Hallo, welcher käufliche Lack ähnelt dem Märklin Lack der 30er Jahre ?
Ich möchte eine einfache aus Messing oder Blech noch anzufertigende Verlängerung eines Bahnsteigs anstreichen. Auch wenn die Farbe nicht so ganz stimmt sollte sie doch einen ähnlichen (seidenmatt -??? ) Glanz haben. Die Revell - Farben scheinen mir entweder zu matt oder zu glänzend zu sein. Es soll Restauratoren geben, die FA´s gut "austupfen" können. Was für Farben nehmen die wohl ? Nitro ? Acryl ? Wasserlöslich ? Was nehmen die Replicahersteller ? Und dann noch: wo kriegt man solche Farben (oder anders ausgedrückt: wo kriegen die "Fälscher" ihre Farben her ) ? Grüße Gert
Gert - von was redest du, von Spur 0 oder I? Oder von 00? Im ersten Fall waren es Spirituslacke -auch beim Klarlack (Kopal). Im zweiten Fall kannst du von Nitrolack bei Loks ausgehen -aber (bei Gebäuden z.B.) es gab auch anfangs noch Spirituslackierungen. Oder Litho. Also mal Vorsicht! Schöne Grüße aus Hessen Blech
Farben ergänzen ist ein Problem. Da gehört eine Menge Erfahrung dazu. Und viele Fehlschläge.
Grundsätzlich gilt: Farbergänzungen, Austupfungen usw. nur am Fenster mit sonnenstrahlfreiem Tageslicht. Und selbst, wenn du das perfekt hinbekommen hast und das Auge (fast) nichts entdecken kann: Wenn du ein Bild davon machst, kann es sein, dass die ausgebesserten Stelle sichtbar werden wie eine Fast auf dem Auge.
Zum Ausbessern nehme ich einmal die Farben von Revell, aber da wird fleissig gemischt. Ich bau mir auf Alufolie eine richtige Farbpalette auf. Denn die Originalfarbe hat sich im Laufe der Zeit oft unterschiedlich verfärbt. Zum anderen nehme ich Kunstharz-Farben aus der Spraydose, die ich aber erst einmal eine Weile stehen lasse, damit sich das Treibgas verflüchtigt.
Achtung: Kunstharz-Lack und Acryl-Lack aus der Dose vertragen sich meistens nicht und bewirken, dass der Lack sich kräuseln kann.
im wesentlichen bin ich mit Udo - und so manchem Restaurator. Als Grund bzw. Farblacke wird oft Revell Enamel verwendet. Diese organischen Lacke gleichen chemisch den alten Original-Lacken schon sehr. Ein weiterer großer Vorteil ist die verfügbare Farbpalette von Revell, denn Mischen ist unumgänglich. Als Decklack bzw. Klarlack kann man entweder auch Revell verwenden, oder wenn es puristisch zugehen soll, eine dünne Schicht Kopalharzlack. Den muss man sich selbst anrühren, das Kopalharz gibt es beim Künstlerbedarf. Kopalharzlack kann man auch altern (gilben), wenn man den Lack längere Zeit Sonnenlicht aussetzt. Gesprüht wird in allerdünnsten Lagen. Und mit viel Geduld. Eine Anmerkung von Udo ist sehr richtig und wichtig: Je nach Lichtverhältnisse ändert sich die Anpassung. Eine Ausbesserung kann im Sonnenlicht perfekt erscheinen, bei Blitzlicht z.B. von einem Foto sieht es aus, als hätte die Ausbesserung ein 5 jähriger gemacht..... Auch bei mir. Ich orientiere mich aber am Sonnenlicht. Ich bessere nur für meine Modelle aus und die sehe ich nur bei Sonnenlicht.
Hallo, dann lasse ich vom Ausbessern lieber die Finger weg, bei kleineren FA´s soll man sowieso besser die Originalität erhalten und ich werde nochmal genau hinsehen, ob ich Stücke für eine Vollrestauration habe ....
Zurück zu meiner Eigenbau-Bahnsteigverlängerung (einfach ein Metallkasten, auf dem Zubehör stehen soll, mein Bahnhof ist einfach zu kurz.....) :
Bei den Revellfarben habe ich den passenden Farbton, ähnlich einer Märklinbasis, nur in matt oder glänzend gefunden, aber nicht in seidenmatt, was ich glaube, Märklin am nahesten kommt. (Oder täusche ich mich da ? ) Frage: kann man eine matte Farbe nachträglich mit Klarlack überstreichen so daß sie den älteren Märklinglanz bekommt ? Oder sollte ich, wenn die Farbe einigermaßen stimmt, gleich Revell Enamel nehmen ? Es muß ja nicht genau stimmen, sollte nur einigermaßen gut aussehen.....!? Oder muß auf jeden Fall immer ein Klarlack drüber ? Bin dankbar für jeden Tipp ! Grüße Gert
Hallo Gert, ich habe seit vielen Jahren, die Humbrol Enamail verwendet. Ob Du jetzt spritzt, oder als Pinsel, oder... tauchlackiert, mußt Du selber ausprobieren. Für das Finnish habe ich ein Gläßchen Humbrol Emal 2:1 Klar-Mattlack gemischt. Kommt den 50er Jahren sehr nahe. Ich war bisher eigentlich sehr zufrieden. Grüße horst-dieter
wenn Du einen glänzenden Revell-Farbton seidenmatt erhalten willst, dann gibt es zwei Möglichkeiten: - Mische dem glänzenden Farblack etwas matten Klarlack bei - Oder lackiere den glänzenden Farblack mit seidenmatten Klarlack über
Bei Revell musst Du Dir den seidenmatten Klarlack aber selbst mischen, denn es gibt den nur in glänzend oder matt zu kaufen.
Beim Mischen mit dem matten Klarlack sollte dieser in geringen Mengen beigemischt werden (ca. 1:4). Wenn man zuviel Mattlack nimmt, stumpft der Farbton zu stark ab.
wichtig ist vllt das noch: Hat man mit mattem Lack lackiert, kann man mit glänzendem Lack überlackieren, aber der Lack bleibt matt. Ausnahme: Übersprühen mit Klarlack seidenmatt bzw. seidenglanz.
Hat man mit Glanzlack lackiert und ist einem das Ergebnis zu glänzend. kann man folgendes machen: Waschlappen oder ähnliches anfeuchten, Scheuermittel auf den Lappen und vorsichtig über den Glanzlack reiben. Der wird nach und nach seidenmatt.
Schönen Gruß vom Udo, der heute vergeblich versucht hat, einen oliven Ton zu treffen. Nach dem Trocknen entweder zu hell oder zu dunkel. Morgen hole ich mir die Spezial-Packung von Revell mit sechs Döschen Militärfarben. Da muss doch was dabei sein.