Ich war ja vom 26 Dezember bis zum 4. Januar in Japan und habe dort auch ein bisserl dem "Train-Spotting" gefrönt. Wir hatten schönes Wetter mit frühlingshaften Temperaturen, da macht's natürlich doppelt Spaß. Im ersten Teil zeige ich Bilder aus dem Bahnhof von Sagamiko an der Chuo Main Line, der liegt ungefähr 2 Stunden von Tokyo HBF entfernt. Die Chuo Line verbindet die Hauptstadt Tokyo mit den Wintersportgebieten um Nagano und wird von JR East (East Japan Railway) betrieben. Sagamiko liegt schon etwas außerhalb der Chuo-Pendlerstrecke, nur einzelne Rapid-Leistungen werden mit den Vorortzügen der Reihe E233 bis Otsuki gefahren. Der Nahverkehr wird hauptsächlich von alten Triebwagen der Reihe 115 ab Takao gefahren, daneben verkehren die Limited-Expresszüge Kaiji, Azusa (Reihe E257) und Super Azusa (Reihe E351). Außedem gibe es Güterverkehr, vorwiegend Petrochemische Produkte in Kesselwagen und Containerzüge. Die Bespannung erfolgt meist mit Doppelloks der Reihe EH200 "Blue Thunder".
Gerade ausgestiegen, fiel mir der bunte Plasser & Theurer Bauzug auf
Sagamiko liegt direkt zwischen zwei Tunnels, da lassen sich schöne Aufnahmen machen. Hier die EH200-24 mit einem Kesselwagenzug Richtung Hachioji
Für den Sonderzugverkehr hält JR East noch einige klassische Triebwagen der Reihe 183/189 vor, die früher für Azusa Schellzüge eingesetzt wurden, heute wieder in Ihrer historischen Lackierung fahren.
Ein Triebwagen der Reihe 115 nach Kofu
Auf dem folgenden Bild ein E257 Azusa
Aus dem Tunnel taucht ein 115er auf, diesmal in der aktuellen Lackierung
Es wurde langsam dunkel, ich wollte schon gehen, als der zweite 183 durch Sagamiko kam. Dann war aber wirklich Schluß.
Noch ein Nachschuß im Abendrosé...
Ein paar Tage später war ich tagsüber nochmal dort und habe das schöne Sonnenlicht ausgenutzt. Gerade eingefahren Reihe 115 aus Takao.
Chuo Line Special Rapid nach Tokyo, Reihe E233
E257 nach Shinjuku, diesmal von der anderen Seite, hier sieht man die abgeänderte Front mit dem Übergang.
EH200-12 mit Kesselwagen
Und zum Abschluß des ersten Teils ein E351 "Super Azusa" in der Kurve
Die private Odakyu Railway verbindet Tokyo mit der Ferienregion Hakone in der Nähe des Fuji. Dieser Bahn gehört u.a. auch die Hakone-Tozan-Railway und die Enoden Railway. Der größte Teil der Züge fährt in Vorortverkehr von Tokyo, zwischen Shinjuku und Odawara (einige Züge fahren durch bis Hakone-Yumoto) gibt es den Schnellzug mit dem blumigen Namen "Romance Car".
Die ersten Bilder entstanden im Bahnhof von Machida,als wir auf unseren "Romance Car" nach Hakone gewartet haben. Das erste Bild zeigt einen der Romance Car Serie zugehörigen 30000 "EXE"
Aus 2007 stammt die Serie 4000,
der Vorgänger ist die 3000 aus dem Jahr 2002
Noch älter, nämlich aus 1995, ist die Serie 2000
MSE 60000 aus der Romance Car Serie. Diese Züge werden z.T. über die U-Bahn-Linie "Yurakucho-Line" durchgebunden und sind somit die einzigen U-Bahnen in Tokyo, die nur reservierte Sitzplätze haben.
Dann noch die Serie 1000 von 1988
Hier ein Romance Car 7000 LSE aus dem Jahre 1980. Es ist der älteste der Romance Cars und fährt heute wieder in seiner ursprünglichen Lackierung. Sein eigentlicher Nachfolger, die Serie 10000 HiSe wurde 2012 ausgemustert und verkauft.
Hier ein Nahverkehrszug der Reihe 1000 auf der Anschlußstrecke Odawara - Hakone-Yumoto. Diese vierteiler tragen die rote Lackierung der Rhätischen Bahn.
Zum Abschluß nochmals ein 30000 EXE in der Wintersonne von Odawara.
Die Hakone-Tozan Bahn gehört ebenfalls zur Odakyu Gruppe. Sie beginnt eigentlich in Odawara, allerdings muß man in Hakone-Yumoto in die eigentliche Bergbahn umsteigen. Und diese ist sehr bemerkenswert. Zunächst einmal ist diese Strecke, im Gegensatz zu den anderen Odakyu-Bahnen, in Normalspur 1435mm gebaut. Die größte Steigung beträgt 8%, die gesamte Strecke wird im Reibungsbetrieb befahren. Der kleinste Kurvenradius beträgt 30m. Auf die Streckenlänge von 9km werden ca. 450 Höhenmeter überwunden, es gibt auf der Strecke drei Spitzkehren, auf denen Zugbegegnungen stattfinden und die Fahrtrichtung gewechselt wird.
Die Hakone-Tozan Bahn ist eine Schwesterbahn der schweizer RhB (Berninabahn), was durch die Lackierung der neueren Fahrzeuge unterstrichen wird. In den Wagen hängen außerdem Metallschilder, die auf diese Partnerschaft hinweisen.
Ich habe versucht, die sehr interessante Streckenführung etwas im Bild festzuhalten. Mein Standplatz war im Triebwagen je nachdem ganz vorne oder hinten, an der gläsernen Trennwand zum Führerstand. Die folgenden Bilder sind daher meist "aus Lokführersicht".
Links am Bildrand des folgenden Fotos das Schild für die Steigung, die in der engen Kurve deutlich zu sehen ist.
Einer der älteren Triebwagen, die noch auf der Strecke unterwegs sind (Baureihe MoHa)
Aus dem Tunnel auf die Brücke in den Tunnel....
Steigung vor der Einfahrt in den Deyama Switchback
Nach dem Richtungswechsel ein Blick nach unten, der Gegenzug, eine Reihe 1000 "Bernina" steht noch in der Spitzkehre
Kami-Ohiradai Switchback
Ein kleines Fotoexperiment, Außen/innen
Ein "Bernina" rangiert in der Bergstation Gora
Die Weichen auf der Strecke haben Gelenkzungen und werden im Betrieb stumpf "aufgefahren"
Die alten Triebwagen sind einfach schön, leider hatte ich dieses Jahr nicht das Vergnügen.
Die folgenden zwei Bilder zeigen die Triebwagen in der Kurve, auf dem ersten Bild der Versatz bei der Einfahrt in die Kurve, eigenlich sollte durch die Tür die Tür des folgenden Wagens zu sehen sein.
Das folgende Bild ist kein gutes Bild, allerdings kann man anhand der Stellung der Drehgestelle ganz gut den Radius der Kurve erkennen.
Das war mein heutiger Bericht von einer der, in meinen Augen, interessantesten Bahnstrecken Japans. Aber, keine Angst, ich hab noch ein paar Bilder!