hin und wieder kommt die Frage auf nach Beiwagen für den Elektrotriebwagen 1370R. Die offizielle Antwort war stetz: "Gibts nicht!". Unterstützt wurde diese Ansage auch dadurch, dass es den Beiwagen von 1371/1R und 1371/1B nicht einzeln gab. Nun ganz so ist es jedoch nicht, vorrausgesetzt man möchte etwas Basteln. Was man jedoch wissen sollte, wenn man etwas an den Triebzügen verändern will, Motor- und Beiwagen sind von einander nicht isoliert! Durch die Kupplungsdeichsel, die aus Metall ist, sind beide Wagen elektrisch verbunden. Dies ist bei Umbauten in Sachen Kupplung mit anderen Fahrzeugen zu bedenken. Daher wird der Beiwagen auch immer an der Laufdrehgestellseite gekuppelt, weil nur so ein Kurzschluß verhindert wird. Möchte man nun den Beiwagen aber auf der Antriebsdrehgestellseite kuppeln, so sind die Drehgestelle im Beiwagen zu drehen, sonst Kurzschluß. Daraus folgt, wenn man an den Elektrotriebwagen 1371R oder 1371B den Beiwagen von 1371/1R oder 1371/1B kuppeln möchte, ist der Triebwagen genauso aufzubauen wie der Dieseltriebwagen. Sprich, der Lichtwechsel (die Glühlampen und Kontakte) sind von der Laufdrehgestellseite zu entfernen und an deren Stelle der Kuppelbolzen einzusetzen.
Hier ist mal der Triebzug 1371/1R und mit einer Aufnahme von der Kupplungsdeichsel von unten. Der Motorwagen ist rechts.
Der 1371R und 1371B sieht von unten so aus (ohne das Loch im Übergangsblech). Hier kann amn nun im Vergleich mit dem Bild vom 1371/1R auch erkennen, warum man den Beiwagen so ohne weiteres nicht anhängen kann. Das Gewinde für den Kuppelbolzen im Wagenboden ist durch die Kontaktschraube für das Spitzenlicht belegt.
Die Sache hat natürlich einen Schönheitsfehler. Wenn umgebaut, hat man auf einer Seite keinen Lichtwechsel mehr. Nur durch vollständigen Rückbau ist es möglich, den Urzustand wieder herzustellen. Und dann ist da noch etwas. Wenn man den 1371 umgebaut hat und mit einem Beiwagen vom 1371/1 versehen hat (und hat keinen Kurzschluß, sprich die Wagen stehen richtig herum), und möchte nun mit Oberleitung fahren, kann es zu einer sehr "lustigen" Begebenheit kommen. Der Triebwagen fährt nun mit Oberleitung und hat denentsprechend einen eigenen Stromkreis. Der Beiwagen wird jedoch aus dem Gleis gespeist, was natürlich auch wieder einen Stromkreis benötigt. Im Zweifelsfalle hat dann der Triebwagen vorne weißes Licht wie auch der Beiwagen, bzw. beide zeigen rotes Licht, weil man ja nun zwei Stromkreise hat. Auch sollte die Masseverbindung zwischen den beiden Stromkreisen gut genug sein, sonst wird die Masseverbindung über die Kupplung von Trieb- und Beiwagen hergestellt, und dies könnte zu Wärmeschäden führen.
mögliche Alternativen:
Diese Umbauvariante ist elektrisch gesehen genauso wie die schon oben beschriebene, nur, dass man hier jeden beliebigen Wagen anhängen kann und von ferne über ein Entkupplungsgleis wieder los wird. Jedoch fehlt hier aus Platzgründen die Schluß und Spitzenbeleuchtung (o.k., man könnte die nun auch per LED von innen nachrüsten). Bei den anzuhängenden Wagen ist darauf zu achten, das der erste Wagen isoliert angekuppelt ist, z.B. ein Wagen mit beidseitig isolierten Radsätzen. Sonst im Zweifelsfall Kurzschluß.
Hier wurde ins Übergangsblech ein Loch gebohrt. Die Spitzen- und Schlußbeleuchtung ist erhalten geblieben. Jeder beliebige Wagen kann angekuppelt werden, jedoch Beachtung des Hinweises wie eben oben.
Und zum Schluß nochmal ein paar Züge mit verschiedenen Beiwagen.
Nun hoffe ich etwas zur weiteren Verunsicherung beigetragen zu haben.
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten