Jörg, und ich verstehe das so, dass sich die Originalfarben auch im Laufe der Zeit, materialtechnisch oder durch unterschiedliche Lagerung, ziemlich verändern können. Außerdem sind die Untergründe nicht immer identisch im Material oder in der Struktur. Dann sind bei Faller auch die Farben nicht immer ganz genau identisch, wenn ein Topf erstmal leer war. So ist es meines Erachtens gar kein Problem, wenn es um Farbnuancen geht. So gesehen, ist es gut, wenn man in die Nähe des Originals kommt. Doch was ist heute(!) noch Original? Siehe oben. Und übertreiben muss man das auch alles nicht. Und somit ist bei der Mühle und den anderen Baustellen doch alles okay. Schöne Grüße aus Hessen Blech
du hast es schon richtig verstanden ,danke, gut das du das Dach noch nicht verklebt hast.
Ich finde deine Arbeiten schon immer gut,allerdings hatte ich bedenken bei deiner Farbwahl. Mir ist aber auch bewußt das FALLER eine Reihe von Grüntönen im Laufe der Jahre verwendet hat...Eben ja nach Auflage innerhalb eines Jahrgangs (ich denke aber das da kein System dahinter war).
Mag auch sein,das deine Knipse oder mein Pc die Farben so "grell"wiedergibt .
Gruß Andreas
Modellbahn der 60er Jahre,Werbemittel,Gleispläne,Schauanlagen...und FALLER/Vollmer/WIAD Modelle ; https://gleis3601.tumblr.com/
ja, man fängt an, einen gewissen Ehrgeiz zu entwickeln, was die Farben angeht. Ich orientiere mich (soweit möglich) an den Farbresten im Inneren der Gebäude, die keine Sonne abbekommen haben. Aber es ist nicht ganz trivial, die Farben anzumischen. Blöderweise ändern sie sich auch noch beim Trocknen. Manchmal werden sie heller, manchmal aber auch dunkler (z.B. das dunkelbraun für das Dach ist flüssig viel heller). Die meisten Farbtöne, die Faller verwendet hat, bekomme ich mittlerweile ganz gut hin (ocker, grau, braun und auch das graublau für die Dächer). Aber wie Du schon schreibst, wurden recht verschiedene Grüntöne verwendet, die weit über die von Botho beschriebenen Variationen hinausgingen, während die anderen Farben im großen und ganzen konstant blieben. Vielleicht kann ja das Wissen um die Farben auch bei der zeitliche Einordnung der Modelle helfen...?
Schöne Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
gestern am Feiertag hatte ich mal wieder etwas Zeit zum Basteln. Schon seit einiger Zeit habe ich ein etwas größeres Projekt vor der Brust, dass ich jetzt endlich angehen wollte. Im Frühjahr habe ich in einem Konvolut diesen frühen Bahnhof 103.1 bekommen:
Nicht original, nicht komplett, aber wenigstens brauche ich hier kein schlechtes Gewissen wegen der Restaurierung zu haben Einen Teil des linken Seitenteils habe ich auch:
Als erstes stand natürlich die Demontage des Bahnhofs an:
Durch die verschiedenen Oberflächen war an ein gleichmäßiges Verputzen nicht zu denken, deshalb habe ich die Wände zuerst mit weißer Farbe gestrichen und erst dann mit Grieß verputzt. Die Bodenplatte war zum Glück nur mit Wasserfarbe (!) gestrichen, die sich relativ leicht entfernen ließ:
Hier das Ergebnis nach dem Einsatz eines Topfschwamms und einer Zahnbürste:
Bei den frühen Bahnhöfen wurde die Bodenplatte noch nicht grau gestrichen. Die Dächer habe ich ebenfalls neu gestrichen, das ganze wieder zusammengesetzt und begrünt. Der Zwischenstand heute:
Für das Hauptgebäude fehlt mir noch eine Treppe und ein Fensterladen. Mal sehen, ob ich noch irgendwo eine 102 oder 103.2 Leiche finde, die ich fleddern kann. Die Seitenteile werde ich wohl neu anfertigen müssen. Der Winter steht ja vor der Tür...
Ach ja, bei der Gelegenheit habe ich ein oft fehlendes Teil eingescannt und vervielfältigt:
Schöne Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
ja - auch ich bin beeindruckt von Deiner Restauration. Wenn es Dir mal langweilig werden sollte: auch bei mir ruhen noch etliche Anwärter in den Schachteln.
Freue mich immer wieder, Arbeiten von Dir zu sehen.
Schöne Idee, toll umgesetzt. . Upcycling ist wohl nun auch in der Faller welt angekommen.
Aber der Idee von Götz schließe ich mich auch an. Bei der Schulmauer fehlt noch irgendwie das Tüpfelchen auf dem I. Als Zubehör für ein Diorama würde sich der Wiking-Fahrradständer oder die Schaukel / Sandkasten aus MMM-Serie gut machen.
Animiert durch diesen Thread hatte ich mir auch mal ein altes Faller Gebäude geschnappt, das noch in einer Restkiste dahin gammelte. Fallers Hotel B-219, ein montierter Bausatz in Gemischbauweise. Der Zustand war nicht weltbewegend, zwar teilemäßig halbwegs vollständig, aber schlecht verklebt und sehr simpel ausgestaltet und glücklicherweise hatte der Erbauer es sich erspart mit dieser Spachtelmaße de Wände zu gestalten. Ebenso war das Grün nur der fallertypische Plastikrankenkram der schneller runter war als dran.
Also die Bude erstmal zerlegt. Leider habe ich keine vorher Bilder gemacht, war eine spontane Aktion. Der alte Universalkleber löste sich auch recht gut, somit waren am Ende alle Teile auseinander, ohne eine Bruchstelle. Die Fenster ins Wasser, damit sich die alten knalligen und schief verklebten Gardinen lösten. Danach erstmal alle Wandteile neu verklebt, gespachtelt und das Gebäude mit einer Granulatspachtelmaße von Faller überzogen, den Anbau nur bemalt. Die Fensterbilder wurden gegen Fotokrepp getauscht.
Hier mal ein paar Bilder vom Endergebnis, es müssen nur noch die Hotel/Cafe Schilder wieder dran und das Dach ist noch lose, damit vorher noch zwischen Obergeschoss und Giebel eine weitere Finnpappe eingezogen werden kann, damit bei einer Beleuchtung das Dach nicht mit "glimmt".
Der Putz gefällt mir ganz gut, auch wenn der in Größe und Maßstäblichkeit dem Gries nicht nachkommt. Mit der Begrünung bin ich letztendlich noch nicht so zufrieden, die Acrylfarbe zieht zu sehr in das Sägemehl ein, da muss ich bei Gelegenheit evtl mit Plakatfarbe nochmal ran. Bislang wirkt die Begrünung eher auf dem Niveau alter Vau-Pe Fertigmodelle, aber für ein Erstlingswerk denke ich ok. Bei der nächste Ruine werde ich mich mal an Griesputz herantasten.
für den ersten Versuch finde ich Dein Hotel sehr gelungen! Herzlichen Glückwunsch dazu. Wenn ich Dir noch einen Tipp geben darf: das Dach könntest Du eventuell noch farblich behandeln. Bei Faller wurde meist eine Art Ziegelrot verwendet. Ich finde, das Gebäude gewinnt dadurch noch mehr. Aber letztendlich ist es natürlich Geschmackssache.
Viele Grüße Jörg
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Danke, mal abgesehen von der Grünbemalung finde ich das Resultat auch selbst ganz annehmbar und das soll was heißen. :D An die nachträgliche Dachbemalung habe ich auch schon gedacht, da mal abgesehen von den kleinen Kunststoffdetails alles in matten Farben gehalten ist, stört das Dach ein wenig. Daher hatte mich mal in den Katalogen nachgesehen. Zeitgleich zu B219 gab es das Modell auch noch als Fertighaus, das hätte ich gerne als Orientierung genommen, nur habe ich keine 219 Modellbilder gefunden die ein Fertigmodell in dieser Mischbauweise zeigten. Entweder nur die frühen Modelle, teils noch fast ohne Plastik, oder eben B-Modelle teils in In der Ausbaustufe "Frankenstein". :D
Prima. Besten Dank! Eine Frage: Welche Farben hast Du nochmal für die "Blüten" bei deinen Restaurierungen genommen? War das Plaka- oder eher Lackfarbe?
Ich werde nochmal die Begrünung etwas überarbeiten und dann mal schauen wie das Ergebnis ist. An Blumenkästen habe ich mich bei dem Modell nicht gewagt, zum einen hält die Maße aus Streu und Leim nicht wirklich immer da wo sie soll und zum anderen wäre das dann wohl zuviel des Grünen.
das hier gezeigte Modell ist ein "Original" . Wenn ich restauriere, nehme ich für die Blüten Acrylfarben in hellrot und weiß. Ich habe allerdings noch keine Entsprechung für die pinken Blüten gefunden, die ab und zu auftauchen. Früher gab es passende Tagesleuchtfarben - die habe ich noch nicht wieder gefunden.
Viele Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
dieser Bahnhof 14 (Vorläufer vom Bahnhof Neudorf # 102) fehlte noch in meiner Sammlung. Vor ein paar Tagen wurde einer in der Bucht angeboten. Der Zustand sah bis auf des fehlende Seitendach nicht gar so schlecht aus. Wegen des fehlenden Teils und auch wegen der fehlenden Herstellerbezeichnung, blieb der Preis bei unter 6 € plus Versand. Hier also die Ausgangslage:
Außer dem Dach fehlt auch ein Fensterladen. Der Boden ist leicht Bananenförmig, mit dem "W" -Stempel. Die Dächer sind mit roter Farbe "verschönert". Was ich aber auf den Fotos nicht gesehen hatte, war, dass der gesamte Bahnhof mit weißer Farbe bepinselt ist. Da fällt die Entscheidung für eine Komplettsanierung nicht schwer
Nach der Demontage habe ich zunächst die Dächer gesäubert. Bei der Gelegenheit konnte ich mir auch mal das Material ansehen. Farbe und Haptik sprechen für eine Art Zement. Auf jeden Fall etwas mineralisches. Ein Seitenteil hatte ich noch im Fundus:
Fortsetzung folgt...
Viele Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
weiter geht es mit meinem Bahnhof 14. Zuerst wird das gute Stück komplett demontiert und gesäubert:
Nach dem Verputzen erste Stellprobe:
Den fehlenden Fensterladen und die kaputte Uhr habe ich neu angefertigt. Morgen werde ich mich mal auf die Suche nach einem passenden Material für das Dach machen. Der Gries ist zu fein. Vielleicht passt ja der H0/N Gleisschotter.
Fortsetzung folgt...
Viele Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
super geworden, wirklich klasse. Die Idee mit dem Mohn ist einsame Spitze. Werde ich mir merken. Zusammen mit dem Hartweizengries, den ich immer für den Verputz verwende, hat man so immer eine dekorative Notration im Haus. Man weiss ja nie. Irgendwann, wenn das Essen ausgeht, kann man die Pappperlen dann in die Pfanne hauen. Gruss, Paul