Hallo, grüßt Euch !
Endlich ist mal wieder etwas in meiner Werkstatt fertig geworden und wie versprochen,
zeige ich Euch mit nachfolgenden Bildern was ich so im vergangenen Jahr unterm
Messer hatte . Nur um es direkt zu sagen, keiner der Wagen war in einem sammelwürdigen
Zustand. Vielmehr fehlten auch oft die bekannten Applikationen ,wie Tritte, Dächer, Bühnengeländer
o.Ä. Korrosion und starke Lackverluste incl. Auch verändere ich die Wagen bei Totalrestauration bewußt,
a) um andere Varianten zu erhalten und b) mich klar von "Fälschern " zu distanzieren.
Die Beschriftungen stammen alle ausschließlich aus unserem Hause und wurden von meinem Sohn in
enger Zusammenarbeit mit "das Chef" umgesetzt. Wer da auch Gelüste bekommt, darf sich gerne melden.
So und nun geht`s dann mal endlich los:
In Fortsetzung vom Seefische , Mineralwasser und Junkerswagen & Co. (Ihr erinnert Euch an den Threat Statt PLM usw...)
haben wir eingedenk des alten Fleischmann Spur 0 Wagens zwei verschiedene REICHELBRÄU Logos erstellt.
Basis wie immer "Lackschrottwagen" von Märklin . Abgebeizt, entrostet, neu lackiert, und mit Abziehbildern versehen.
In Reminiszenz an die Familie meiner Mutter entstand der Piedboeuf Bierwagen auf Basis einer verunglückten Seefische-
Restauration.....auch das passiert. Wagenkasten neu lackiert, liniert und mit Abziebildern beschriftet.
Im Hinblick auf die belgische Herkunft habe ich das Spitzdach des Bremserhäuschens gegen ein Rundes getauscht.
Der Dortmunder Union entstand auch aus einem 1988 Märklin Kühlwagen, der wohl im Kinderzimmer auf dem Boden
einem " Hans Kuck in die Luft" nicht ausweichen konnte und zertreten wurde. Zwar ist der Wagen mit Abstrichen
der Tinplatevereinfachungen vorbildgerecht, aber auch wegen des (Udo ich hab´s mir gemerkt) Nachkriegslogos
und dem für Märklin Tinplate Freunde niedrigen Bremshäuschen gewöhnungsbedürftig . Aber mir gefällt er trotzdem und lockert das
doch sonst uniforme Zugbild auf.
Der kleine 19941 Kesselwagen stammt aus dem Hause Y in Erfurt und kam in einem sehr
traurigen Zustand via Ebay bei uns an. Der Wagen wurde wohl, wie so häufig , mit
gefülltem Kessel eingelagert. Auf der Seite liegend rostete er so jahrelang hin,
bis das Wasser durch die sich bildende Lochreihe endlich den Weg ins Frei fand........
Ab in Natronlauge, abgewaschen, mit der Flamme komplett zerlegt und mit neu
gefertigtem Mantel neu zusammengelötet und neu lackiert. Nach dem Motto
wasch mich, aber mach mich nicht nass entstand in Anlehnung an die alte
Petroleum Beschriftung der neue Schriftzug BENZOL.
Der große Kesselwagen 1954 war zwar technisch im Kessel O.K., aber das Bühnengeländer,
die Aufstiegsleiter und die Tritte fehlten (waren abgebrochen). Da auch der Lack schlecht war
(und er auch nur im "seltenen" Shell-Design daher kam). Neulack und wie oben als B E N Z O L.
Die Weinwagen sind alle drei Neu und Umbauten und sind der Auftakt zu einem Weinwagenzug.
Teile für weitere drei sind noch im Fundus,
Der alte 2994 war in einem sehr schlechten Zustand, massive Unterrostungen, und der Lack rissig und
mit vielen Verluststellen. Man hätte ihn vielleicht konservieren können, aber schön wäre er dadurch
trotzdem nicht geworden. Die Sammler mögen mir verzeihen. ..... Ihr ahnt es schon, auch er durfte
in der Natronlauge baden. Und dann sah ich das es gut war. ein Rostklumpen pur !
Komplett auseinander gelötet, und das waren die einzige Stellen wo noch Zinn drauf und dran war.
Erst in Tauchentroster vom gröbsten befreit,anschließend mit Kolben und Flamme , Lötpaste, Lötdraht,
Dachrinnenflußmittel (Salzsäure pur) und viel Geduld und Spucke alles neu verzinnt.
Wer das mal gemacht hat weiß was das für eine Sch......arbeit ist.
Anschließend das Vehikel neu zusammengelötet, aber mit einem aber gravierenden Unterschied.
Märklin hat bei den ersten Weinwagen die Fässer auf die Böcke und somit am Fahrwerk festgelötet.
Das ist Mist im Hinblick auf die anschließende Lackierung. Das haben die selbst gemerkt und später die Fässer zum
anschrauben gemacht. Ich habe hin und her überlegt wie man ohne bohren und löten die Fässer befestigt.
Ganz einfach, wie beim Vorbild auch, mit Spannbändern. Wegen der Achsaufhängung musste ich da etwas tricksen.
schaut es Euch an, ganz simpel und nur gespannt durch umbiegen, nix gelötet oder geklebt !
Der kleine Wagen (auf Basis des 1976) mit dem einen Fass war eine Ruine von Lankes,
da habe ich ein etwas breiteres und längeres neues Fahrwerk gestrickt.
Die Bauchbinde habe ich in Anlehnung an den 2994 angebracht und
wenn schon Rüdesheim, warum nicht Asbach !
Passend zu den anderen Wagen im Märklin 20´er Jahre Outfit und anderer Nummer.
Der "Modell" Weinwagen ist ein Nachbau des Spur 0 Wagens aber mit verändertem Achsstand und im Livree
des Spur 1 Wagens 1940 mit geänderter Wagennummer. Bremshäuschen und Fahrwerkteile von Herschmann,
Die Fässer stammen via Ebay aus Göppingen.
Ähnlich simpel entstand der Braunkohlenstaubwagen. Ein Selbstbau aus alten Tagen wurde zerlegt. Das Vollmessingbremserhäuschen
und der Messingprofilrahmen wurden eingelagert. Mit Herschmann Teilen entstand ein Nachbau Kohlenstaubwagen.
Als letztes möchte ich Euch dann noch den kleinen Kranwagen 1858 zeigen, der "nur" neu lackiert wurde.
Sicherlich habt Ihr Euch gewundert, das die Wagen alle so komische Radsätze haben. Das war ein langer Denkprozess.
Wie Ihr vielleicht noch wisst bin ich kein klassische Tinplater, sondern mache auch Neue 1 und der Junior im Garten LGB.
Da kamen mir die per Zufall entdeckten Bachmann Radsätze gerade recht. Sie sind isoliert, haben NEM Spurkränze und
polierte Achsstummel. Man tauscht die Achsen, fertig . Die Blechradsätze gibts natürlich auch noch. Eine ganze Kiste voll !
Also nix verloren..........
Und hier noch mal die schrägen Vögel aus dem Statt PLM... Thread
Übrigens sind die Farben zwar sehr leuchtend, aber nicht so knallig wie auf den Bilden, die Belichtung ist auch nicht optimal,
aber mit mediterraner Beleuchtung ist man in diesen Breiten schonmal etwas überfordert. Trotzdem Viel Spass beim schauen !
Bis Bald
Wolfgang