Gekauft habe ich dieses mächtige Diesellok-Modell für ein paar € als Lima-Lokomotive. Für viele Leute ist eben alles Lima, was komplett aus Plastik ist und alles Märklin, was aus Metall und schwer genug ist. Auch dann, wenn gut sichtbar "RSO ATEST Z-74424 Made in Yugoslavia" im Unterboden eingeprägt ist. Mit Hilfe des alten "Internationalen Modellbahnkataloges" habe ich die Lok dann als Mehano T-151 identifizieren können. Über die Bedeutung des Aufdrucks habe ich noch nichts finden können. Vielleicht ein französischer Importeur?
Es scheint bei Mehano ähnlich wie bei Lima gewesen zu sein, denn die Qualität zwischen den einzelnen Loks schwank je nach "Zielland" deutlich. Ein Vergleich mit Bildern der Originallokomotive zeigte doch, dass die Proportionen und typischen Merkmale (besonders die weit auseinander liegenden Drehgestelle mit eng nebeneinander sitzenden Achsen) für das Alter der Konstruktion (ca. 70er Jahre) gut getroffen wurden. Über manch ein US oder DB-Modell dieses Herstellers würde ich das so nicht sagen.
Beim Auspacken war ich sehr erstaunt, denn beide Drehgestelle sehen so aus und lassen sich um 360 Grad drehen. Wie soll diese Lok also fahren?
Des Rätsels Lösung ist diese Konstruktion:
Der Motor sieht robust und wartungsfreundlich aus und erinnert etwas an den Permamotor von Trix. Ebenso wie die Trix-Loks kann bei dieser Konstruktion ein Auslauf natürlich nicht vorhanden sein. Ansonsten hat mich der Probelauf aber durchaus überzeugt. Die Lok wirkt kraftvoll mit einem zwar relativ lauten aber angenehm-gleichmäßigen Lauf. Eben wieder ähnlich einer alten Trix-Express Lok. Leider kann ich magels Gleichstromanlage die Zugkraft der Lok nicht austesten. Vielleicht baue ich sie ja noch auf AC-Digital um und schaue dann mal, wie sie mit meinen 5-6 SNCF-Schnellzugwagen von Märklin und Piko oder einem Zwei-Meter-Güterzug zu Recht kommt. Ich bin da guter Dinge, so dass sich der Umbau durchaus lohnen könnte.
Von meinem ursprünglichen Plan, die Lok wieder zu verkaufen, bin ich jedenfalls ganz weit abgerückt.
Muss ich noch eine Antriebsachse "umdrehen", damit auf beiden Seiten ein Haftreifen sitzt? Schließlich ist das sonst immer so. Vielleicht kann mir dazu ja jemand hier einen Tipp geben.
Inzwischen habe ich die Lok tatsächlich für meine K-Gleis Anlage fahrtauglich gemacht (einen Schleifer und einen günstigen lastgeregelten Decoder eingebaut). Bei Bedarf ließe ich das alles auch wieder zurück bauen. Das dürfte aber nicht nötig sein, da es für dieses Modell keinen Sammlermarkt gibt und wohl auch nie geben wird.
So konnte ich jetzt die Zugkraft testen. Ich habe es auf Verdacht mit einem Zug aus 6 beleuchteten Märklin 24cm-Blechwagen mit insgesamt 3 Schleifern versucht. Dazu eine mäßige Steigung (ca. 2-3% im 36cm Radius). Eigentlich fahre ich solche Züge nur mit Märklin oder Piko Hobby/Expert Loks. Meine 70000 schleuderte etwas, hat es aber tatsächlich geschafft. Ein Wechsel der Haftreifen hat dann auch diese Probleme beseitigt. Dazu gibt es noch ein Fahrgeräusch, dass meine Märklin-Soundloks blaß aussehen lässt und etwas an Trix-Express Modelle erinnert (bei der Konstruktion ist das ja auch nicht verwunderlich).
Inzwischen muss ich mich auf meiner Digital-Anlage entscheiden. Entweder ich fahre nur aktuelle Modelle, damit ich die wenigen Sound-Loks auch hören kann oder meine älteren umgebauten Modelle.
Sehr schade finde ich, dass es nach meinen Informationen wohl außer diesem Modell kein weiteres für mich passendes RSO-Mehano Modell mit diesem Konstruktionsprinzip gibt. Gefunden habe ich nur die bekannte V160 Lollo (deren Gehäuse mit anderem Fahrgestell gab es in TEE-Lackierung noch vor ein paar Jahren bei Aldi) und US-Modelle. Aber immerhin: Eines ist besser als gar keins!