ich habe mal wieder was aufgelesen, Schrott ist sehr gemein ausgedrueckt, mir gefällt der Flugrost sogar. Er ist Spur 0, Blech, und alt, was Ihn zumindest fuer die Rubrik kvalifiziert. Zwei Achsen fehlen momentan, aber da giebt es sicher Lösungen, die Frage ist aber, wonach muss ich suchen wenn ich noch weiter dieser Wagen haben will?
Das ist ein HAG-Gepäckwagen der langen (32 cm LüP) Leichtstahlwagen-Serie in der relativ seltenen roten Lackierung. Leider dürfte er während längerer Zeit der Feuchtigkeit ausgesetzt gewesen sein. Der Wagenkasten selbst scheint die Tortur noch einigermassen überstanden zu haben, wenigstens soweit es die Bilder erkennen lassen. Das rostige Dach kriegt man wieder wie neu hin; ablaugen und mit der Felgensilber-Spraydose aus dem Autozubehörhandel neu spritzen. Auf diese Weise habe ich schon einige Dächer wieder hingekriegt. Der Farbton unterscheidet sich kaum vom HAG-Original. Auch die Fenstergitter kann man nach dieser Methode behandeln. Die Drehgestellwangen sind offenbar auch nicht an Gusspest erkrankt, was man bei diesen Wagen leider ab und zu antrifft.
Ich gehe davon aus, dass Du das Stück aufgrund des etwas lädierten Zustandes günstig gekriegt und somit ein Schnäppchen gemacht hast. Zu dieser Wagen-Serie gehört noch ein Schnellzugswagen und ein Speisewagen, alle in grün, seltener in rot und ganz rar in blau. Wenn's dich interessiert, kann ich Bilder nachliefern.
Hallo Swiss, herzlichen Dank fuer die Indentifizierung und gleich mitgelieferten Wiederaufarbeitungs-Tips. Es stimmt ich habe Ihn als Beifang erstanden (Ich suche immer nach einer Maximierung des fuer mich ueblichen 18 Euro Posttributes..) ob guenstig wird sich ja noch zeigen. Zumindest steht er jetzt im trockenen, und ich werde, sobald die Temperaturen es zulassen Deinen Tip mit den Felgensilber ausprobieren. Giebt es eine Webseite fuer weitere Informationen zu Hag 0, und wie kann man den Wagen zeitlich einordnen?
Herzlichen Dank auch Dir Eugen, da kommt einem ja die Galle hoch wenn man das von der Werkzeugentsorgung liesst. Die beiden Achsen lagen im Konvolut mit noch ein paar haverierten Märklinisten dabei, sind also nur momentan verschollen.
Dieser Packwagen war also seit 52 im Katalog, ich frage mich nur wie und warum er dann nach Dänemark kam denn da habe ich Ihn her. Auch könnte ich mich schwarzärgern dass ich damals bei der Versteigerung von als ehemalige Hag - Vorfuehrmodelle angepriesene 0-Lok Modelle (zweiachsig) in Stockholm nicht mitgeboten habe, wenn ich mir jetzt die Webseite anschaue, dann wird mir so einiges klar/klarer.
Jetzt heisst es also sparen auf eine 4/4....die wuerde passen oder?
Ein schöner Wagen und gleich ganz tolle Infos dazu. So macht das Forum Spass. Danke Euch Dreien.
Jetzt springst Du, Fred, auch noch auf diesen Zug ... ... bei mir entwickelt sich auch gerade ein HAG-BUCO-Spur-0-Interesse, wenn nicht eine Leidenschaft.
Zur Re 4/4: Heute lief gerade eine HAGsche Re 4/4 aus. Dann gibt es noch diese hier. Nur mal so als Preisinfo. Ich werde (eher kann) nicht mitbieten.
Zur ersten Re 4/4’ (mit Fronttüren) von HAG ist noch interessant zu wissen, dass das Gehäuse nicht von HAG sondern von der SPIEWA GmbH, deren Besitzer ich als Nachbar noch persönlich gekannt habe, entwickelt worden war. Die dafür vorgesehenen Antriebe waren jedoch unbrauchbar. In der Folge musste er die in grösserer Serie bei der Injecta AG bereits gegossenen und bezahlten Gehäuse verkaufen, um sich einigermassen aus dem Ruin zu retten. Die Gehäuse gingen an Alois Keiser in Zug, Josef Seiler in Mosnang und in großer Stückzahl an HAG in St. Gallen. Jeder dieser Käufer konstruierte dazu seine eigenes Triebwerk. RESAL in Luzern hat aus diesem Gehäuse sogar eine Kleinserie der Gotthardlok Ae 4/6 gefertigt. Die SPIEWA-Gehäuse wurden aber auch von Modellbaugeschäften an talentierte Privatpersonen verkauft, die daraus ihre eigene Re 4/4’ bauen konnten. Trifft man auf eine Lok mit diesem Gehäuse kann sie folglich aus verschiedensten Provenienzen stammen. Der Kenner sieht aufgrund der Drehgestelle und des Finish, aus welcher "Küche" sie stammt. Am Verbreitesten ist jedoch eindeutig diejenige von HAG.
Die Re 4/4 I mit Fronttüren hatte eine Vielfachsteuerung, das meint, sie konnte von einem Steuerwagen aus bedient werden. Der zugehörige Steuerwagen wurde aber meines Wissens von HAG nie gebaut, eigentlich schade: Hier ein Bild von Märklin in Spur H0: http://buehler-interlaken.ch/shop/172348
Diese Lok war von Fronttür zu "Hintertür" durchgängig, dies war für das Zugpersonal wichtig, wenn sie Steuerwagen voraus eingesetzt war und hinter der Lok noch Verstärkungswagen angehängt werden mussten.
Die "neuere" Re 4/4 I mit der runden Front ohne Fronttüren hatte keine Vielfachsteuerung und musste darum immer vorn am Zug stehen.
Den Dt habe ich mir aus einem HAG-Gepäckwagen umgebaut. Er hat einen Stromabnahmeschleifer für die Beleuchtung sowie die Speisung der Lok, wenn er vorausfährt, damit der Zug auch richtig vor Signal hält.
Der Zug läuft in geschobenem Zustand einwandfrei bergauf und -ab und über alle Gleisverbindungen. Es macht richtig Spass "verkehrt" zu fahren!
Sieht toll aus dieser Steuerwagen. Genau das fehlte von HAG Spur 0 Habe auch noch einen überzähligen Packwagen, der sowieso neu lackiert werden müsste. Da reizt es mich soetwas nachzubauen. Die HAG-Wagen fahren tatsächlich gut im Schiebebetrieb. Man muss einzig die Drehgestelle gut beweglich halten, nicht nur die Achsen sondern auch die beweglichen Nieten. So passen sich die Räder gut allfälligen Unebenheiten an. Wie hast Du diese Front hergestellt? aus Blech ausgeschnitten und gebogen oder aus Messingteilen gebohrt und gefeilt?
Also egal was ich mit dem Wagen mache und wielange ich sparen muss um eine solche Garnitur rumkurven zu lassen, das sind tolle Bilder und Informationen die Ihr hier bringt! Schon deswegen hat sich der Wagen gelohnt. Danke. Ein Baubericht wuerde mich auch interessieren, dann hat man eine etwas freiere lokwahl.;-) Gruss Fred
Die Front ist aus Weissblech 0,35 mm ausgeschnitten und geformt. Hier noch ein Bild von der anderen Seite:
Gegenwärtig habe ich von 3 auf 5 Zwischenfenster verlängerte Leichtstahlwagen in Arbeit. Dazu werde ich mir vielleicht gelegentlich noch einen Steuerwagen BDt (2.Klasse/Gepäck) bauen. Aber eben, um alle Ideen die noch im Kopf herumschwirren verwirklichen zu können, müsste ich wohl mindestens 150 werden!