Japan hat viele Eisenbahnbilder hervorgebracht, ein paar möchte ich für alle Interessierten zeigen.
Teil 1: Yokohama
Gleich am ersten Tag nach der Ankunft war ich in einem kleinen, aber sehr feinen, ganz neuen Modellbahnmuseum in Yokohama. Leider war dort Fotografieren verboten. Sehenswert ist es trotzdem.
Auf dem Bahnhof von Yokohama entstanden folgende Bilder. Zu dieser Zeit ging gerade ein tropischer Sommerregen nieder. Macht nix, solche Bilder sieht man eh eher selten.
JR Series 251 "Odoriko", ein doppelstöckiger Triebwagenzug.
Die Yokohama-Line nach Hachioji wird mit Triebwagen der Serie 205 bedient (noch bis 2014, dann E233).
Auf der Tokaido-Line verkehren diese Triebwagen Serie E231, die doppelstöckigen Wagen 4 und 5 sind "Green Cars", also 1. Klasse.
Auch die Keihin-Tohoku-Line fürht über Yokohama, erkennbar an den blauen-silbernen Zügen der Serie E233
Der Bahnhof von Yokohama wird auch von der normalspurigen Privatbahn Keikyu-Line benutzt. Die Baureihe ist bei diesen Triebwagen groß vorne angeschrieben. Beachtenswert sind die extrem engen Radien der Kurve.
Takao ist der Endpunkt der regulären "Chuo-Line" Vorortzüge aus Tokyo. Bis vor ein paar Jahren waren die Züge ganz orange, mit der Einführung der neuen Serie E233, die die schönen, alten Züge der Serie 201 abgelöst haben, sind diese orange-silbern. Takao ist, wie gesagt, der Endpunkt und der absolute Stadtrand des Ballungszentums von Tokyo. Dann kommen erstmal Berge. U.a. gibt es in Takao die steilste Standseilbahn Japans, die auf einen Berg mit einem wunderschönen Tempel führt.
Ich bin von Hachioji, dem Heimatort meiner Frau, öfters mal 1, 2 Stunden rüber nach Takao, sind ja nur zwei Stationen. Deshalb sind die folgenden Bilder nicht alle am gleiche Tag entstanden.
Der Bahnhof von Takao ist ein kleines Gebäude im traditionellen, japanischen Stil. Wie ich finde, ein sehr schöner Bahnhof, der perfekt mit den umliegenden Bergen harmoniert.
Auf den ersten Blick bemerkenswert, aber vielfach in Japan anzutreffen, Bahnsteigdächer, die aus Schienenprofilen konstruiert sind.
Takao ist auch der Ausgangspunkt der Chuo Main Line in Richtung Kofu, Matsumoto, Nagano und auch die touristischen Gegenden um den Fuji. Den Nahverkehr dominieren Triebwagen der 1963 erstmals vorgestellten Serie 115. Ich mag eigentlich keine Bahnsteigbilder, aber normalerweise siet der Fahrgast die Züge aus dieser Perspektive. Also, hier ein 115er in der älteren Lackierungsvariante der Chuo-Line.
In den neueren "Nagano-Colours" sieht der Zug dann so aus.
Wie schon gesagt, normalerweise enden die Nahverkehrszüge aus Tokyo in Takao. Einzelne Rapid-Leistungen werden aber bis Ofuna durchgeführt. Umgekehrt fahren einige der 115er Garnituren über Takao weiter stadteinwärts bis Hachioji und Tachikawa. Auf dem folgenden Bild fährt ein E233, aus Ofuna kommend, in den Bahnhof von Takao ein.
Regen, Licht, Spiegelungen, das ergibt oft schöne Motive.
Und, weil er so schön ist, noch ein Triebwagen der Serie 115.
Sonntag ist gut zu fotografieren. Am späten Nachmittag kommen die vielen Ausflugszüge zurück, die die Städter in die Naherholungsgebiete gebracht hatten. Für die vielen Sonderleistungen werden auch ältere Züge eingesetzt, wie dieser Triebwagen der Serie 183 in der früheren "Azusa"-Lackierung.
E351 "Super Azusa 22" aus Matsumoto kommend mit Ziel Shinjuku. Diese Baureihe verfügt über Neigetechnik.
Güterverkehr ist auch anzutreffen. In Hachioji gibt es petrochemische Industrie und ein JR-Containerterminal. Leider sind die meisten Güterzuge (alle, die ich erwischt habe) mit den aktuellen Doppelloks der Reihe EH200 "Blue Thunder" bespannt.
Wie ich bereits kurz erwähnt hatte, ist Hachioji die Heimatstadt meiner Frau und damit auch für mich ein Stück zweite Heimat geworden. Eigentlich ist Hachioji eine "Commuter Town", eine Schlafstadt für Pendler mit über einer halben Million Einwohner, hat aber 19 Universitäten und ist ein wichtiger Bahnknoten am südöstlichen Stadtrand von Tokyo.
Oft stehen in Hachioji interessante E-Loks herum, nur fahren sehen habe ich noch keine. Die fahrenden Loks waren immer EH200 Doppelloks. Bis vor wenigen Jahren gab es ein großes BW, mittlerweile ist der Lokschuppen weg, eine Drehscheibe existiert aber noch. Wie bei uns in Deutschland verwahrlost das Bahngelände leider zunehmend.
Aber, ich wollte ja etwas von den Loks zeigen, die immer nur rumstehen und irgendwann in der Nacht vermutlich heimlich ausgetauscht werden.
EF65 1118 "Rainbow", die einzige Lok dieser Baureihe, die diese schöne Lackierung trägt
EF64 37 in braun, eine Art "Retro-Lack". Leider war die Lok so dumm abgestellt, daß man nicht ohne weiteres dran kam, deshalb auch die etwas zweifelhafte Qualität des Fotos.
Die nächsten zwei Bilder sind von der DE10 1663, die für Verschubarbeiten bereitgehalten wird. Meist rangiert sie Kessel- und Containerwagen ins und aus dem Industriegebiet.
Bereit zur Abfahrt, Triebwagen der Serie 209 auf der Hachiko Line nach Kawagoe
Nochmal Hachiko Line, diesmal ein 205er vor einer Batterie Signale (an einer eingleisigen Strecke!).
Chuo-Line E233, einer der wenigen Züge, die ich gesehen habe, die mit Außenwerbung versehen waren. Im Übrigen sind die japanischen Züge immer extrem sauber, keine tote Fliege ist, trotz Hochsommer, an den Fronten zu sehen!
Ein Zug der Reihe 205-500 der Sagami-Line, einige Leistungen gehen bis Hachioji. Die Linien in Japan sind "colorcoded", d.h., alle Züge einer bestimmten Linie haben ihre eigenen Hausfarben.
Gehen wir mal weg von der JR, nach Hachioji fährt auch noch eine Privatbahn, die Keio-Hachioji-Line. Sie ist schneller und billiger zwischen Shinjuku und Hachioji, als die JR. Außergewöhnlich ist die Spurweite von 1372mm.
Und manchmal kann man noch Relikte aus einer anderen Zeit finden, wie diesen Container, der noch das Logo der alten Staatsbahn trägt...
Aus Tokyo habe ich nicht so viele Bilder, ich war nur einmal drin in der Stadt, zum Shopping. Nichtsdestotrotz habe ich mir einen kleinen Wunsch erfüllt und bin die Yamanote einmal rum am Stück. Die Yamanote ist die Yamanote-Line, eine Ring S-Bahn, die ziemlich exakt eine Stunde für 29 Stationen braucht.
Auf dem Weg nach Tokyo habe ich in Ochanomizu eine kurze Pause eingelegt. Diese Station wird von der Chuo- (orange) und Sobu-Line (gelb) bedient. Auf der Sobu-Line fahren Triebwagen der Serie E231.
Blaue Züge hat die Keihin-Tohoku-Line, seit 2007 sind das Züge der Serie E233-1000.
Und jetzt, die Yamanote Line. Auf dieser Linie werden täglich über 3,55 Mio. Fahrgäste befördert, das entspricht 1,3 Milliarden Fahrgäste jährlich. Derzeit werden E231 eingesetzt, die Hausfarbe ist grün.
Auch wen die Shinkansen an der Yamanote entlangfahren, Zäune und Brücken behindern die Sicht, gute Bilder sind kaum möglich. Auf dem folgenden Bild ein doppelstöckiger E4 MAX.
Als letztes Bild von heute, es ist am Bahnhof Hamamatsucho aufgenommen, die Haneda Monorail zum Inlandsflughafen Tokyo Haneda.