jeder TRIX EXPRESS-Wechselstromfahrer hat große Kisten voller alter Bakelitgleise zuhause, die zwar keine Bruchschäden aufweisen, aber eine stumpfe oder gar angerostete Oberfläche. - Die Nickelschicht ist auf der Schienenoberkante abgefahren, das Stahlblech liegt frei und sorgt für schlechten Kontakt oder neigt sogar zu Flugrost. - Oft sind auch die Seitenflächen matt oder dunkel und sehen nicht mehr schön aus.
Für den Fahrbetrieb sind die Bakelitgleise in diesem Zustand nicht mehr geeignet. Zum Wegwerfen sind sie aber auch zu schade, die müsste man doch eigentlich noch aufarbeiten können.
Die Idee wäre: - Bakelitgleiskörper putzen - Schienenoberflächen putzen und besonders die Lauffläche polieren - galvanisch matt vernickeln
Wer hat selber Erfahrungen mit dem Vernickeln gemacht oder kennt Firmen, die diese Arbeit zu erträglichen Preisen anbieten ?
Welche Elektrolyte sind notwendig, wie kann die Entsorgung korrekt erfolgen ?
Ist der Aufwand für die Eigenleistung überhaupt vertretbar oder sollte das in jedem Fall in die Hände von Fachfirmen gegeben werden ?
Hallo Dieter ich habe mir vor einiger Zeit mal ein Buch über das galvanisieren und vernickeln gekauft , da ich auch schon überlegt habe z.B. Gestänge wieder neu zu vernickeln . Lt. dem Buch ist das auch sehr gut mit einfachen Mitteln selbst zu bewerkstelligen . Ich muß gestehen , mir ist es zu technisch , ich bin mehr der Holzwurm . Aber vielleicht gibt es ja technisch versierte unter uns die das schon mal probiert haben oder probieren wollen . Fachbetriebe können wohl nicht mit so kleinen Teilen leben , deshalb wird das ziemlich teuer . Gruß Det
das Leben ist zu kurz um sich von Idioten den Tag vermiesen zu lassen !
Moin Det! Hast Du mal die ISBN von dem Buch? Danke
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Moin Dieter! In der Theorie benötigst Du ein Bad und eine Gleichstromquelle mit zwei Elektroden. Das Bad wird mit einer Nickel-Salz-Lösung gefüllt. Die Geberelektrode (Anode +) muß aus Nickel bestehen. Die Nehmerelektrode (Kathode -) ist in diesem Fall Dein Gleis.
1. Kann man mit einem normalen Gleichstrom-Trafo bereits vernünftige Ergebnisse erzielen, oder ist die Regelung über den Spannungsdrehschalter zu ungenau (die Stromstärke wäre damit nicht regelbar).
2. Die Hohlprofil-Schienen der Bakelitgleise sind ja bekanntlich aus Stahlblech hergestellt. Im gebrauchten Zustand haben sie zu 90-100 % noch ihren Nickelüberzug (auch wenn der fleckig ist). - Kann man frisches Nickel auf altes Nickel abscheiden ? - Wie verhält es sich mit den Stellen (Schienenoberkante), wo bereits das blanke Stahlblech freiliegt. Eigentlich müsste dort eine Kupfer-Zwischenschicht drauf, aber da kann man ja schlecht trennen. Oder wäre dort die Schwämmchen-Methode geeignet ?
Hallo Toydoc das Buch ist eher ein Heft von Dieter Ropertz . Steht leider kein Verlag drin . Habe ich beim gockeln über galvanisieren gefunden . : Dieter so weit ich das hier richtig gelesen habe funktioniert das nur mit total gesäubertem Material also ohne Restvernickelung . Es wird bei Nickel eine Stromquelle von mindestens 6 Volt angegebén Gruß Det
das Leben ist zu kurz um sich von Idioten den Tag vermiesen zu lassen !
wenn man auch die alte Nickelschicht entfernen muss, stellt sich die Frage, ob sich der Aufwand lohnt. Das klingt nach dem Einsatz von viel Chemie und entsprechenden Entsorgungsproblemen.
Wie machen es denn die Tinplater - ich habe bereits Blechschienen gesehen, die mitsamt der Papp-Isolationsscheiben in die Bäder geworfen wurden und neu vernickelt wurden (das Öffnen und wieder Verschließen der Klammern wäre zu aufwändig).
Moin Ralf! Das sollte zumindest in der Theorie nicht passieren, da ja ein Nickelsalz als Elektrolyt verwendet wird. Wie heißt es so schön? Versuch macht kluch! Gruß toy-doc
ich habe mir nach dem letzten Stammtisch das Handgalvanisier-Set von C****d gekauft. Begonnen habe ich ganz klein...mit den Messing-Bürstenkappen von 1936...
...und bin noch nicht so glücklich mit dem Ergebnis.
Aber es war ja auch der erste Versuch :-)
Die Schienen werde ich versuchen wenn ich die Kleinteile "im Griff" habe und dann hier über meine Erfahrungen berichten.
hast Du das "Schwämmchen"-Set getestet ? Ich hatte zwischendurch mit Guido gesprochen, der kann inzwischen Stahlteile wie Schrauben, Muttern etc. recht gut vernickelt. Da sind aber einige Vorbereitungen notwendig (Werkstück reinigen, Polieren, Entfetten, Nickelbad auf 60 Grad erwärmen etc.). Bakelitschienen hat er auch mal probiert, war aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden.
Ein anderer uns gut bekannter Sammler aus Berlin hat sich eine Glasflasche mit einem Elektrolyt gefüllt und vernickelt dort gelegentlich Kleinteile wie Puffer etc. Vielleicht können wir uns das dort mal vorführen lassen.
Hallo Lutz,
das Brünieren scheidet für Bakelitschienen aus, da wir einen gleichmäßigen Nickelglanz erzielen möchten. Brünieren erzeugt - wie der Name schon sagt - eine dunkle, bräunliche Oberfläche, das passt leider nicht. Außerdem wird dort auch mit recht aggressiver Chemie hantiert.
Moin Dieter! Warum war er mit dem Ergebnis nicht zufrieden, wo lag der Fehler?
Ein Gleisstück sollte, denke ich, an jeder Schiene auf beiden Seiten angeklemmt werden. Um es mal platt auszudrücken, suchen sich der Strom und die damit transportierten Ionen immer den Weg des geringsten Widerstandes und so wird vermutlich an manchen Stellen mehr Material aufgetragen als an anderen.
bei Guidos Versuch war die Vernickelung zu unregelmäßig, dies schien aber nichts mit der Lage der Elektrode zur Schiene zu tun zu haben sondern eher mit den Eigenschaften der Blechschienen (Reinigungsgrad etc.).
Hallo Dieter Es war,wie du schon sagst, nicht der Abstand zur Nickelanode sondern man kann die Schienen sehr besch....mechan. reinigen. Es ist besser sie chemisch zu säubern. Bei Rostbefall bleibt aber die mechan.Reingung nicht aus,da heist es dann schleifen und bürsten was das Zeug hält. Kurzanleitung vernickeln: Stahl/Eisenteil vom Rost befreien(strahlen,schleifen)dann polieren bis keine groben Schleifriefen mehr zu sehen sind, danach entfetten(ich habe eine spezielle Entfetterlösung sehr alkalich)man kann aber auch Brennspiritus verwenden der rückstandslos verbrennt(also ohne Zusätze) dabei das Teil an einen blanken Kupferdraht hängen damit man es nicht mehr in die Hand nimmt. Danach Spülen aber dabei nicht mehr in die Hand nehmen Danach in das Nickelelektrolyt PH 3,9-4,2 das vorher auf 50-60°C erwärmt wurde. Dabei den Pluspol der Gleichstromquelle(3-6V10-50mA/qcm) an die Anode(Nickelplatte) den Minuspol ans Werkstück. Ich lasse meine Teile(Schrauben,Muttern,Griffe)je nach Größe etwa 30-40min im Bad. Ich benutze einen 6V Klingeltrafo wo am Pluspol eine 6V/21W Glühbirne als Widerstand dazwischen geschaltet ist. Ich hoffe ich konnte es wenigsten ein bisschen erklären, bin auch noch selbst am experimentieren weil ich meine Teile nach dem vernickeln noch verkupfern will und dann wieder vernickeln(besserer Rostschutz) im Oldtimerbereich. Für den Modellbau reicht das einfache vernickeln. Gruß Guido
vielleicht sollte man ja doch eine Galvanisier-Firma ansprechen, wenn der Aufwand so hoch und viel Erfahrung notwendig ist.
Wer hat denn überhaupt Interesse an neu vernickelten Bakelitschienen und welche Stückzahlen kämen denn dann zusammen ? Wenn man eine Firma anspricht, müsste man größere Stückzahlen haben, damit man zu interessanten Preisen kommt.
Da gibts für Profis eine Abteilung, aber auch für Hobby-Galvaniseure. Fragen werden immer gerne beantwortet. Ich bin da auch vertreten unter dem selben Nick.