Nabend Leute,
vor einigen Wochen konnte ich mir auf der German Rail in Bremen einen großen Traum erfüllen.
Träume muss man schließlich erfüllen.. man weiß nie ob sie wieder kommen.. oder so ähnlich war das doch.
Im September hatte ich Bodo und Jens auf der Modellbau Osnabrück getroffen, die hatten eine riiiesen Ausstellungsanlage, Spur 0 und 1. Ich war fasziniert.
Ende November besuchte mich dann Jonas aus dem Forum mit seiner Spur 0, und wir bauten die hier auf, dazu satter Röhrensound, man fühlte sich mehr als ein halbes Jahrhundert zurückversetzt.
Und dann kam dieses "blöde" "haben wollen, bitte bitte!!"
Hatte dann "zwischen den Jahren" in den ebay Kleinanzeigen was entdeckt.. au backe.. eine Startpackung, Baujahr 1946, Dampflok mit Tender (Uhrwerksantrieb), drei Personenwagen, Gleisoval, Schlüssel um die Lok aufzuziehen.. das wars. 250€ sollte es kosten.
Ich zu meiner Regierung (Mama und Papa), Antrag gestellt, abgelehnt, O-Ton "Noch eine neue Spurweite, und so viel Geld, das machst Du nicht bevor Du hier ausziehst!"
Traum erstmal auf Jahre geplatzt. Peng.
Aber es kam anders..
Auf der Euromodell in Bremen traf ich Bodo und Jens dann wieder, sie hatten wieder diese riiiiesen Anlage aufgebaut.
Und ich durfte sogar selbst am Regler drehen, und tausende von Euros durch die Gegend fahren..
Und dann sah ich auf einer Ecke der Anlage eine Dampflok mit Tender (Elektroantrieb), einen Postwagen, zwei Personenwagen, und unter der Anlagen eine Kiste mit Gleisen und Trafo liegen.
Ich fragte dann gleich mal was denn damit sei.
Ich erfuhr, das gestern morgen jemand vorbei kam, der den "Kram" koswerden wollte. Botho uind Jens gaben ihm 170€ dafür.
Ich machte mal etwas *liebguck* und fragte Bodo und Jens, ob sie das denn wohl wirklich brauchen würden..
Ich mein.. ich war so ganz ohne meine Regierung da, keine "Aufpasser", Miesmacher und andere Regulierungen...
Und ja, es war abzugeben. 170€ der Preis.
Erstmal haben wir die Lok aufs Gleis gestellt. Und wie die abging! Die "rannte" los wie die Feuerwehr.
Laut Vorbesitzer, der die morgens abgegeben hatte, wurde die Bahn seit den 60ern nicht mehr bewegt. Ein Stecker mit Schutzkontakten war schon dran, passt also in heutige Steckdosen.
Den Trafo haben wir aber vorsichtshalber dort erstmal nicht getestet.
Jedenfalls, ich überlegte lange, und wurde schwach. Hatte aber nicht mal genug Geld mit, musste anschreiben lassen. Hälfte konnte ich zahlen, Rest etwas später per Überweisung.
Nun Bilder...
Von vorne:
Das Doll & Co Firmenzeichen. gefahren wird mit 20V (Wechselstrom) - siehe Aufdruck.
Hier die Getriebeseite.
Das sind mal ordentliche Schleifer. Schon ordentlich abgenutzt.
Mit diesem hier herausschauenden Hebel wechselt man die Fahrrichtung. Hebel raus - vorwärts. Hebel reindrücken - rückwärts. Wo für die zwei Buchsen oben sind weiß ich noch nicht, könnte mir vorstellen, das man daran eine Zugbeleuchtung anschließen kann (?)
Hier der eine Personenwagen. Dieser ist 2x dabei.
Die Kupplungen sind eine ziemliche Wurschtelei. Nix mit Wagen aneinander fahren = eingekuppelt wie in H0 mit der Bügelkuplung. Nene, hier kuppelt man von Hand an.
Nach Abnahme des Daches sieht man noch ein zusätzliches Blech zur Stabilisierung.
Dreht man es um sieht man das: Es ist eindeutig aus Resten gefrickelt. Scheinen "Eingang" Schilder eines Bahnhofs zu sein.
Dann war noch ein Postwagen dabei in schickem grün:
Schiebetüren mit seperat angebrachtem Griff und zum Öffnen:
Nun zu den Gleisen. Die sind genial. Die drei Schienen werden über Stifte verbunden. Die Stifte sind je in einer Schiene fest drin, und werden dann mit der anderen zusammengesteckt.. Die Klammer, unter dem Pin zu sehen, ist aber das geniale..
So sieht es aus wenn zwei Schienen zusammengesteckt sind - hält bombenfest.
Hier die Anschlussschiene.
Zehn Gleise sind dabei. Zwei Geraden und acht Gebogene. Ergibt ein Oval.
Aber irgendwoher muss das ganze "Saft" bekommen.. schaut her.
Typenschild:
Hier der Stecker der dran war. Schon mit Schutzkontakt. Geerdet ist der Trafo aber nicht. Er hat nicht mal eine Buchse, wo man diese anschließen könnte. Das originale Stoffkabel ist sehr gut erhalten. "Ribbelt" nirgendwo auf, ist nicht "matschig" - wie neu!
Bevor ich den Trafo angeschlossen habe, habe ich ihn durchgemessen. Es gab keine Auffälligkeiten.
Das Stoffkabel hat auch keinerlei Anzeichen von Altersschwäche.
Hier einmal der Zug mit "Standlicht".
Und ab die Fahrt!
Eisenbahn bei Nacht!
Übrigens verbraucht der Trafo im Leerlauf 12W. Unter Last (Mittelstellung beim Trafo und fahrender Lok) liegt der verbrauch bei 30W.
Man, bin ich glücklich. Das glaubt ihr gar nicht. Das ich die Lok am ersten Abend nicht mit ins Bett genommen habe.. war auch echt alles .
Mich würde interessieren, wie ich das gute Stück (die Lok) öffnen kann.
Rein interessehalber.
mfg Tim