im Waschbecken gezogen und das Kulturgut wanderte gen Klärwerk. Die Trägerfolie hatte sich verhärtet und war in mikrofeine Teilchen zerlegt. Insgesamt sah das wunderbar aus. Ich hätte es mit der Lupe vielleicht erkennen können.
Also: in jedem Fall erst einen Superscan machen.
Die Idee zuvor eine neue Trägerschicht über die alte zu ziehen könnte funktionieren. Denn der alte Kleber ist ja noch da. Aber damit wird das Schiebebild ja nochmals dicker als zuvor.
Ich würde immer zu Neuanfertiugungen tendieren. Man kann in der Bildbearbeitung den Antikton mit Gelbstich nachbauen, wenn es die Vorlage nicht hergibt oder man verschieden "gealtere" Bilder haben möächte.
Liebe Leute, ich kann euch von einem Kollegen hier im Ort berichten: Der Gute hat so ziemlich alles versucht, was da so empfohlen wird. Nix gelang -es waren übrigens Vorkriegs/Nachkriegs-Märklin-Schiebebilder für 0 und 00/H0. Zerstört wurden bei den Versuchen etliche Originale. Allein die Übertragung auf modere Fertigungsart war dann gelungen. Und zwar einwandfrei und ohne weitere Probleme. Schöne Grüße aus Hessen Blech
oh ja, da würde auch gerne auf dem Trittbrett mitfahren. Ich kann sowas leider nicht, scan, hochauflösend, drucken auf Abziehbildfolie usw. Aber ich habe daheim noch wunderbare AZB eines Spielwarenhändlers, der damit seine Ware personifiziert hat. Eines habe ich schon vor langem zerstört, der Rest wurde dann nicht mehr angerührt.
Also, ich wäre dabei. Kosten werden selbstverständlich erstattet.
Gruß Götz
"Der Verzicht auf Nebensächlichkeiten hat verblüffende Natürlichkeit zur Folge" (Friedrich P.)
Ja, wir sollten gemeinsam an die Sache gehen, mir ist dieser Berg technisch auch zu hoch. Die von mir in # 7 genannten 0-Schiebebilder waren nämlich meine... Botho
Grundsätzliches Problem bei Decals erstellen. Es gibt Wasserabziehfolie auf die man mit einem normalen Drucker drucken kann. Einzig, man muss das gedruckte nach dem Druck mit Lack fixieren. Nun kommt das große Aber, was ein Drucker nicht kann ist weiss drucken und viele der Bildchen haben weiße Bestandteile. Ich weiss nicht ob es auch weiße Folie gibt. Also muss mann jemanden finden der die Bilder in einem richtigen Druckverfahren sprich mit Weiss und wasserfest auf die Folie bannen kann.
scannen sollte immer der erste Schritt sein, auch mehrfach mit verschiedenen Einstellungen. Den Scan kann man professionell als Abziehbild drucken lassen.
Wenn das Abziehbild schon optisch den drohenden Zerfall anzeigt und einem der Glanz nicht stört kann man alte Abziehbilder von vorne mit transparentem und dokumentenechtem Klebeband fixieren. Dann kann nichts mehr zerbröseln. Immer zu beachten sind diese Hinweise :
Ausschneiden : Abziehbilder sind immer größer als das eigentliche Motiv. Dadurch werden Einstellungsprobleme beim Drucken umgangen. Dieser Rand sollte vor der Benutzung sauber weggeschnitten werden. Ideal ist es wenn man es schafft nur das Abziehbild mit einem Messer sauber zu ritzen und die Trägerfolie auf einer Seite etwas größer ausgeschnitten wird um einen Anfasser für Finger oder Pinzette zu haben. Mit einer Haushaltsschere schief in das Bild zu schneiden ist zwar sehr verbreitet aber grundsätzlich nicht zielführend.
Wässern : Wässern heißt nicht dass man das Abziehbild in ein Glas wirft und wartet bis sich der Kleber ins Wasser verdünnisiert oder sich das Abziehbild von der Trägerfolie gelöst hat. Wässern heißt, dass das Teil in Wasser getaucht wird und dann außerhalb des Glases einweicht. Dann bleibt der Kleber nämlich auf der Abziehbildrückseite.
Anbringen : Statt das Teil mit zittrigen Pranken zu zerreißen kann man das Abziehbild mit der Pinzette halten und mit einem Pinsel oder Wattestäbchen vom Trägermaterial auf das Objekt verschieben.
Weichmacher : Dieser sorgt für ein besseres Anliegen auf dem Untergrund und bei Vertiefungen. Kann man für teures Geld kaufen oder selber herstellen (1 Teil Essig, 3 Teile Wasser). Das sollte dann aber kein Balsamico sein. Den Balsamico gibt es sowieso nur damit der Italiener um die Ecke auch noch die braunen Salatblätter verwerten kann ☺ Und der Weichmacher kommt immer nach dem Anbringen per Pinsel auf das Abziehbild und nicht vorher. Vorher wird aber mit einem Stück Küchenkrepp das überflüssige Wasser aufgesaugt !
Geduld : Nach dem Aufbringen kommt das Trocknen. Es wird jetzt nicht mehr herumgefummelt, auch nicht am Abziehbild. Der Weichmacher sorgt nun selbst dafür dass sich das Abziehbild beim Trocknen weiter an den Untergrund anpasst.
Lackieren : Bei rollendem Material, das öfter angefasst wird, sollte man mit Mattlack drübergehen. Falls möglich nicht nur über das Abziehbild sondern über das ganze Objekt. Lackieren heißt nicht dass man den Lack auf das Abziehbild sprüht bis die Rotznasen herunterlaufen. Lackieren beginnt und endet immer außerhalb des zu lackierenden Objektes. Da kann eine Papiermaske nützlich sein wenn nicht das ganze Objekt eingenebelt werden soll.
Charles, schön, deine Auflistung der Arbeitsgänge. Dann lass uns mal mit den Nacharbeiten beginnen. Schöne Freitagsgrüße in den Odenwald -der ja wohl derzeit weder finster noch kalt ist Botho
wir beschäftigen uns schon seit geraumer Zeit mit dem Drucken von Schiebebildern. Man kann zwar einfache Decors mit einem handelsüblichen Laser auf transparent oder weiß drucken, aber die Farben sind nicht sehr kräftig, ggf. gepixelt, und die Decals müssen geeignet versiegelt werden. Kurz: Unschön.
Für ordentliche Ergebnisse kommt man um einen Spezialdrucker nicht umhin, und der ist sehr teuer und lohnt sich i.d.R. nur, wenn man ihn gewerblich nutzt.
Es gibt mittlerweile aber auch Dienstleister, die auf professionellen Druckern nach Vorlage Nassschieber drucken und liefern. Das ist zwar auch nicht billig, aber in jedem Fall besser als auf einem Laser.
Nach vielen Ansätzen bin ich zu dem Entschluss gekommen, es immer erstmal mit den Original-Schiebern zu probieren. Sie sind halt immer noch am schönsten, wenn sie auf dem Objekt aufgebracht sind. Was nützen sie auf dem Papier?
Wow...Charles, das ist doch mal eine Arbeitsanleitung! Speziellen Dank für den exklusiven Weichmacher... Wie auch sicherlich alle Falleraner (insbesondere Botho), werde ich heute Abend darauf einen köstlichen Dornberger aus Rhein-Hessen genießen...
Ein stressfreies Wochenende Euch allen wünscht Hardy
Hier ist ja einiges geschehen... Besonderen Dank an den Autor der detaillierten Anleitung. Selbst für mich als Neuling ist alles klar zu verstehen.
Hier kommt der erste Versuch mit dem Decal- Liquid. Sicherheitshalber an einem nicht einwandfreien Gebäude.
Das fehlende Eckchen oben rechts ist ein Montagefehler, es ist beim Abschieben umgeknickt. Ich habe im Leben noch keine 10 Schiebebilder verwendet. Die Handhabung fällt mir sehr schwer.
Versuch Nr. 2, diesmal deutlich kleiner und damit besser auszurichten.
Also mit den Schiebebildern (ca 60er Jahre, recht dickes Material, stark ausgetrocknet und deutlich vergilbt, ausserdem wohl mal feucht geworden, weil das Schutzpapier teilweise auf der Vorlage angeklebt war) funktioniert es mit Hilfe des Decal Fluid ohne das sich die Motive zerlegen. Wie schon in der Anleitung von Charles geschrieben, darf das Schiebebild nicht zu lange im Wasserschälchen verbleibe, da es sich sonst zur Vorderseite hin aufrollt.
Auch ich kenne das Problem. Sinnvoller ist es wahrscheinlich aber die Originale nur zu scannen und sich neue auf Decals auf neuer Folie zu machen. So bleibt Kulturgut erhalten, eine originale Vorlage in Personalunion dto. und Du hast garantiert bessere Erfolgschancen bei der Verarbeitung. Die Kosten würde ich durch zu suchende Trittbrettfahrer versuchen wieder herein zu bekommen...... In Zeiten von PC und Co alles keine Zauberei mehr. Nur als gut gemeinten Tipp......
Gruß Wolfgang
Mion moin, schließe mich hier Wolfgang an
Wenn dann eine Replice dann später gibt, würde ich gern ein bis 2 Bogen davon haben bzw. erstehen, damit ich div. Modelle dann ergänzen kann. Lg Roland1967
Bitte macht! Ich kann es nicht, da ich weder einen Scanner habe, noch in der Lage bin, Bilddateien im Rechner irgendwie zu verarbeiten. Theoretisch wäre es sinnvoll, die vorhandenen Decals aller Interessenten zentral zu sammeln, wo diese dann eingescannt werden. Die Scans werden dann zum Fachbetrieb geschickt. Aber wer ist in der Praxis bereit, seine Originale an wildfremde Menschen zu schicken und wer ist bereit, die Verantwortung auf sich zu nehmen, die Bilder zu sammeln?
Seid doch mal realistisch oder macht Nägel mit Köppen...
Mein Vorschlag: Ich rufe mal bei der oben genannten Firma an, ob die aus original Vorlagen einfach einige "Abzüge" machen können. Dann sehe ich weiter. Nicht zuletzt hängt es für mich vom Preis ab, ob ich das Risiko eingehe, mehrere Exemplare vorzufinanzieren.
was du schreibst, ist beispielsweise für mich auch ein Risikofaktor. Wenn du von "Marktlücken" sprichst, die am Ende evtl. sogar einen Gewinn erbringen, rufst du unweigerlich Neider auf den Plan. Für mich ist es aufgrund des Urheberrechts selbstverständlich, vorab bei der Firma Faller zu erfragen, ob denen das Recht ist, die Vorlagen zu reproduzieren und dann an Kollegen weiterzugeben. Das ich das nicht umsonst mache, sondern gegen Erstattung meiner Unkosten versteht sich von selbst. Es war hier nicht das Ziel eine Marktlücke zu finden, sondern sich unter Bastlern (gegen Unkostenbeitrag) auszuhelfen. Da ich nicht weiß, ob hier auch Menschen mitlesen, die der Firma Faller enger verbunden sind, würde ich deine Formulierung an deiner Stelle noch einmal überdenken.
Nichts für ungut- aufgrund deines "Herzchens" denke ich, daß dein Beitrag nicht ganz ernst gemeint war, sondern eher der Vorfreude entsprang.
Macht nicht gleich wieder ein Problem draus. Heute ist im Grunde jeder Kopierer ein Scanner. Floran, gehe einfach mal mit einem Datenstick in einen Kopierladen und trage Dein Thema vor. Wenn Du Dir vorher Decalfolie kaufst wirst Du mit fertigen neuen Decals wieder nach Hause gehen. Mehr ist es doch nicht. Farbkopie auf Decalfolie. Die dabei entstehende pdf-Datei lässt Du Dir auf dem Stick abspeichern.