Heute habe ich den Tag für eine vor gut dreissig Jahren in der Fahrschule als "Überlandfahrt" titulierte Angelegenheit genutzt. Das bedeutet, man setzt sich ins Auto, fährt ziellos über Land (daher die Bezeichnung) und kommt am Ende in Düren raus. Man kommt immer in Düren raus. Weil Düren halt die Metrople inmitten der Sinnlosigkeit von Äckern, Feldern und Kühen ist, quasi in der vom Stadtkern aus gesehenen Reihenfolge: Stadt - Ortsschild - Feld, Bauerhof, Kühe. Sofort, ohne Übergang. Also sowas wie Berlin sozusagen, nur halt im Westen und nicht ganz so… Für den, der es nicht kennt.
An der alten Kölner Landstraße befindet sich das Depot der Dürener Kreisbahn mit der Bushalle, Werkstatt, dem Straßenverkehrsamt und eingen leider sehr blickdicht eingezäunten Abstellgleisen. Ich dachte erst das hier wäre die alte V35 der Jülicher Kreisbahn, aber es handelt sich um die "V32.01" von "railogic". Was daran logisch sein soll fragt sich. Dahinter die V104 der Rurtalbahn und ein Regiosprinter.
Der Hauptbahnhof. Hier ist mächtig umgebaut worden vor zehn Jahren und ehrlich gesagt: ich war seitdem nicht mehr richtig hier. Als hier noch die Oostender Schnellzüge hielten bin ich öfter mal dagewesen um die belgischen Lokomotiven zu fotografieren, danach nicht mehr. Regiosprinter? Junge Junge… Jedenfalls endet hier die S-Bahn von Hennef über Köln und gleich neben dem am Karfreitag gähnend leeren Park&Ride Platz stehen die abgestellten S-Bahnzüge.
Der Hausbahnsteig, Gleis1 ist verkürzt und verbundpflasterisiert worden, hier kommt ein Güterzug mit E 186 123 vorbei.
Immer noch vorhanden: die Rangierdrehscheibe, kein Gleis führt mehr hin, aber sie steht unter Denkmalschutz und wird gerade wieder von Freiwilligen restauriert, das war vor fünfzehn Jahren auch schon so, da hatte sie noch Gleisanschluß allerdings. Danach kamen die Graffitisprayer und Scheibeneinschläger und jetzt wieder die Freiwilligen - und so weiter, immer derselbe Kreislauf.
Hier die Regiosprinter der Rurtalbahn, man mag es nicht glauben und hätte es ihnen auch nicht zugetraut aber die sind bereits zwanzig Jahre alt. Im März 1995 wurde der erste an die Dürener Kreisbahn ausgeliefert.
Crossrail 185 592-3 in Richtung Köln. Die durchgehenden Züge in Richtung Köln nehmen Gleis 2, Züge in Richtung Aachen donnern am Bahnsteig vorbei.
Wie der Thalys nach Paris beispielsweise.
Der Regiosprinter aus Jülich ist angekommen. Von Düren führen Nebenstrecken nach Jülich, Euskirchen und Heimbach. Die Strecke nach Bedburg/Neuss ist der Braunkohle zum Opfer gefallen.
Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz, eröffnet am 15.April 1875.
Hier in der Fassade die Wappen von Köln und Elberfeld. Das Empfangsgebäude war ein Gemeinschaftswerk der Rheinischen und der Bergisch-Märkischen Eisenbahn, deshalb…