Gestern war ja in ganz Deutschland Tag des offenen Denkmals. Ich habe diese Gelegenheit genutzt und habe einen Ausflug nach Murnau gemacht. Dort steht vor dem Bahnhof die E69 04 und ist seit 2004 auch in der amtlichen Denkmalsliste eingetragen. Eine kleine Gruppe von Enthusiasten kümmert sich um den Erhalt dieser 1901 in Dienst gestellten Lok. Ganz vorne dabei ist Bernd Mühlstrasser, der wohl als DER Experte der 69er in Deutschland gelten darf. Es gibt wohl niemanden, der soviele Geschichten und Anekdoten rund um diese Maschinen und deren Betrieb kennt, wie er. Ein sehr sympatischer Mensch. Jeder Besucher an diesem Sonntag wurde persönlich angesprochen und erhielt seine "individuelle" Führung zur Maschine. Zu dem Denkmalensemble gehören auch noch ein bayerisches Flügelsignal sowie ein orginaler Oberleitungsmast der Lokalbahnstrecke von Murnau nach Oberammergau.
Die Technik dieser kleinen aber sehr zuverlässigen Maschine ist relativ simpel. Wenn man in die Vorbauten hineinschaut, dann ist das fast wie im Motorraum eines Golf 1: Ein kleines Aggregat, ansonsten viel Platz...
Bernd (im roten Poloshirt) beim Fachsimpeln
Ein paar Details:
Auch der Führerstand ist recht übersichtlich: Fahrstufenregler, Richtungsschalter, Spannung, 2x Motorstrom
Blick aus dem "Cockpit" mit Tacho. ( Man beachte die Höchstgeschwindigkeit! )
Fazit: der Ausflug hat sich wirklich gelohnt. Nette und engagierte Menschen kennengelernt und viele interessante Geschichten gehört.
Ich hatte schon einen Zwischenstop beim nächsten Mittenwaldtörn vorgesehen; nachdem ich beim SEV neulich die Lok im Vorbeifahren aus dem Bus erspäht hatte (Fahrt bis Uffing am Ententeich). Auch wenn bei meinen vielen Aufenthalten in Oberammergau keine E 69 mehr im Einastz war, sondern E 41. Aber da gab es in O'gau ja auch noch einen Bahnhof.
Der Halt hat sich ja nun erledigt. Vor allem, da ich gewiß keine Fotos vom Führerstand hätte machen können...