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Alte Loks Lastgeregelt digitalisieren

#1 von Nostalgiker , 28.01.2013 20:53

Hallo Freunde
Ich möchte Euch von meine erfolgreichen Umbauten (digitalisieren) von meinen zwei Buco Loks berichten da ich mein dass dies den einen oder anderen interessieren könnte da die von mir gewählte Art des Umbaus auch auf andere Lokomotiven angewendet werden kann so zb. altes Märklin Krokodil CCS800, 3015 und Ähnliche und natürlich viele alte Tin-Plate Modelle.
Anfangen möchte ich mit meinen zwei Buco Schwestern von denen die eine ihren Originalmotor behalten durfte, die andere kann sich über einen Faulhabermotor freuen welcher ihr zu exzellenten Fahreigenschaften verhalf und die wirklich sehr leise fährt auch wenn es auf dem Video anders tönt (weshalb auch immer).
Dazu einige Bilder und ein Video.




Die Schwestern


Der Original Motor



Antrieb Fahrwerk




Antrieb Fahrwerk




Antrieb Fahrwerk




Antrieb Fahrwerk




Die Stromabnahme


[Video]http://www.'http://www.youtube.com/watch?v=iA4cpqtBsOo'[/Video]

Mit Faulhaber Motor




Antrieb Fahrwerk




Antrieb Fahrwerk




Antrieb Fahrwerk




Antrieb Fahrwerk




Antrieb Fahrwerk

[Video]'http://www.youtube.com/watch?v=PDiEBTTbxjE'[/Video]



Ein anderes Projekt welches ich mir schon vor einiger Zeit vorgenommen habe ist nun auch zu meiner vollen Zufriedenheit abgeschlossen. Dabei handelt es sich um eine alte HAG Re 4/4 der ersten Serie welche ich ebenfalls geregelt digitalisiert habe. Hier habe ich lange nach einem geeigneten Decoder gesucht und dann bei Zimo gefunden.
Auch hier einige Bilder und ein Video.


Die Re 4/4 von HAG



Fahrwerk mit Hilfsrahmen




Der Zimo Decoder


[Video]'http://www.youtube.com/watch?v=FcMokegesIQ'[/Video]


Habe ich den eine oder anderen begeistern können. Wenn dem so ist dan lasst es mich wissen ich bin gerne bereit mit Ratschlägen zum Thema beizustehen. Mir wurde noch vor 2 Monaten von diversen Händlern und Herstellern in der Schweiz und im nahen Ausland davon abgeraten da es hoffnunglos sei einen geregelten Digitalbetrieb zu realisieren.
Ich offe dass dieser Beitrag im richtgen Thema ist da die Methode auch für sehr alte Märklin Loks angewendet werden kann.
Gruss aus der Schweiz
Heinz


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zuletzt bearbeitet 31.01.2013 | Top

RE: Alte Loks geregelt digitalisieren

#2 von Quasineutral , 28.01.2013 22:56

Hallo Heinz,

ja, Du hast zumindest mich begeistern/interessieren können. Welche Decoder hast Du denn verbaut? Bei den Bucomaschinen scheinen es ESU Lokpilot V4 MTC21 zu sein. Der Zimo-Decoder scheint aber ein Decoder für große Spuren zu sein, oder? Vielleicht kannst Du auch noch etwas zu den wichtigsten Parametern schreiben?

Gruss in die Schweiz

Chris


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RE: Alte Loks geregelt digitalisieren

#3 von t.horstmann , 28.01.2013 23:55

Hallo Heinz,

Respekt, das sieht wirklich sehr interessant aus! Die Schaltungen für die verschiedenen Loktypen (Buco-Originalmotor, Buco-Faulhaber, Hag) wären jetzt natürlich sehr hilfreich.

Ich will mal mit der Buco-Lok mit Originalmotor anfangen und schildern, was ich da so auf Anhieb verstanden habe:

"Herzstück" ist offenbar der Schaltregler Traco TSR 1-2465, der die Statorspule mit konstanter Gleichspannung von 6,5V versorgt. Damit ergibt sich im Digitalbetrieb ein konstantes Magnetfeld, welches einem Permanentmagneten gleichkommt und damit natürlich die Lastregelung des Decoders überhaupt erst sauber ermöglicht. Die lastgeregelte Ausgangsspannung des ESU-Decoders (orange und grau) wird dem Anker (via Kommutator) über eine "black box" in Schrumpfschlauch zugeführt. Zwei Steuerleitungen vom ESU-Decoder (gelb und weiß) bewirken da aber noch etwas, was ich noch nicht verstehe.

Hat das etwas mit eventuellem Analogbetrieb zu tun? Hintergrund: Im Analogbetrieb müsste sich die Lok recht sprunghaft in Bewegung versetzen, wenn die Versorgungsspannung hinreichend hoch wird (9V), dass der Traco-Schaltregler in Betrieb geht.

Dein Prinzip lässt sich nicht ganz ohne weiters auf alle anderen alten Tinplate-Loks übertragen. So haben Märklin-Loks recht niederohmige Statorspulen (ca. 3,5 - 5 Ohm Gleichstromwiederstand). Da wäre der 1A-Schaltregler bereits überlastet. Andere Tinplate-Loks haben sogar Stator-Spulenwiderstände bis herab zu 1 Ohm. Da genügt dann wahrscheinlich nicht nur die Wahl eines Schaltreglers mit niedrigerer Ausgangsspannug, weil dann sehr niederohmige Statorspulen nicht mehr genügend magnetisiert werden. Vielmehr wird man dann zusätzlich auf einen strompotenteren Schaltregler zurückgreifen müssen. - Das sollte aber alles durchaus im Bereich des Machbaren liegen.

Jedoch dürfte die Einstellung geeigneter Lastregel-Parameter im Decoder für andere Loks noch ein Kapitel für sich sein!



Zur Buco-Lok mit Faulhaber-Motor: Was ist da in der "black box"? Ist es eine Spule zu Entstörzwecken?

Zur Hag-Lok: Hat die Lok Permanentmagnet-Motoren?



Offenbar hast Du bei den beiden Buco-Loks die Radsätze beidseits vom Chassis isoliert, um zusammen mit Deinen Lima-Loks auf 2-Leitergleis fahren zu können. Dazu folgende Fragen:

Womit hast Du die Räder wieder aufgeklebt?
Wie hast Du es hingekriegt, dass da nichts unwuchtig ist?
Hast Du die Spurkränze abgedreht, damit's auf den niedrigeren Gleisprofilen läuft?



Für die Beantwortung so einiger meiner Fragen wäre ich sehr dankbar. - Das hast Du alles wirklich sehr professionell gemacht!

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: Alte Loks geregelt digitalisieren

#4 von SAH , 30.01.2013 20:06

Guten Abend Thomas,


Zitat von t.horstmann im Beitrag #3

Dein Prinzip lässt sich nicht ganz ohne weiters auf alle anderen alten Tinplate-Loks übertragen. So haben Märklin-Loks recht niederohmige Statorspulen (ca. 3,5 - 5 Ohm Gleichstromwiederstand). Da wäre der 1A-Schaltregler bereits überlastet. Andere Tinplate-Loks haben sogar Stator-Spulenwiderstände bis herab zu 1 Ohm. Da genügt dann wahrscheinlich nicht nur die Wahl eines Schaltreglers mit niedrigerer Ausgangsspannug, weil dann sehr niederohmige Statorspulen nicht mehr genügend magnetisiert werden. Vielmehr wird man dann zusätzlich auf einen strompotenteren Schaltregler zurückgreifen müssen. - Das sollte aber alles durchaus im Bereich des Machbaren liegen.



für die Märklinloks gibt es eine Alternative unter Beibehaltung des ursprünglichen Motors. Die Beschreibung findest Du hier.
Erfolgreich umgerüstet habe ich inzwischen eine V200 (3021), eine BR 64 (TP800), eine 1020 ÖBB (33221), zwei BR 80 (TM800), eine BR 89 (3000) und ein Retrokrokodil (31859), welches der 3015 entspricht in der Konstruktion.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn
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RE: Alte Loks geregelt digitalisieren

#5 von Nostalgiker , 31.01.2013 23:36

Zitat von t.horstmann im Beitrag #3
Hallo Heinz,

Respekt, das sieht wirklich sehr interessant aus! Die Schaltungen für die verschiedenen Loktypen (Buco-Originalmotor, Buco-Faulhaber, Hag) wären jetzt natürlich sehr hilfreich.

Ich will mal mit der Buco-Lok mit Originalmotor anfangen und schildern, was ich da so auf Anhieb verstanden habe:

"Herzstück" ist offenbar der Schaltregler Traco TSR 1-2465, der die Statorspule mit konstanter Gleichspannung von 6,5V versorgt. Damit ergibt sich im Digitalbetrieb ein konstantes Magnetfeld, welches einem Permanentmagneten gleichkommt und damit natürlich die Lastregelung des Decoders überhaupt erst sauber ermöglicht. Die lastgeregelte Ausgangsspannung des ESU-Decoders (orange und grau) wird dem Anker (via Kommutator) über eine "black box" in Schrumpfschlauch zugeführt. Zwei Steuerleitungen vom ESU-Decoder (gelb und weiß) bewirken da aber noch etwas, was ich noch nicht verstehe.

Hat das etwas mit eventuellem Analogbetrieb zu tun? Hintergrund: Im Analogbetrieb müsste sich die Lok recht sprunghaft in Bewegung versetzen, wenn die Versorgungsspannung hinreichend hoch wird (9V), dass der Traco-Schaltregler in Betrieb geht.

Dein Prinzip lässt sich nicht ganz ohne weiters auf alle anderen alten Tinplate-Loks übertragen. So haben Märklin-Loks recht niederohmige Statorspulen (ca. 3,5 - 5 Ohm Gleichstromwiederstand). Da wäre der 1A-Schaltregler bereits überlastet. Andere Tinplate-Loks haben sogar Stator-Spulenwiderstände bis herab zu 1 Ohm. Da genügt dann wahrscheinlich nicht nur die Wahl eines Schaltreglers mit niedrigerer Ausgangsspannug, weil dann sehr niederohmige Statorspulen nicht mehr genügend magnetisiert werden. Vielmehr wird man dann zusätzlich auf einen strompotenteren Schaltregler zurückgreifen müssen. - Das sollte aber alles durchaus im Bereich des Machbaren liegen.

Jedoch dürfte die Einstellung geeigneter Lastregel-Parameter im Decoder für andere Loks noch ein Kapitel für sich sein!



Zur Buco-Lok mit Faulhaber-Motor: Was ist da in der "black box"? Ist es eine Spule zu Entstörzwecken?

Zur Hag-Lok: Hat die Lok Permanentmagnet-Motoren?



Offenbar hast Du bei den beiden Buco-Loks die Radsätze beidseits vom Chassis isoliert, um zusammen mit Deinen Lima-Loks auf 2-Leitergleis fahren zu können. Dazu folgende Fragen:

Womit hast Du die Räder wieder aufgeklebt?
Wie hast Du es hingekriegt, dass da nichts unwuchtig ist?
Hast Du die Spurkränze abgedreht, damit's auf den niedrigeren Gleisprofilen läuft?



Für die Beantwortung so einiger meiner Fragen wäre ich sehr dankbar. - Das hast Du alles wirklich sehr professionell gemacht!

Viele Grüße

Thomas



Hallo Thomas

Hier einige Antworten zu Deinen Fragen.

Mit dem Schaltregler tsr 1-2465 wird die Statorspule erregt und mit dem Decoderausgang (grau und Orange) wird über das Entstörglied wie es auch Märklin verwendet (in der Blackbox) dem Anker zugeführt
.
Die weisse und die gelbe Leitung sind für die Beleuchtung vorgesehen und haben mit dem Analog Betrieb nichts zu tun.

Im Analogbetrieb macht die Lok mit dem lok Pilot XLV3 keine Bocksprünge wenn die Parameter richtig eingestellt sind. Aber der zur Zeit der Erstellung dieses Beitrags in ermangelung eines Lok Pilot XL V3 verbaute Lok Pilot V3 ist zwar im Digitalbetrieb ausreichend geht aber im Analogbetrieb beim anfahren in die Begrenzung.

Dein Prinzip lässt sich nicht ganz ohne weiteres auf alle anderen alten Tinplate-Loks übertragen. Ich glaube das Diene Befürchtung nicht ganz berechtigt ist. Bevor Du zum Umbau schreitest solltest Du durch Versuche ermitteln mit welcher Spannung resp. mit wieviel Strom die Feldspule erregt werden muss um gute Laufeigenschaften zu erhalten. Also Feldspule mit einer externen Speisung versorgen bei zwei Spulen (Märklin) diese in Serie schalten d. h. Mittelabgriff auftrennen und Anker vom Decoder speisen. Ein alte märlin Lok bei der die Ae 3/6 Vorbild war wirklich 6 Achsig bei der die Feldspule defekt war und die ich zur Reparatur bei mir hatte habe ich versuch durchgeführt und dabei festgestellt dass die Spule kein Ampere benötigte und die angelegte Spannung sehr klein war unter 2Volt.

Die Parameter für die verschiedenen Motoren werden abweichend sein. Aber vieleicht kommen ja Erfahrungen zusammen.

Die HAG Lok hat keine Permanentmagneten Sie hat einteilige Spulen die im Original umgepolt wurden, es wurden aber auch die Anker umgepolt, es gab beide Ausführungen. Bei meinem Umbau habe ich die Spulen in Serie geschaltet. Die Spannung für die Erregung liefert dabei der Zimo Decoder MX695KN welcher einen Ausgang für eine einstellbare Spannung zur Verfügung stellt und auch die entsprechende Leistung erbringt ein Top-Produkt.

Alle meine Spur 0 Fahrzeuge sind für das Rivarossi Geleise angepasst d.h. abgedreht und fahren auch auf dem Lenzgeleise, ev muss ich wenn ich dann in Zukunft auf Lenz umstellen noch kleinere Korrekturen machen.

Die Räder wurden aufgebohrt dann wurden Pom Büchsen mit einer kleinen Bohrung eingepresst und danach auf der Drehbank auf das richtige Mass aufgebohrt und auf die Achsen aufgepresst, oder die Bohrunge wurden H7 (Schiebesitz) ausgeführt und mit Loctite 648 mit der Welle verklebt, bei den Buco Loks gibt es auch noch Verschraubte Räder dort ist auch H7 angesagt.

Ich hoffe dass ich Deine Fragen in Deinem Sinn beantworten konnte. Ich überlege mir ob ich ein PDF Dokument erstellen soll und die Umbauten etwas genauer zu beschreiben

Gruss Heinz


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RE: Alte Loks geregelt digitalisieren

#6 von t.horstmann , 01.02.2013 20:57

Hallo Heinz,

vielen lieben Dank für die ausführliche Beantwortung meiner Fragen. Das hilft enorm weiter. Mit dem Zimo MX695KN werde ich mich mal näher beschäftigen. Das sieht sehr interessant aus.

Dass die weiße und gelbe Leitung nichts mit dem Analogbetrieb zu tun haben, war mir inzw. auch schon aufgefallen. Die ESU-Decoder haben ja eine einstellbare Anfahrspannung für den Analogbetrieb, die hinreichend hoch gelegt werden kann, dass der Schaltregler bereits sicher arbeitet.

Du schreibst, dass der "kleine" ESU Lokpilot beim Anfahren im Analogbetrieb in die Begrenzung geht. Das hatte ich mir auch schon gedacht, weil ja bei niedriger (analoger) Versorgungsspannung die Stromaufnahme des Schaltreglers viel höher ist als bei der hohen und konstanten digitalen Versorgungsspannung. Das Problem lässt sich aber auch bei dem "kleinen" Decoder sehr einach umgehen: Man muss nur mit 4 hinreichend strompotenten und schnellen Siliziumdioden einen separaten Brückengleichrichter für die digitale bzw. analoge Versorgungsspannung aufbauen und dessen Ausgangsspannung für den Schaltregler mit einem kleinen Elko glätten. (In den Digitaldecodern werden zur Glättung meist Tantalelkos von nur bis zu 47 µF verwendet.)

Ein weiters Problem könnte das permanente "Vorheizen" der Feldspule im Digitalbetrieb sein, dort nämlich auch im Stand. Ich weiß nicht, wie stark sich so eine permanent unter Strom stehende Spule erwärmen wird. Bei alten Vorkriegsloks (z.B. von Märklin) wäre ich bei deutlicher Erwärmung sehr vorsichtig, weil die alte Lackisolierung des Kupferdrahtes sicher nicht mehr sehr temperaturbeständig ist.

Aber auch dafür gibt es eine einfache Lösung: Man benötigt ledigl. einen Leistungstransistor (entweder ein bipolarer pnp-Transistor oder ein p-Kanal MosFet). Das funktioniert sogar mit den 2 im vorletzten Absatz geschilderten Gleichrichterbrücken (eine im Decoder und die 2. selbst aufgebaut für den Schaltregler):

Basis bzw. Gate des Transistors wird über einen Vorwiderstand an einen freien Funktionsausgang des Decoders gehängt. Basis-Emitter-Strecke bzw. Gate-Source-Strecke werden mit einem Parallelwiderstand versehen. Emitter bzw. Source wird am Pluspol des selbstgebauten Gleichrichters angeschlossen. Und schließlich wird der Kollektor bzw. das Drain über einen kleinen Vorwiderstand (zur Strombegrenzung) dem Eingang des Schaltreglers vorgeschaltet. Ersatzweise kann man auch ein Relais für den Schaltvorgang benutzen, welches jedoch wegen des Analogbetriebs einen sehr breiten Spulenspannungsbereich haben muss. Der verwendete Funktionsausgang des Decoders muss nur noch so programmiert werden, dass er bei Fahrt eingeschaltet, im Stand abgeschaltet wird. Das ist bei den ESU-Decodern ganz einfach möglich.

Zu dem Beitrag #4 von Stephan-Alexander werde ich demnächst auch noch einen Beitrag schreiben. Ich hatte nämlich in der Vergangenheit auch schon in genau der beschriebenen Richtung bei Märklin Spur-0-Loks herumexperimentiert, aber keine befiedigenden Ergebnisse für die Lastregelung erzielt.

Viele Grüße

Thomas Horstmann


 
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RE: Alte Loks geregelt digitalisieren

#7 von t.horstmann , 01.02.2013 22:41

Hallo Stephan-Alexander,

Du beschreibst in Deiner pdf-Datei den Umbau von H0-Loks auf lastgeregelten Digitalbetrieb. Das hat offenkundig bei H0 sehr gut funktioniert. Ich hatte vor einigen Jahren auch mit lastgeregelter Digitalisierung von Spur-0-Loks mit 70er-Schaltung experimentiert, aber für die Lastregelung keine befriedigenden Ergebnisse erzielt.

Auch ich hatte damals den Reihenschluss in genau der von Dir in Abb.13 (Seite 14 Deiner pdf-Datei) beschriebenen Art umgebaut. Das ist nämlich bei der 70er-Schaltung vergleichsweise einfach:

Die beiden großen, aufeinander montierten Selenscheiben sind elektrisch von den Statorspulen abzutrennen und durch 2 schnelle Siliziumdioden zu ersetzen. Der Verbindungspunkt beider Dioden ist dann an den einen Motorausgang des Decoders anzuschließen. Parallel zu den beiden Statorspulenanteilen hatte ich damals 2 Elkos von jeweils 4700 µF geschaltet. Zuletzt muss nur noch jener Kommutatoranschluss, welcher bei der 70er Schaltung direkt mit dem Gehäuse verbunden ist, durch Einbringen einer Isolierscheibe gegen das Gehäuse isoliert werden. Dieser Anschluss ist nunmehr mit dem anderen Motorausgang des Decoders zu verbinden. Das Ganze ist also rel. einfach und v.a. voll reversibel.

Experimentiert hatte ich damals u.a. mit folgenden Großbahndecodern: Tams LD-G-24, Tran DCX-80, ESU Lokpilot XL V1.0. Ein oder zwei Jahre danach hatte ich dann noch den damals brandneuen ESU Lokpilot XL V3.0 getestet.

Im lastgeregelten Betrieb der genannten Decoder fand sich nun in keinem Falle eine geeignete Einstellung für die Lastregelparameter. Bei niedriger Motordrehzahl und (oder) sehr geringer Last blieb das Fahrverhalten unbefriedigend. Am ehesten reichte noch der Einstellbereich beim ESU-Lokpilot V3.0 aus. Ganz befriedigend war das Ergebnis aber auch damit nicht. Absolut befriedigend liefen die Loks nur dann, wenn ich die Lastregelung so eingestellt hatte, dass die Lastregelung selbst weitgehend ausgehebelt wurde. Alternativ war es dann befriedigend, wenn die Lastregelung bei den Decodern, wo dies möglich war, abgeschaltet wurde.

Ich würde also behaupten, meine Loks damals digitalisiert zu haben, aber keineswegs die Behauptung aufstellen, dass dies lastgeregelt erfolgt sei.

Als Erklärungsmodell hatte ich mir damals folgendes überlegt: Der Luftspalt zwischen Ankerblechen und Statorblechen ist bei diesen sehr alten Motoren sehr groß. Dies dürfte sich extrem auf die Differenz zwischen der Motorspannung im Betrieb und der nahezu unbelasteten Generatorspannung in der Messpause auswirken. Ferner wird der Stator im unteren Drehzahlbereich und (oder) bei sehr geringer Belastung nur sehr schwach magnetisiert. Dieses schwache Magnetfeld wird ebenfalls für die Rücklieferung nur geringer und ungenauer Werte in der Messpause beitragen. Außerdem trägt das verwendete Schaltungsdesign (siehe deine Abb. 13) noch zu einer systemimmanenten Verfälschung des Messergebnisses bei, was das Messergebnis nochmals niedriger ausfallen lässt. Es verwundert insofern nicht, dass sich der Decoder ständig zur Nachregelung genötigt sieht. Das unbefriedigende Langsamfahrverhalten erklärt sich für mich damit bündig.

Deine digitalisierten H0-Loks haben nun den riesigen Vorteil, einen "modernen", weil engen Luftspalt zu haben. Auch könnte das Magnetfeld des Stators im Verhältnis stärker sein. Zusammengenommen ist das Fahrverhalten unter Lastregelung offenbar befriedigend oder gar gut.

Die von Heinz digitalisierte Buco-Lok hat nun ebenfalls einen engen Luftspalt und durch die Versorgung mit dem Schaltregler ein kräftiges Statormagnetfeld. Durch das Heraushalten der Statorspulen aus dem Messergebnis für die Lastregelung wird überdies die letzte Fehlerquelle ausgeschaltet.

Insofern halte ich für die alten Spur-0-Loks (z.B. Märklin) zunächst einmal die Idee von Heinz für zielführender. Hier schlüge nur noch der breite Luftspalt der alten Motoren nachteilig zu Buche. Ich erhoffe mir, mit diesen Voraussetzungen eine einigermaßen akzeptable Lastregelung realisieren zu können. - Leider fehlt mir bis auf weiteres die Zeit dazu .

Viele Grüße

Thomas Horstmann


 
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RE: Alte Loks geregelt digitalisieren

#8 von Nostalgiker , 02.02.2013 15:37

Hallo Thomas

Beim ESU Lokpilot ging der Ausgang für den Anker in die Begrenzung. Deshalb war auch der XL von vorneherein vorgesehen für den Originalmotor, hatte aber gerade keinen mehr zur Hand.

Die Leistung an der Spule liegt unter 2 Watt und die Spule wird kaum Handwarm auch wenn die Lok stundenlang auf dem Geleise steht.

Gruss Heinz


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RE: Alte Loks geregelt digitalisieren

#9 von SAH , 02.02.2013 19:15

Guten Abend Thomas,

herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Alles weitere bitte via PN (dürfte für das Publikum im derzeitigen Stadium uninteressant sein).

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


mit freundlichen Grüßen,
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RE: Alte Loks geregelt digitalisieren

#10 von Nostalgiker , 18.02.2013 18:55

Hallo Freunde

Ich möchte es nicht unterlassen Euch über einen weiteren Umbau zu informieren weil das Interesse an solchen Umbauten sehr groß ist jedoch hier im Forum mangelndes Interesse seitens des Publikums signalisiert wurde.

Nun zum Umbau eines Fahrgestells einer HS 66 12920 welches ich Euch nun auch zeigen darf. Ich hatte anfangs Jahr schon eine HS 70 12920 mit Erfolg umgebaut, (wie einige vielleicht wissen), durfte diese je doch nicht Dokumentieren da diese nicht in meinem Besitz ist.

Der Umbau gestaltete sich recht einfach und ist zu 100% rückbaubar was für Sammler eventuell wichtig sein könnte. Das Ergebnis hat mich zu 100% überzeugt und das Fahrgestell durfte auch schon auf einer Grossen Spur 0 Anlage neben sehr teuren Modellen fahren und wurde bestaunt für die guten Fahreigenschaften. Nur schade das mir das nötige Gehäuse noch fehlt ich würde es gerne besitzen.

Nun Die Bilder



Getriebe Seite




Bürstenseitig




Hilfsschaltung




Montierte Träger Platte mit Decoder und Kupplung. (provisorisch)

Wie euch sicher aufgefallen ist fehlt die mittlere Achse. Diese werde ich noch bestellen müssen bei Slaters, weil ich die Lok für 2 leiter Gleis umgebaut habe damit diese mit MTH, Brawa, Lenz und einige andere Interessante Hersteller.




Die Geräusch bei der Aufnahme sind sehr laut obwohl das Fahrwerk eigentlich leise ist wahrscheinlich ist der keramikplattenBoden die Ursache und der Umstand dass die Kamera canon EOS 7D auf dem Boden platziert war.
Dass die Regelung greift könnt ihr beim anfahren sehen, die Räder drehen zwar durch aber die Drehzahl bleibt konstant was ich durch die angehängte Last bewusst herbei geführt habe zu Demonstrations Zwecken.

Ich hoffe dass ich doch noch den einen oder anderen animieren konnte auch etwas in dieser Richtung zu machen damit Ihr Eure Schätze auch mit neueren Fahrzeugen gebrauchen könnt und der Spassfaktor steigt.

Wenn Interesse vorhanden ist lasst es mich wissen dann werde ich mich bemühen meine Erfahrungen und Wissen gerne in einer PDF Datei zusammen zu stellen mit vielen hilfreichen Tipps.

Grüsse aus der Schweiz
Heinz


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