Zitat von *3029* im Beitrag #13
Hallo Fred,
es war schon immer das erklärte Ziel von Fleischmann die perfekte Modellbahn auf den Weg zu bringen,
was zwar ein langer Werdegang war aber letztendlich erreicht wurde.
Die bei der Modellbahn als "allerfeinste Detaillierung" bezeichnete und realisierte Ausführungsqualität ist eindeutig das
Verdienst der Firma Fleischmann.
Dies soll keinesfall die Vorliebe, dem Reiz der "Alten Modellbahnen" zu verfallen, schmälern - im Gegenteil, es sind zwei
sich ergänzende und zusammengehörende Welten.
Viele Grüsse
Hermann
Hallo Hermann, hallo alle,
das war nicht ganz was ich meinte. genaugenommen ist die Anzahl und Grösse der Nieten auch im Neueren Modell auch völlig "falsch", und die E44 kommt von Ferne in echt betrachtet eher glatt und geschweisst daher...fuer mich. Ich kommentierte dass "das sichtbare Vorhandensein von Nieten" im neueren Model gegenueber dem Ursprungsmodell als dann zeitgemässen Ausdruck, wie du selber sagtest, fuer "allerfeinste Detallierung" welches dann zum Verkaufsargument wurde, und auch heute noch ist.
Dabei ist etwas vorlorengegangen, meine ich, und die Diskussionsgrundlage hat sich geändert. Ein weiteres Beispiel ist der oft zitierte Masstab von Fleischmann alt. Angeblich 1:80. Das ist m.E. nach völliger Unsinn. Es ist bestenfalls ein Mischmasstab, aber nie in allen Dimensionen 1:80. Und warum diskutieren wir ueberhaupt den Masstab wenn er zu Erscheinungszeiten der alten Modelle nicht genannt oder eine Rolle spielte? Weil er irgendwann in den mittleren bis späten 60ern, wie die Prämisse "jede Menge Nieten", als Masstab der Detailtreue anfing eine Rolle zu spielen, und wir krampfhaft jetzt versuchen die "alten" Modelle mit neuer Messlatte zu definieren!
Das heisst es geht um völlig unterschiedliche Ausgangspunkte, wenn man akzeptiert, das die Gravur so einer Lok immer eine kuenstlerische Umsetzung der Essenz des Vorbildes ist, evtl unter Beruecksichtigung einer gewissen Markenspecifischen Formsprache aber meistens des Kuenstlers, und nichts weiter. Die absolut masstäbliche Verkleinerung ist völlig sinnlos, da damit ebenjene Essenz verloren geht...mit anderen Worten, der Eindruck einer Lok in 1:1 ist nicht und nie gleich dem Eindruck den man bei einem absolut masstäblichen Modell erlebt.
Ein herrliches Beispiel ist die TT800....kein Mass stimmt, aber es ist definitiv eine 86er oder? Ein anders Beispiel ist die Trix E94, die Kleinbahn E94 und die Lilliput E94....angeblich der gleiche Graveur, und eine daraus folgende verblueffende Ähnlichkeit. Selbst heutzutage, oder Mitte der 90er, als schon alles Masstab schrie, hat man sich an das alte Konzept gehalten. Bei Messingkleinserienmodellen. Eine mir vorliegende NMJ Da giebt das Vorbild fantastisch wieder, genauso wie die Märklin 3018/3030...aber beide sind eigentlich "falsch"...wenn man sich das Nachfolgende Roco Modell anschaut (Achsstand). Das Roco Modell wiederum erscheint irgendwie falschpropertioniert wenn man vor einer richtigen Da, also 1:1, steht.
Bin vielleicht nur ich, aber auch in meinem Job machen wir nur exakt masstäbliche Modelle wenn es um technische Details geht, eigentlich nie wenn es um Eindruck und Ausdruck geht, da spielen ganz andere Faktoren wie Oberflächenbeschaffenheit, Gewicht, Licht etc eine Rolle. Daher war es fuer mich interessant diesen Uebergang zu kommentieren, die Frage ist, um was ging es dann, zu dem Zeitpunkt. Und was war/ ist dann perfekte Modellbahn.
Fuer mich sind die falschen Nieten genauso schön wie die glatten Wände der 1335, und ich stimme Dir völlig zu das es zwei sich ergänzende und zusammengehörende Welten sind. Das ist auch dann fuer mich der Punkt wo die 3011 kollabiert, weder Fisch noch Fleisch, und im Prinzip nur geliebt weil von Märklin. Beide, die obige E44 und die 1335, sowie die Bakelit und Plaste Piko Modelle, sind eindeutige E44, die 3011....naja, das Oberteil ist schön, aber in seiner Gesamtheit kommt man nicht so ohne guten Willen drauf das es eine E44 darstellen soll.
Gruss
Fred