Eigentlich werden hier wenig Anlagen vorgestellt. Da ich meine gerade neu baue, nutze ich diese Gelegenheit, das hier vorzustellen.
Schon beim Wiedereinstig in das Hobby, Mitte der 90-er Jahre, war für mich klar, daß sich auch der Betrieb so einer „altertümlichen“ Bahn, wie Trix Express, am Vorbild orientieren muß. Völlig zu Recht hat Trix selbst ja schon in den Vorkriegsausgaben der Handbücher postuliert, daß nur so die Modellbahn richtig Spaß auf Dauer macht.
Meine letzte Anlage stand etwa 8 Jahre. Die Landschaftsgestaltung war nie ganz fertig geworden. Das Konzept auf einer u-förmigen Grundlage war ein Kopfbahnhof mit BW und ein Abzweig mit einem Nebenbahnbahnhof. Solch ein Kopfbahnhof braucht zum sinnvollen Betrieb für jedes Bahnsteiggleis ein Aufstellgleis davor. So bekommt solch ein Bahnhof auch eine ganz schöne Längenausdehnung. Man kann viel rangieren, weil man zu jedem Zug einen Lokwechsel machen kann. Deshalb gab es ein richtiges BW mit Drehscheibe. Hier ein paar Impressionen davon altes BW Aber mit der Zeit hat sich auch bei mir der Betrieb etwas verlagert, wie beim Vorbild -> Es gab mehr Wendezüge und Triebwagen. Das BW wurde immer weniger benötigt. Daneben fehlte mir der Güterumschlag, der in den Epochen II und IV beim Vorbild ja noch recht umfangreich war. Bei der Verkabelung der alten Anlage hatte ich ziemlich geschludert. So gab es Ende letzten Jahres zwei gute Gründe, eine neue Anlage zu bauen.
Beim Abbruch kommt schon etwas Wehmut auf
Abbruch Jetzt sollte es einen Durchgansbahnhof geben. Den Schattenbahnhof hatte ich schon bei der alten Anlage auf der selben Ebene wie die eigentliche Anlage belassen. Statt einer Tieferlegung hatte ich die Stadt darüber gebaut. Das sollte wieder so sein. Da die Stadt abnehmbar gebaut war, brauchte ich sie nicht verschrotten, sondern konnte sie wieder verwenden. Im Bahnhofsbereich sollten die Weichen jetzt einen Unterflurantrieb bekommen. Nur die beiden DKW haben den Original- Antrieb behalten. Dazu habe ich die Motorantriebe von Conrad verwendet. In der alten Anlage gab es keine Steigung. Bei der neuen gibt es eine Rampe nach der Bahnhofsausfahrt. Die Strecke überspannt dann mit einer Brücke die „Bahnhofstraße“. Den Nebenbahnhof der alten Anlage habe ich zunächst behalten. Auch den Rahmen habe ich behalten, da er sich bewährt hat. Nur habe ich jetzt dickeres und hochwertigeres Sperrholz verwendet.
Dazu habe ich jetzt alles sehr sauber verkabelt und die vorgegebenen Farben verwendet. Die Zuleitungen zu den Verteilungspunkten haben extra dickes Kabel bekommen. Es werden keine Weichen mehr zusammen geschaltet.
(auf dem Bild sieht man, daß rechts noch ein Teil der alten Anlage vorhanden ist. Aus Platzgründen in dem Raum, habe ich mich abschnittsweise vorgearbeitet)
Hier der Plan der neuen Anlage:
Auf dem linken Anlagenschenkel findet sich der neue Bahnhof. Die Ausfahrt oben auf die Strecke kann über zwei Gleise erfolgen, wenn die Gleise L2 und L3 unbesetzt sind, sogar über vier. L2 und L3 dienen als Wartegleise für Loks. Kommt einmal ein sehr langer Zug in den Bahnhof, kann L3 mit als Bahnsteig genutzt werden. Das gibt es beim Vorbild auch: Eine provisorische Bahnsteigverlängerung über eine Weiche hinaus.
Unten gibt es drei Abstellgleise für Triebwagen und kurze Wendezüge
Hier die Brücke der Strecke über die Bahnhofstraße
Vom Bahnhof zur Stadt gebt es zwei Gleise für die Lokpflege Das Gleis mit der V65 erhält einen Post/Gepäckbahnsteig
Hier sieht man oben im Bild, daß ich mich nicht sklavisch an einen Plan halte und gern Gleise zurecht biege.
Vor der Stadt liegt jetzt der Güterbahnhof mit zwei Ausziegleisen
Der zweite Bahnhof wird dann später einmal erneuert
Die hinterste Ecke habe ich schon fertig gemacht, weil ich da später nicht mehr so gut heran komme
Technisch funktioniert jetzt erst einmal alles. Mit der Gestaltung wird es langsam weiter gehen, weil erst einmal wieder reichlich Systemumbauten und Reparaturen anstehen. Aber so kann ich fertige Loks vor der Auslieferung wenigstens wieder ausgibig testen ;-)
deine Meinung im Bezug auf Anlagenvorstellungen "Trix-Express" teile ich leider gerne. Aber du schaffst ja ein wenig Abwechselung und die richtig schön. So wie ich es sehe wirst du die Märklin Oberleitung auch weiter bauen? Gerade bei Trix-Express ist ja dann ein wunderschöner Rangier-und Fahrbetrieb möglich, für den so manch Anderer viel Geld in die Digitaltechnik investieren muss.
Was die Wehmut beim Abriss angeht....die vergeht beim Wiederaufbau!
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
ein wirklich guter Plan mit vielen Rangiermöglichkeiten . Mich interessiert besonders die Technik, also wie du Schalter und Relais einsetzt und verkabelst. Was spricht gegen die gemeinsame Schaltung von Weichen?
Über den Abbau wirst du bestimmt bald nicht mehr viel nachdenken, sondern dich über die Verbesserungen freuen.
Hallo Norbert, ja, der "Gartenzaun" von Märklin wird auch wieder aufgehängt. Elloks ohne Oberleitung sehen ja schon etwas seltsam aus. ;-) Aber ich fahre auch digital - In Fahrtrichtung gegen den Uhrzeigersinn ist die rechte Schiene an den analogen Trafo angeschlossen, die linke an die Digitalstation. Darauf war ich 2006 durch Zufall gekommen. Ich wollte unbedingt den VT11.5 und ihn auf Express umbauen (ist auf dem Bild vom Nebenbahnhof). Da er aus einer Startpackung stammte, war die Roco Multimaus dabei. Da der VT also den Decoder drinnen hatte, habe ich auch einfach mal die Maus angeschlossen. Damit lief der Vogel noch viel besser, als analg. Mit der Zeit habe ich dann etwa 30 % meiner Triebfahrzeuge mit Decodern ausgestattet - auch eine Express- BR80 :-) Diese 30% machen jetzt etwa 90 % des Betriebs bei mir. Eine V290, sowie die V60 und V65 haben digital schaltbare Kupplungen. Damit macht das Rangieren dann erst recht Spaß. Zwei Dampfloks haben Sound. Das ist auch ein Aha- Erlebnis. Wenn die BR50 auf der Rampe unter Last den Auspuffschlag verstärkt, oder in einer Weichenstraße das Quietschen der Schienen rasu kommt, hat das schon was. Aber in einem hast Du Recht: Wir Expressler müssen nicht alles digitalisieren. Andere Modellbahner können nur alles umstellen, oder müssen die Anlage teilen. Beides käme für mich nicht in Frage.
@ Jens: Relais habe ich nicht verbaut. Bei der alten Anlage hatte ich Weichen, die voneiander abhängig waren, an einen Schalter geklemmt. Auf die Dauer funktionieren die Magnetantriebe aber nicht zuverlässig, wenn sie sich den Strom teilen müssen Schaltstrom und Beleuchtung laufen jetzt auf getrennten Trafos. Bei der alten Anlage hatte ich eine Leitung (weiß) zur ersten Weiche gelegt und von da aus weiter zur nächsten, usw. Solch ein Ring ist störanfällig. Jetzt habe ich eine Dicke Leitung zu vier Verteilungspunkten gezogen und von dort aus sternförmig kurze Kabel zu den einzelnen Weichen. Jeder Anlagenschenkel hat sein eigenes Schaltpult. So bleibt die Länge der gelben und grünen Schaltkabel auch überschaubar. Das schwarze Kabel vom Trafo zur Schalterbank ist auch wieder mit dickerem Querschnitt. So schalten die Weichen, Signale und Entkupplungsgleise jetzt viel kräftiger. VG
Schoene Anlage mit vielen Rangiermoeglichkeiten! Was den Abbruch einer alten Anlage angeht, so ist das immer eine schmerzhafte Erfahrung, aber beim Neubau kann man dann viele der Fehler der Alten vermeiden. Ich hatte meine Anlage auch abreissen muessen, und der Neubau war zeitintensiv. Aber es hat sich gelohnt. Ich habe uebrigens die alte Maerklin Oberleitung auch wieder benutzt. Eine neue war einfach zu teuer (~1800 Dollar). Ausserdem gefallen mir der enge Mastabstand in der Kurve nicht.
Ich hatte die neue Bahn hier unter dem Unterforum "Aktuelle Modellbahn" vorgestellt, aber nicht vie Interesse gefunden, denn dort interessiert man sich anscheinend fuer Maerklin mit M-Gleis oder hoechsten mit K-Gleis. Da es ich bei meiner Bahn um eine von Trix Express inspirierte Bahn mit Zweileitergleisen handelt, haette ich sie besser hier oder bei Roco/Rowa vorgestellt. Auf jeden Fall werden die Aenderungen in diesem Unterforum eingestellt.