1969 wurde die SNCF 141R erstmals in einem Lima-Katalog vorgestellt. Unter der Artikelnummer 3002 war eine ölgefeuerte Lok in grüner Ausführung als gezeichnete Vorankündigung zu sehen. Die Auslieferung war dann 1971. Die Lok war, nicht nur für die damalige Zeit und für Lima-Maßstäbe sehr gut gelungen. Die Lok hatte Speichenräder.
Zeitgleich kam die 141R mit Kohlefeuerung auf den Markt, ganz in schwarz und mit Boxpok-Rädern. Die ersten Auflagen hatten Tenderfahrgestelle aus Metall.
Die Beschriftung der schwarzen Maschine war etwas feiner und üppiger. Die Lok ist dem Depot Argentan in der Normandie zugeordnet. Diese Ausführung wird deshalb in Internetauktionen meist als "Argentan" angeboten.
Sehr schön ist der Tender auf der Rückseite beschriftet.
Das Vorbild dieser Lok wurde nach dem 2. Weltkrieg aus USA und Kanada beschafft, die Loks 141R 1 bis 180 wurden kurioserweise von den Lima Locomotive Works in Lima, Ohio, geliefert. Die von Lima produzierte mit der Nr. 1288 war aber eine in Kanada bei MLW gebaute Lok.
Nachdem das Vorbild aus USA stammt, hatte Lima die Idee, diese Lok ohne Windleitbleche mit einigen amerikanischen Accessoires als US-Lok anzubieten. Es gab sie in verschiedenen "Roadnames". Stellvertretend, weil die einzige Lok dieser Reihe in meiner Sammlung, zeige ich die "New York Central 8000".
Ganz vorbildgerecht war das amerikanische Modell nicht, da es auf einer Lok nach europäischem Lichtraumprofil basiert und damit neben einer "richtigen" US-Lok klein aussieht. Die Idee aber ist nachvollziehbar und sicher nicht ganz falsch.
Danke für die Infos. Dampfloks von LIMA sind für mich etwas ein "schwarzes Loch", denn mir selbst sind solche Modelle wenig bis gar nie begegnet (auf Flohmärkten etc.). Die 141er ist wirklich schön gelungen. Etwas schade finde ich die fehlende Verglasung des Führerstands (ja, ich weiss: Ist halt LIMA... )
Hier habe ich euch ein weiteres Modell nach US Vorbild. Die Lima 20 3009DL "Missouri Pacific". Eine meiner Loks die über 2 Jahrzehnte bestens überstanden hat.
Vorsicht Zinkfrass: Bei meiner Lok hatte ich Zinkfrass beim Gewicht im Kessel entdeckt als ich es auseinandergenommen hatte. Da das Gewicht den ganzen Kessel ausfüllt, könnte es mit der Zeit passieren das sich der Kessel verformt. Das zweite Gewicht zwischen den Antriebsachsen war in Ordnung. Ich hatte noch Glück, da der Zinkfrass noch nicht weit fortgeschritten war.
Im Zusammenhang zu diesem Modell ist mir noch folgendes aufgefallen als ich wiedereinmal die Lok für die Wartung auseinandergenommen habe. Wenn man das Fahrgestell der Lok genauer betrachtet und mit der BR39 vergleicht, fällt auf das sie genau die gleichen Fahrgestelle haben als Untersatz. Auch sind die Loks genau gleich lang.
Das gibts nicht, da ich keine SNCF Lok habe, habe ich das nicht gesehen. Die Pufferbohle ist ja auch von der SNCF 141R. Ich musste aber die Lok mal genauer anschauen. Sonst wäre es mir nicht aufgefallen.
Habe bei meinen 2 Beiträgen zu diesem Thread die Bilder ausgetauscht gegen bessere Aufnahmen. Bei der PMI A.T. & S.F. ist neu auch eine Nahaufnahme der Gussräder dabei.
Hallo zusammen, interessanterweise hat die Missouri-Lok durchbrochene Tenderräder. Ist das bei den anderen Modellen auch der Fall? Eine BR 39 habe ich dagegen bisher nur mit geschlossenen Tenderrädern gesehen! Allerdings kann man da ja leicht die Achsen der BR 18 einbauen Viele Grüße, demyan
Das sieht nur so aus bei der Missouri Pacific Lok. Das sind nur durchbrochene Kunsstoffspeichen die im Metallrad eingelegt sind. Aber doch ein kleines Detail das nicht sofort auffällt.
Hi Christoph, danke für deine Antwort! Wenn ich aber meine BR 18 anschaue, müssten die Räder dann aber doch zumindest auf der isolierten Seite ganz durchbrochen sein, oder? Ist jetzt auch nicht so wichtig, aber ich denke, man kann anhand der durchbrochenen Tenderräder auf das Alter des Modells schließen: Während die durchbrochenen Kuppelräder für ein Modell von Anfang der 70er-Jahre sprechen, sollten die durchbrochenen Tenderräder für eines aus den 80ern stehen, denke ich... Ich will hier aber auf keinen Fall einen auf Erbsenzähler machen. :-D Aber grade die BR 39 könnte man leicht aufwerten, wenn man eine Lok mit durchbrochenen Kuppelrädern mit den durchbrochenen Tenderrädern aus der BR 18 ausrüstet... Viele Grüße, demyan
Hier stelle ich eine weitere Variante der SNCF Dampflok 141R mit Oelfeuerung von Lima vor in der ersten Version mit Antriebsrädern und Tenderfahrgestell aus Zinkdruckguss. Bei dieser Lok wird dem Lima Kenner sicher auffallen das sie farblich und mechanisch leicht Nachbehandelt ist.
Folgende Stellen sind davon betroffen: - Puffer sind Weiss - Querbalken hinter den Puffern ist Rot - Handläufe am Kessel sind Schwarz - Kupplungshaken vorne wurde entfernt
Da der Dampflok dies optisch sehr gut kommt und sonst alles andere so ist wie es sein muss habe ich es so belassen.
Hinweis: Das Gewicht im Kessel und im Fahrgestell unter dem Kessel muss unbedingt bei diesem Loktyp von Lima kontrolliert werden auf Zinkfrass. Zinkfrass taucht bei allen Jahrgängen auf. Durch den Zinkfrass kann sich das gesamte Gehäuse verziehen.
Schaut sehr gut aus :-). Auch das "Basis-Modell" selber. Was ich aber nicht verstehen kann (hatte dies vermutlich schon mal erwähnt): Weshalb hat LIMA einem solchen Modell, das sonst doch eher aufwändig gestaltet ist, keine Führerstandsfenster gegönnt? wir werden's wohl nie herausfinden...
Nach langem habe ich kurz wiedermal Zeit und ergänze den Thread mit einer weiteren Rarität die im Lima US Katalog 79/80 abgebildet ist. Und ja, es gibt sie wirklich!
Canadian Pacific 2230 mit der Lima Artikel Nummer 203009BL
#19 von
Michelloano
(
gelöscht
)
, 09.01.2016 23:54
Hallo zusammen zuerst mal vielen Dank für diesen hervorragenden Thread.
Ich habe mal meine beiden 141R von Lima, die ich Ende 70er Jahre erhielt (waren meine ersten Dampfloks) auf Vordermann gebracht. Die eine hatte ein Problem mit Oxydation, die Reparatur was langwierig, zumindest bis ich herausgefunden hatte wo das Problem lag, bis ich auf das Kontaktgewicht auf den Rädern stoss.
Eigentlich war ich immer unter dem Eindruck, dass hier Lima quasi 2 Loks aus einer gebaut hatte: den Tender etwas angepasst, die Farbe geändert und fertig. Denkste!
Was mir zum einen auffällt, ist die leichte Abwärtsneigung des Kessels bei der oelgefeuerten grünen Variante. Das sieht man bei allen relativ gut wegen dem roten Streifen. Woher das kommt bin ich mir nicht sicher. Zum anderen ergibt der Blick auf die Räder hier erstaunliches:
Woher kommen denn diese Räder bei der schwarzen Lok? Interessanterweise haben die Jouef Versionen dieser Lok auch diese eigenartigen Speichenlöcher. Lima akquirierte Jouef aber erst viel später!
das sind sogenannte Boxpokräder! Ganz grob erklärt sind das Scheibenräder und zur Gewichtsreduzierung und Steifigkeitserhöhung mit Löchern versehen. Diese Räder wurden in den USA entwickelt, später gab es das auch in Russland und bei ein paar Loks der Baureihe 01.5 der DR. Dass nun die französische 141R solche Räder hat, liegt daran, dass das eigentlich eine amerikanisch-kanadische Lok ist! Sie wurde als Wiederaufbauhilfe, nach dem 2.Weltkrieg, an die SNCF geliefert.
Wie gesagt, nur ein grober Abriss aus meinem Hinterkopf, echte Kenner wissen sicher noch mehr dazu.
#21 von
Michelloano
(
gelöscht
)
, 10.01.2016 18:11
Vielen Dank, Peter, das ist alles sehr spannend und ich sehe, dass ich hier noch grosse Löcher in meinem Dampflokwissen sind. Aber zum Glück hat man das Forum hier! Somit sind die 141R mit Speichenräder wohl später mal bei der Revision mit den "europäischen" Speichenrädern ausgerüstet worden...
nun sind auch bei mir diese Amerikaner eingetrudelt und schon eine Frage an die Spezies:
Mir ist bei meiner A.T.&S.F. aufgefallen, dass das Teil für die Feuerbüchse unter dem Führerhaus fehlt. Fehlt dies tatsächlich, oder wurde dieses Teil nach gutdünkten verbaut?
Ich hoffe es ist erkennbar. Unter dem Führerhaus der A.T.&S.F. kann man eine kleine Rundung vom Motor erkennen, wärend bei den beiden anderen dort das Feuerbüchsenteil sitz, was den Motor und das Getriebe abdeckt. Auch hat die Scheidenräder als Vorläufer, die anderen haben Speichenräder.
Gruß Karsten
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Schöne US Varianten hast du da bekommen in einem guten Zustand. Wie ich sehe alles Versionen mit Standard Kupplungen. Die AT&SF ist die Erstausführung mit abgedeckten Öffnungen an der Front wo sonst bei der SNCF Versionen Lampen eingesetzt sind. Weiter hat sie auch die Zinkdruckguss Räder, Tender Fahrgestell aus Zinkdruckguss und bei den Vor- Nachläufer wie auch Tender keine Speichenräder.
Die zwei anderen sind Versionen die so Anfangs der 80er Jahre ausgeliefert wurden und die Abdeckung unter der Feuerbüchse immer dabei war.
Ab wann es die Abdeckung gab kann ich nur einschätzen. Erste Modelle mit dieser Abdeckung die ich kenne sind zwischen 1976-77 ausgeliefert worden aber auch nur vereinzelt.
Unter folgendem Link findest du einen parallel Verlaufenden Thread im Internationalen Lima Collectors Forum mit dem gleichen Inhalt, wird aber auch weiter geführt. Beim Durchlesen des Threads wirst du noch mehr Informationen zum Modell finden. Lima - Dampflok 141R
nun habe ich noch zwei Schätzchen bekommen, zerlegt, gereinigt, abgeölt und wieder montiert. U(nd sie laufen und laufen und laufen... Bei der Gelegenheit wurde ein Ersatzteilspender wieder fahrbereit gemacht. Neu lackiert und etwas anders beschriftet, und gut. Nur die eigendlich schwarze Farbe wurde eher grau. Ist halt blöd, wenn man keinen Drucker hat, der die Farbe weiß drucken kann.
Bei der Bastelei ist mir etwas aufgefallen: die Anzahl der Rohrleitungen auf der Heizerseite sind unterschiedlich. Schaut mal nach. Offenbar gibt es da je nach Erscheinungsjahr Unterschiede.
Gruß Karsten
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten